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der Egypter (2. Mos. 32, 1. 1. Kön. 12, 28.) bald vom Ster: nendienste der Chaldäer und Babylonier (Jeremias 8, 2. 2. Kön. 21, 3.), bald von sidonischen und ammonitischen (1. Kön. 11, 5.), bald von moabitischen Gözen (1. Kön. 11, 7.), die Rede; denen bald in Wohnungen, (Richter 17, 1. ff.), bald auf Höhen und in Hainen (2. Kön. 17, 9-11.), gehuldigt. wird. Weit mannichfaltiger, der Form und dem Wesen nach, was ren andere Göşen (Dan. 5, 23.), namentlich die der Griechen und Römer. Da hatten Himmel und Erde, Luft und Meer, ihre ciges nen Beherrscher; Fluren, Felder, Gärten, Berge, Quellen, Bäume ihre eigenen Beschüger, jedes Land und Volk seine eigene Fürsehung.

13. Nicht allein, daß der Gößendienst dem Verstande der Menschen eine falsche Richtung gab, - er vergiftete auch ihre sittlichen Anlagen, und reizte sie, ungezügelter Sinnenlust zu fröhnen. Bald gab es keine rohe Begierde mehr, die nicht ihr Vorbild im Kreise jener Götter gefunden hätte; feine Thorheit, die nicht von Göttern oder Göttinnen zuerst geübt worden wäre a). Nichts ist abentheuerlicher, anstößiger, vers nunftvidriger, als die Geschichte jener Götter, welche den " Grund dieses unseligen Gottesdienstes ausmachten. So ges wöhnten sich die Völker, im Wahne, daß fie der Gottheit ge: horchten, dem Laster zu fröhnen. Die Götterfeste selbst gaben Anlaß zur Ausgelassenheit b). Täglich vermehrte sich die Zahl der erdichteten Götter (Menschenvergötterung c). Ihre Gunst war nur feil um Opfer (Menschenopfer d), und nur Ge schenke öffnen ihren Priestern den Mund zu lügenhaften Götter; sprüchen (Orakeln).

a) Die Beschreibung, welche Paulus (Römer 1, 29 ff.) von den Heis den seiner Zeit gibt, ist nicht übertrieben. Sie waren (heißt es) voll, alles ungerechten: Surerei, Schalkheit, Geis zes, Bosheit, voll Haffes, mords, Saders, List; giftige Ohrenblåser, Verläumder, Gottesverächter, Frevler, Soffårtige, Ruhmredige, Schädliche, den Aeltern Ungehorsame, Unvernünftige, Treulose, Stórrige, Unversöhnliche, Unbarmherzige. Früher noch schreibt ein Verehrer des wahren Gottes: (Weish. Sal. 14, 27.)

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Den falschen Gößen dienen ist alles Bösen Anfang,
Ursach und nde.

b) Beispiele genug gibt die heidnische Götterlehre (Fabellchre). Vergleiche bie Bachanalien, Saturnalien, ?uperkalien, die Vermums mungen, die Thier und Menschengefechte, die öffentlichen Spiele an den Götterfesten u. s. w.

c) Vergl. die Halbgötter, Herven, Dämonen der heidnischen Vorwelt. Meist waren es Helden, Eroberer, Tyrannen, die nach ihrem heißersehnten Tode unter die Götter verseht wurden. Seltener fam diese Ehre an jene, die sich durch wohlthätige Erfindungen berühmt gemacht hatten, z. B. die Erfinder des Ackerbaus, der Tonfunst, Arzneikunde, u, s. w.

d) Der Mensch im rohen Naturzustande sucht durch die Bereitwillige keit, womit er Geschenke hingibt, die Gnade der Gottheit zu ́erwer; ben. Darum schont er selbst das Beste und Theuerste nicht, ja er wählt sich dieses vorzüglich zum Opfer. Er nimmt selbst das ge liebte Kind, und trägt es in die Flammen. Vergl. Apostelg. 14, 11-13 und was die Menschenopfer noch besonders betrifft: Hosea 13, 2. Weish. Sal. 12, 5 ff., 14, 23, auch Salomo's Fall: 1. Kön. 11, 1. ff.

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14. Solcher traurigen Wirkungen des Gößendienstes ges denken nicht nur christliche Schriftsteller, sondern auch Hei: den; sie zeigten sich nicht nur bei barbarischen, sondern bei den gesittetsten, klügsten und wegen ihrer Fortschritte in Kunst und Wissenschaften berühnitesten Völkern der Erde. Denn Jrrs rhum und Lasterhaftigkeit, diese Todsünden des menschlichen Geschlechtes verbreiten sich, ansteckenden Seuchen gleich, ohne mächtige Vorkehrung je weiter und weiter. Wie viel ärger mußte diese Verderbuiß bei rohen und ungebildeten Nationen feyn a),

a) Vergl. die Anbetung der Fetische (Gegenstände jeder Art, leblose und belebte, Erzeugnisse der Natur und Kunst, Vogelfedern, Koral: lenschnüre Bilder) und das an Wahnsinn gränzende Gaufelspiel der Schamanen.

15. Doch ist auch nicht zu läugnen, daß unter einigen Völs

kern der Vorwelt, vorzüglich unter Griechen und Nömern, einzelne weise und gute Männer, von der Religion bessere Vors stellungen hatten, als der rohe, gemeine Haufen a). Aber theils waren diese Vorstellungen immer noch mangelhaft genug; theils fehlte es jenen, welche die bessere Einsicht besaßen, an Geschicklichkeit, gutem Willen und Muth, ihre Kenntnisse, wie beschränkt sie immer waren, dem Volke mitzutheilen, und faßlich zu machen. Und eben so fehlte es ihnen an Vertrauen. und Ansehen, die Tugenden, die sie empfahlen, andern einzus prägen; ja ihr eigenes Beispiel arbeitete diesen oft geradezu entgegen. Vor allem aber mangelte die mächtige Eingebung höherer Weisheit; der feste Glaube an ein höheres Verhält niß des Menschen zu Gott, der sichtbaren Welt zur unsichtba ren, und jenes kräftige Mittel, die Menschen vom Laster ab: zuhalten: der Glaube an Belohnung und Strafe in einem künf tigen Zustand.

a) Vergleiche weiter unten die Lehre von Einem Gott.

16. War nun, selbst bei der Fähigkeit durch die Natur zurück auf ihren Urheber zu schließen, der Mensch nur schlecht berathen, bald eigenem Irrthum, bald fremder Täuschung preis: gegeben; fo läßt sich von jenem Wesen, welches Du Gott nennst ist es anders, wie es sich künftig ergeben wird, ein weiser, gear rechter und gütiger Gott erwarten, daß es seinen vernünfti: gen Geschöpfen, außer dem schon erwähnten Wege der Natur, noch andere Wege anzeigen werde, um sie zur Erkenntniß seir ner und seines Willens zu führen a).

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a) 1. Tim. 2, 4. Gott will, daß Allen Menschen ge holfen werde, und (daß sie alle) zur Erkenntniß der Wahrheit kommen.

17. Was an sich schon Deiner Vernunft wahrscheinlich dünkte, wird durch das Zeugniß der Geschichte, Gewißheit. 'Der » welcher seine Ehre keinem andern gibt, noch seinen Ruhm den Göken« a), hat aller Welt gezeigt:

»daß er allein Gott sey und keiner mehr; ein Gott, desgleichen nirgends ist« b)!

a) Jesaias 42, 8.

b) Jefaias 46, 9,

Zweiter Abschnitt.

Von der christlichen Religion insbesondere.

Begriff der Offenbarung (1—4). Ansprüche mehrerer Völker auf Offent barung (5). Merkmahle ihrer Rechtheit (6) im Inhalte (7-9), am Lehrer (10); durch das Christenthum erfüllet 11—15). Eintheis lung der christlichen Religionslehre (16).

Gott hat nämlich von einer Zeit zur andern, beson: ders weise, edle und fromme Menschen dazu erwählt und begeis stert, daß sie die Lehrer ihrer Brüder würden a). Er hat durch Leitung der Vorstellungen in ihrem Geise und der Er eignisse in ihrem Leben, diesen zur höheren Erkenntniß Einges weihten, solche Wahrheiten, die sonst länger, ja immer vers Horgen geblieben wären, frühzeitig entdeckt (offenbart) b). Er hat durch sie andere Wahrheiten von nicht geringerem Bes lange, die bei der Verbreitung des Aberglaubens sich mit manchem Irrthume vermischt hatten, zu ihrer ursprünglichen Reinigkeit zurückgeführt. Er hat endlich durch jene begeis sterten Männer auch solche Wahrheiten, die durch das schnelle Wachsthum des Aberglaubens dem Gesichtskreise der Menschen entrückt worden waren, in ihr Andenken zurückrufen lassen.

a) Ephef. 3, 5. Was nicht kund gethan ist in den voris gen Zeiten den Menschenkindern, das ist nun geoff

fenbaret seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Ge ist.

b) So wurde namentlich durch die älteste, dem Abraham zu Theil gewordene Offenbarung, die Lehre von dem Einigen Gott, eine Wahrheit, welche die sich selbst überlassene Vernunft erst nach langer Entwickelung würde gefunden haben, unter den Menschen früh verbreitet, und so lange als Gegenstand des Glaubens erhalten, bis sie endlich auch zum Vernunftbegriffe reifen konnte. Wie viele traurigen Frrwege wurden schon dadurch einem großen Theil der Menschheit erspart!

2. Diese Offenbarungen Gottes kannst Du als die Erzie: hung Deines Geschlechtes betrachten. Die Erziehung gibt dem Menschen keine Kenntnisse, die außerdem für ihn unerreichbar wären; aber sie gibt ihm solche, die er sonst weder so früh noch so gewiß erlangt hätte. Die Erziehung nimmt mit dem Entstehen des Zöglings ihren Anfang. Sie dauert geraume Zeit, und geht stufenweise zu Werke. Sie muß endlich aufhös ren, um den Erzogenen feiner eigenen Leitung zu überlassen.

3. Jene durch göttliche Offenbarung theils entdeckten, theils gereinigten, theils in das Gedächtniß der Menschen zurückgerufene Wahrheiten (§. 1.) wurden durch Gottes Fürs forge auch auf künftige Geschlechter fortgepflanzt, und find bis auf diesen Tag das Eigenthum der Völker, die sich durch, geistige, sittliche und bürgerliche Fortschritte vor andern auss zeichnen.

4. Diesen andern Weg, der zu Gott führt, nennest Du geoffenbarte Religion; denn offenbaren heißt: Etwas entdecken und zu erkennen geben, dem, welchem es bisher nicht bekannt war. Haben jene zu höherer Einsicht geweihten Forscher ihre Offenbarungen der Nachwelt schriftlich übers geben; so heißen diese auch Schriftreligion. Einige nennen sie Offenbarungslehren im engern Sinne: weil im weitern Sinne jeder Blick in die Natur und jede Erfahrung im Leben, zu den Offenbarungen Gottes gehören a). In dies

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