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in Betracht gezogen werden, wie z. B. das Verschleppen von thierischen Resten durch Raubthiere und Vögel.

Ich begnüge mich mit diesen Andeutungen; es wird weiteren Untersuchungen vorbehalten bleiben müssen, festzustellen, wie weit und in welchen Fällen man jenen Factor zu berücksichtigen hat. Vorläufig nehmen wir an, dass die von BERENDT und JENTZSCH constatirten Fundorte von fossilen Meeresthieren im Diluvium Ost- und West-Preussens etc. wirklich auf eine zeitweilige Meeresbedeckung schliesen lassen. Aber dieses wird keinen wesentlichen Beweis für die allgemeine Gültigkeit der Drifttheorie bilden können; auch sind sie von BERENDT und JENTZSCH keineswegs in diesem Sinne gedeutet worden. Es sind lokale Bildungen, welche wahrscheinlich nicht einmal mit dem Höhepunkte der Eiszeit zusammenfallen, sondern derjenigen Epoche entstammen, welche die Eiszeit einleitete.

II. Faunistische Beweise für die GletscherTheorie.

Nachdem wir in dem ersten Theile unserer Abhandlung gesehen haben, dass die sog. Drifttheorie, vom paläozoologischen Standpunkt aus betrachtet, für den grössten Theil von Norddeutschland nicht annehmbar erscheint, wollen wir uns auf den Standpunkt der Glacialtheorie stellen und prüfen, ob diese zur Erklärung der beobachteten. Thatsachen geeignet ist, ob sie speciell durch die Funde thierischer Reste in den entsprechenden Ablagerungen gestützt wird.

Denken wir uns also, wie es die Glacialtheorie verlangt, die ganze norddeutsche Tiefebene oder doch den grössten Theil derselben mit mächtigen Massen von Binnenland-Eis bedeckt, welche mit den Gletschern Skandinaviens in Verbindung standen, denken wir uns ferner den Harz und mit ihm die höheren Theile der deutschen und

österreichisch-ungarischen Mittelgebirge vergletschert, und fragen wir, wie sich das damalige Thierleben in Deutschland, resp. Mitteleuropa gestaltet haben wird.

Wir dürfen annehmen, dass dieses Thierleben denselben oder einen sehr ähnlichen Charakter besessen hat, wie wir es noch heutzutage in denjenigen Ländern beobachten, in welchen Eis und Schnee die Herrschaft haben; d. h. das damalige Thierleben wird dem der heutigen Hochgebirge Europa's und noch mehr dem der heutigen Polarländer zu vergleichen sein.

Auf dem Gletschereise selbst konnte natürlich kein Thierleben sich entwickeln, und wir dürfen deshalb in den direct von dem Gletschereise abgelagerten Schuttmassen keine thierischen Reste zu finden erwarten; letztere konnten nur ausnahmsweise dazwischen gerathen. Im Allgemeinen werden thierische Reste nur in denjenigen Gebieten vorausgesetzt werden dürfen, welche zwischen den perennirenden Eis- und Schneemassen gelegen waren und während eines wesentlichen Theiles des Jahres für das Thierund Pflanzenleben frei dalagen.

Diese Voraussetzung wird denn auch durch die Untersuchungen der glacialen Ablagerungen vollständig bestätigt. In denjenigen Ablagerungen, welche, wie der sog. Geschiebemergel, als directes Produkt der diluvialen Gletscher anzusehen sind, fehlen thierische Reste so gut wie vollständig; in den seltenen Fällen, wo sich Reste höherer Thiere in ihm finden, ist die Sachlage regelmässig derartig, dass entweder diese Thierreste aus älteren, präglacialen Schichten in ihn hineingerathen sind, oder aber, dass der Geschiebemergel später in postglacialer Zeit umgelagert worden ist.

Dagegen finden wir in den Distrikten, welche den diluvialen Gletschermassen benachbart waren, viele Fundorte, an

denen zahlreiche, wohlerhaltene Reste einer arktisch-alpinen Thierwelt auf primärer Stätte abgelagert sind; und zwar finden sich die Reste solcher Thiere, welche wir jetzt alpine nennen, wesentlich in den gebirgigen Theilen Mittel-Europa's, während die eigentlich arktischen Thiere in den ebenen Theilen vorherrschen.

Als Charakterthiere des Festlandes in den heutigen Nordpolar-Gegenden gelten bei allen Zoologen und Thiergeographen etwa folgende: das Renthier, der Moschus ochs, der Schneehase*, der gemeine Lemming (der in mehreren Varietäten vorkommt), der Halsbandlemming, der Eisfuchs, das Gebirgs - Schneehuhn*, das Moor-Schneehuhn und die Schneeeule **. Diese Thiere kommen (abgesehen vom Moschusochsen, der heutzutage auf den höchsten Norden Amerika's beschränkt ist) rings um den Nordpol vor, soweit überhaupt das Pflanzenleben zu ihrer Ernährung ausreicht.

Es ist nun jedenfalls eine sehr merkwürdige und beachtenswerthe Thatsache, dass alle jene eben genannten Thiere während der Eiszeit in Mitteldeutschland ja überhaupt in Mitteleuropa, zahlreich gelebt und an vielen Orten wohlerhaltene und sicher bestimmbare Reste zurückgelassen haben. In der Gegend, welche zwischen dem Nordrande des Harzes und der eigentlichen norddeutschen Tiefebene gelegen ist, habe ich vier Fundorte nachgewiesen, an welchen die fossilen Reste von solchen Thieren vorkommen, die ich oben als Charakterthiere der heutigen Polargegenden bezeichnet habe.

* Der Schneehase und das Gebirgsschneehuhn gehören bekanntlich auch der alpinen Thierwelt an; sie verbinden noch heute die alpine mit der polaren Fauna.

**Die wenigen Arten von Reptilien, Amphibien, Land- und Süsswasser-Conchylien, welche in der nordischen Fauna vertreten sind, lasse ich hier bei Seite, da sie auch in

So fand ich in den tieferen Lagen der diluvialen Ablagerungen, welche zwischen und über zerklüfteten Gypsfelsen bei dem Dorfe Thiede unweit Wolfenbüttel abgelagert sind, die Reste eines Moschusochsen, vieler Renthiere, mehrerer Schneehasen, zahlreicher Schneehühner, ferner die Reste von mehreren alten und zwei jungen Eisfüchsen, endlich die Reste von etwa 300 400 Lemmingen, welche ihrer Mehrzahl nach der gemeinen Art (Myodes lemmus oder dem mit diesem im Skeletbau identischen Myodes obensis) angehören, zum kleineren Theile dem Halsbandlemminge (Myodes torquatus = M. hudsonius) zuzuschreiben sind ***.

So konnte ich ferner unter den fossilen Thierresten, welche Herr Prof. ULRICH vor etwa 30 Jahren am Sudmerberge bei Goslar entdeckt hat, ein Renthier, mehrere Halsbandlemminge, zahlreiche Schneehühner nachweisen.

Bei Westeregeln unweit Oschersleben (an der vom Harze herabkommenden Bode gelegen) gelang es mir, in den diluvialen Ablagerungen der dortigen Gypsbrüche die wohlerhaltenen Reste von zwei alten und zwei jungen Renthieren, von vier gemeinen Lemmingen und einem Halsbandlemming, von einem Eisfuchse (abgesehen von zahlreichen anderen, subarktischen Species) aufzufinden.

Endlich haben auch die diluvialen Ablagerungen, welche in den Gypsbrüchen auf der Höhe des Seveckenberges bei Quedlinburg aufgeschlossen sind, die Reste von zahlreichen Renthieren, sowie von einigen Lemmingen geliefert.

Wie sind die Reste jener hochnor

Gegenden mit milderem Klima vorkommen und deshalb keine Charakterthiere sind.

*** In den tieferen Schichten fanden sich ausschliesslich die Reste dieser nordischen Thiere; in den oberen verschwanden sie mehr und mehr, während die Vertreter einer subarktischen Fauna hier durch zahlreiche Reste vertreten waren.

dischen Thiere an die Vorberge des Harzes gelangt? Ein Skeptiker könnte sagen, sie seien aus den Polargegenden auf Eisblöcken nach Süden getragen und bei dem Schmelzen der Eisblöcke an den betreffenden Fundorten zur Ablagerung gelangt. Aber es sprechen viele Gründe gegen eine solche Annahme. So widerspricht ihr der Charakter der Ablagerungen, in welchen die betreffenden Fossilreste eingebettet liegen; ferner widerspricht ihr das hohe Niveau der beiden Fundstätten am Sudmerberge bei Goslar und am Seveckenberge bei Quedlinburg, welche hoch über dem vermuthlichen Spiegel des angeblichen Diluvialmeeres gelegen sind. Dazu kommt, dass Reste von Seehunden, Wallrossen, Eisbären etc. gänzlich fehlen; man sollte doch meinen, dass diese häufiger und zahlreicher auf schwimmenden Eisfeldern und Eisblöcken nach Süden getragen seien, als die Reste der mehr landeinwärts lebenden Renthiere, Lemminge, Schneehühner.

Vor allen Dingen wichtig aber ist es, dass sich die Reste der oben genannten arktischen Charakterthiere ausser an jenen subhercynischen Fundstätten auch an zahlreichen anderen Punkten Deutschlands, resp. Mitteleuropa's gefunden haben, an denen ein Herbeiführen der betreffenden Thiere oder ihrer Knochen durch schwimmende Eisfelder vollständig ausgeschlossen ist. So z. B. habe ich die Reste von zahlreichen Lemmingen und Schneehühnern, sowie auch von Renthieren und Eisfüchsen in mehreren Höhlen der sogen. Fränkischen Schweiz (zwischen Baireuth und Nürnberg) nachweisen können, ebenso in der sogen. Wild

**

Diese Reste lagen auch in den von mir untersuchten oberfränkischen Höhlen, ebenso wie bei Thiede, in dem tiefsten Niveau, tiefer als Ursus spelaeus. Gewöhnlich nimmt man an, dass der Höhlenbär schon vor dem Auftreten der Lemminge in Mitteleuropa

scheuer bei Steeten a. d. Lahn, in der Höhle von Balve in Westfalen, in den Spaltausfüllungen von Baltringen im südlichen Württemberg, in einer Höhle der hohen Tatra, in einer Höhle bei O.-Ruszin unweit Kaschau etc. LIEBE hat jene nordische Fauna bei Gera, RICHTER bei Saalfeld, WOLDRICH im Böhmer Walde und bei Neu-Titschein in Mähren beobachtet**.

An allen diesen Fundorten ist ein Herbeischwemmen der betreffenden nordischen Thiere aus den Polargegenden absolut ausgeschlossen. Für Jeden, der, wie ich selbst, jahrelang sich mit Ausgrabungen in diluvialen Ablagerungen beschäftigt hat, kann es gar nicht. zweifelhaft sein, dass jene nordischen Thiere zu der Zeit, wo ihre Reste in unseren Gegenden zur Ablagerung kamen, in der Umgebung der betreffenden Fundorte wirklich gelebt haben und einheimisch gewesen sind. Letzteres ergibt sich namentlich aus dem häufigen Vorkommen von jugendlichen Exemplaren der genannten Species. Fehlten diese, so könnte ein Zweifler vielleicht behaupten, jene nordischen Thiere seien lediglich auf winterlichen Wanderungen in vereinzelten Exemplaren zu unseren Gegenden gelangt.

Es ist ja richtig, dass die Renthiere in Sibirien weite Wanderungen unternehmen, dass auch die Lemminge in manchen Jahren zu Hunderttausenden ihre Wohngebiete verlassen, wenn ihnen die Nahrung knapp wird, dass ihren Zügen zahlreiche Eisfüchse und Schneeeulen folgen, und es ist nicht zu bezweifeln, dass auch während der Diluvialzeit solche Wanderungen stattgefunden haben. Aber die Wanderungen

ausgestorben sei; das ist aber nicht richtig.

**Sie ist bekanntlich auch in Belgien, Frankreich und Südengland constatirt worden. Man vergleiche meine Abhandlung über die ehemalige Verbreitung der Lemminge in Europa in der „Gaea“, 1879, p. 663 ff.

der oben genannten Thiere erstrecken sich niemals so weit, dass sich dadurch das Vorkommen ihrer Fossilreste in Frankreich, in Belgien, in Süddeutschland, auf dem Böhmerwalde, bei Kaschau in Ungarn etc. erklären liesse.

Der Halsbandlemming ist ein so hochnordisches Thier, dass er sogar in Sibirien nicht einmal bis zum Polarkreis nach Süden zu vorkommt*. Sein Verbreitungsbezirk reicht nirgends bis in die Waldregion hinein **; er bevorzugt selbst in der eisigen Tundra die höher gelegenen, felsigen Partieen. Er fehlt der heutigen Fauna von Skandinavien und Nordwest-Russland, und zwar wohl nur deshalb, weil ihm das dort herrschende Klima nicht extrem genug ist.

Wenn wir dieses Thier, das wir als das nordischste aller Landsäugethiere bezeichnen dürfen *** durch zahlreiche, wohlerhaltene Reste vertreten, in unseren Diluvial-Ablagerungen vorfinden, so ist dieses ein unumstösslicher Beweis, dass in unseren Gegenden während eines gewissen Abschnittes der Vorzeit ein sehr rauhes, eisiges Klima geherrscht hat, ein Klima, welches dem Gedeihen des Waldes sehr ungünstig, der Ansammlung von Schnee- und Eismassen dagegen äusserst günstig war.

Man könnte allerdings noch einwenden, dass der Halsbandlemming und seine nordischen Genossen in der Vorzeit möglicherweise nicht die Liebhaberei für ein kaltes Klima besessen hätten, wie heutzutage, dass sie sich vielmehr diese Liebhaberei erst seitdem angeeignet hätten. Diesen Einwand würde ich nur dann gelten lassen, wenn

* Vergl. Middendorff, Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens, II, 2, p. 99.

**Auch die übrigen Vertreter der arktisch-alpinen Fauna leben durchweg jenseits der Waldregion; die Mehrzahl derselben vermeidet den geschlossenen, hochstämmigen Wald nach Möglichkeit. Die arktisch-alpinen

sich wesentliche Aenderungen in dem Gebisse und in sonstigen Skelettheilen. bei den genannten nordischen Thieren der Jetztzeit, gegenüber ihren diluvialen Vorfahren, nachweisen liessen. Dieses ist aber nicht der Fall.

Gerade die nordischen Thiere halten mit grosser Zähigkeit an ihren gewohnten Existenzbedingungen fest und zeigen in Folge dessen auch eine grosse Beständigkeit in ihren wesentlichen Formverhältnissen. Jeder Director eines zoologischen Gartens weiss, wie viel schwerer es ist, nordische Thiere bei uns längere Zeit am Leben zu erhalten, als die Vertreter der tropischen Fauna. Am besten halten sich noch die Renthiere, wie der hiesige zoologische Garten zeigt. Dagegen pflegen Lemminge, Schneehasen, Eisfüchse, Schneehühner und andere Charakterthiere der Polargegenden, selbst wenn alle mögliche Pflege auf sie verwendet wird, immer nur kurze Zeit auszuhalten. Aehnliches gilt auch von den menschlichen Bewohnern der Polar-Gegenden; der Eskimo gewöhnt sich viel schwerer an ein warmes Klima, als der Neger an ein kaltes.

Da es nun nach den oben angedeuteten Untersuchungen fest steht, dass die Charakterthiere der heutigen Nordpolar-Gegenden während eines gewissen Abschnittes der Diluvialzeit zu Tausenden in Deutschland (resp. in Mitteleuropa) und speciell auch in der Umgebung des Harzes sowie der anderen Mittelgebirge gelebt und gewohnt haben, da es ferner als sicher anzunehmen ist, dass sie schon damals dieselbe (für ein Polarklima organisirte) Constitution und Lebensweise gehabt

Thiere schliessen sich in dieser Hinsicht den waldvermeidenden Steppenthieren an. *** Man hat den Halsbandlemming noch unter 82o n. Br. angetroffen.

Wann und wo jene Thiere diese eigenthümliche Constitution erlangt oder sich angeeignet haben mögen, wird erst durch weitere Untersuchungen der vorweltlichen Fau

haben wie heutzutage, so müssen wir für den betr. Abschnitt der Vorzeit in unseren Gegenden auch ein analoges Klima und analoge Vegetationsverhältnisse annehmen, wie wir sie heutzutage in den Verbreitungsbezirken jener Thiere finden. Wir müssen annehmen, dass das damalige Klima Deutschlands wesentlich kälter war, als das heutige, dass gewaltige Schneeund Eismassen sich in den Gebirgen und zum Theil auch in den Ebenen anhäuften, dass der hochstämmige geschlossene Wald stark reducirt wurde und statt seiner eine nordische Vegetation, vertreten durch Moose, Flechten, Zwergbirken,Zwergweiden, Zwergkiefern, beerentragende Sträucher* etc., in der Umgebung der Schnee- und Eismassen sich ausbreitete. Das ist das Bild, welches wir uns von Mitteleuropa während der Eiszeit machen müssen, und in dieses Bild passt die Vergletscherung Norddeutschlands ganz vorzüglich hinein.

Man begegnet freilich noch vielfach der Ansicht, dass die Erniedrigung der Temperatur während der Eiszeit in unseren Gegenden nicht bedeutend (nur wenige Grade betragend) gewesen sei, und dass in der unmittelbaren Nähe der diluvialen Gletscher eine üppige Waldvegetation geherrscht habe, wie dieses heutzutage auf der Südinsel von Neu-Seeland der Fall ist.

Ich bestreite dieses ganz entschieden, wenigstens für diejenigen Länder Europa's, in deren Diluvium sich die nen festgestellt werden können. Dazu bedarf es vor Allem einer sorgfältigen Durchforschung der aus pliocäner Zeit herrührenden Ablagerungen in den Polargegenden der alten und neuen Welt. Vergl. Jäger in Petermann's Geogr. Mitth. Ergänzungsband IV, Nr. 16, S. 67 ff.

-

* Dass eine solche arktische, den heutigen Tundren entsprechende Flora während der Eiszeit in unseren Gegenden wirklich existirt hat, ergibt sich mehr und mehr aus den Untersuchungen der Botaniker. Vergl. Schröter, die Flora der Eiszeit. Zürich 1882.

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oben erwähnte arktische Fauna und speciell der hochnordische HalsbandLemming in zahlreichen Individuen nachweisen lässt. Wo der Eisfuchs, der Halsband Lemming, die Schnee Hühner, die SchneeEule etc. gewohnt haben, da dürfen wir keine üppige Waldvegetation voraussetzen**. Jene Thiere meiden den geschlossenen, hochstämmigen Wald fast gänzlich; sie betreten höchstens bei ihren winterlichen Wanderungen jene lichten, von Sümpfen unterbrochenen Waldungen, wie sie an der Nordgrenze der Waldregion zu finden sind.

Wenn wir nicht alle die Schlussfolgerungen, welche von den Geologen und Paläontologen im Uebrigen aus der heutigen Verbreitung der Thiere und ihren heutigen Lebensgewohnheiten für die klimatischen Verhältnisse der Vorwelt gezogen werden, als unzutreffend über den Haufen werfen wollen, so müssen wir auch annehmen, dass in Nord- und MittelDeutschland sowie in den angrenzenden Ländern Mitteleuropa's, wo jene arktische Fauna sich in zahlreichen Exemplaren als ehemals einheimisch nachweisen lässt, während des entsprechenden Abschnittes der Diluvialperiode ein arktisches oder mindestens subarktisches Klima geherrscht hat, welches wesentlich abwich von dem jetzt bei uns herrschenden.

Jenes arktische Klima muss, wenigstens zeitweise, feucht genug gewesen

** Die Vertheidiger eines milden Klima's für die Eiszeit pflegen diesen nordischen Thieren das Vorkommen von südlichen Species, wie Hippopotamus major, entgegenzustellen. Ich selbst habe bei meinen langjährigen Ausgrabungen noch niemals einen Hippopotamus-Rest gefunden, habe auch in keiner deutschen Sammlung einen solchen gesehen, der aus einer Ablagerung der Eiszeit herrührte. Hippopotamus major ist für Mittel- und West-Europa sehr wahrscheinlich präglacial; seine Reste sind überhaupt sehr selten.

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