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pliocänen Antilopen, Palaeoryx Meneghinii RÜTIM. von Olivola (Magrathal) | und Palaeoceras Montis Caroli MAJ. von Monte Carlo (Arnothal) sind Genera von Pikermi, wo nah verwandte Formen vorkommen; Gleiches lässt sich von den Machairodus-Arten der beiderseitigen Ablagerungen sagen; Mastodon

Borsoni von Asti und dem obern Arnothal steht dem M. tapiroides von Winterthur, Oeningen und Pikermi so nahe, dass beide Formen häufig verwechselt, werden, und ebenso steht der pliocäne Mast. arvernensis dem M. longirostris von Eppelsheim sehr nahe. Die Beziehungen, welche Equus Stenonis aus dem Arnothal zum Hipparion hat, habe ich in meiner Arbeit über die fossilen Pferde ausführlich behandelt. 1

Die Säugethierfauna von Montpellier, wie wir sie aus GERVAIS' Arbeiten kennen, zeigt uns ein Gemisch beider Faunen, und zwar nicht etwa Uebergangsformen, sondern zum Theil Arten, die identisch sind mit solchen des Valdarno, und wieder andere, die identisch sind mit solchen von Casino. Leider ist der Verdacht nicht abzuweisen, dass diese Vermischung erst in den Museen stattgefunden habe, so dass wir auch keine Folgerungen aus diesem Umstande ziehen dürfen, lange die betreffenden Verhältnisse nicht genügend aufgeklärt sind.

SO

Auch die Valdarnofauna war bis Indien verbreitet, und wieder finden wir ihre Vertreter in den Siwaliks. Equus Sivalensis FALC. und CAUTL. aus den Siwaliks ist, wenn nicht absolut, so doch beinahe identisch mit Equus Stenonis COCCHI aus dem Valdarno;

28. Cervus dicranius NESTI (C. Sedgwickii FALC.).

29. Cervus ctenoides NESTI.

30. Cervus Nestii MAJ.

31. Cervus Perrieri CR. et JOB. 32. C. etueriarum CR. et JOB.? 33. Palaeoryx Meneghinii RÜTIM.

34. Palaeoceras Montis Caroli MAJ. 35. Castor Rosinae MAJ.

das riesige Wildschwein, Sus giganteus FALC., aus den Siwaliks ist wahrscheinlich ganz identisch mit Sus Strozzii MENEGH. aus dem obern Arnothal. Ebenso zeigen nach RÜTIMEYER'S Untersuchungen die siwalischen Rinder grosse Uebereinstimmung mit denen des Valdarno.

LYDEKKER unterscheidet in den Siwaliks mio-pliocäne Ablagerungen (Hipparion etc.) und pliocäne (Equus sivalensis etc.), so dass doch wohl vorausgesetzt werden muss, dass diese Unterscheidung auf localen stratigraphischen Untersuchungen beruht und nicht nur nach Analogie mit den Verhältnissen in Europa angenommen wird. Demzufolge deutet die Uebereinstimmung der Formen auf eine reichliche Verbindung der italischen Halbinsel mit dem Osten auch in dieser Periode. Wo aber war die Verbindung? Im Norden reichte damals ein gewaltiger Meerbusen vom adriatischen Meere bis tief hinein nach Piemont. Der Gargano konnte in damaliger Zeit nicht als Brücke dienen; derselbe war damals vermuthlich ein Stück Dalmatien (NEUMAYR), von Italien. dagegen trennte ihn das pliocäne Meer, und dass dieses gleichaltrig ist mit den Süsswasserablagerungen des Arnothals, beweisen die identischen Säugethierfossilien, welche sich in den Strandbildungen des pliocänen Meeres im untern Arnothal und andern Gegenden Toscana's häufig finden.

Die Verbindung mit dem Osten scheint weiter südlich gesucht werden zu müssen. Sicilien stand damals ohne Zweifel mit Nordafrika in Verbindung, wo Spuren der Valdarnofauna gefunden worden sind; allerdings war die

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Meerenge von Messina zur pliocänen Zeit weit breiter, als sie heute ist, so dass an dieser Stelle auf jeden Fall keine Verbindung Siciliens mit dem Festland Italiens bestehen konnte; dieselbe war aber wahrscheinlich an andern Punkten vorhanden.

In wenig veränderter Form haben sich pliocäne Säugethiere bis auf den heutigen Tag in der südöstlichsten Ecke Asiens und namentlich auf den Sundainseln erhalten; und zwar findet sich nicht etwa nur Uebereinstimmung der beiderseitigen Thiergesellschaften als solcher im Allgemeinen, sondern auch ganz speciell zwischen den einzelnen Gliedern derselben. Die eigenthümliche Büffelform von Celebes (Anoa depressicornis) hat RUTIMEYER in wenig verschiedener Gestalt in den siwalischen Ablagerungen nachgewiesen; >bei erheblich geringerer Grösse und schwächerer Bewaffnung wiederholt sie die Physiognomie des siwalischen Hemibos bis in die Details der Gefäss- und Nervenöffnungen.<< Der Bos etruscus ist nach des gleichen Forschers Untersuchungen ein ächter Bibos und steht nebst einigen andern Formen aus den Siwaliks dem auf Java lebenden Banting ausserordentlich nahe. Die grosse Mehrzahl der pliocänen Hirsche (Cervus Perrieri, C. pardinensis, C. etueriarum, C. Nestii u. s. f.) gehören zur Gruppe der Axis und Rusa, die auf Malacca und hauptsächlich auf den grossen Sundainseln leben. Unter allen lebenden Wildschweinen zeigen Sus verrucosus von Java (und S. celebensis) und in zweiter Linie S. vittatus am meisten Uebereinstimmung mit den pliocänen Schweinen. Die Tapire und Rhinoceroten endlich vervollständigen das Bild grosser Aehnlichkeit zwischen den pliocänen und den heute noch in Südostasien lebenden Säugethieren.

Während sonach in jenem entlegenen Inselgebiet Gestalten aus alter Zeit als lebende Fossilien noch heute

existiren, sind auf europäischem Boden und speciell in der italischen Halbinsel die pliocänen Säugethiere von ganz anderem Geschick betroffen worden. Gegen Ende dieser Periode waren es in erster Linie climatische Verhältnisse mit ihren Folgen, welche die pliocäne Fauna zum Rückzug zwangen oder, wo dies nicht möglich war, dieselbe der Vernichtung Preis gaben.

aus

Mit dem Zurückweichen des Meeres dem piemontesisch-lombardischvenetianischen Meerbusen wurde den nordischen Schaaren der Weg in die ebeneren Gebiete der Halbinsel geöffnet. Arktische Thiere zwar gelangten wohl bis zum Fuss der Pyrenäen, nicht aber bis nach Italien. In den nachgerade zahlreichen quaternären Ablagerungen Italiens hat sich bis zur Stunde keine Spur vorgefunden vom Viälfrass, vom Grislybär (Ursus ferox), vom Blaufuchs und braunen Fuchs (Canis lagopus und C. fulvus), von der Saigaantilope, dem Renthier und den Lemmingen (Myodes lemmus und M. torquatus). Auch Rhinoceros tichorhinus, jenseits der Alpen ein treuer Begleiter des Mammuth, hat den italischen Boden nicht betreten. Dagegen gelangte das Elenthier in das Pothal, aber nicht weiter südlich, der Riesenhirsch (C. euryceros) südlich bis Camerino, der Bison priscus bis in die Nähe von Rom, der Höhlenbär bis Eboli, der Mammuth und Bos primigenius endlich bis in die Terra d'Otranto. Sie alle stehen ziemlich fremdartig den pliocänen Thieren gegenüber und sind darum ohne Zweifel sämmtlich Einwanderer, und zwar aus dem Nordosten. Sicilien ist ihnen verschlossen geblieben und, mit einer Ausnahme, auch die übrigen Inseln.

Weit weniger fremdartig verhält sich zur pliocänen Fauna ein anderer Theil der postpliocänen Thiere, derjenige, welcher oft als afrikanisches Element derselben bezeichnet wird, aber

vielleicht richtiger das altheimische genannt zu werden verdient. So vor Allen die Hyänen und Felinen. Hyaena Perrieri und H. arvernensis aus dem lacustren Pliocän der Auvergne und des Arnothals stehen den beiden postpliocänen Hyänen (H. crocuta spelaea und H. intermedia) so nahe, dass sie füglich als deren Vorfahren gelten können; und zu gleichem Resultate wird voraussichtlich ein gewissenhaftes vergleichendes Studium der verschiedenen pliocänen und quaternären Katzenarten. führen.

Das Rhinoceros etruscus FALC. aus dem Arnothal und gleichaltrigen Ablagerungen steht dem postpliocänen Rh. hemitoechus FALC. (Rh. Merckii pro parte) weit näher als dem Rh. tichorhinus, obwohl ein Studium der in Italien gefundenen Ueberreste beider Formen (etruscus und hemitoechus) die jenseits der Alpen versuchte Vereinigung derselben durchaus ungerechtfertigt erscheinen lässt. Den Ueberresten quaternärer Nilpferde wird ziemlich allgemein geradezu der Namen des pliocänen (Hippopotamus major) beigelegt, obwohl diese Vereinigung nicht das Resultat einer Vergleichung der Formen beiderseitiger Ablagerungen ist, sondern noch ein Ueberrest der Anschauung CUVIER, welcher bekanntlich pliocäne und quaternäre Ablagerungen überhaupt nicht unterschied und, wie den Hippopotamus, so auch die Elephanten und Rhinoceroten beider mit gleichem Namen nannte.

von

Wir finden demnach im Quaternär der Halbinsel noch mannigfache Anklänge an die pliocäne Fauna, wenn auch keine einzige Art der ältern Fauna als solche in die jüngere übergegangen zu sein scheint.

In der heute lebenden Säugethierfauna der italischen Halbinsel können wir als einzigen Ueberrest aus dem Pliocän höchstens etwa noch das Stachelschwein aufführen; dasselbe findet sich

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Weit spärlicher als auf dem Continent haben sich die fossilen Säugethiere bisher auf den Inseln gefunden. Von miocänen Ueberresten sind es bis zur Stunde nur einige Molaren eines Schweines, welche SEGUENZA dem Sus choeroides POM. zugeschrieben hat und die aus einer Lignitgrube bei Messina stammen. Von pliocänen Säugethieren ist überhaupt noch nichts bekannt geworden, wiewohl zu erwarten steht, dass lacustre Ablagerungen aus dieser Periode und damit auch gleichaltrige Säugethierüberreste auf Sicilien und Sardinien noch zum Vorschein kommen werden. Postpliocäne Säugethiere sind namentlich in sicilianischen Höhlen reichlich aufgefunden worden; im Museum von Palermo liegt ein werthvolles Material aus Höhlen der gleichnamigen Provinz, welches noch immer der wissenschaftlichen Untersuchung harrt. Nur über die postpliocänen Elephanten Siciliens liegt eine Arbeit von GEMMELLARO und D'ANCA aus dem Jahre 1866 vor; es werden unter Andern E. meridionalis NESTI und E. armeniacus FALC. aufgeführt, welchen Bestimmungen ich, nach den Abbildungen und Gypsabgüssen zu urtheilen, nicht beistimmen kann. Erstere Form ist keinesfalls identisch mit dem typischen E. meridionalis aus den pliocänen Ablagerungen des Arnothals, obschon

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Eine fremdartige Gesellschaft, von deren Vertretern bisher kein einziger in quaternären Ablagerungen des europäischen Continentes noch sonstwo zum Vorschein gekommen ist! Unter diesen überraschenden Gestalten sind es vor Allem drei, die unsere Aufmerksamkeit in hohem Grade beanspruchen und die wir daher etwas eingehender zu betrachten haben, soweit es hier am Platze ist ein zur Familie der Hasen gehöriger Nager (Myolagus), eine Zwergform von Elephant, und ein Canide.

Ein Lagomys-artiger Nager war schon 1808 aus einer Knochenbreccie bei Bastia (Corsica) von CUVIER beschrieben worden. Später fand RUDOLPH WAGNER Ueberreste von Lagomys in ungeheurer Menge, welche allen Glauben übersteigt, in der Knochenbreccie von Cagliari. 2 Gleiches gilt der gilt von Knochenbreccie von Toga bei Bastia; während meiner zwei ersten Besuche sammelte ich selbst und mit Hilfe der Steinbrucharbeiter beispielsweise 142 Unterkieferhälften und 134 Femora des gleichen Nagers. Die übrigen Säugethierreste finden sich daselbst in ganz verschwindend kleinem Verhältniss.

Mit der ihm eigenen Gründlichkeit untersuchte der treffliche HENSEL mehrere der bereits von R. WAGNER beschriebenen Fragmente, die nach Berlin gelangt waren, und wies die grosse Uebereinstimmung der Lagomys-artigen Ueberreste aus Sardinien mit solchen aus dem Miocän von Sansans und Oeningen nach, für welche sämmtlich er das neue Genus Myolagus aufstellte. Dies legte die Vermuthung nahe, dass Myolagus vielleicht

2 Denkschr. d. Münchn. Academie. X. 1832.

p. 764.

blos der Tertiärzeit angehöre, und HENSEL war in Anbetracht der überraschenden Resultate seiner Untersuchungen vollkommen berechtigt, die Nothwendigkeit > neuer und vorurtheilsfreier Untersuchungen über die geologische Stellung der Mittelmeer-Breccie< zu betonen.

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Gegenwärtig kann allerdings kein Zweifel mehr an dem recenten, postpliocänen Alter der betreffenden Ablagerungen auf Corsica und Sardinien bestehen; ich habe sogar gute Gründe für die Annahme, dass der Myolagus noch während der neolithischen Zeit auf Corsica existirte. Dadurch erscheint das Vorhandensein dieser eigenthümlichen Nagerform auf Corsica und Sardinien aber nur um so merkwürdiger. Ausser in den genannten Ablagerungen kommt Myolagus noch vor in dem mit Sansans gleichaltrigen Steinheim in Württemberg und, als Zeitgenosse des Hipparion, in den bereits erwähnten Ligniten von Casino bei Siena.

Es ist mir kein anderer Fall eines Säugethieres bekannt, das sich ganz oder doch fast ganz unverändert vom Miocän bis zur Jetztzeit in Europa erhalten hat. Höchstens an den Tapir wäre hier zu erinnern, der aber, wenigstens aus Europa, bereits seit dem Pliocän verschwunden ist.

Allerdings kann ich nicht behaupten, dass absolute Uebereinstimmung aller Theile zwischen dem quaternären Myolagus von Corsica und Sardinien einerund den miocänen und mio-pliocänen des europäischen Festlandes anderseits besteht, da von letzteren nur Gebissstücke erhalten sind; doch ist beachtenswerth genug, dass gerade der schon

1 Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. Jahrg. 1856 p. 689 fgg.

2 Vergl. Forsyth Major, Remarques. sur quelq. Mammifères post-tertiaires etc. 1. S. C. A. Locard, Note sur les Brèches osseuses des Environs de Bastia (Corse), und Lortet, Etude sur le Lagomys corsicanus (Arch. du Mus. d'Hist. nat. de Lyon. I. 1873. Lyon). Forsyth Major, Breccie ossif.

von HENSEL als charakteristisch bezeichnete vorderste untere Prämolare des insularen Myolagus durchaus identisch ist in der Form mit dem gleichen Zahne des Myolagus von Casino.

Im vergangenen Jahre kamen in dem von LAMARMORA beschriebenen quaternären » Grès< von Morimentu bei Gonnesa (Sardinien) die ExtremitätenKnochen eines kleinen, aber vollständig ausgewachsenen Elephanten zum Vorschein. Die von Malta bekannten Zwergelephanten, mit deren grösstem, E. mnaidriensis, der sardische in den Dimensionen ziemlich gut übereinstimmt, luden in erster Linie zur Vergleichung ein; es stellte sich aber heraus, dass die Carpal- und Tarsalknochen ziemlich bedeutend abweichen. Ebenso wenig Uebereinstimmung zeigt ein Vergleich mit den beiden lebenden Formen, dem indischen und afrikanischen Elephanten. Dagegen nähert sich der sardische Zwerg am meisten natürlich nicht in den Dimensionen, sondern, was wichtiger ist, durch die Conformation der Gelenkflächen der Fussknochen dem Riesen der Gattung, dem E. meridionalis unseres Pliocäns, welcher nach GERVAIS auch in Algier nachgewiesen sein soll.

Die hundeartigen Ueberreste von Bonaria gehören der heutzutage ausschliesslich auf Asien (Altai, Himalaya, Nilgherries, Sumatra und Japan) beschränkten Gattung Cyon an; dieselbe ist bisher an noch zwei andern Stellen im Quaternär Europa's: in Frankreich und in Mähren, nachgewiesen und gehört zu einem Typus, der in der pliocänen Valdarnofauna nicht vertreten ist. Mehrere kleine Säugethiere aus der id. Scop.

e staz. neolit. in Corsica 1. c. paletn. in Corsica 1. c. 3 Forsyth Major. Scop. paletn. in Corsica 1. c.

4 J. W. Woldrich, Beiträge z. diluvialen Fauna d. mährischen Höhlen, in Verh. der K. K. geol. Reichsanstalt. Wien. 22. Nov. 1881.

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