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58 Abbildungen. Wien, Pest, Leipzig, A. Hartleben's Verl. 1882. (479 S. 8°.)

Es macht einen etwas fatalen Eindruck, wenn man in diesem hübsch ausgestatteten Buche gleich auf den ersten Seiten die Zerstörung des Thurmes zu Babel und die Sprachenverwirrung fast wie historische Thatsachen behandelt sieht, um nach der alten, jetzt endlich glücklich verlassenen Schablone die Entstehung der abergläubischen Furcht vor den Gestirnen als Niederschlag des trostund erfolglosen Nachdenkens über ihre Bedeutung zu erklären. Allein bei weiterer Durchsicht desselben wie aller folgenden Capitel wird man sehr angenehm enttäuscht. Der Verfasser erweist sich als ein durchaus zuverlässiger, stets die wirklich wissenschaftliche Belehrung im Auge behaltender Führer in das anziehende Gebiet der Himmelskunde; er ist insbesondere in der Geschichte der Astronomie gründlich zu Hause und weiss einzelne Partien derselben sehr geschickt an den verschiedensten Stellen in den Text einzuflechten. Bei aller Leichtigkeit und Schmackhaftigkeit der Darstellung, die ihm nachzurühmen ist, verfällt er doch kaum je in's Oberflächliche, und vor Allem: er wagt es, bei seinen Lesern einigen Verstand und die Lust, denselben etwas anzustrengen, vorauszusetzen. Wir sprechen dies Urtheil mit um so grösserer Befriedigung aus, als des Verfassers früheres Buch: >Von den Umwälzungen im Weltall<, 1881, fundamentale Mängel aufwies, die eine gründliche Besserung innerhalb eines Jahres kaum hoffen liessen (vergl. Kosmos, Bd. IX, S. 244 und Bd. X,

S. 66). Sicherlich hat zu dieser günstigen Wendung vorzugsweise der Umstand beigetragen, dass Verfasser, wie er in der Vorrede selbst sagt, sich diesmal möglichst objectiv gehalten und nur ausnahmsweise eigene Ansichten eingeflochten hat.

Von Menschen ist nun zwar in diesem Buche nicht in dem Sinn und

Umfang die Rede, wie der Titel vielleicht vermuthen lässt, aber in scharfen Umrissen wird der unaufhörliche Kampf zwischen ihrer Thorheit und Trägheit und dem höheren Streben einzelner selbständig denkender Geister geschildert und schonungslos das Gebahren jener finsteren Mächte aufgedeckt, die zu allen Zeiten den Sieg der Wahrheit zu hemmen und wieder zu vernichten gesucht haben. Mancherlei Wiederholungen wollen wir gern der Form des Buches zu gute halten, das in zwanzig ziemlich selbständige Essays zerfällt, von denen die wichtigsten, um einen Begriff von dem reichen Inhalt zu geben, hier kurz angeführt sein mögen. » Von der Sterndeuterei gibt eine treffliche Orientirung über Ursprung, Grundlagen und Bedeutung der Astrologie in alter und neuerer Zeit. Das Miniaturgemälde des Weltalls« und »Die himmlische Menagerie sind durch bilderreiche Sprache und anschauliche Darstellung wohl geeignet, ein lebhaftes Interesse für die Fixsternwelt anzuregen, während die Kenntniss des Mondes und seiner Beziehungen zur Erde hauptsächlich in der etwas veralteten, hier aber recht geschickt benützten Form von Gesprächen einiger wissbegieriger Freunde vermittelt wird. Den Hauptreiz gewährt hier sowohl wie namentlich in den folgenden umfangreichen Capiteln über Kometen, Sternschnuppen u. s. w. die eingehende Discussion der im Laufe der Jahrhunderte zur Lösung der Probleme versuchten Methoden, der jeweils herrschenden Ansichten etc., so dass der Leser unvermerkt am Gegenstande selbst zu den

complicirteren Fragen und Hilfsmitteln der Gegenwart fortschreitet und zugleich die Vorgeschichte dieser erhabensten aller Wissenschaften in ansprechender Form kennen lernt. Doch darf nicht verschwiegen werden, dass hie und da noch der alte Fehler so mancher populärwissenschaftlicher Schriften, gewisse Dinge als nunmehr endgiltig ausgemacht hinzustellen, die es noch keineswegs sind, auch hier nicht ganz vermieden ist, wobei denn sogar bedenkliche Unklarheiten mit unterlaufen können, wie z. B. die, dass nach S. 287 ff. Kometen, Sternschnuppen und Meteore unzweifelhaft durch Zusammenstoss und Zertrümmerung zweier Weltkörper entstanden sein sollen und zwar so, dass letztere die festen Bestandtheile, jene dagegen die hiebei gebildeten kleineren. und grösseren Tropfen flüssiger Materie darstellen während S. 343 aus gewissen Eigenschaften der Kometen gefolgert wird, dass sie aus unzusammenhängenden kleinen, durch leere Zwischenräume von einander getrennten Körperchen bestehen müssen, die, nur durch Anziehungskraft zusammengehalten, neben einander wie eine Staubwolke durch den Weltraum fliegen. Es folgen sodann ein hübscher Abriss der Geschichte der Zeitrechnung und des Kalenderwesens und der Versuch, einige in der Bibel erwähnte Himmelserscheinungen mit der astronomischen Rechnung in Einklang zu bringen. Die vier letzten kleinen Artikel, zum Theil auf die Wiener Weltausstellung und die Grazer Naturforscher-Versammlung bezüglich, stehen nur in loser Verbindung mit dem Vorhergegangenen und hätten wohl ohne Schaden wegbleiben können.

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V.

Königl. ethnograph. Museum in Dresden: Die Jadeit- und Nephrit-Objecte aus Asien, Oceanien und Afrika. Herausg. von Dr. A. B. MEYER, K. S. Hofrath und

Director. Mit 4 Tafeln Lichtdruck. Leipzig 1883. Verlag von Naumann & Schröder.

Auf A. B. MEYER'S Werk über die Nephrite und Jadeite aus Europa und Amerika folgt soeben sein Werk über Jadeit- und Nephrit-Objecte aus Asien, Oceanien und Afrika, welches die vielfach in neuester Zeit ventilirte Nephritfrage einem vorläufigen Abschluss entgegenführt.

Als Ergebniss seiner Untersuchungen führt A. B. MEYER an:

1) Es gibt in Amerika- echte Jadeit- und Chloromelanit-Objecte mit dem specifischen Gewichte des Nephrit.

2) Die Fundstätten der betreffenden Mineralien sind nicht zu entdecken; wahrscheinlich liegen sie im Gebiete des Amazonenstromes und in Mexico.

3) Es gibt in Europa echte Jadeit-, Chloromelanit- und NephritObjecte und Jadeit-Objecte mit dem specifischen Gewichte des Nephrit.

4) Die Fundorte der betreffenden Mineralien sind nicht zu entdecken; höchstwahrscheinlich sind sie in den Alpen und anderswo.

5) Als asiatische Fundorte sind bis jetzt schon bekannt: Sibirien, Khotan für Nephrit, Burma für echten Jadeit und für Jadeit mit dem specifischen Gewichte des Nephrit.

6) Es gibt wahrscheinlich wohl noch andere asiatische Fundorte.

7) Die Steinbeile aus Nephrit und Jadeit kennt man in Asien bis jetzt mit Sicherheit nur von Kleinasien, Sibirien, Yunan und Japan; sie gleichen den europäischen Flachbeilen nicht.

8) Auf Neu-Guinea findet sich Jadeit und Chloromelanit mit dem specifischen Gewichte des Nephrit; auf Neu-Caledonien und Neu-Seeland Nephrit.

9) Ein weiterer Fundort für Jadeit

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Mit diesem Bändchen kommt die zweibändige Anleitung zum Abschluss, von welcher die 3. und 4. Abtheilung (Anthropologie und Vorgeschichte, Thierwelt) bereits früher besprochen worden sind. Das uneingeschränkte Lob, das jenen von J. RANKE und K. W. VON DALLA TORRE bearbeiteten Partien gespendet werden konnte, verdient auch. das vorliegende Werk vollauf. Die keineswegs leichte Aufgabe, in dem zum blossen Vergnügen, zum frohen Genuss seiner Musse wandernden Touristen auch Lust und Liebe an ernsterer und eingehenderer Beschäftigung zu wecken, seinem ungeschulten Auge die mannichfaltigen Schönheiten der Alpenflora, ihre Eigenart und weittragende theoretische

s. Kosmos X, 159 u. XI, 159.

Bedeutung aufzudecken, ohne ihn durch den kunstmässigen Apparat der wissenschaftlichen Terminologie und durch allzu streng systematische Behandlung von vornherein abzuschrecken, ist hier in höcht geschickter und ansprechender Weise gelöst. Die Einleitung gibt auf 10 Seiten eine recht anschauliche Geschichte der Alpenflora, lehrt uns deren Zusammensetzung aus Elementen der arktisch-alpinen, der baltischen, der pontischen und der mediterranen Flora und die wichtigen Verhältnisse vor und während der Eiszeit kennen und gedenkt zuletzt anerkennend der BALL'schen Theorie über den Ursprung der alpinen Flora, die unseren Lesern aus Bd. VI des Kosmos (S. 257) bekannt ist. Haben wir uns so überzeugt, was für wichtige Fragen in den Alpen zu beantworten sind und wie jeder Einzelne sich leicht die Freude des Mitarbeitens an dem grossen Wissensgebäude verschaffen kann, so studiren wir auf der Fahrt bis an den Fuss des Gebirges die praktische Einrichtung der beiden je 26 und 200 S. umfassenden Tabellen zum Bestimmen der Gattungen und Arten der Alpenpflanzen, welche es in der That auch dem weniger Geübten möglich machen, die lieblichen neuen Pflanzenformen, denen er nun auf seinen Wanderungen begegnet, richtig zu benennen. und zu classificiren. Doch vermissen wir noch eins: zwar sind diejenigen Arten, welche ausschliesslich alpin sind, und die, welche auch in der arktischen Zone vorkommen, besonders bezeichnet; es wäre aber gewiss dem Anfänger sehr willkommen, wenn er überdies bei jeder Familie und Gattung mit wenigen Worten nur die gewöhnlichsten und wichtigsten Angehörigen dieser Gruppen genannt und kurz beschrieben fände, die er von der Ebene her in wildem oder cultivirtem Zustande kennt; es würde ihm dadurch nicht blos ein vollständigeres Bild des natürlichen Pflanzensystems geboten, sondern zugleich sein

Blick immer wieder darauf hingelenkt werden, selbstthätig die unterscheidenden Merkmale der Alpenflora herauszufinden und so zur Abstraction der allen Formen gemeinsamen Einwirkungen des Gebirges und seiner Kräfte zu gelangen. Wir möchten uns erlauben, dem Herrn Verf. diesen Punkt für eine etwaige zweite Auflage zur freundlichen Berücksichtigung zu empfehlen.

Eine ganz vorzügliche weitere Vertiefung in unsern Gegenstand, der wir mit Freuden manche Abendstunde, manchen Regennachmittag widmen werden, bringt sodann der III. Abschnitt des Büchleins: Zur Physiologie und Biologie der Alpenflora. Hier kommen Physiognomie und Verbreitungsverhältnisse derselben, insbesondere der Einfluss des Bodens, die Höhenzonen, die phytophänologischen Erscheinungen in den Alpen verglichen mit denen des hohen Nordens u. s. w. zur Besprechung. Mit Vorliebe verweilt Verf. noch bei den anziehenden Capiteln über die Befruchtung, über Schutz- und Verbreitungsmittel der Alpengewächse und gibt schliesslich noch eine kurze Anleitung zum Sammeln und Einlegen der Pflanzen. Nicht unerwähnt sollen endlich die elf schematischen Abbildungen zur Gattungstabelle, die recht vollständige Aufzählung aller im ganzen Gebiete üblichen volksthümlichen Benennungen der Pflanzen und der alphabetische Index bleiben. Nun blos noch einige minder wesentliche Bemerkungen: 1) Hat man in der ersten Tabelle die Gattung bestimmt und sucht dieselbe nun unter der angegebenen Nummer in der zweiten Tabelle auf, so kann das gelegentlich unnöthig lange dauern, wenn man gerade in eine der grossen Gattungen (wie z. B. Hieracium, 121/2 S., Saxifraga, Primula, Carex 72 S.) hineingeräth; es sollten daher die Gattungsnummern auf jeder Seite oben oder unten zu finden sein. 2) Die Höhenmaasse, welche der Tourist auf seiner

Karte oder im Bädecker durchweg in Metern angegeben sieht und die er sich auch dem entsprechend einprägt, sind im vorliegenden Buche fast überall noch in Pariser Fuss ausgedrückt! Nur auf S. 5, 274, 278 fanden wir vereinzelt das Metermaass angewendet. 3) Bei einer anerkennenswerthen Sorgfalt des Druckes scheinen sich doch einige Fehler eingeschlichen zu haben, insbesondere können die S. 278 für Betula nana und Empetrum nigrum angeführten Zahlen unmöglich alle richtig sein. 4) Wie Verf. mittheilt, gehört zu dieser Anleitung noch ein Atlas der Alpenflora < von ANTON HARTINGER & Sohn in Wien, unter Mitwirkung von Frl. JOH. KRAUSE und Prof. A. PRIX, redigirt vom Verf. Es sind darin von den ca. 470 rein alpinen Arten der Ost- und Mittelalpen nicht weniger als 400 abgebildet, ausserdem noch an 100 Arten der Berg- und Voralpenregion; endlich enthält ausser dem entsprechenden colorirten Habitusbilde die betreffende Tafel meist noch eine Analyse der Gattung sowie schematische Darstellungen der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von nahverwandten und schwierig zu erkennenden Arten.< Da uns jedoch dieser Atlas nicht vorliegt, so vermögen wir leider über dieses gewiss sehr brauchbare Hilfsmittel, namentlich über Ausführung der Abbildungen, Umfang und Preis des Ganzen nichts weiter mitzutheilen. V.

Atlas der Embryologie.

Ein Hilfsmittel von geradezu unschätzbarem Werthe für entwicklungsgeschichtliche und allgemein morphologische Studien verspricht die Reihe von Publicationen zu werden, welche ALEX. AGASSIZ unter Mitwirkung von W. FAXON und E. L. MARK unter dem Titel: Selections from embryological Monographs als Vol. IX der

>Memoirs of the Museum of Comparative Zoology in Cambridge, Mass., herauszugeben beabsichtigt. Es soll in einzelnen Heften eine Auswahl der wichtigsten auf je eine Thiergruppe bezüglichen embryologischen Abbildungen aus anerkannt guten Quellen oder nach Originalen der Herausgeber geliefert werden, begleitet von ausführlichen Tafelerklärungen und einem möglichst vollständigen Litteraturverzeichniss in 8°. Das Werk will also nicht etwa ein Handbuch ersetzen, sondern vielmehr die so nothwendige anschauliche Ergänzung zu einem solchen bilden.

Das bereits erschienene von Prof. FAXON bearbeitete 1. Heft, die Entwicklung der Crustace en umfassend, übertrifft die kühnsten Erwartungen. Zwar dass die Auswahl der Abbildungen eine streng kritische und durchaus von morphologischen Gesichtspunkten geleitete sein werde, dafür bürgte schon A. AGASSIZ Name; ebenso ist ja die Trefflichkeit der Ausstattung aller Publicationen des Zoologischen Museums in Cambridge längst bekannt. Mit diesen grossen Vorzügen die Lithographie z. B. kommt an Klarheit und Leichtigkeit fast durchweg dem besten Kupferstich gleich verbindet aber dieses Prachtwerk noch die leider keineswegs überall anzutreffende Eigenschaft, in jeder Hinsicht zuverlässig und genau zu sein und ferner gar manche werthvolle Zeichnung zum Gemeingut zu machen, welche bis dahin der Mehrzahl der Naturforscher nur schwer oder gar nicht zugänglich war. So ärger

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lich es auch ist und so sehr es auch den Werth einer Abbildung beeinträchtigt, wenn darin gegen die Regeln der Perspective verstossen wird oder wenn die Buchstabenbezeichnung nicht mit der Tafelerklärung übereinstimmt, so häufig kommen doch diese Fehler bei derartigen Arbeiten vor; hier aber habe ich bei sorgfältiger Durchsicht auch nicht den geringsten Mangel dieser Art entdecken können. Und was den zweiten Punkt betrifft, so erwähne ich nur, dass zahlreiche Abbildungen den russisch geschriebenen und in schwer erhältlichen russischen Zeitschriften erschienenen Arbeiten von BOBRETZKY und ULJANIN, einige wiederum Abhandlungen von RATHKE und NORDMANN aus den Jahren 1829 und 1832 entnommen sind. Die zahlreichen werthvollen Originalbeiträge von AGASSIZ und FAXON verdienen nicht minder rühmend hervorgehoben zu werden, insbesondere aus der Entwicklung der Krabben, Paguriden und Cirripeden.

Endlich sei noch die erfreuliche Versicherung des Vorwortes erwähnt, dass die übrigen Partien des Werkes in rascher Folge erscheinen sollen; diejenigen über Echinodermen, Acalephen und Polypen seien bereits ziemlich weit vorgeschritten. Sehr zweckmässig ist auch die Absicht, alle auf die Reifung und Befruchtung des Eies sowie auf die Bildung der Keimblätter bezüglichen Erscheinungen in einem besonderen Abschnitt und ohne Rücksicht auf den systematischen Zusammenhang zu behandeln.

V.

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