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b) Joh. 6, 63. Die Worte, die ich (Jesus) rede, die sind

Geist und sind Leben, (sie wirken gottgefällige Ges finnungen und Handlungen).

Dritter Abschnitt.

Von der heiligen Schrift

als

Erkenntnißquelle der christlichen Religionslehre.

Nothwendigkeit eines geschriebenen Gottesworts (1), deffen Alter (2), Eintheilung (3-5), geschichtlicher Werth (6), höhere Bedeutung (7), Inhalt (8-11), Anwendung (12). Hülfsmittel zur Vers ständniß desselben (13).

1, Jede Religion, welche den Zeitgenossen durch Of: fenbarung mitgetheilt, den Nachkommen durch zuverlässige Gewährsmänner überliefert wurde, setzt gewisse Offenbarungs: schriften voraus. Sie sind unentbehrlich, schon als sichere. Urkunden, an welche bei dem Unbestand und dem Wechsel menschlicher Einrichtungen, künftige Geschlechter sich halten, worauf spätere Lehrer sich berufen konnten.

2. So erhielten schon vor Jahrtausenden unter den Jus den, die Schriften ihrer berühmtesten Geschichtschreiber, Welts weisen und Dichter, die als Lehrer und Schriftsteller unter Gottes besonderer Leitung standen, ein vorzügliches Ansehen. Damit vereinigte in der Folge die christliche Religion, aus dem entarteten Judenthum ein neuer, kräftiger, veredelter Sprößling, die Schriften ihrer ersten Lehrer a).

a) Hebr. 1, 1—2. Nachdem vor Zeiten Gott manch; mal und auf mancherlei Weise geredet hat zu den Våtern durch die Propheten, hat er am letzten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn.

3. Die Offenbarungsschriften beider, sowohl der Ju den, als Christen, nannte man Bibel, (Bibeln, nach dem griechischen Biblia, Bücher, das Buch der Bücher, das vorzüglichste Buch; auch Gottes Wort, heilige Schrift). Die Religionsschriften der Erstern, meist in hebräischer Sprache verfaßt, sind im Alten, die der Leßtern alle in griechischer Sprache geschrieben, im neuen Testas mente enthalten. So hießen (nach dem lateinischen Testas mentum, Bund) diese Schriften, weil man sich Juden und Christen im Bunde mit der Gottheit dachte. Bücher des als ten uud neuen Testaments sind Bücher des alten und neuen Bundes a), der alten und neuen Religionsverfassung.

a) Vergl. 2. Mos. 24, 7. Hebr. 8, 6. Die mosaische Religion ers schien den Zeitgenossen in der Gestalt eines Bundes: »Ich will Euer Gott seyn, und sie sollen mein Volk seyn.« Auch auf das Christenthum wird in der Folge dieselbe Vorstellung übertragen. Hebr. 9, 15. ff.

4. Beide Sammlungen find genau verbunden und fönnen einander nicht entbehren. Das alte Testament ist der Grund, das neue Testament das Gebäude. Jenes schenkt Hoffe nung, dieses Erfüllung. Jenes ist auf Frist, dieses für alle Zeiten gegeben; jenes für Ein Volk, dieses für Alle Völker.

5. Dieselbe Verschiedenheit, wie sie zwischen dem alten und neuen Testamente Statt findet, wird durch die Eintheilung der Schrift in Geseß und Evangelium bezeichnet. Ohne jenes wäre dieses nicht erschienen. Nachdem die Menschen das Joch

getragen, konnten sie den freien Geist der Gotteskinder im Evangelio erst empfangen, erst würdigen a).

a) Gal. 4, 4 ff.

6. Schon als die ältesten schriftlichen Denkmäler und die Schule der Vorwelt müssen diese Schriften dem Geschichts: forscher merkwürdig seyn. Ihr an lebendigen Darstellungen reicher, den Bedürfnissen unseres Geistes entsprechender Ins halt, nnd selbst das einfache Gewand dieser Bücher, müssen jedem Leser Antheil einflößen. Aus diesen Schriften kannst Du die Fortschritte der Menschheit kennen lernen; sehen, wie fich Deine Väter den Fesseln des Aberglaubens allmählig ents zogen, um zu geistigen Vorstellungen von der Gottheit und zu einer würdigern Art ihrer Verehrung zu gelangen.

7. Doch von geschichtlicher Unterhaltung allein ist hier nicht die Rede. Wichtiger als jede Urkunde der Vergan genheit, als jede Forschung menschlicher Weisheit, muß Dir die Quelle seyn, woraus Du über Deine Bestimmung und über jede Anstalt Gottes zum Segen Deines Geschlechtes, die ersehnte Belehrung schöpfest a); das Buch, welches Dir den größesten Wohlthäter der Menschen näher bringt, den gütigsten Heiland und Erlöser, der je auf Erden gelebt hat b); die Schrift, welche Dir einen seltenen Schaß von Belehrung und Trost öffnet, der unter Gottes besonderer Ob: hut aus vielen Stürmen der Zeit gerettet wurde, damit auch Dein Geist dadurch erleuchtet, auch Dein Muth dadurch ge stärkt, auch Dein Herz dadurch gebessert und zum Fleiß in allem Guten ermuntert würde c). So muß die Wahrheit und Götts lichkeit der Bibel, durch die Vorzüglichkeit ihres Inhaltes, die Glaubwürdigkeit ihrer Zeugen, die Erfüllung ihrer Vers heißungen, so wie durch ihren segenreichen Einfluß auf die Er: ziehung des Menschengeschlechts und die Beglückung vieler Laufende Dir immer klarer und deutlicher werden.

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a) 2. Tim. 3, 16. Alle Schrift von Gott gegeben ist

nüze (nüglich) zur Lehre, zur Strafe (zurechtweisung) zur Besserung, zur Züchtigung in der Ges rechtigkeit, (zum Unterrichte in der Tugend, und zur Bits dung rechtschaffener Gesinnungen.)

b) Joh. 5, 39. spricht Jesus: Suchet in der Schrift (hier ist von Schriften des alten Bundes die Rede), denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben (die Anweisung zur Seligkeit) darin, und sie ist's, die von mir zeuget, (Beugniß gibt, daß ich von Gott komme). .

c) Hebr. 4, 12. Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweis schneidig Schwerdt, Schwerdt, und durchdringet, bis daß es scheidet Seel und Geist, auch mark und Bein, (es dringet bis in den innersten Sig des Lebens ein), und ist ein Richter der Gedanken und Sinne (Ubsichten) des Herzens.

8. Wenn bei jeder Wissenschaft die Kenntniß der Hülfs quellen wichtig ist, so ist sie am wichtigsten bei dem Unterrichte in der christlichen Religionslehre, die meist auf geschichtlichen Gründen beruht. Wer darin Fortschritte zu machen begehrt, muß vor Allem mit dem Inhalte der Bibel vertraut seyn a).

a) Siehe weiter unten den geschichtlichen Ueberblick der biblischen Schriften des älteren und neueren Bundes, oder: Religionsgeschichte auf Jesum.

9. Schon aus dem Ueberblick e dieses Inhalts ersiehest Du, wie beide Sammlungen, die des alten und neuen Buns des, zur Belehrung und Besserung ihrer Leser, und zur Bes glaubigung ihrer von Gott begeisterten Verfasser geschrieben. find; daß sie aber durch Inhalt und Zweck, Sprache und Zeits alter, wie durch die Bildungsstufen ihrer Verfasser, ungemein verschieden seyn müssen. Begreiflich ist ein solcher Unterschied, weil die gesammte Menschheit, wie jedes einzelne Glied dersel

ben, in der Erkenntniß der Wahrheit nur langsam fortrückt, und die Bibel sie als Wegweiser auf einer langen Reise begleiten sollte. Vergessen darfst Du nicht, daß die Bibel ein Gemeingut dieser Menschheit, ein ewiges Schulz und Er: ziehungsbuch Gottes, für längst heimgegangene Geschlechter bestimmt war, und für große Völkerschaaren, die künftig erst entstehen werden, von Anfang her bestimmt ist.

10. Um unter folchen Umständen auf Alle kräftig einzus wirken, mußten die ältesten Bücher der Schrift zu ihren un; mündigen Lesern anders reden, als spätere Verfasser zu ge übteren Denkern. Immer waren die Mittheilungen Gottes nach dem Bedürfnisse der Zeit und der Menschen abgemessen. Wie das natürliche Licht hatten sie ihre Stufen, vom Eins bruche der Dämmerung bis zur strahlenden Mittagshöhe a). Die stufenweise Bekanntmachung richtete sich nach dem stufen: weisen Wachsthume der menschlichen Einsichten. Vom Säug linge und Manne ist kein größerer Abstand, als von dem rohen Israeliten, der in Aegypten das Sklavenjoch trug, bis zu dem reifen Verstande des erleuchteten Christen aller Zeiten, aller Völker. Und für jenen wie für diese war und ist noch die Bibel zur Unterweisung bestimmt.

a) 2. Petri-1, 19. Wir haben ein festes prophetisches Wort, und ihr thut wohl, daß ihr darauf achtet, als auf ein Licht, das da scheinet in einem dun: keln Ort, bis der Tag anbreche und der Mor genstern aufgehe in euren Herzen.

11. Hieraus ergibt sich, daß in den ältern jüdischen Re: ligionsbüchern auch solche Vorschriften enthalten seyn mögen, die den Bedürfnissen eines rohen, dem Aberglauben kaum ents rissenen Volkes vorzüglich entsprechen; daß auch solche Bege: benheiten darin erzählt werden, die, so beziehungsreich fie für die Zeitgenossen waren, es für Dich weniger sind; und daß Du überhaupt bei dem so verschiedenen Inhalte dieser Bücher, das wohl unterscheiden müssest, was für ein Einzelnes Volk

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