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Knochenbreccie von Bonaria wurden bereits ausführlich von HENSEL beschrieben, der auf dieselben neue Speciesformen begründete. Die gleichen Formen habe ich, nebst einigen anderen, in Toga aufgefunden und kann die Resultate HENSEL's im Allgemeinen nur bestätigen. Der Arvicola hat nichts gemein mit den wenigen bis jetzt im Pliocän zum Vorschein gekommenen Ueberresten dieses Genus, nähert sich dagegen heute lebenden Formen und besonders dem A. obscurus EVERSM. und A. nivalis MART. Ebenso wenig können die Ueberreste von Mus mit recenten oder quaternären Formen Europa's vereinigt werden, und namentlich nicht mit Mus sylvaticus, der von GERVAIS und von LORTET mit Unrecht in der Knochenbreccie von Toga erwähnt wird. Die nordafrikanischen Mäusearten und die ohne Zweifel auch in den nordafrikanischen Gebirgen lebenden Arvicolen konnten allerdings nicht verglichen werden.

Alle übrigen Ueberreste aus den genannten Localitäten sind sehr unvollständig erhalten; immerhin sind die Reste von Murmelthier und Hirsch so vollständig, dass eine Vereinigung mit heute lebenden Arten ausgeschlossen werden kann.

Als toscanischen Archipel bezeichnet man die im tyrrhenischen Meere zwischen Toscana und Corsica gelegene Inselgruppe, deren hauptsächlichste, in der Reihenfolge ihrer Erstreckung von Nordwesten nach Südosten, mit Weglassung einiger winziger Klippen, die folgenden sieben sind: Gorgona, Capraja, Elba, Pianosa, Montecristo, Giglio, Giannutri. Von dreien derselben, Elba, Pianosa und Giannutri, sind bis jetzt Ueberreste quaternärer Säugethiere aus Höhlen oder Knochenbreccien bekannt geworden.

1 Remarques sur quelques Mammif. posttertiaires etc. 1. s. c.

2 Histoire du Djebel-Thaya et des Ossem. foss. recueillis dans la grande Caverne de la

Aus einer Höhle von Porto Longone auf Elba gelangten schon vor vielen Jahren zahlreiche und unzweifelhafte Ueberreste des Höhlenbären an das Museum von Florenz.

Unter den Fossilien der gleichen Höhle habe ich bereits vor längerer Zeit Reste einer sehr kleinen Bärenart aufgefunden, welche von U. spelaeus durchaus verschieden ist, sich aber weit mehr dem U. arctos nähert und die ich schon früher mit einer kleinen, von MARION auf den Hyèresinseln aufgefundenen Bärenart in Beziehung brachte. Vom italischen Festlande ist mir diese Form nicht bekannt; dagegen hat BOURGUIGNAT aus der Höhle des Djebel-Thaya in Afrika verschiedene Bärenformen beschrieben, deren kleinste grosse Analogie mit dem Zwergbären von Elba zeigt.

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Aus der nämlichen Höhle der Insel Elba liegen in Florenz ausserdem Ueberreste einer Katzenart von der Grösse des Luchses; Hirschzähne, welche denen. des Damhirsches am nächsten kommen; spärliche Ueberreste einer Antilope, deren Gleichen ich sonst nirgends aufgefunden habe, und einige Pferdeknochen.

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In einer Höhle auf Pianosa hat CHIERICI Hirschreste gefunden. Knochenbreccien von Pianosa mit nicht genauer bestimmbaren Zahnfragmenten von Hirsch und einem einzigen letzten oberen Backenzahn einer kleinen Schweineart, von FORESI auf Pianosa gesammelt, befinden sich im paläontologischen Museum zu Florenz.

Zahlreiche andere quaternäre Fossilien, vom Höhlenbären, Pferden, die nach RÜTIMEYER grosse Uebereinstimmung mit pliocänen Pferden zeigen, von einem Büffel, von Hirschen, zwei Antilopen u. s. f., wurden von RÜTIMEYER Mosquée. Paris. 1870.

Gaetano Chierici, Antichi Monumenti della Pianosa. Reggio nell' Emilia 1875 p. 7.

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und GASTALDI als aus Pianosa stammend aufgeführt. Diese Ueberreste kamen durch Herrn PISANI an das Turiner Museum und wurden von GASTALDI Prof. RÜTIMEYER zur Untersuchung übersandt. H. PISANI bestreitet aber auf das Bestimmteste, dass diese Fossilien von Pianosa stammen, und erklärt speciell für den Höhlenbären dessen Herkunft von der Insel Elba. Dadurch wird auch für die übrigen Arten der Fundort Pianosa zweifelhaft.

Giannutri ist die kleinste und südlichste der genannten sieben Inseln des toscanischen Archipels. Dieselbe hat bei einem Umfang von höchstens zehn Kilometern eine Oberflächenausdehnung von ca. 200 Hektaren; ihr höchster Punkt befindet sich 86 Meter über dem Meeresspiegel. Vom italischen Festlande ist sie 61/2 italienische Miglien entfernt, von der Insel Giglio ca. 81/3 Miglien in südöstlicher Richtung; wegen gänzlichen Wassermangels ist sie unbebaut. Bei solchen Verhältnissen war die Auffindung einer Knochenbreccie auf genannter Insel zu Anfang dieses Jahres durch Dr. V. SIMONELLI und bald darauf durch mich, überraschend genug. Erhaltungszustand der mir vorliegenden Stücke ist allerdings so schlecht, dass ich mich mit ganz allgemeinen Angaben begnügen muss: es handelt sich einige fragmentäre Gebissstücke eines Hirsches von der Grösse des C. elaphus und Knochenfragmente eines grösseren Wiederkäuers! 2

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Diese bis zur Stunde leider noch sehr dürftigen Funde auf Pianosa und Giannutri gestatten dennoch den bestimmten und gewichtigen Schluss, dass die Inseln bei einem Umfang, wie sie ihn heute besitzen, unmöglich die Säugethiere beher

1 L. Rütimeyer, Versuch einer nat. Gesch. d. Rindes u. s. f. 1866. I. p. 97 Anm. Gastaldi, Intorno ad alcuni fossili del Piemonte e della Toscana, 1866, p. 26.

Heutzutage existiren von wilden Säugethieren auf Giannutri nur das Kaninchen und die schwarze Ratte.

bergen konnten, deren Reste ihre Breccien uns erhalten haben; nach welcher Seite hin aber eine grössere Ausdehnung oder eine Verbindung statt hatte, darüber geben uns die nicht genauer bestimmbaren Fragmente einstweilen keinen Aufschluss.

Etwas bestimmter dürfen wir uns bezüglich Elba's aussprechen. Vor Allem ist eine solche Fülle grösserer und kleinerer Säugethiere, wie sie die einzige Höhle Porto Longone uns vorführt, mit dem heutigen Umfang der Insel ebenfalls unverträglich. Das Vorhandensein des Höhlenbären, welcher, wie aus den massenhaften Knochen alter und junger Individuen hervorgeht, nicht nur ein gelegentlicher Besucher war, scheint auf eine Verbindung mit dem naheliegenden Festlande zur Quaternärzeit zu deuten. Dagegen sprechen aber

wieder die der italischen Halbinsel fremden Formen quaternärer Säugethiere auf Elba. Die naturgemässeste Erklärung dieser anscheinenden Widersprüche scheint mir die Annahme einer vorübergehenden Verbindung Elba's mit dem gegenüberliegenden Festlande während des Quaternärs, welche eine Invasion von Thierformen des letztern in eine von Ueberresten einer älteren Fauna bewohnte Region zur Folge hatte.

Recente Säugethiere der Inseln Corsica und Sardinien. Im Folgenden gebe ich das Verzeichniss der sechszehn mir bekannten auf Corsica und Sardinien lebenden Säugethiere; ausgeschlossen wurden die kosmopolitischen Fledermäuse, sowie mehrere kleine Insectivoren, die wenigstens auf Sardinien nicht fehlen, welche ich aber nicht selbst zu untersuchen Gelegenheit hatte.

Von diesen sechszehn Säugethieren 3

3 Die Boccamela findet sich in Algier nach Gervais, Zool. Pal. franç., p. 120, und nach Loche, Catal. des Mammif. et des Oiseaux observés en Algérie. Paris 1860. Auch Tristram (The Great Sahara, London 1860) führt,,Putorius Boccamela" als Bewohner der grossen Sahara auf. Myoxus

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fehlen demnach sieben der italischen Halbinsel, während alle auch als Bewohner Nordafrika's und speciell Algier's aufgeführt werden, mit Ausnahme des von mir S. scrofa meridionalis genannten sardischen und corsischen Wildschweins, welches bis jetzt noch nicht mit nordafrikanischen Formen hat verglichen werden können. Es darf jedoch nicht verschwiegen werden, dass für das Vorkommen mehrerer der genannten Säugethiere in Algier noch weitere Bestätigung erwünscht wäre, da die Angaben nicht von den nöthigen Belegen begleitet waren und nicht von eigentlichen Fachmännern herrühren, obwohl von Forschern, die auf andern Gebieten (als Botaniker und Ornithologen) geschätzt sind. Immer

quercinus ist schon seit längerer Zeit von Sardinien bekannt und wurde von mir in Corsica aufgefunden, wo er besonders in der alpinen Region häufig ist. Mus sylvaticus habe ich in Sardinien und Corsica nachgewiesen; in Corsica traf ich diese Maus noch in einer Höhe von circa 2300 Meter, unter der Spitze des Monte Rotondo. - Lepus mediterraneus wird von Loche in Algier citirt (1. c.). Den Cervus corsicanus führe ich als Bewohner Afrika's an nach Gervais, Zool. et Pal. franç. und Zool. et Pal. gén. Paris

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hin sind sie aller Beachtung werth, da die aus verschiedenen Quellen stammenden Angaben übereinstimmen und sie überdies zu dem gleichen Resultate führen, das sich uns aus der Betrachtung der Reptilien und Amphibien ergeben wird.

Ich selbst habe die Aufnahme der folgenden Namen in mein Verzeichniss soweit zu rechtfertigen, als dies hier am Platze ist: Sus scrofa meridionalis Cervus corsicanus Lepus mediter

raneus.

Der sardische Hase wurde von WAGNER als L. mediterraneus von L. timidus abgesondert, auf Grund äusserer Unterschiede, deren Berechtigung von BLASIUS, welchem hierin die heutigen Zoologen fast sämmtlich gefolgt sind, bestritten

1867-69 („Le Cerf des environs de la Calle, Cervus barbarus BENN., paraît fort semblable à celui de la Corse, C. corsicanus, et à celui de la Grèce."). Der Mouflon (Ovis Musimon) lebt nach Marès (Rev. et Mag. de Zoologie, 1857, p. 330) in der Provinz Oran. Nach Bourguignat (1. c. p. 102) ist ein in der Höhle des Djebel-Thaya in Algier ausgegrabenes linkes Femurfragment vollkommen identisch mit dem Femur des corsischen Moufflon's.

1

wird. BLASIUS gesteht übrigens, dass |

er keinen Schädel eines sardinischen Hasen zur Untersuchung gehabt habe. Ich selbst war in dieser Beziehung glücklicher; meine Unterscheidung des, wahrscheinlich mit dem andalusischen identischen, sardischen Hasen als eine besondere Form stützt sich eben auf die Vergleichung zahlreicher Schädel.

Der Cervus corsicanus BONAP. von Corsica und Sardinien unterscheidet sich nicht nur durch kleinere Dimensionen vom Edelhirsch, sondern zeigt überdies eine Annäherung an die indische Gruppe der Axis und Rusa, die so reichlich im Pliocän der Auvergne und des Valdarno vertreten ist.

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Ich habe hier nicht die Frage zu berühren, ob die Abtrennung dieser beiden Thiere nach dem Artbegriff mancher Autoren als besondere Species; gerechtfertigt wäre; an einem andern Orte werde ich den Nachweis liefern, dass diese beiden Formen dem italischen Festland und dem grössten Theil des übrigen Europa fremd sind und die eine. überdies an einen zeitlich und räumlich entfernten Typus erinnert.

Zu ungefähr gleichlautenden Schlüssen hat mich die auf zehn Schädel gestützte Untersuchung des sardischen Wildschweins geführt. Dasselbe wird mit Unrecht ohne Weiteres mit dem palaearktischen Sus scrofa zusammengeworfen, denn es besitzt Eigenthümlichkeiten, welche es dem Sus vittatus und Consorten aus Indien nahe stellen und somit auch bis zu einem gewissen Grade dem pliocänen Sus Strozzii. Anderseits zeigt das sardische Wildschwein in mehreren Punkten Annäherung an das Torfschwein der Pfahlbauten, und da Gleiches von dem mir unbekannten Sus sennaariensis aus Nordafrika angegeben wird, so möchten auch in Afrika Verwandte des sardischen Wildschweins zu finden sein.

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Platydactylus facetanus Hemidactylus verruculatus Phyllodactylus europaeus Psammodromus hispanicus Notopholis Fitzingeri . Podarcis muralis

Podarcis oxycephala

Gongylus ocellatus.

Seps chalcides

Periops hippocrepis
Zamenis viridiflavus
Callopeltis Aesculapii .
Tropidonotus natrix
Tropidonotus viperinus
Hyla arborea

Rana esculenta.

Discoglossus pictus

Bufo variabilis

Salamandra corsica
Spelerpes fuscus
Euproctus Rusconii

2.

Von diesen 21 Vertretern der herpetologischen Fauna Corsica's und Sar

1 Phyllodactylus europaeus GENÉ ist bis jetzt an einer einzigen Stelle des italischen

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Südfrankreich

Spanien

Nordafrika

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