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2. Der „Nikanortag" galt dem Andenken des Sieges des Judas Makkabäus über den syrischen Feldherrn Nikanor bei Bethoron (160 v. Chr.). Obwohl Josephus ant. XII, 10. 5. die 1. Makk. 7, 49; Feier am 13. Adar erwähnt, scheint sie doch in Vergessenheit geraten zu sein.

2. Makk. 15, 36.

1. Makk. 13, 50 ff.

3. Das „,Fest der eroberten Burg" wurde von dem Hohenpriester Simon eingeführt zur Erinnerung an die Wiedergewinnung und Reinigung des Tempels im Jahre 141 v. Chr. Es fiel auf den 23. Tag des 2. Monats, trat aber bald wieder zurück, so daß es selbst dem Josephus unbekannt ist.

Aus dem Vorstehenden 1) ist zu ersehen, daß die Beziehung der Israeliten zu anderen Völkern nicht ohne Wirkung geblieben war. Je inniger diese Verbindung durch den Lauf der Geschichte zu werden drohte, desto zäher suchten sie ihre religiöse und nationale Selbständigkeit zu verteidigen. So entstanden die verschiedenen nationalen Gedenktage. Die Unglückstage wurden wie bei anderen Völkern durch Fasten begangen. In ethnologischer Hinsicht ist das Fest der Holzspende noch beachtenswert. Denn hier lebt die Erinnerung daran fort, daß die Herd- und Feuergemeinschaft einst die erste Gesellschaftsform bildete. Die einzelnen jüdischen gentes unterhalten das Altarfeuer ebenso wie die gentes der Römer. Jede gens hatte ursprünglich ihr eigenes Feuer, während „später 2) ihr Zusammenschluß in dem einen Feuer... seinen Ausdruck fand". Diese Herdgenossenschaft ist noch Ex. 12, 21. deutlich beim Passahopfer erkennbar.

Num. 13.

Es ist unmöglich, daß ein Volk die durchlaufenen Stadien seiner Entwicklung, besonders der religiösen, gänzlich vergißt. Darum finden wir neben dem Jahvismus in Israel noch Reste primitiver Kulte. Sie werden einzeln erwähnt.

Totemismus.

Der Totemismus ist auf der Erde sehr weit verbreitet. Auch die israelitischen Namen Simeon, Levi, Lea, Rahel lassen sich auf Totemismus zurückführen. Der edomitisch-israelitische

1) Siehe unter: Fremde Feste.

2) Lippert: Kulturgeschichte II S. 81.

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Klan Kaleb nennt sich nach dem Hund. Schobal in Juda
und Edom bedeutet Löwe, Epher in Juda und Manasse Anti-
lopenkalb, Oren oder edomitisch Aran Steinbock. Nach dem
biblischen Bericht ist Sichem von den Bene Chamor, den
Eselssöhnen, bewohnt. In den nach Tieren benannten Orten
sind ohne Zweifel zugleich die Namen der betreffenden Klans
erhalten. Wir finden Namen wie: Ajjalon Hirsch, Schaalbim
Füchse, Eglon Kalb, Bat Nimra
Beispiele von Totemismus liefert die Liste der edomitischen
Geschlechter in Gen. 36. Wir finden also zahlreiche Spuren
von Totemismus im Alten Testament. Ob die Vererbung
des Totem in männlicher oder weiblicher 1) Linie stattge-
funden hat, ist bei den dürftigen Nachrichten leider nicht zu
entscheiden.

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Ahnenkult.

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Panther. Weitere

Die altisraelitische Familie war ursprünglich Kultgenossenschaft der Ahnen. Für Ahnenkult 2) spricht:

1. Die Tatsache, daß der Hausvater als Priester der Familie opfert. Ein Rest hiervon hat sich im Passahritual erhalten, ebenso in Ri. 17, 10 und 18, 19, wo ab (Vater) und kohen (Priester) nebeneinander ") stehen.

2. Die Sklaven finden durch die Beschneidung und Ohrdurchbohrung Aufnahme in die Familie und Kultgemeinschaft.

3. Die Opfergenossenschaften finden sich beim gemeinsamen Familienheiligtum zusammen.

4. Auf Ahnenkult lassen auch einzelne Trauergebräuche *) schließen.

5. Nur bei Ahnenkult kann die Kinderlosigkeit als größtes Unglück gelten.

6. Mit dem Ahnenkult hängt das Erbrecht 5) zusammen; nur so ist Sach-, Schuld- und Sakraübergang zugleich möglich.

1) So R. Smith: on animal worship in Journal of Philology. Vol. IX 75.
3) Nowack I S. 152 ff.

3) Micha spricht zu seinem Hauspriester: „Bleibe bei mir und sei mir Vater und Priester!"

4) Siehe unter: Tod.
5) Siehe unter: Erbrecht.

Ex. 13, 8.

1. Sam. 20, 29.

Neh. 2, 5.

Den Jahvekult aus dem Ahnenkult abzuleiten, verbietet der Kampf, den die Propheten dagegen führen. Doch besteht auch bei den Israeliten ein enger Zusammenhang zwischen Götter und Menschen: die Menschen sind sterbliche Götter, die Götter unsterbliche Menschen.

Gräber-, Baumkult und Fetischismus.

Was zunächst den Gräberkult 1) anlangt, so muß er wohl verbreiteter gewesen sein, als davon zu berichten Anlaß genommen wird. Das Grab der Sara und Rahel waren ohne Zweifel alte Kultstätten. Fühlt doch der Prophet Nehemia sein Heimweh in der Fremde als die Trauer um „die Grabstätten 2) der Väter", und Samuel schickt seinen „,gesalbten König“ zuerst zum Grabe der Rahel. Daß die Gräber einen wirklichen Kultgegenstand bildeten, beweist das Wüten des Königs Josia. Von ihm heißt es: „Er sah die Gräber, die 2. Kön. 23, 16. daselbst (zu Betel) waren, auf dem Berge. Da sandte er hin und ließ die Gebeine aus den Gräbern holen und verbrannte sie auf dem Altar und verunreinigte ihn." Die Gräber der Stammesheroen befinden sich auf Bergen und Höhen oder sind besonders durch Bäume oder Steinhaufen gekennzeichnet. Die Steine sind zum „Andenken" errichtet; auf ihnen werden Opfer dargebracht.

Die Berge sind die Sitze der Gottheit. Moses wie Bileam gehen auf den Berg, um dort ihre Befehle und Offenbarungen Num. 22, 41; zu empfangen. In Gen. 22, 14 ist die sprichwörtliche Redensart erhalten, daß Jahve auf dem Berge sich offenbart. Deshalb 1. Kön. 20, 23. hielten die Syrer die Götter Israels für Berggötter. Auch

23, 3.

1) Vgl. Lippert: Geschichte des Priestertums II S. 13.

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2) Wieviel besonders Kinderlosen an einem solchen Denkmal lag, sieht man bei Absalom und aus Jes. 56, 4, wo Jahve den bundestreuen Verschnittenen verspricht, ihnen in seinem Haus und an seinen Mauern ein Denkmal mit ihren Namen zu errichten, durch welches sie länger im Gedächtnis der Gemeinde fortleben sollen, als ein Familienvater durch seine Nachkommen." Bäthgen: Beiträge S. 216. Absalom errichtet sich selbst eine Gedenksäule; er will dem Schicksal entgehen, daß „kein Name ihm bleibt auf der Flur" (Hiob 18, 17). Solche Gedenksäulen deuten wohl auf Phallusdienst.

unter Bäumen offenbart sich die Gottheit. Denn hier liegen die Ahnherrn begraben.

Auf heilige Bäume und Haine stoßen wir überall. Denn der Baumkult ist eng mit dem Gräber- und Ahnenkult verknüpft. Die heiligen Tamarisken zu Beerseba hat Abraham gepflanzt und daselbst den Namen seines Gottes angerufen. Gen. 21, 31. Über dem Grabe der Debora erhebt sich eine Palme.1) Andere heilige Bäume waren die Terebinthe, die Eiche, früher auch der Granat- und Ölbaum. In Sichem befindet sich der „heilige Baum des Weisers" und vor der Stadt der „heilige Baum der Zauberer". Unter Bäumen spricht der König Recht, versammelt sich das Volk und schreitet zur Wahl. Solange sie 1. Sam. 14, 2; grünen, besteht das Geschlecht (Abrahamseiche 2) zu Hebron). An Stelle des morschgewordenen Baumes wird ein neuer gepflanzt oder ein Pfahl aus gleichem Holz (aschera), an Stelle eines verwitterten Steines eine heilige Säule (masseba) gesetzt. Besonders da, wo das Numen einer Gottheit sich geoffenbart hat, wird ein Stein zum „Andenken" errichtet. Gen. 28, 18. Jakob träumt und nach dem Erwachen salbt er den Stein. Solche Steine gibt es zu Betel, Ophra, Gilgal,3) Sichem, BetŠemeš. Sie geben Orakel.

22, 6.

Jer. 2, 27 geht noch weiter; er kennt solche: „Die zum) Holze sprechen: mein Vater bis du, und zum Stein: du hast mich geboren." Denn wo Stein- und Baumkult herrschen, gehen auch die ersten Menschen daraus hervor. Die Steine sind zugleich Fetische. Die Gottheit wirkt aus ihnen und bringt Hilfe. Daher errichtet Samuel nach der Schlacht den 1. Sam. 7, 12. ,,Stein der Hilfe", Ebenezer.

Außerdem gab es noch Fetische aus Holz oder Metall. Micha läßt sich ein „Ephod" herstellen und besoldet seinen

1) Nach Gen. 35, 8 eine Eiche.

2) Vgl. Josephus ant. I, 10. 4; bell. IV, 9. 7; allg. Evang. - luth. Kirchenzeitung v. Luthardt: Historische Stätte in Palästina. Leipzig. 8. Januar 1904.

Gießen 1898. S. 79.

3) Vgl. dazu Gall: Altisraelitische Kultstätten. 4) Vgl. Evangelium Lukas 3, 8 und Hiob 17, 14: wenn ich zum Grabe sage: mein Vater bist du, zum Gewürm: meine Mutter und Schwester.

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Ri. 17.

Hauspriester mit 10 Sekel Silber. Auch die Teraphim waren
Fetische, wohl von der Gestalt und Größe eines Menschen.

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Besonders ausgeprägt war der Tierfetischismus. Die Kerube auf der Bundeslade sind nichts anderes als Fetische. Selbst die Könige des Nordreichs werfen sich zu Pflegern und Beschützern des Kälberdienstes" auf. Der Tierfetischismus wird zum Staatskult. Selbst im Tempel zu Jerusalem steht das Bild der ehernen Schlange. Erst Hiskia,,schaffte die 2. Kön. 18, 4. Höhen ab und zerbrach die Säulen und hieb den Hain um und zertrümmerte die eherne Schlange". Zu der Stufe der uranischen Fetische führt uns die Tatsache, daß die „Könige 2. Chron. 34, 7. von Juda" Bilder von Sonnenrossen 1) und Wagen am Eingang des Tempels aufgestellt hatten. Der Fetischismus findet also auch in Juda seine königlichen Beschützer. Das Volk aber macht nicht nur solche Neuerungen mit, sondern hält zugleich noch fest an seinem alten Kult der Gräber, Steine, Bäume und Quellen. Hierin brachte nur das Exil eine Wendung. Der versuchsweise von Hiskia und Josia eingeführte Henotheismus sollte zum Monotheismus heranreifen. Selten aber „hat2) ein Volk einem Fortschritt des Geistes größere Opfer des Lebens bringen müssen".

Teraphim.

Besondere Erwähnung verdienen noch die Hausgötzen der Israeliten. Denn ähnliche Holzidole, wie wir sie auf den Osterinseln,3) bei den Westafrikanern ) und vielen anderen Völkern finden, hatten auch die Israeliten. Sie hießen Teraphim. Das alte Testament enthält darüber folgende Nachrichten:

1. Die Teraphim 5) treten neben dem Jahvekult auf, er

1) Aus dem Verbot Sonne oder Mond oder irgend ein Heer des Himmels anzubeten, können wir mit Tylor II 302 nicht darauf schließen, daß Sonnen- und Mondanbetung auf gleicher Stufe stehen. Denn hier wird alles vom Standpunkt des Jahvismus aus betrachtet.

2) Lippert: Geschichte des Priestertums. II S. 34.

3) Ratzel I S. 608.

4) Ratzel II S. 331.

*) Nach Grüneisen: Ahnenkult und Urreligion in Israel. Halle 1900.

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