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Ex. 16 ff.

(um 1920 v. Chr.), wo sein verkaufter Sohn Josef zu hohem Ansehen gelangt war und ihnen das Land Gosen anwies. Nach 430 Jahren befreite sie Jahve von dem Druck der Agypter und führ te sie (600 000 (?) streitbare Männer) aus dem Lande. Der sie verfolgende ägyptische König ertrank im Roten Meer; die Israeliten aber wanderten weiter in die Wüste zum Berge Sinai. Während des Wüstenzuges wurden sie auf wunderbare Weise gespeist und getränkt. Jede Station war eine neue Wunderstätte; so z. B. Mara, Sin, Raphidim usw. Am Sinai selbst fand die Gesetzgebung (1490 v. Chr.) statt. Von dort zog das Volk an die Grenzen Kanaans, wo ihnen der chaldäische Zauberer Bileam (aus Pathor am Euphrat), von dem moabitischen König Balak gerufen, entgegentrat. Num. 22-24. Weil die Israeliten den göttlichen Befehl der Eroberung des Landes nicht befolgten, mußten alle Ungehorsamen zuerst in der Wüste sterben, bevor Josua an Stelle des gleichfalls gestorbenen Moses (1450 v. Chr.) sie nach Kanaan führen durfte. Wie beim Durchgang durchs Rote Meer, so teilten sich auch die Wasser des Jordan. Die Stadtmauern Jerichos wurden durch den Umzug des Volkes und durch das Blasen der Posaunen zum Einsturz (!) gebracht. Hierauf nahm Josua die Verteilung 1) des Landes vor und gab jedem der 12 Stämme sein Losteil mit Ausnahme Levis. Die Zahl der besiegten Könige gibt Josua 12 auf einunddreißig an. Die endgültige Eroberung des Landes erfolgte jedoch erst unter David.

Diese Einwanderungssagen haben den gleichen geschichtlichen Wert wie die anderer Völker. Sie sind keineswegs Gemeingut des israelitischen Volkes, sondern am Webstuhl 2) der Priesterschaft" entstanden und sind von den Lokalkultorten der einzelnen Stämme unter das Volk gedrungen.

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Die Israeliten treten uns sofort als Nomaden entgegen. Über ihre Kultur zur Zeit der Einwanderung (ungefähr 14503) v. Chr.) wissen wir nichts. Doch können wir schließen, daß sie stammweise allmählich vom Ostjordanland aus einwanderten

1) Siehe unter: soziale Frage.

2) Guthe: Geschichte Israels. Leipzig 1899.

3) Nach anderen Berechnungen um 1320 v. Chr.

Jos. 1-24.

Jes. 9,7.

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und erst in späterer Zeit völlig ansässig wurden. Die einzelnen Geschlechter standen unter einem gemeinsamen Oberhaupt, das die Rechtspflege überwachte. Im übrigen herrschte nach dem Rechtsgrundsatz der talio die Blutrache. Der Zusammenschluß der einzelnen Stämme vollzog sich in der Richterzeit. Die Versuche des Stammeskönigtums 1) führten zum Volkskönigtum. Dabei war aber der König meist abhängig von der Priesterschaft. Mit dem politischen Zusammenschluß vollzieht sich zugleich der religiöse; auch ein gemeinsamer Name des Volkes kommt auf. Das ganze Volk wird mit „Israel" „Jakob" oder „Ibrim" bezeichnet. Der Name Ibrim wird nur bei Betonung der eigenen Nationalität den Fremden gegenüber gebraucht und bedeutet die Jenseitigen". ,,Juda" ist die Bezeichnung für das südliche Reich und für die nachexilische Religionsgemeinde. 2) Den großen Wendepunkt in der Entwicklung des israelitischen Volkes bildet das Exil (605 v. Chr.). Die zurückgekehrten Exulanten (536 v. Chr.) vereinigen sich zu einer Religionsgemeinde ohne politische Selbständigkeit und Königtum. Die Priesterschaft wird die völlige Alleinherrscherin auf dem Gebiete des Geistes, der Kultur und des Kultus. Diese Tatsache ist auch im nachfolgenden stets im Auge zu behalten.

1) Siehe unter: Königtum.

2) Daher gebrauchen wir für die vorexilische Zeit den Namen Israel, für die nachexilische die Bezeichnung Juda.

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Die nomadisierenden Israeliten wohnten in Hütten (sukkah) und Zelten (ohel). Über deren Gestalt wird nichts weiter berichtet. Doch wird das Zelt gewöhnlich einen besonderen Raum für das Vieh, für den Zeltherrn und für die Frauen enthalten haben. Die Zelte wurden wahrscheinlich im Kreis 1) oder Halbkreis aufgeschlagen und gegen feindliche Überfälle durch Steinmauern geschützt.

Wann die Israeliten den Zeltbau verlassen haben und zum Häuserbau übergegangen sind, ist nicht anzugeben. Die vom Ostjordanland einwandernden Stämme eroberten allmählich die befestigten Plätze der Kanaaniter, hielten aber noch lange am Nomadenleben fest. Erst mit dem Übergange zum Ackerbau wurden sie seßhaft. Wie die Gemeinschaftsform, so festigte sich auch die Wohnstätte. Die israelitischen Bauern errichteten ihre Wohnungen aus Lehm, Luftziegeln und Sykomorenholz. Bessere Häuser, 2) hauptsächlich die Königspaläste Davids, Salomos und der späteren Könige wurden aus Stein aufgeführt. Als Mörtel diente Asphalt, gewöhnlich aber

1) Vgl. das hebräische tirah (Gen. 25, 16) und das arabische duwâr. 2) Die Grundsteinlegung und Vollendung war ein allgemeines Fest mit Opfern und Festgesängen; vgl. 1. Kön. 8, 63; Esra 6, 16.

Jes. 9, 9.

Gen. 11, 3.

Ri. 5, 28; Prov. 7, 6.

Die

Lehm, Kalk und Gips. Als Bauholz wurde verwendet Sykomoren-, Tannen-, Ölbaum-, Zedern- und Sandelholz. Letzteres bezog 1. Kön. 10,11. Salomo aus Ophir. Die Häuser waren meist einstöckig mit verschließbaren Türen und später verschließbaren Fenstern, die des Staubes wegen dem Hofraum zugekehrt waren. Türpfosten wurden nach Deut. 6, 9 mit Inschriften ') versehen. Deut. 6, 4 ist vielleicht eine solche. Die Dächer waren flach und nach der späteren Bauvorschrift mit einem Geländer 1. Sam. 9, 26; versehen. Das Dach wurde zu familiären und religiös-kultischen Zusammenkünften benützt. Eine hygienische Bauvorschrift behandelt den Aussatz 2) der Häuser".

Deut. 22, 8.

2. Sam. 11,2; Jes. 15,3;

Lev. 14, 33.

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Das Mobiliar ist einfach. Es finden sich: die mitta, Bett und Sofa vertretend, der Tisch, der seinem Namen (sulḥan) nach zu schließen, die zusammenschnürbare Lederdecke des Nomaden abgelöst hatte, ferner der Sessel und die unentbehrGen. 47,31; liche Lampe. Auf der mitta liegen Alte und Kranke; auf ihr saß der Israelite zu Tisch. Die von Osten gekommene Sitte, halbliegend zu essen, erwähnt zuerst Amos. Statt der mitta wird als Ruhelager auch die eres genannt; sie bezeichnet zugleich die Totenlade.")

1. Sam. 19, 15.

Am. 6, 4.

Ri. 18, 12.

Die einzelnen Häuser schließen sich zu Dörfern zusammen. Die Orte werden nach Quellen (En, Beer) und Höhen (Rama) genannt. Manche Ortsnamen lassen auf die Entstehung aus einem Zelt-4) (Mahanaim) oder Hirtenlager (Sukkot), oder aus Burgen (Migdal Gad) schließen. Andere Ortschaften sind alte Kultstätten. Wie die Freigelassenen und Hörigen sich unter den Schutz der einflußreichsten Familie stellen, so leben auch die Freien gern unter dem Schutze der Götter. Denn der Mensch fühlt sich nicht nur gegen Wind und Wetter, sondern in allen Lebenslagen des Schutzes bedürftig.

1) Im alten Ägypten und im heutigen Orient üblich; vgl. Lane: Sitten und Gebräuche der heutigen Ägypter. Leipzig 1852. I S. 6, 13; II S. 71. 2) Siehe unter: Aussatz.

3) Zu dem ethnologischen Schluß, daß die Toten im Haus begraben wurden, fehlt jeder weitere Anhaltspunkt.

4) Auch in Afrika werden aus Seriben Ortschaften.

Geräte.

Num. 19, 15.

Die Wirtschaftsgeräte waren aus Holz und Ton, die der Lev. 6, 21; 11,33. Vornehmen aus Bronze, manche aus Silber oder Gold. Im Hause des Ackerbauern gab es Töpfe, Kessel, Becken, drei Arten von Näpfen, Schalen, Gabeln und Feuerschaufeln. Die Töpfe waren meist unbedeckt, obwohl man auch Deckel kannte. Einzelne dieser Töpfe und Näpfe wurden zum Auftragen und Aufbewahren der Speise und Vorräte benützt. Als Backtrog diente eine hölzerne Schüssel.

Ex. 7,28.

Die Flüssigkeiten wurden in Schläuchen aus Ziegenfellen aufbewahrt. Zum Wasserschöpfen diente ein ziemlich großes Jes. 40, 15. irdenes Gefäß. Einen kleinen bauchigen Krug führte man auf Reisen mit. Ein kleiner Krug (baqbuq) mit flaschenartiger Öffnung wurde als Honiggefäß benützt. Çinçeneth bezeichnete wie qesawoth ebenfalls einen Krug. Das gewundene Widderhorn diente als Ölgefäß; ebenso die Flasche 1. Sam. 16,1. (pak). Gol war wahrscheinlich eine bauchige Flasche, Mizraq 1. Sam. 10,1. ein größeres Mischgefäß. Zum Trinken benützte man den kleinen Becher (kus) und den größeren „Pokal“. Schalen wurden vielfach zum Auftragen dicker Milch (Milchschale = sephel) und zum Spenden von Wasser (Wasserschale benützt.

=

saph)

Zum Aufbewahren von Getreide und Früchten gab es 3 Arten von Körben 1) (dud, tene, sal). Selbst in dem Hause des Armen fand sich eine Handmühle. Sie gehört zum notwendigsten Inventar und war unpfändbar. Sie bestand aus zwei runden Steinen, einem das Getreide aufnehmenden unteren und einem oberen. Letzterer hieß, weil er auf dem anderen aufsitzt und über ihn fährt, der „Wagen" (rekeb). Neben der Handmühle gab es auch Mörser. Zum Aufbewahren der Kleider und Kleinodien der Frauen diente die Lade (aron).

Außerhalb des Hauses befand sich der mehreren Familien gemeinsame Backofen (tanar). Er war wohl dem der Fellachen ähnlich. Der Boden, eine aus Lehm geformte Platte oder

1) Die Fellachen bedienen sich der Chawobi aus Lehm und Stroh. In die obere Öffnung wird das Getreide geschüttet, am unteren Ende durch ein kleineres Loch der tägliche Bedarf entnommen.

Am. 6, 6. Jes. 51, 17.

Deut. 24,6.

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