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18. Die Liebe zu Gott ist mit einer seligen Gemüths: ftimmung verbunden a). Liebst Du recht, so fürchtest Du Nichts, so hoffit Du Alles b). Du siehst aufrecht, wenn Alles wankt; kein Erdenpfad ist Dir zu steil, zu dunkel, Du wandelst ihn hinan an Gottes Hand. Nichts kann Dich tren: nen von Deinem Freunde c). Mit ihm und durch ihn bes kämpfst Du jeden Feind, auch den irrdischen Sinn, der Dich vom Himmel abziehen will d). Mit Gott dringest Du hindurch zum ewigen Leben e).

a) Pf. 73, 25. 26. 28. Wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erden. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist Du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Theil. — Das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf den Herrn.

b) 1. Joh. 4, 18. Siehe oben S. 156.

c) Nőm. 8, 35. 37. Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst? oder Verfolgung? oder Hunger? oder Blöße? oder Fährlichkeit? (Gefahr) oder Schwerdt? Aber in dem Allen überwinden wir weit um deswillen der uns geliebet hat. Vgl. auch 2. 38-39.

d) 1. Joh. 2, 15, 16. abt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Var ters, denn alles was in der Welt ist, nåmlich des Fleisches Lust, und der Augen Lust, und hoffårtiges Leben, (Sinnenluft, Augenweide, Prachtliebe) ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.

e) 1, Joh. 2, 17. Die Welt vergehet mit ihrer Lust, wer aber den Willen Gottes thut, der bleibet in Ewigkeit.

19. Aber die Liebe zu Gott erweckt nicht Freude allein, fondern auch das Bestreben, ihm gefällig zu werden. Liebe zu Gott ist Liebe zu einem Gottähnlichen Gem: a). Wer, zwar betheuert, daß er Gott liebt, aber nicht daran denkt, die Eigenschaften nachzuahmen, welche Gott so liebenswürdig machen, der ist kein rechter Freund Gottes. Nur dann darfst Du sagen, Du liebtest Gott, wenn Du Dich bemühest, alle die fittlichen Vollkommenheiten selbst zu erwerben, welche Du dem Gegenstande Deiner Liebe zuschreibst b). Liebe zn Gott, ist Liebe zur Tugend, Liebe zum Mitwesen, Liebe zu Dir felbst.

a) Matth. 5, 8. Selig sind die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.

b) Joh. 14, 23. Jesus spricht: Wer mich liebet, der wird mein Wort halten, (meine Gebote erfüllen ) und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm machen (beständig bei ihm bleiben ). Vergl. Matth. 7, 21.

20. So bist Du auf dem rechten Wege, Gott zu dans ken. Ueberall, wohin Du blickest, wirst Du seiner Güte froh. Je froher aber, desto eifriger sollst Du seyn, seinë' Wohltha: ten zweckmäßig zu gebrauchen und Segen zu verbreiten wie er. Vergelten kann ihm Keiner, aber Dank opfern kannst Du a), und die Gelegenheit bietet sich so häufig dar b).

a) Pf. 50, 14. Opfre Gott Dank und bezahle dem Höchsten Deine Gelübde. Vergl. Ephef. 5, 20.

b) Rom. 8, 28. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen: (ihnen sowohl Gelegenheit zum Gutesstiften, als zur Selbsts vervollkommnung geben).

21. Dieser dem Menschen natürliche Trieb, Gott zu dans ken, äußerte sich in der frühesten Zeit durch sinnliche Opfer.

Sie mußten besserer Erkenntniß weichen. An ihre Stelle sind jedoch in dem Gemüthe vieler Gottesverehrer andere sinnliche Gaben, Gebräuche, Dienstleistungen, Büßungen u. f. w. getreten, als Aeußerungen der Dankbarkeit gegen den unsicht baren Wohlthäter. Wie aber Gott in der Vorzeit nach oft wiederholten Zeugnissen der Schrift a), weder an den Früchten des Feldes noch an den Erstlingen der Heerden, seine Lust hatte, so bedarf er auch jeht nicht Deines Lobes, so wenig ist ihm an Deinen müßigen Gefühlen, an den Bewegungen Deiner Lippen, an einer Stellung, Verbeugung oder Kasteiung Dei: nes Körpers gelegen. Was ihm wohl gefällt, ist ein forschens der, strebender Geist, ein Herz voll guter Triebe und thätigen Eifers für das Wohl seiner Kinder b). Das wesentliche Deis ner Dankbarkeit gegen Gott fey also Aufmerksamkeit auf Dich selbst, und Liebe zu Deinen Brüdern c). An Beispielen solcher Dankbarkeit läßt es die Schrift zu Deiner Aufmunte, rung nicht fehlen.

a) 1. Sam. 15, 22. Meinèst Du, daß der Herr (solche) Lust habe am Opfer und Brandopfer; als (wie er hat) am Gehorsam der (gegen die) Stimme des Herrn Ps. 61, 19. Die Opfer die Gott ge fallen sind ein geångsteter (erschütterter) Geist, ein geångstetes und zerschlagenes (betrübtes) Serz wirst Du Gott nicht verachten. Vergl. Glaybensl. 6. Absch. §. 2,

b) Spr. Sal. 23, 26. Gib mir mein Sohn Dein Herz und laß Deinen Augen meine Wege wohlgefallen.

c) Matth. 25, 40. Warlich ich sage Küch, (spricht Jesus am Weltgerichte) was ihr gethan habt Einem unter diefen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir gethan. Vergl. Jac. 1, 27. S. 114,

d) So David in feinen Psalmen, die Apostel in ihren Briefen, Jesus selbst Joh. 6, 11. Matth. 11, 25 u. a. D. m.

22. Bei dieser Gesinnung wirst Du Gott vertrauen, d. h. hoffen, wie erfAlles zum Besten lenkt a) werde er auch jede Verwicklung in Deinem Schicksale endlich lösen, und was Du jezt nur dunkel siehst, in Licht verklären b). Dies Vers trauen, welches nie in thörigte Vermessenheit ausarten kann c), wird Dich vor eitlen Sorgen d) und vor Verzweiflung schüßen, da es Dich überzeugt, daß ohne Gott keine Macht Dir helfen e), mit ihm kein Feind Dir schaden kann f).

a) Siehe Glaubenst. 2. Absch. §. 6. und die Anm.

b) ps. 37, 5. Befiehl dem Herrn Deine Wege und hoffe auf ihn, er wirds wohl machen.

c) Matth. 4. 7. Jesus spricht: Du sollst Gott Deinen Herrn nicht versuchen.

d) Matth. 6, 31-32. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir effen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach solchem alien trachten die Heiden: denneuer himmlischer Vater weiß, daß ihr dessen alles bedürfet.

e) Jerem. 9, 23-24. So spricht der Herr: Ein Weifer rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichthums. Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er mich wisse und kenne, daß ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit über auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der Herr.

f) Pf. 118, 6. Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht was können mir_Menschen thun? m. Luther sagt: „Das rechte Vertrauen macht uns froh und vergnügt. Da spricht der Mensch, mein Herz freuet

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sich, und meine Zunge ist fröhlich. Da liegt und schläft er wie David ganz im Frieden. Und wenn Himmel und Erde über einan: der fielen, wenn Blig, Hagel und Donner seinen Scheitel träfen, und alle Creaturen auf ihn losgingen, so bleibt er allezeit ruhig und gelassen. Er ist wie ein Kind, daš, so ihm jemand etwas thun will, sogleich seinen Vater bei der Hand nimmt, und sich hinter ihm verbirgt."

23. Jst Dein Vertrauen so gestellt, dann wird es uneri schütterlich a) und ein Vertrauen über Alles seyn b). Denn es gebricht Deinem Helfer weder an Weisheit, noch Macht, noch Wohlwollen c). In diesem Vertrauen wird Dich jeder Blick auf die Erschütterungen der Welt und auf die Schicksale der Einzelnen befestigen.

a) Jac. 1, 6, 7. Er bitte aber im Glauben (Vertrauen auf Gott) und zweifle nicht, denn wer da zweifelt, der ist gleich wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben wird. Solcher Mensch denke nicht, daß er etwas vom Herrn empfahen werde. Sirach 32, 27. Was Du vornimmst, so vertraue Gott von ganzem Herzen, denn das ist, Gottes Gebot halten.

b) 1. Petr. 5, 7. Alle eure Sorge werfet auf ihn (Gott) denn er forget für euch.

C) Vgl. Glaubensl. 1. Absch. §. 16. 17. 23.

24. Das rechte Vertrauen auf Gott ist jedoch fern vom Aberglauben der auf Wunder harrt und die Lust raubt zur eig: nen Thätigkeit a). Umsonst besißest Du Deine Kräfte nicht, fie sind Dir verliehen, daß Du Dir helfen sollst, wo Du kannst. Unterlässest Du dieses, so thust Du unrecht und versuchest Gott b). Das rechte Vertrauen auf Gott vermehrt noch Deinen eignen Fleiß, stählt Deinen Muth, und macht Dich ftark zu jeder Pflichterfüllung, jedem Opfer c).

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