ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

für Ein Zeitalter bestimmt. Er lehrte Wahrheit, die allen Geschlechtern der Menschen, zu allen Zeiten theuer ist. Dars um nennest Du mit Recht die Gesammtheit seiner Lehren das Evangelium a).

a) Nám. 1, 16. Ich scháme mich des Evangelii von Christo nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die' da selig macht alle, die daran glauben.

19.

Seinen Unterricht bekräftigte und erklärte. Jesus durch sein eigenes Beispiel. Keine Rede kann aussprechen, was ein Leben sagt, und in Jesus ist es uns gegeben, so rein und lauter, wie noch von keinem Sterblichen. Darum ist sein Beispiel eine lebendige Religionslehre für alle Menschen ges worden a). Weil Jesus mit der aufgeklärtesten Vernunft die höchste Achtung gegen das sittliche Gesch, und die strengste Selbstbeherrschung verband; so waren seine Handlungen so rein wie seine Gedanken, sein Leben das Leben der unbeflecks testen Unschuld, auch im Geringsten — kann es im Sittlichen etwas Geringes geben vollkommen rein. Den Beweis gaben Freunde b) und Feinde c). Nur seine Lehre, nicht sein. Leben ward von den Lehtern angegriffen. Von ihm selbst war jeder Vorwurf so fern, daß selbst die Schuldigen ihm Uns fchuld, die Heuchler Nedlichkeit zugestehen. Wie hätte er die. Wahrheit finden können, wäre sein Inneres nicht so rein von Sünde gewesen? So lebte Jesus, ein seltenes Beispiel der Tugend, die er von Andern forderte d).

a) Joh. 13, 15. spricht Jesus: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr thut, wie ich euch gethan habe.

b) 1. Petr. 2, 22. Welcher (Jesus) keine Sünde gethan hat, ist auch kein Betrug (keine Lüge) in seinem Munde erfunden (gefunden worden).

[ocr errors]

C) Jesus durfte seine Feinde fragen: Joh. 8, 46. Welcher unter euch kann mich einer Sünde zeihen? Lergl. auch das Zeugniß des Pilatus: Joh. 18, 19,

D), Dies Beispiel gab er uns zur Nachfolge (1. Petr. 2, 21)... Mars. tin Luther schreibt:,, Es wird leicht keine Zeit und Gelegenheit feyn, wo Du nicht sein (Jesu) Erempel vor Dir hättest, dem Du nacheifern mußt. Du folgest ja gern großen Herrn, und machst Dir es zur Ehre, etwas Gleiches mit ihnen zu haben. Fürwahr dies fem Herrn nachzufolgen, wird Dir Ehre und Seligkeit seyn."

Die Gesinnung, welche aus allen Handlungen Jesu vornämlich hervorblickt, ist Gehorsam gegen Gott. Deffen Willen zu vollbringen, ist sein Beruf a), Gottes Beifall, sein höchstes Streben, Alles thut er zu des Vaters Ehre. Daher ift unbeschränkte Gottergebenheit das Wesen seines Lebens, wie seiner Lehre. Und dieser kindliche Sinn gegen Gott, der ihn über die Welt und alle Erdenstürme erhebt und gegen jede Versuchung stark macht, begleitet ihn bis in den Tod b). i

[ocr errors]

a) Joh. 4, 34. (Jesu Jünger hatten gefragt, hat ihm Jemand zu essen gebracht? Da antwortete er:) Meine Speise (Nahrung) ist die, daß ich thue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende fein Werk.

[ocr errors]

b) Phil. 2, 8. Er (Jesus) war gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.

21. Bei dem Bewußtsenn, ein äußeres Glück vor allen zu verdienen, ertrug Jesus die Armuth mit stiller Ergebung a). Gebohren in der Niedrigkeit, erzogen zur Arbeit, kämpft er mit allen Beschwerden jenes dürftigen und mühevollen Lebens, wie es dem größesten Theile der Menschen zum Loose fällt c). Was Undank von Freunden d), Stolz der Hochmüthigen e), Verhöhnung der Niederträchtigen f), nur immer kränkendes an sich haben, dies alles erduldete Jesus g). Ja ́fast alle

die Prüfungen, in welche Du künftig gerathen könntest, hat Jesus vor Dir siegreich bestanden h).

a) Matth. 8, 20. spricht Jesus: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Simmel haben Lester,

[ocr errors]

aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Saupt binlege.

b) 2. Kor. 8, 9. Ihr wisset die Gnade unsers Herrn Jesu Christi, daß, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um eurer willen, auf daß ihr durch seine Armuth reich würdet.

c) Joh. 7, 5.

d) Einer seiner Jünger verräth ihn, ein anderer verläugnet ihn; Alle verlassen ihn im Augenblicke der dringendsten Gefahr.

e) Vergl. feine Verhöre vor Hannas und Kaiphas, und Joh. 12, 42 ff.

f) Matth. 27, 29-30. Luc. 22, 63-65.

g) Matth. 20, 28. Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er ihm dienen lasse, sondern daß er diene, und gebe sein Leben zu einer Erldfung für viele.

1. Petr. 2, 23. Welcher nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht dråuete, da er litte: er stellte es aber dem heim, der da recht richtet.

h) 1. Petri 2, 21-22.

22.

Eine solche Gesinnung konnte dem Eigennuge nicht fröhnen. Nie suchte Jesus seinen Vortheil im Sichtbaren. So gern er in seinem Sinne König gewesen wäre a), nie wollte er es im Sinne der verblendeten Judenmenge seyn b). Der bürgerlichen Ordnung seines Vaterlandes unterthan, ver: schmähte er die irrdische Krone, die man ihm anbot. Wiewohl es ihm nicht an Hoffnung zu einem günstigen Erfolge fehlte, wies er alle Lockungen seiner Landsleute, den Wunsch ersehnter Neuerungen von sich ab. Er mengte sich nie in die Angelegen heiten des Staates, so oft er auch dazu gereizt wurde. Und so wenig er selbst nach Rang und Ansehen strebte, so wenig

sollten sie seine Anhänger rühren. Wer ihm zugehörte, sollte dem Frrdischen entfagen, und was bleibende Schäße sind, von ihm lernen c).

a) Joh. 18, 37.

b) Joh. 6, 15.

c) Matth. 16, 26. Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewonne, und nåhme doch Schaden an seiner Seele? Oder, was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?

Matth. 10, 38. Und wer nicht sein Kreuz (die irrs dischen Prüfungen, die ihm Gott zuschickt) auf sich nimmt, und folget mir (Jesu) nach, der ist meiner nicht werth. (Vergl. hiezu den Vorgang mit dem reichen Jüngling Marc. 10, 17 ff).

23. Seine Geistesüberlegenheit läßt Jesus keinen auf eine drückende Weise fühlen. Zuvorkommend freundlich auch gegen Kinder a) und reuige Sünder b), zeigte er seine Größe in der Selbstverläugnung. Nie konnte ihn Ehrsucht verführen, um die Gunst der Mächtigen, um den Beifall der Menge zu wers ben oder jene Auszeichnungen zu verlangen, die der Eitelkeit anderer Menschen so sehr schmeicheln. Nie verrückt er sein Verhältniß zum Vater, von dem er versichert, daß er größer sey als er c), daß er ihn gesandt habe d), daß er seinen Wil: len thue und ihn verherrlichen müsse auf Erden e).

a) Matth. 19, 14.

b) Joh. 8, 11.

C) Joh. 14, 28.

Der Vater ist größer, denn ichy.

d) Joh. 8, 16.

Denn ich bin nicht allein, sondern ich

und der Vater, der mich gesandt hat.

e) Joh. 17, 4. spricht Jesus: Ich habe dich (Bater) ver

... k låret (verherrlichet) auf Erden, "und vollendet das Werk, das du mir gegeben hast, daß ich es thun sollte.

[ocr errors]

24. Doch wie groß auch diese Bescheidenheit ist, so we nig weiß Jesus nachzugeben, wo von Pflichterfüllung die Rece ist. Seine Bescheidenheit war mit une: schütterlicher Berufs: treue innig verbunden. Sein Geist war stark gegen Drohun: gen, wie gegen Schmeichelworte. Nach seiner eigenen Erklä: rung: ich bin dazu geboren, und in die Welt gekommen, daß ich Wahrheit bezeugen soll a), lehrte er Wahrheit, ohne den Haß der Mächtigen oder die Ränke der Heuchler zu fürchten. Ja eben jene, von welchen er am meisten zu fürchten hat, müssen feine gerechten Vorwürfe am stärksten empfinden b). Wie scho: mend er auch gegen Verirrte (selbst gegen seine Beleidiger) ist, so scharf und unerbittlich straft er die vorsätzliche Schalkheit, Heuchelei und Lieblosigkeit c).

a) Joh. 18, 37 ff.

1.b) Matth. 23, 1 ff

r) Joh. 8, 44-49. 12, 7. 13, 10. 18

~25. Mit seinem männlichen Muthe gegen die Bösen verbindet Jesus ein nicht zu ermüdendes Wohlwollen gegen Alle. Das große Geschäft seines Lebens war, den Menschen wohl zu thun an Leib und Seele. Auf tausend Wegen theilt er feine Gaben aus, heilt Krankheiten und Gebrechen, beffert Verstandesfehler, verbreitet Wahrheit, schärft Redlichkeit ein. So wirkt er in wenigen Jahren mehr für den Segen seiner Brüder, als bei dem längsten Erdenleben der thätigste Mensch je vermocht hat. Du sollst Gott über Alles und die Menschen wie Dich selber lieben, das ist der Grundsaß, den Jesus lehrer und übt a). Er ist das erste seiner Gebote, der Schlußstein seiner Lehre. Daher sein rastloser Eifer, seinen

[ocr errors]

Brüdern zu nüßen; ich muß wirken, spricht er, dieweil es Tag ist b). Von diesem Wirken läßt er sich, selbst durch Un'dank und Mißdeutung, nicht abhalten.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »