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Cant. 6,11: Gen. 43, 11. Cant. 8,2; Gen. 30,37. Jes. 38,21.

440-470 mm Regenhöhe. Südlich von Beerseba beginnt die regenarme Wüste. Von Bedeutung sind ferner die täglichen Land- und Seewinde. Ein großer Teil der Niederschläge ist daher Steigungsregen.

Nach den Temperaturverhältnissen lassen sich drei Gebiete unterscheiden: das Küstenland, das Gebirgsland und der Ror. Die mittlere Jahrestemperatur des Küstengebietes beträgt ungefähr 20,5° Cels., die des Gebirgslandes ist etwas niedriger (z. B. im 800 m hochliegenden Jerusalem 17,2). Die Temperaturenmaxima fallen auf Mai, Juni, August und September, die Minima auf Februar. Das bis beinahe 400 m unter dem Meeresspiegel eingeschnittene Jordantal, von hohen, Licht und Wärme reflektierenden Felswänden eingeschlossen, hat tropischen Charakter. Die mittlere Jahrestemperatur am Nordufer des Toten Meeres berechnet sich auf 24,1° Cels., daneben finden sich Schattentemperaturen von 44" und darüber.

Den drei klimatischen Regionen ) entsprechen drei Vegetationsgebiete.

1. Die Küste gehört der Mittelmeerflora an mit dem gleichen Charakter wie Spanien, Algerien, Sizilien. Oleander und Myrte, Pinie und Ölbaum, Tulpen und Anemonen sind hier heimisch.

2. Das Gebirgsland enthält orientalische Steppenvegetation. Das Gebirge Juda bildet die Scheidelinie. Was östlich davon liegt, gehört der orientalischen Flora an. Hier tritt an Stelle der Baumvegetation Buschgewächs, schnell verblühende und absterbende Frühlingsblumen und mannigfaltige Distelarten.

3. Das winterlose Jordantal hat durchaus tropische Vegetation, die der Nubiens am nächsten steht. Hier finden sich gummiliefernde Akazien, die Papyrusstaude, die Dattelpalme usw. Der Wälderreichtum Palästinas ist nie groß gewesen. Das Bauholz lieferten die Waldungen des Libanon. Von Fruchtbäumen waren bekannt: der Nußbaum, die Pistazie, der Ölbaum, der Granat-, der Mandelbaum, der Maulbeerfeigenbaum, der Feigenbaum, die Dattelpalme, der Apfelbaum und der Johannisbrotbaum.

1) Nowack: Hebräische Archäologie. Freiburg i./B. 1894. I. S. 69 ff.

Harzhölzer waren: die Terebinthe, Tamariske, die Balsamodendren, Cistrosen (Cistus creticus, C. salvifolius), Astragalus (A. verus, A. gummifer), der Mastixbaum. Außerdem werden erwähnt: die Eiche, Zeder, Zypresse, die Weide, Platane, die Akazie in mehr als 200 Arten und der wilde Ölbaum. Von Sträuchern sind noch aufzuführen: die Myrte, die Cyperblume, der Kappernstrauch, die Melde und der Ginster.

Als Gewürzkräuter wurden verwendet: Dill, Kalmus, Kreuzkümmel, Schwarzkümmel, Minze, Raute, Senf, Koriander. Von Getreidearten wurden gebaut: Gerste und Weizen. Neben dem Flachs war den Israeliten wohl auch die Baumwollstaude bekannt.

Ureinwohner.

Bei der Einwanderung nach Kanaan stießen die Israeliten auf die verschiedenen Stämme der Ureinwohner. Wie die Tell-Amarnafunde und die Mesainschrift beweisen, hatten diese an der über ganz Vorderasien verbreiteten phönizischen Kultur Anteil. Näheren Aufschluß darüber gibt das Alte Testament nicht. Denn das Verhältnis der Israeliten zu den Ureinwohnern (insgesamt Kanaaniter genannt) blieb stets feindlich, wie Ex. 17; 1. Sam. 15; Jos. 12; Ez. 25 beweisen. Besonders stark machte sich der Einfluß auf die eingewanderten Israeliten in kultischer Hinsicht geltend. Daher sind wir über ihre Kulte verhältnismäßig noch am besten unterrichtet.

Bei den Kanaanitern und Phöniziern waren die Lokalkulte besonders ausgebildet. Dafür zeugen Namen wie Baal (,,Herr zu Chazor") Chazor, Meon usw.; denn der Baalkult ist im ganzen Machtbereich der Phönizier zu finden. Neben Baal erscheint noch Baaltis als „Herrin" und zugleich als Zauberin. Dem Wesen nach mit ihr identisch, im Kult aber verschieden ist die große semitische Göttin Astarte. Das Richterbuch bezeugt die große Verehrung, die sie genoß. Sie wird auch die Göttin der Sidonier genannt; denn nach der Mythe soll sie sich in Tyrus 1) zehn Jahre lang preisgegeben haben. Außerdem findet sich die Gottheit Milk. Der Milk

1) Baethgen: Beiträge zur semitischen Religionsgeschichte. Berlin 1888. S. 33, 157 ff.

Jes. 2, 13; 2. Sam. 5,11 1. Kön. 6, 15; Lev. 23,40.

Nah. 3, 4.

Kön. 5, 18.

oder Molochdienst war im ganzen phönizischen Kulturbereich mit Kinderopfern verknüpft. Neben Milk steht die Göttin Milkat. Die Erinnerung an die Kriegsgöttin Anat hat sich in dem Ortsnamen Anathoth erhalten. Gad und Meni waren, nach Jes. 65,11 zu schließen, siderische Gottheiten.

Von den anderen kanaanitischen Völkern kennen wir wenig mehr als ihre Namen und die einzelner ihrer Götter. Die Götter der Philister sind phönizischen und assyrischen Ursprungs. Das Alte Testament erwähnt: Baal-Zebub (Fliegengott) zu Ekron, Astarte zu Askalon, Dagon zu Asdod.

Bei den Syrern kommt neben Hadad auch Rimmon als höchste Gottheit vor. Nach den Masoreten 1) ist der Name mit dem Wort für Granatapfel identisch, nach Schrader 2) steht Rimmon mit dem assyrischen „Donnerer Ramman" in Beziehung, der wie Hadad auf den Ziegelzylindern mit dem Donnerkeil ausgerüstet erscheint. Beachtenswert ist, daß

1. Kön. 15, 18 der König Benhadad als der Sohn Tabrimmons (,,Rimmon ist gut") erscheint.

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Die Hauptgottheit der Moabiter ist Kamoš. Daher heißt Moab das Volk des Kamoš". In dem Verhältnis Jahves zu Kamos spiegelt sich das der beiden Völker. Nach Jer. 48, 7 soll Kamoš mit seinen Priestern und Oberen in die Verbannung ziehen; nach der Mesainschrift schlachtet Mesa die kriegsgefangenen Israeliten zur Augenweide für Kamoš und Moab. 2. Kön. 3, 27. Den Sieg erkauft er durch Opferung seines Sohnes. Eine andere Gottheit ist Baal Peor, nach der rabbinischen Überlieferung durch unzüchtigen Kultus verehrt.

Milkom, der Gott der Ammoniter, wird oft mit dem phönizischen Milk oder Moloch identifiziert. Der Umstand

2. Kön. 23,13. jedoch, daß Milkom auf dem Ölberg, Moloch im Tale Hinnom

seine Opferstätte hatte, deutet ") auf zwei verschiedene Gottheiten. Weitere Nachrichten darüber fehlen.

Eine ganz besondere Stellung nahmen die Israeliten zu den Edomitern und Aramäern ein. Die nahe, in der genealo

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2) Schrader in Jahrb. f. prot. Theologie 1875. S. 344 ff.
3) Diestel in Jahrb. f. deutsche Theologie 1860. S. 714.

gischen Sage festgehaltene Verwandtschaft der Edomiter mit den Israeliten sollte auch religiöse Berührungspunkte ergeben. Es wird jedoch im Alten Testament keine einzige edomitische Gottheit erwähnt. Wenn der israelitische König Amazia den edomitischen Göttern opfert, so muß der Unterschied nicht 2. Chron. 25, 14. allzu groß gewesen sein. Deut. 23,8 erlaubt die Aufnahme der Edomiter des 3. Gliedes in die Gemeinde Jahves. Über die Aramäer haben wir gleichfalls sehr wenig Nachrichten; nur 2. Chron.1) 28, 23 erwähnt die „,Götter Arams". Im israelitischen Kultusgebet (Deut. 26) heißt es: „Ein umherirrender Aramäer war mein Vater. Das Verhältnis der Israeliten

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zu den Aramäern war friedlich.

Für die Völkerkunde ist die Tatsache von Bedeutung, daß der religiösen Zersplitterung der Gottheit in Lokalgötter die politische entspricht. Jeder Stamm hat seine eigenen Interessen und seine eigenen Götter. Die Grenzen der einzelnen Völkerschaften werden sehr flüssig gewesen sein. Im Ostjordanland saßen die Moabiter, Amoriter und Ammoniter, südlich vom Toten Meer die Edomiter, im Westjordanland wohnten die Keniter, Hethiter, Jebusiter, Heviter, Philister und Kanaaniter. Jos. 12 enthält die Liste der besiegten Könige der Ureinwohner.

Die Ureinwohner Kanaans gelten nach der Sage als Riesen2) (rephaim) ); besonders 1. Chron. 20,8 berichtet über den Kampf Davids mit dem Riesengeschlechte zu Gath.

Ihre Bauten sind vornehmlich:

1. Malsteine, Menhir genannt. Es sind große, unbehauene, mit kleinen Gruben versehene Steinblöcke. Sie hatten ohne

1) „Er opferte den Göttern von Damaskus, die ihn besiegt hatten, und sprach: Die Götter der Könige von Aram, die haben ihnen beigestanden; ihnen will ich opfern, damit sie mir beistehen!" ähnlich die Assyrer und Römer.

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2) Die Horiter, d. h. Höhlenbewohner, hausten im Gebirge Seir. Nach Deut. 2, 12. 22 wurden sie von den Edomitern ausgerottet; Gen. 36, 20 ff. werden sieben Stammfürsten der Horiter erwähnt. Wahrscheinlich sind sie mit der Hiob 24, 5 und 30 erwähnten Kümmerform eines kulturarmen Stammes identisch.

3) Bezeichnet auch die Schatten der Totenwelt.

Gen. 14,5.

Gen. 28, 18. Zweifel kultische Bedeutung. Die Gruben dienten wahrscheinlich zur Aufnahme der Opfergaben.

2. Die Dolmen bestehen aus zwei oder mehreren westöstlich gerichteten Längsplatten, die mit einer großen Platte überdeckt wurden. Die Untersuchungen 1) von Noetling und Schumacher lassen auf alte Grabstätten schließen, die gewiß mit dem Gräber- und Totenkult in Beziehung standen.

3. Die Cromlechs sind Steinkreise, die oft einen Malstein umschließen. Sie hatten nach Jos. 5 gleichfalls kultische Bedeutung.

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Wir sehen bei ihrer Einwanderung kamen die Israeliten ,,in ein Gebiet 2) uralter Geschichte". Die kanaanitische Kultur drohte die Eigenart Israels zu verschlingen. Am heftigsten wurde der Kampf auf sittlichem und religiösem Gebiet geführt. Die im Alten Testament sich findenden Redewendungen: „so tut man nicht in Israel", "Götter, die ihr nicht kanntet noch eure Väter", „dergleichen ich euch nicht befohlen habe", sind gleichsam Gedenksteine geschlagener Schlachten.

Israeliten.

Die Urgeschichte des israelitischen Volkes ist dunkel. Die Sage berichtet Folgendes: Der Erzvater Abraham3) wanderte (um 2135 v. Chr.?) von dem Gebiete Ur in Chaldäa nach Kanaan ein (und zog vorübergehend auch nach Ägypten). Sein Sohn Isaak hatte zwei Söhne Esau (= Edom) Jakob (Israel). Jakob wanderte anläßlich einer Hungersnot mit seinen 11,Söhnen" und „Knechten" (70 Seelen!) nach Ägypten

1) Vgl. Z.D.P.V. IX. S. 268 u. Z. f. Ethnologie XIX. S. 37.

2) Köberle: Natur und Geist nach der Auffassung des Alten Testaments. München 1901, S. 30.

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