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tatien (vor alberner Vermengung des Judenthums mit dem Christenthum warnend: nicht durch Mosis Gesetz wird der Mensch gerecht, sondern durch den Glauben an Christum), einer nach Ephesus (er schildert den Werth der Christenlehre und des christlichen Lebens), Philippi (er drückt väterliche Danfgefühle für genossene Wohlthaten aus, und mahnt zur Beharrlichkeit und Eintracht im Glauben), Kolossä (er eifert gegen schwärmerische Reinigungen, durch Fasten und Leibesertödtung, und preist dafür ein ächt christliches Leben an); zween nach Theffalonich (treffliche Lehren in kunsts loser Herzenssprache, auch zur Warnung vor übertriebenet Furcht des nahenden Weltgerichts).'

9. Zu den Briefen des Paulus an Einzelne gerichtet, rechnest Du: Zween Briefe an den Timotheus, (einen der thätigsten und fähigsten Schüler des Paulus, welchen dies fer über die Gemeine zu Ephesus setzte, und mit Vorschriften zur Führung seines Lehramts unterstüßte); einen an den Tis tus, (den Paulus in Kreta zur Einrichtung der Christenges meine verordnet hatte), und einen an den Philemon (freunds schaftliches Schreiben, die Flucht eines Sklaven, der als Christ . zurückkommt, zu entschuldigen).

10. Hierauf folgen Briefe der Apostel Petrus, Jos hannes, Jacobus und Judas, an Alle Christusbeken; ner gerichtet, und darum katholische, (d. h. allgemeine) ge nannt; nebst einem an die Hebräer (Judenchristen) übers schriebenen Briefe. Der erste jener Apostel erhielt seinen Nas men Petrus (Kephas, Fels) von Jesus. Sonst hieß er Simon, des Jona Sohn. Wie Johannes, rief ihn sein Lehrer vom Fischerneke zum Apostelamt a) und dieses Zui trauens zeigte er sich späterhin würdig.

a) Matth. 4, 18.

11. In seinen Briefen spricht Petrus wie Paulus, für gleiche Ansprüche der Juden und Heiden, auf Christum und seine Lehre. Nebstdem enthalten diese Briese Ermahnun

gen zur Liebe, Geduld, Berufstreue und zur Vermeidung dess sen, was Feinden Stoff zum Lästern geben kann. Auch wars net der zweite Brief vor Jrrlehrern. Des Johannes erster Brief stellt gleichen Zweckes mit seinem Evangelium, Jesum als Heil der Welt, als Gottessohn, als das von Ewigkeit her erschaffene Wort, zur Verehrung aller Zeiten dar.

12. Der Brief des Jacobus (des Alphäus Sohn ) eines Anverwandten Jesu, der auf thätigen Glauben und Hei: ligkeit des Lebens dringt, gibt Nahrung genug für Geist und Herz. Der Verfasser des Briefes Juda, (ein Bruder des Jacobus) wird durch die Beinamen Lebbäus und Thaddäus von einem andern Judas unterschieden. Sein Schreiben hat Aehnliches mit dem zweiten des Petrus. Der Brief an die Hebräer (Christen aus der jüdischen Schule) ist reich an Beziehungen auf das Judenthum, und enthält eine Reihe von Schlüssen, die besonders für jüdische Leser von überzeugender Kraft sind. Frühzeitig ward dieser Brief, außer dem Paulus noch andern Verfassern zugeschrieben.

13. Unstreitig hat die eigne Gesinnung Einfluß auf jeden Schriftsteller, und so zeigt sich in den Briefen der Apostel, wäh; rend bei Paulus durchdringende Kraft vorherrscht, bei Petrus väterliche Fürsorge, bei Johannes die innigste Liebe zu Gott, Christus und den Menschen, bei Jacobus Anregung des innern Menschen zur äußern That. Um so mannichfaltiger ist auch der Schaß von Belehrungen, welchen diese Briefe enthalten.

14. Das letzte Buch des neuen Testaments, von den vorhergehenden durch Form und Inhalt geschieden, enthält Offenbarungen des Johannes (Apocalypsis) in hos her, kühner, bilderreicher Prophetensprache, zu feiern den Sieg, der Wahrheit über den Frrthum, der Christenlehre über Ju dens und Heidenthum. In vielseitiger Auslegung dieses Bus ches, haben sich alle Zeitalter versucht.

Dritter Abschnitt.

Ueberblick der Religionsgeschichte seit Jesu.

Erster Zeitraum. Von der ersten Verbreitung, der Christenlehre ¡¡bis auf Constantin den Großen ( 306 n.Chr.) (1-5). 3 weis ter Zeitraum. Von Constantin dem Großen bis auf Mahommeð (306-622) (6-10). Dritter Zeitraum. Von Mahommeð bis auf Pavst Gregor VII (622-1073) (11-16). Vierter Zeitraum. Bon Gregor VII. bis auf Euthern (1073--1517) (17-28). Fünfter Zeitraum. Von Luther bis auf die neueste Zeit. (29-39). Jeßiger äußerer Zustand der christlichen Kirche, und Ver= hältnisse einzelner Kirchengesellschaften (40—46).

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1. Erster Zeitraum. Von der ersten Ver breitung des Christenthums bis auf Constantin den Großen (3o6. n. Chr.). Mit überraschendem Ers folge verbreiteten die Apostel das. Christenthum unter den Völkern der Erde. Viel wirkte dazu die Stimmung des Zeitalters a); mehr noch die innere Kraft des Evangeliums, und das Walten eines Geistes, den keine Menschen klugheit erflügeln kann. Auch die außerordentlichen Eigenschaften der ersten Christenlehrer, ihr Eifer, ihre Gewandtheit, vor Allem der um die ganze Menschheit so hoch verdiente Paulus, wirken viel zur Verbreitung des Christenthums b).

a) Weder durch das einseitige Judenthum noch durch den verfallenen Götterdienst werden die Beffern des Zeitalters jest mehr befriedigt. Der unbiegsame Eigensinn und die erfinderische Strenge der Echriftgelehrten, die Geseze auf Geseze häufen, mußte es vers nünftigen Israeliten wünschenswerth machen, von ihrem Joche bes freit zu werden. Auch die Heiden schnten sich nach einer Beruhi gung, welche Priester und Orakel ihnen nicht gewährten. Дази kam die so hoch gespannte Erwartung des Retters, der näch einer bis in's Abendland verbreiteten Eage, um diese Zeit erscheinen follte. (Vergl. Glaubensl. 5. Abschn. §. 2.)

b) Kaum ein Jahrhundert nach Entstehung des Christenthums durfte schon Justin der Märtyrer behaupten: „Es gibt keine Art von Sterblichen, seyen es Barbaren, oder Griechen, oder sonst andere, wie sie auch heißen: Hamarobier oder Nomaden, die kein Haus haben, in Zelten wohnen, und von der Viehzucht leben; - unter denen nicht im Namen Jesu des Gekreuzigten, Bitte und Danksas gung zum Vater und Schöpfer aller Dinge geschähe.,,

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2. Wo die Apostel hinkamen, fanden sie meist auch Juden, die schon Jahrhunderte vorher über einen Theil der Erde zerstreuet lebten. Juden faßten leichter als Heiden den Zusammenhang des neuen Bundes mit den Verheißungen der Väter. Dafür hielten sie auch an ihren Vorurtheilen desto fester, und so entstand zwischen Judenchristen und Heis denchristen gleich Anfangs so manche Irrung, welche die Apostel theils mündlich, theils schriftlich a) auszugleichen suchen. Zu diesem Zwecke versammeln sich auch die ersten Christenlehrer zu Antiochien b). Seitdem verschwand allmäh, lig der Zweifel, als ob das Christenthum nur eine Judens selte sey, und der Name Nazaräer ging in jenen der Christen über.

a) Siehe den §. 8. des vorigen Abschnitts,

b) Apostelg. 11, 26.

3. Die Verfolgungen, welche Jesus schon den Seinen ankündigte a), blieben nicht aus. Alle Apostel (den Johans nes ausgenommen) starben den Märtyrertod. Unter Nero entstand die erste allgemeine Verfolgung (64n. Chr.). Mit einis gen Unterbrechungen dauern diese Stürme bis zum Anfange des vierten Jahrhunderts fort. Am heftigsten wüthen sie 'uns ter Decius (249 n. Chr.) und Diocletian (303 n. Chr.). Die wehrlosen Christen wurden mit erfinderischer Wuth vers folgt. Die Zahl der Opfer (Märtyrer) war groß, aber grös ßer noch der Ueberlebenden Eifer.

a) Glaubenslehre 5. Abschnitt, §. 30.

4. Die innere Verfassung der Christengemeinen in diesem

Zeitraume war einfach. Die Mitglieder sämmtlich betrach: teten sich als Eine Haushaltung, deren Haupt Jesus der Herr war. Hohe Achtung genossen die Apostel; nach ihrem Hintritte die apostolischen Väter (Apostelschüler) und Kir chenväter (Kirchenlehrer). Ehrwürdige Bischöfe (Vorstes her) und Aelteste (Presbyter, Priester), die Häupter der Gemeinen vereinigten in Einer Person den Lehrer, Richter und Bater. Der Sonntag wurde bald statt des Sabbaths Versammlungstag. Privatwohnungen, zuweilen Gewölbe und Ruinen ( Katakomben), auch Wälder und Höhlen diens ten zum Versammlungsort. An Kirchenschmuck wurde so wes nig gedacht, als an Bilder. Man las und erklärte Stellen aus den Evangelien und Apostelbriefen (fie waren unter dem Schuße der Fürsehung bewahrt und frühzeitig gesammelt wors den); sang Psalmen und spendete den Gläubigen das Nachts mahl. Außer diesem, den öfters damit verbundenen Liebes: mahlen a), der Taufe der Neubekehrten und der Weihe der Bischöfe durch das Handauflegen der Weltesten, sind kirchliche Gebräuche und Formen den Christen dieser Zeit meist uns bekannt.

a) Siehe Glaubensl. 8. Abschn. §. 27.

5. Bei der Verschiedenheit menschlicher Gedanken fehlte ́es schon damals nicht an verschiedenen Ansichten, theils über Glaubenslehren a), theils über kirchliche Formen b). Die von der Wahrheit Abweichenden nannte män Häretiker (Keßer) wiewohl auch in der Folge einige diesen Namen erhielten, wel: che die herrschenden Vorstellungen nur auf deutliche Begriffe zus rückzuführen versuchten.

a) Schon zur Apostelzeit suchen die Gnostiker, die von Teonen (Un tergöttern) träumen, einen lustigen Bau von Muth:ṇaßungen über Jesu Person aufzuführen. Im Gegensage mit ihnen stehen die Nas zarener und Ebioniten, in deren knechtische Seelen die Freiheit der Kinder Gottes nicht eindringen konnte. Selbst die Schulen der heidnischen Weltweisen, aus denen so manşer Zögling zum Christenthum überging, hatten Einfluß auf die Entstehung neuer Settem.

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