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dachte hier niemand mehr daran, mit grosser Mühe und unsicherem Ertrag ein ungeniessbares Produkt zu erziehen, das man von auswärts besser und billiger hatte. 1811, 1819 und 1823, wenn die Weinberge nicht verfallen gewesen, wäre eine Auslese gewiss hoffähig geworden1. Weil das Leben theurer geworden und selbst die Grossgrundbesitzer zwingt, auch dem kleinsten Stück Boden den relativ höchsten Werth abzugewin-❘ nen, dazu die mehr und mehr steigende Konkurrenz, ferne, gute Weine billig zu verschaffen das ist die Ursache2, warum hier, wie in Sachsen, in der Lausitz, in Brandenburg, Thüringen und Westphalen der Weinbau zurückgegangen ist und noch weiter eingeschränkt werden wird. Das Retranchement im Süden und Osten des Mittelmeeres dagegen erklärt die Geschichte und der Fanatismus des Islam1.

Die Existenz einer wärmeren Vorvergangenheit bleibt also noch zu erweisen.

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c. Die dritte Meinung hält an der interessanten Thatsache fest, die SCHOW und ARAGO benützten; sie folgert: Für die Dattelpalme, soll sie Früchte reifen, ist die niedrigste mittlere Jahrestemperatur 21° C. und für das Gedeihen der Traube die höchste 22° C. Demnach muss die mittlere Jahreswärme des Landes, welches beide edlen Gewächse

1 Cohn, Die Pflanze. Breslau 1882, S. 308 bemerkt: „Es gibt keine bezeichnendere Charakteristik für das derbe, unverwöhnte Geschlecht, das damals in den Burgen von Preussen und in der Mark hauste, als dass es den Wein trinken konnte, den es auf seinen eigenen Gütern gezogen hatte." Henri d'Andely sagt in seiner Bataille des vins geradezu, aller Wein jenseits der Oise sei nichtswürdig.

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„Die Landesvermessung von 1861 ergab gegen die vorhergehende in Württemberg eine Abnahme um nicht ganz 3000 Morgen. In älteren Zeiten war der Wein fast ausschliessliches Getränk, indem die Bereitung des Obstmostes noch wenig bekannt war oder so wie die Bereitung und der Ausschank des Bieres durch besondere Verordnungen sehr

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in Fülle und Schönheit hervorbringt, zwischen 21 und 22° C. liegen, und diese Zahl muss so lange gelten, so alt die Cultur der beiden Pflanzen ist. In Palästina reicht sie bis in die Zeiten von Moses hinauf und anderseits bis in die Gegenwart. Seit circa 4000 Jahren kann folglich das Klima keine merkliche allgemeine Aenderung erfahren haben.

Auch diese Beweisführung ist nicht exakt. Denn nur das alte Palästina darf sich rühmen, in seinen Thälern die beiden edelsten Gewächse der Erde in Fülle und Vollkommenheit zu erzeugen, nicht das heutige. Gegenwärtig ist aus dem Bereich seiner Grenzen die Palme fast ganz verschwunden, und der Rebe mangeln Kraft und hohe Bedeutung, um ihre Frucht dem Lande wie ehemals als Symbol aufzuprägen. Ursache hierfür, wie bereits hervorgehoben, ist die Besitznahme des Landes durch die Mohamedaner, welche durch Unthätigkeit, beschauliche Ruhe und strenge Befolgung des Korans, der den Genuss des Weins verbietet und die Zerstörung der Weinberge empfiehlt, das einst blühende Land veröden liessen.

Die

Rebe und Palme sind ausserdem, wie die meisten andern Pflanzen, keineswegs so zuverlässige Thermometer für Jahresmittel, als allgemein behauptet wird. Beide Pflanzen können in einem Lande, welches streng sein Jahresmittel

beschränkt oder ganz verboten wurde .. dem Weinbaue in Württemberg hat die Regierung von jeher eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet" Vgl. Königreich Württemberg. Herausgegeb. v. Kgl. Stat.Topograph. Bureau. Stuttgart 1863. S. 427. 469 ff.

3 Nordhoff, Der vormalige Weinbau in Norddeutschland. Münster 1877. Leunis, Synopsis der Pflanzenkunde. II. Aufl. Hannover 1877. S. 523.

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Leunis, 1. c. S. 515.

Reimann, Das Luftmeer. Breslau 1861. S. 280 ff.

6 Annuaire pour l'an 1834 présenté au roi par le bureau des longitudes. Paris 1832. S. 202.

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VVgl. Münzen mit Palme und Rebe.

innehält, zu Grunde gehen, weil die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dass Wärme und Feuchtigkeit sich so vertheilen, dass sie in den verschiedenen Vegetationsperioden schädliche Einflüsse auf das Gedeihen der Pflanzen ausüben.

Und doch genügt das vorgebrachte Material, die Ueberzeugung zu befestigen, dass sich keine bedeutungsvollen Veränderungen im Klima unserer Hemisphäre innerhalb der letzten Jahrtausende zugetragen haben; eine säkulare Veränderung des Klimas soll noch erwiesen werden; bis jetzt ist sie eine frei in der Luft schwebende Behauptung. Es überrascht daher, von einem säkularen Wechsel des Klimas zu hören. Die Theorie der wechselnden kontinentalen und insularen Klimate ist demnach mehr als ein Neubau auf altem Grunde; hier gilt es, durch neues Material auch eine neue Basis zu schaffen. Unsere Aufmerksamkeit wird aber noch mehr und aufs höchste gesteigert, wenn wir hören, dass ihr Fundament ein rein botanisches ist.

Einen säkularen Wechsel im Klima lehren aber auch ADHEMAR und SCHMICK, CROLL und MURPHY. Es sind dies vier Variationen des einen Gedankens, den DE BERGH, der Freund und Gefährte des hochverdienten LEOPOLD VON BUCH, zuerst aussprach, des Gedankens, die kosmischen Kräfte, sofern sie mit der Stellung von Erde und Mond zur Sonne in langen Zeiträumen periodisch wiederkehren', zur Erklärung der gegenwärtigen und vergangenen klimatischen Verhältnisse unserer Erde herbeizuziehen. Durch alle vier Variationen klingt das eine Thema hindurch: Perioden von 10 500 Jahren wechseln mit Perioden

1 Damit sind diejenigen astronomischen Theorien ausgeschlossen, welche die Veränderlichkeit der Schiefe der Ekliptik benützen, um einen Klimawechsel auf Erden zu erklären. Je geringer die Schiefe der Ekliptik, desto einförmiger die Jahreszeiten und desto kleiner

Kosmos, VII, Jahrgang (Bd. XIII).

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Die Erde umkreist die Sonne in elliptischer Bahn und zwar mit beschleunigter Geschwindigkeit in der Sonnennähe (Perihelium) und mit verminderter in der Sonnenferne (Aphelium). Folglich durchläuft sie diejenige Hälfte ihrer Bahn, in deren Mitte das Aphel sich befindet, in längerer Zeit als die andere, die Perihelhälfte; die Differenz beträgt 8 Tage. Die Erdhälfte, für welche Sommersolstitium und Aphel zusammenfallen, z. B. die nördliche, geniesst demnach einen um 8 Tage zu langen Sommer; die correspondirende Hemisphäre, beispielsweise die südliche, welche gleichzeitig Winter hat, hat auch ein längeres Winter- als Sommerhalbjahr. Dieser Fall ereignete sich 1248 unserer Zeitrechnung. Seitdem wird die Differenz geringer; denn die Lage beider Punkte ist derart variabel, dass die Solstitien sich verschieben, wie die Aequinoktien vorwärtsschreiten, im Jahr 0° 0′ 50,10", und das Aphel sich in entgegengesetzter Richtung, im Jahr 0° 0' 11,80" fortbewegt. Die jährliche Entfernung des Aphels vom Sommersolstitium der nördlichen Erdhälfte misst somit 61,9". Mithin beläuft sich die Zeit, in welcher die Entfernung auf 360° anwächst, d. h. bis beide Punkte wieder zusammenfallen, 360°: 61,9" 360. 60. 60 61,9 Jahre währt für jede Erdhälfte das relativ zu lange Sommerhalbjahr und ebensolange das relativ zu lange Wintersemester. Unsere Nordhälfte (die Summe der Frühlings- und Sommertage beläuft sich auf 186d 12h, die Summe der Herbst- und Wintertage auf 178d 18h)

=

21 000 Jahre. 10 500

das polare Areal, in welchem die Sonne während des Winters nicht auf und während des Sommers nicht untergeht.

2 Newcomb, Populäre Astronomie. Deutsche verm. Aufl. v. Engelmann. Leipzig 1881. S. 17 ff., 79 ff.

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hat gegenwärtig ein Sommerhalbjahr, welches um 7 Tage 18 Stunden, das des Winters übertrifft. Im Jahre 6498 n. Chr. Geb.

( 1248 + 10,500)

wird der Unterschied Null, werden diese beiden Jahreszeiten und zwar für beide Hälften der Erde gleich sein, und 11 748 n. Chr. Geb. wird das Sommersolstitium mit dem Perihel, das Wintersolstitium mit dem Aphel zusammenfallen, und auf der nördlichen Erdhälfte wird dann der Sommer vom Winter, auf der südlichen der Winter vom Sommer um 8 Tage übertroffen werden.

ADHEMAR behauptet nun, dass an dem Pole derjenigen Halbkugel, welche einen im Maximum um 8 Tage zu langen Winter hat (gegenwärtig die südliche), sich Jahr für Jahr eine grössere Eismasse anhäufen müsse, als am entgegengesetzten Pole, und dieses Plus, 10500 mal angehäuft, müsse solche Mächtigkeit und Schwere erlangen, dass es ausreiche, den Gleichgewichtszustand der Erde zu stören und der Erde Schwerpunkt nach seiner Lagerstätte hin zu ziehen. Nach diesem Pole hin müssten demnach die Wassermassen der Meere fliessen und diese Halbkugel zu der oceanischen und vergletscherten machen. Jetzt sei die nördliche Hemisphäre die leichtere und daher die kontinentale und klimatisch bevorzugte; in 10500 Jahren werde sie die oceanische und vergletscherte sein.

JAMES CROLL schliesst in folgender Weise Diejenige Halbkugel, welche bei grosser Excentricität ihren Winter im Aphel hat (gegenwärtig die südliche), müsse die vergletscherte sein, denn während ihres langen und kalten Winters falle selbst in ihren mittlern Breiten so viel Schnee, dass ihn der kurze,

Peschel-Leipoldt, 1. c. II. Bd.

S. 143.

2 In seinem Buche: ,,Climate and Time." 3 Schmick, Sonne und Mond als Bild

warme Perihelsommer nicht aufzehren könne; die andere Erdhälfte hingegen werde während des kurzen, warmen Winters im Perihel selbst in den Polarländern so warm sein, dass hier kein oder fast kein Schnee falle. Unter solchen Umständen könne selbst in grönländischen Breiten eine subtropische Flora gedeihen. Jetzt sei zwar die Nordhälfte die bevorzugte, allein mit geringer Intensität; denn der Betrag der Excentricität der Erdbahn sei klein.

SCHMICK, welcher durch das Studium der skizzirten Hypothesen zu dem Urtheile kommt: »CROLL'S Theorie ist ein Zerrbild wie die ADHÉMAR's, ihres Vorbildes, theoretisirt folgendermassen: Die starre Erdkruste (Lithosphäre) trägt den Ocean und umschliesst ein verschiebbares Innere, welches keinen Spiegel, kein zusammenhängendes Ganze bildet (offenbarer Gegensatz zu FALB), vielmehr in tausend und abertausend Kanälen und Spalten unabhängig und getrennt von einander existirt. Diejenige Erdhälfte, welche Sommer im Perihel hat (gegenwärtig die Südhälfte), ist während dieser Zeit der möglich grössten kosmischen Anziehung ausgesetzt und da der Anziehung die Wassermassen der Oceane und langsamer die beweglichen Innenmassen der Erde Folge leisten, also sich hier ein Plus von Wasser und schwerer Innenmasse 10 500 mal ansammelt, während dieser Zeit die schwerere und damit die oceanische. Die entgegengesetzte Hemisphäre (jetzt die Nordhälfte) ist entfluthet, also kontinental und infolge der Sommer im Aphel durch ein Plus von Sommertagen (8.3.10500 Tage 154 Jahre aus Sommertagen) klimatisch begünstigt.

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ductionen treten aber mit jenen in directen Widerspruch. Nach ihm ist bei grosser Excentricität die Erdhälfte, die ihren Winter im Perihel hat (gegenwärtig die nördliche), die vergletscherte; denn der Winterschnee könne von dem zwar langen, aber auch kühlen Sommer im Aphel nicht weggeschmolzen werden. Weil gegenwärtig die Excentricität der Erdbahn so gering ist, deshalb sei unsere Nordfläche relativ schwach vergletschert.

Nach ADHEMAR und SCHMICK ist der Gang der Periodicität ein sehr regelmässiger; 10 500 Jahre ist die Nordhälfte, die folgenden 10 500 Jahre die Südhälfte die entflutete oder kontinentale; innerhalb 21 000 Jahre hat jede Erdhälfte einmal kontinentales, ein andermal oceanisches Klima.

Nach MURPHY und CROLL dagegen ist der Wechsel innerhalb 21 000 Jahre nur dann regelmässig, wenn der Werth der Excentricität der Erdbahn ein sehr hoher geworden. Ist derselbe dagegen niedrig, gar minimal, so wird der Gegensatz zwischen einer bevorzugten und einer beeinträchtigten Erdhälfte fast völlig aufgehoben. Auch darin stimmeu die beiden Britten, die trotzdem arge Gegner bleiben, überein, dass sie den kontinentalen, resp. maritimen Charakter der präjudicirten Halbkugel ganz ausser Betracht lassen. Mit ihrer Theorie ist auch nicht der Gedanke einer Umsetzung der Kontinente, resp. Oceane verwebt und verflochten1; sie halten vielmehr an der geologischen Lehre von der allgemeinen Permanenz unserer Kontinente fest.

Da dort, wo ein Kontinent bleibt, kein maritimes Klima zur vollen Geltung kommen kann, so darf vermuthet werden, dass sich die Theorie der wechselnden kontinentalen und insularen Klimate

1 vgl. Newcomb, deutsch v. Engelmann, I. c. S. 333. Auch Wallace, 1. c. II. Bd. S. 173 ist dieser Ansicht: „Alle paläontologischen nicht minder wie die geologischen

an ADHÉMAR, oder SCHMICK anlehnen werde.

Die wichtigste Frage in Betreff dieser Theorien bleibt noch zu erörtern: Wie gross ist der Werth, der ihnen inne wohnt?

Die Grösse und Schärfe der Opposition, die sie gegeneinander herauskehren, ist nichts weniger als Empfehlung und Bestätigung, aber Beweis, dass ihre Güte nicht nach der Zahl ihrer Anhänger zu bemessen ist. Dieselbe ist grösser, als erwartet wird. Der Grund hierfür ist nicht schwer ausfindig zu machen.

Dass in geologischer Vorzeit Pflanzen vom Habitus tropischer und subtropischer Arten da wuchsen, wo jetzt nur Glieder arktischer und subarktischer Flora grünen und blühen, ist feststehende Thatsache. Ueberzeugend hat PFAFF dargelegt, dass die schlechthin vorausgesetzten ehemaligen grösseren Beträge von Wärme aus dem innern Wärmeschatz der Erde sehr zweifelhaft sind. Die Forderung, jenes Räthsel der Verbreitung zu erklären, lastet daher wie ein schwerer Alp auf den Zoologen, Botanikern und Geologen. Sich dessen zu erwehren, gibt es scheinbar nur ein Mittel, die kosmische Beeinflussung der klimatischen Verhältnisse auf Erden. Jene Theorien haben daher Anhänger gefunden weniger aus Ueberzeugung, als vielmehr aus Noth, eine Wahrheit, die bei der Discussion der Hypothesen fast immer in Form des freimüthigen Geständnisses hervortritt: Die Begründung mögen Physiker, Geographen und Astronomen von Fach geben. Wer nun in den Schriften dieser Forscher sucht, findet weit mehr Hinweise auf unerwiesene Behauptungen und offenbare Fehler. Solche wurden aufgedeckt von PESCHEL und BRUHNS

und physischen Beweise, die gegenwärtig zugänglich sind, lassen die grossen Landmassen der nördlichen Hemisphäre als von ungeheuerem Alter erscheinen." I. B. S. 45.

im Ausland 1875, von PESCHEL und LEIPOLDT im II. Bande der » Physischen Erdkunde, von Dove in Pogg. Annalen, von OSWALD HEER in der II. Aufl. der Urwelt der Schweiz«, von LYELL in den Grundzügen der Geologie, von WOEIKOF in der Zeitschrift d. Ges. für Erdkunde, Berlin 1881, für Meteorologie 1882, von ZÖPPRITZ in Göttinger gelehrten Anzeigen 1878, vom Verfasser in den Sitzungsberichten der Isis, Dresden 1878, und von anderen. So schreibt beispielsweise LEIPOLDT':

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» Schon seit LAMBERT ist es mit Evidenz erwiesen, dass die Grösse der Insolation in jedem Jahre und beständig für beide Erdhälften völlig die gleiche ist; denn gerade zu der Zeit, wo auf der einen Halbkugel der lange, Sommer herrscht, befindet sich die Erde in grösserer Entfernung von der Sonne. Da nun die Stärke der Insolation umgekehrt dem Quadrate der Sonnenferne proportional ist, so wird das um 7/4 Tage längere Verweilen der Sonne über der nördlichen Hemisphäre in seiner Wirkung dadurch vollkommen ausgeglichen, dass sich während des kürzeren südlichen Sommers die Erde der Sonne mehr nähert. Wären also beide Hälften der Erde entweder gleichmässig mit Wasser oder gleichmässig mit Land oder in gleichmässiger Mischung mit beiden bedeckt, so würde gegenwärtig die nördliche Hemisphäre einen längeren, aber wegen der grösseren Sonnenferne etwas kühleren Sommer und einen kürzeren, wegen der grösseren Sonnennähe jedoch relativ warmen Winter geniessen. Dagegen müsste die südliche Hemisphäre einen kürzeren, aber wegen der grösseren Sonnennähe etwas heisseren Sommer und einen längeren, wegen der grösseren Sonnenferne kalten Winter haben.

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Diesen theoretischen Auseinandersetzungen widersprechen jedoch die Beobachtungen. In Wahrheit sind nämlich fast durchweg die meteorologischen Sommer auf der südlichen Halbkugel viel kühler, die Winter viel milder als auf der nördlichen Halbkugel. Es rührt dies offenbar davon her, dass die südliche Halbkugel, überfluthet von weiten Oceanen, ein feuchtes und daher viel gleichmässigeres Klima besitzt, als die nördliche Halbkugel mit ihren ungeheuren Länderräumen. Hier zeigt sich deutlich, dass die geographischen Gestaltungen an Einfluss viel mächtiger sind, als die astronomischen Schwankungen der Sonnenabstände und dass uns jene besser als diese die Temperaturveränderungen in der geologischen Vergangenheit zu erklären vermögen. Die thermischen Unterschiede zwischen südlicher und nördlicher Halbkugel sind Consequenzen der Wasserbedeckung und nicht der Präcession der Aequinoktien. <<

Bei DOVE lesen wir: »Der heisse kontinentale Sommer der Nordhälfte trifft zusammen mit dem milden Winter der Südhälfte. Dies gibt eine grössere Wärmesumme, als der kalte Winter der Nordhälfte der Erde plus dem kühlen Sommer der Südhälfte ". Erwägen wir, dass der heisse, kontinentale Sommer unserer Erdhälfte und der milde Winter der südlichen Halbkugel in der Sonnenferne eintreten, dass also die Gesammttemperatur der Erde während ihres Laufes in der Sonnennähe geringer ist, als während der Aphelstellung, so steht zweifellos fest, dass die terrestrischen Constellationen von Wasser und Land Kraft genug haben, die kosmischen Einwirkungen aufzuheben, eine Wahrheit, gegen welche sich gewichtige Anhänger jener Theorien nicht verschliessen konnten. WALLACE und

3 Dove, Eiszeit, Föhn und Scirocco. Berlin 1867. S. 6.

4 Island life, Chapter XIII.

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