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derrufe der Duldungsakte von Nantes (1685) die gewaltsas men Bekehrungen unter dem vierzehnten Ludwig, den Nachs kommen vieler damals Vertriebenen noch jetzt unvergeßlich sind. Die Deutschen und andre protestantische Nachbarn erndteren von solcher Verfolgungswuth schöne Vortheile. Glücklicher waren die Niederländer, welche der spanische Philipp zu einem langen und verzweifelten Kampfe zwang, der ihnen das uns schäßbare Glück bürgerlicher und religiöser Freiheit sicherte. Auch in der Schweiz har der Religionsstreit, der oft genug vom Vatikan aus zur Flamme angeblasen wurde, die alte Eintracht der Eidgenossen zuweilen gestört, und Brüder gegen Brüder bewaffnet. Eben so wenig fehlte es in Ungarn und Polen an Opfern der Unduldsamkeit. Und wie viele starben auf den Scheiterhaufen; wie viele in den Kerkern der Inquisition in Spanien, Portugall und Fralien: Schlachtopfer, über welche bei der Nacht, in welche jene Mordgerichte sich hüllen, nur der Ewige Buch und Rechnung führt.

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39. Mehr noch als durch Gewalt fuchten die Gegner der evans: gelischen Kirche, nachdem durch die Beschlüsse der Tridentinischen Kirchenversammlung (15451563) die so manche bisher gleichs! gültige Meinung zum Glaubensartikel erhoben, jeder Gedans ke an Wiedervereinigung entfernt 'worden →sich durch Uebers redung, auch Vorspiegelung weltlicher Vortheile, neue Anhäns ger zu verschaffen. Dabei war der von Ignaz Loyola gestiftete und von Pabst Paul III. (1540) bestätigte Orden der Jesuis ten besonders thätig a).

Später wurde dieser Orden von Pabst Clemens XIV. (1773) aufgehoben und nach einer Ruhe von mehr als 40 Jahren vom Pabste Pius VII. wieder ins Leben gerufen. Der Eifer ist bekannt, womit die Jesuiten in frembe Länder eingedrungen sind, das Pabsts thum zu verbreiten. Aber auch hier hat uebertreibung ihnen den Zugang vielfältig versperrt, und selbst die meisten katholischen Staaten haben weise durch Erfahrung-kich bisher geweigert fie wieder aufzunehmen.

40. Je higer äußérer Zustand der chriftlichen. Kirche und Verhältnisse einzelner Kirchenges fellschaften. Fragst Du nach dem Gewinne, welchen so viel: jährige Kämpfe der Menschheit brachten, so vergleiche den jeßigen äußern Zustand der christlichen Welt (in die Herzen siehet nur Gott) mit irgend einem frühern Zeitraum, und es wird fich ergeben, daß nicht allein evangelische, sondern auch ka? tholifche Christen, bei jener Kirchenverbesserung wesentlich ge: wonnen haben.

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So ist namentlich im katholischen Deutschland der Volksunterricht in Kirchen und Schulen viel gründlicher und beffer geworden. Der Einfluß des Pabstes wird durch das Ansehen der Regierungen beschränkt, Bildungsanstalten für angehende Prediger, Rettungsanstalten für leidende Menschen erseßen jeßt häufig die Stelle der Klößter. Die Uebers zahl der Feste, die oft nur den Müßiggang begünstigten, ist vermindert worden. Die Schrift in guten Ueberfeßungen, zweckmäßige Erbauungsbücher und erhebende Kirchengesänge beleben die Andacht, und selbst im Aeußerlichen des Gottess dienstes ist manches faßlicher als vorher eingerichtet. Ja die Päbste selbst sind beffer áls in vorigen Zeiten, weil sie jeht mit Vorsicht gewählt werden; wiewohl nur Eingeborne Italiens, feit drei Jahrhunderten, diese Würde bekleidet haben.

42. Zur katholischen Kirche bekennen sich außer vies Ten Millionen von Deutschen, namentlich in den österreichis schen, bairischen und preußischen Staaten, die Einwohner von Italien, Spanien und Portugall (samint ihren ansehnlichen und zahlreichen Kolonien in Südamerika, und in Osts und Westindien), die füdlichen Niederländer, die meisten Frans zosen, Polen, Ungarn und Frländer, und der kleinere Theil der Schweizer. Auch in den Morgenländern, in Rußland, in der Türkei, in Ostindien, China, Egypten und Palästina, in der Barbarei, an den Küsten von Guinea und auf Hayti, findest Du katholische Christengemeinden a).

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a) Von der römischen Kirche weichen, was den Glauben an die unfehlbarkeit des Pabstes betrifft, die, meist in den Niederlanden lebenden Ian senisten ab.

43. Weil die evangelische Kirche den Ihrigen Denkfreis heit zugesteht, mußten schon darum der einzelnen Glaubensans fichten dort mehrere entstehen, der Partheien mehrere sich bils den; und es scheint, als ob gerade in vielseitiger Ansicht die lebendige Kraft und die fortstrebende Entwicklung des Evange liums sich thätig äußere. Der evangelische Christ ist frei, und läßt sich diese Freiheit in der wichtigsten Angelegenheit seines Lebens, in der Sache seines Glaubens und Gewissens nicht rauben. (Vergl. oben $.35). Daher die vielen einzelnen Verzweigungen in der evangelischen Kirche, wozu Du: Wals denser, Hussiren (böhmische und `mährische Brüs der), Lutheraner, Reformirte, Episcopalen, Independenten, Presbyterianer, Arminianer (Remonstranten), Anabaptisten (Mennoniten, Wiedertäufer), Unitarier, Duäker, Herrnhu ter (evangelische Brüder), Methodisten u. f. w. rechnen kannst.

44. Zur evangelischen Kirche bekennen sich die grös ßere Hälfte von Deutschland, die nördlichen Niederländer, Großbrittannien, Dänemark, Norwegen und Schweden sammt den Ostseeprovinzen des russischen Reichs, und den altpreußis fchen Staaten. Evangelisch sind ferner der größere Theil der Schweiz, eine bedeutende Zahl der Ungarn, Siebenbürger, Franzosen und Frländer, nebst den Waldensern in den Thäs lern von Piemont. Auch das freie Nordamerika und die zahl: reichen Kolonien der evangelischen Europäer, namentlich der Britten, bekennen sich zur evangelischen Kirche. Nicht weni: ger hat die Gesellschaft der evangelischen Brüder sich in vielen Eleinern Kreisen, fast über die ganze Erde verbreitet.

45. Als längst vor der Kirchenverbesserung der römische Pabst die Patriarchen zu Constantinopel sammt den von ihnen abhängigen Christengemeinden nicht mehr als Brüder erken:

nen wollte, (S. oben §. 16) und die Unterwerfung unter seis nen Stuhl, zur unerläßlichen Bedingung der christlichen Eis nigkeit machte; da trennten sich die gedrückten Christen des Morgenlande s von ihren Brüdern im Abendlande. Zu jenen die fich gleichfalls in mehrere Zweige theilen, gehören die in den türkischen Staaten zerstreuten griechischen Christen, die unter dem Patriarchen von Constantinopel stehen, dann die Euffen, Kosaken, Georgier, Slavonier, nebst einigen Uns garn und Polen. Mehr oder minder weichen vom herrschen: den Lehrbegriffe ab: die Nestorianer, Jakobiten, Kopten (ägyptische Chriften), Abyssinier, Armenier, und im russischen Reiche die Raskolniken (Philipponen).

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46. Wer diese Verschiedenheit von Ansichten, und die große Zahl der einzelnen christlichen über den ganzen Erdkreis zerstreuten: Partheien erwägt, der wird von keiner untrüglichen Kirche wissen wollen. Mögen indessen der Glaubensansichs ten noch mehrere vorhanden seyn, wenn nur Keine sich zur Herrin über die Gewissen der andern erhebt, wenn nur Alle Eins seyn wollen in der Liebe. Die baldige Auflösung dies ser verschiedenen Partheien in Eine Kirchengemeinschaft ist wohl zu wünschen, aber schwer zu glauben a).

a) 1. Kor. 3, 11-13.

Dr u d f e h l er.

Seite 4 Zeile 9 von unten nach betrachten seße hinzu: oder von religere verbinden.

Ebend. 3. 7 v. u. ftatt Röm. 1, 29–20 lies: Röm. 1, 19- 20.

S. 43 3. 6 v. u. statt zahhosen lies: zahllosen.

Ebend. 3. 1 v. u. ist a) überflüssig.

S. 48 3. 15 v. oben statt aus lies: als.

55

13 v. u. statt Tugendernst lies: Tugendernft.

58 14 v. o. ftatt Nutur lies: Natur.

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10 statt 35, 40. 55, 60–66. lies: 35, 40, 56, 60-66,
4 v. o. ftatt 29, 57. lies: 29, 57.

7 v. o. statt Matth. 1, 12, lies: Matth. 2, 1 ff. Ebend. 3. 12 v. u. st. Matth. 2, 10 ff. lies: Matth. 2, 19 ff.

6.77 Ebend..

9 v. u. nach Lebens fehlt b).

7 v. u. nach Was fehlt: Nichtachtung von Verwandten, worauf sich die Note c) bezieht.

S. 82 3. 8 v. o. nach übte fehlt b).

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- 132 -133

-159

- 164 -168

-174

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6 v. u. ftatt Matth. 4, 1–2 lies: Matth. 24, 1-2.

14 v. o. ft. ihnen lies: jenen.

3 v. u. ft. Luf. 23, 24. lies: Luf. 25, 34.

18 v. u. nach ab fehlt a).

8 v, o. ft. Abendmahls lies: Abendmahl.
6 v. v. nách Opfer ist c) überflüssig.

4 v. o. nach kann fehlt b).

8 v. u. nach seyn fehlt b).

17 v. o. nach fehlen fehlt d).

9 v. u. nach Arbeitsamkeit fehlt: (27), Sparsamkeit. -177 4 v. u. st. Apostg. 18, 34. lies: Apoßtg. 10, 84.

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