ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

assyrischen Keilschriften susi Pferde, als die Sprachengeschichte deutliche an Susa.

Bezüglich der Benennung des Pferdes bei den alten Aegyptern erfahren wir von DUEMICHEN bei BREHM (Thierleben III, S. 4-5) und HARTMANN (Zeitschr. für ägypt. Sprache und Geschichte 1864, S. 26), dass hierfür zwei verschiedene Worte im Gebrauch waren. Das eine, ses, ses-mut, Stute, schliesst sich offenbar an das hebräische sus nahe an. Dasselbe kommt ausserdem in den Formen sesem, semsen und sems vor. Ferner heisst das Pferd hetra oder hetar, koptisch heto, eine Bezeichnung, welche möglicher Weise von dem assyrischen Worte satra für Ross, abgeleitet ist, wobei sich das s in h verwandelt hat. Hetar bedeutet eigentlich Zwillinge« oder » Paar<, also ein Zweigespann, und es ist dieser Name sehr bezeichnend für die Umstände, unter denen das Thier in Aegypten eingeführt worden ist, nämlich nicht zur Verwendung in einzelnen Exemplaren, als Reitthier, sondern als Zweigespann zum Ziehen der Streitwagen.

Fassen wir nun zum Schlusse nochmals in Kürze zusammen, was sich aus der vorstehenden Darlegung für die Geschichte des Pferdes in Aegypten ergibt, so finden wir, dass dasselbe zur Zeit des alten und mittleren Reiches dort entweder gar nicht bekannt war, oder doch nur vereinzelt zu Privatzwecken benützt wurde. Erst nach Vertreibung der Hykschos, von der 16. Dynastie an, erscheint das Pferd auf zahlreichen Darstellungen, welche uns erkennen lassen, dass dasselbe weniger zum Reiten, als vielmehr zum Ziehen der für jene Zeit sehr bezeichnenden Streitwagen im Kriege diente. Das Ross war in Afrika nicht ursprünglich heimisch, vielmehr haben wir Grund anzunehmen, dass es von Centralasien welches wir als sein Vaterland ansehen müssen, als gezähmtes und gänzlich zum Hausthier gewordenes Nutzthier sich verbreitete, wofür sowohl die Völker

Beweise liefern. Bei ihrer Einwanderung dürften es die Aegypter schwerlich mit sich geführt haben, sondern es ist ohne Zweifel erst später in's Nilthal gelangt. Seine ersten Spuren scheinen bis etwa in die Zeit der XII. Dynastie, etwa 2500 Jahre v. Chr. zurückzureichen. Die Eingangs erwähnte Mittheilung über das Reiten zur Zeit des Königs Hartates dürfen wir wohl vorerst noch unberücksichtigt lassen, so lange nicht weitere Anzeigen für ein so frühzeitiges Vorkommen des Pferdes in Aegypten nachgewiesen sind.

Wie langsam sich das Pferd verbreitete, wird durch Nachrichten aus weit späteren Zeiten erwiesen. So hatte Mohamed, als er im Jahr 627 unserer Zeitrechnung die Koreischiten in Medina belagerte und sie schliesslich zur Ergebung zwang, nur zwei Pferde in seinem Heer. Unter der Kriegsbeute, welche er am Ende seines mörderischen Kampfes wegführte, finden sich zwar 24 000 Kamele und 40 000 Schafe, aber nicht ein einziges Pferd erwähnt. In einer Mittheilung über die Handelsverhältnisse zu Ende des zweiten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung werden u. A. Pferde aufgeführt, welche aus Aegypten nach Arabien gebracht wurden, als Geschenke für regierende Fürsten.

Ein Ueberrest der Pferderasse des alten Aegyptens existirt, wie gewöhnlich angenommen wird, noch jetzt in Dongola, doch haben auch diese Thiere durch ungeeignete Kreuzungen Vieles von ihren ursprünglichen Eigenthümlichkeiten verloren und in neuerer Zeit haben überdies Seuchen unter denselben grosse Verheerungen angerichtet. Ueberhaupt ist die Pferdezucht im Nilthal in argen Verfall gerathen und das Land, welches, wie wir gesehen haben, im Alterthum seine Nachbarn weithin mit Pferden versehen konnte, ist heute genöthigt, seinen eigenen Bedarf aus Syrien zu decken.

III. Vielhufer.

Das Schwein.

Wenn das Schwein auf den Darstellungen und Inschriften aus den früheren Zeiten der altägyptischen Cultur, namentlich solchen aus dem alten und mittleren Reiche nicht vorkommt, so darf uns dies nicht befremden. Galt

es doch, wie noch heute bei den meisten orientalischen Völkern, so auch bei den alten Bewohnern des Nilthales als ein unreines Thier und wir haben Grund zu vermuthen, dass man aus religiösen Bedenken dasselbe nicht als Hausthier gehalten hat, da man es ja doch nicht verwenden konnte. Aber merkwürdiger Weise fehlt nicht nur das Hausschwein auf den Bildern, welche sich auf das Landleben beziehen, sondern auf den Darstellungen von Jagdscenen, welche uns wohl alle zur damaligen Zeit im Nilthale wildlebend vorgekommenen Thierarten vorführen, vermissen wir auch das Wildschwein, während wir doch wohl annehmen können, dass dasselbe in den sumpfigen Gegenden Unterägyptens gehaust hat. Heutzutage kommt es am Nil rudelweise vor, wird eifrig gejagt und von den Bewohnern jener Gegenden, selbst Mohamedanern vielfach gegessen.

Dass das Schwein bei den Aegyptern für unrein galt, berichtet HERODOT (II. 47), indem er sagt, dass wenn Jemand zufällig von einem Schwein berührt worden sei, er sich sofort nach dem Fluss begebe, um sich zu waschen. Das Verbot des Schweinefleisches findet sich beispielsweise im Todtenbuche, in einem Grabe von Abd-el-Qurnah und anderwärts inschriftlich erwähnt. Auch Moses hat ohne Zweifel diese Vorschrift auf Grund seiner in Aegypten gemachten Wahrnehmungen in das Gesetz der von ihm neu gegründeten Religion herübergenommen.

In der religiösen Anschauung der

Aegypter war das Schwein dem Set oder Typhon geweiht, dem Gegner des Osiris, der mächtigsten Personifikation des finsteren, höllischen Princips. Das Todtenbuch nennt die bösen Geister Schweine, denen der Verstorbene auf seinem Wege nach der anderen Welt begegnete und mit denen er kämpfen muss, ehe er endlich zur himmlischen Glückseligkeit gelangt. Ursprünglich hatte das Nilpferd diese Bedeutung, welches als das grosse Verschlingende der Hölle oder als der Fresser des Amenthes bezeichnet wurde und dem die Züchtigung der gottlosen Seelen in der Unterwelt oblag. Es wird gewöhnlich vor Osiris sitzend als weibliches Thier mit starkem Gesäuge dargestellt und manche dieser Bilder werden auch als Löwin mit Nilpferdekopf gedeutet. Hier tritt nun der Fall ein, dass an Stelle eines grösseren und allmählig seltener gewordenen Geschöpfes ein kleinerer und häufigerer Gattungsverwandter desselben gesetzt wird, der übrigens hier auch den gleichen Namen führt, denn wir finden auf Skulpturen und Malereien aus späterer Zeit statt dieses Nilpferdes ein weibliches Schwein. Es ist dies namentlich in einigen Königsgräbern zu Biban-el-Moluk, aus der Zeit der 20. Dynastie der Fall, sowie auf Sarkophagen aus der 26. Dynastie, wo Geister in Gestalt von Pavianen den »Fresser des Amenthes< von den gerechten Seelen wegscheuchen. Am Halse von Mumien aus einer bestimmten Zeit hat man als Amulette kleine aus Thon gefertigte Figuren weiblicher Schweine vorgefunden, welche sich wahrscheinlich auf diesen Vorgang beziehen.

Auf den Basreliefs des Tempels zu Edfu, dessen Errichtung in die Zeit der Ptolemäer fällt, findet sich neben Darstellungen des Gottes Set in Gestalt eines Nilpferdes, auch das Schwein zur Bezeichnung desselben verwendet. In jene Gegend verlegt die Sage den Kampf des Horus, der seinen Vater Osiris rächte,

gegen Set und am Gedenktage desselben ist nach DUEMICHEN (Geschichte I, S. 49) auf einem dort gelegenen See unter anderen Ceremonien auch die Erstechung eines Nilpferdes vorgenommen worden, da der Ueberwundene in ein solches von rother Farbe, der typhonischen Färbung verwandelt worden war. In einer Kalenderinschrift des genannten Tempels findet sich folgende hierauf bezügliche Stelle: Monat Epiphi, Tag 1, es wird entmannt an diesem Tag Set, man nimmt seinen Phallus und seine Hoden von ihm, dabei soll singen der Vorsteher des Gesanges, welcher, es ist seine Harfe in seiner Hand, ausführend das Schlagen (der Harfe) vorschriftsmässig.<< In einer Inschrift zu Dendera heisst es bezüglich des Set »entmannt ist der Elende durch Abtrennung. Wahrscheinlich wurde an einem Wachsbild des Set die Entmannung vorgenommen, denn in einer anderen Kalenderinschrift heisst es > Viermal zu sprechen über eine Statue des Set aus rothem Wachs am Tage der Schifffahrt der Sonnenuntergangsbarke nach Abydos. Durch diese Ceremónie sollte wohl ausgedrückt werden, dass der böse Set, der Repräsentant der dem Nilthal gefährlichen Wüste, der Feind des OsirisNil durch die wieder eingetretene Anschwellung des Stromes nunmehr unschädlich gemacht sei.

Unter den auf diese Feier bezüglichen Vorschriften findet sich auch die Weisung, ein aus Teig geformtes Schwein in Stücke zu schneiden, wie der Körper des Typhon zerschnitten worden war. Hierauf bezieht sich offenbar HERODOT'S Mittheilung, wonach die Aegypter der Luna und dem Dionysus jährlich zur Zeit des Vollmonds ein Schwein opfern. Nachdem sie den Schwanz, die Milz und das Fett aus dem Bauche verbrannt haben, essen sie das Fleisch des Thieres, welches ihnen während der ganzen übrigen Zeit verboten ist. Die Aermeren machen ein Schwein aus Teig, welches gebacken und dann zerschnitten wird. Dass das

Schwein in mehrfacher Richtung als Sinnbild von Gottheiten galt, beweist u. A. die sogenannte Metternich-Stele, in welcher der Gott Mendos (der ägyptische Pan) von Koptos (eine besondere Form des Horus, als des befruchtenden Princips in der Natur) › das Kind des weissen Schweines von Heliopolis genannt wird. (BRUGSCH, die Metternich-Stele. Zeitschr. d. deutschen Morgenländ. Gesellsch. 10 (1856), S. 689.)

Das erste Auftreten des Hausschweines im Pharaonenlande fällt in die Zeit der 19. Dynastie und es erscheinen nun unter den landwirthschaftlichen Nutzthieren in den Gräbern von Gurnah Heerden von Schweinen. Es hat, nach EBERS, einzelne Gutsbesitzer gegeben, welche 1500 Schweine hielten. Aus dieser Zeit stammen auch die Thonfiguren von Schweinen, von denen bereits die Rede gewesen ist, und viele solche gehören einer noch weit jüngeren Epoche an, nämlich der der Saitischen Könige im 7. Jahrhundert v. Chr. Ein Sternbild des Schweines erwähnen die Astronomen zur Zeit der beiden Ramses.

Welcher Rasse das altägyptische Schwein war, lässt sich nach HARTMANN nicht genau feststellen. Es hatte kleine spitze Ohren und wird nach den von WILKINSON (III. S. 34) gegebenen Abbildungen wohl auch mit stattlichen Hauern versehen dargestellt. Es hat ferner einen rundlichen Körper, langen Rüssel und gedrehten Schwanz. Dabei ist es hochbeinig und hat auf dem Rücken starke aufrecht stehende Borsten. Die stehenden Ohren, im Gegensatze zu den hängenden unserer Schweinerassen, charakterisiren diese Thiere im Alterthum, denn man findet sie in dieser Form sowohl auf griechischen als römischen Denkmalen dargestellt.

Aus der Zeit, zu welcher das Hausschwein in Aegypten zuerst erscheint, lässt sich, wie bereits oben erwähnt, schliessen, dass es durch irgend ein asiatisches Volk den Nilthalbewohnern

zugeführt worden ist. Wahrscheinlich gelangte es mit einem solchen, welches in Kriegsgefangenschaft geführt wurde, nach dem Pharaonenlande und wurde dort weiter gezüchtet. Es muss dies eine Völkerschaft gewesen sein, bei welcher das Schweinefleisch zur Nahrung üblich war. Solche gefangene Völker wurden in Unterägypten angesiedelt, wo sie in einer Art von Colonat lebten und die Könige waren mehrere Jahrhunderte hindurch bestrebt, durch Unterwerfung neuer Völker bei ihren Eroberungszügen die Colonien von Fremden zu vermehren. Diese schweinezüchtenden Stämme wurden von den Aegyptern herkömmlichermaassen verabscheut, einmal weil sie überhaupt Ausländer waren, dann aber auch um der Thiere willen, mit welchen sie umgingen. Es ist daher ganz natürlich, wenn HERODOT (a. a. O.) erzählt, dass die Schweinehalter zu seiner Zeit, d. h. unter persischer Herrschaft, von dem übrigen Volke getrennt gelebt und eine besondere Kaste gebildet hätten, deren Angehörige nur unter sich heiratheten und von dem Besuch der Tempel ausgeschlossen waren.

Durch seine Gattungsverwandtschaft mit dem Nilpferd verschaffte sich das Schwein insoferne Eingang bei den Aegyptern, als es zu dem oben näher erklärten Opfer benützt und bei diesem Anlass auch gegessen wurde.

Aehnlich wie Schafe und Ziegen sollen die Schweine auch Verwendung in der Landwirthschaft gefunden haben, indem man sie über die frisch eingesäten Felder trieb, um sie die Körner eintreten zu lassen. Für das Schwein hat die altägyptische Sprache zwei Bezeichnungen, nämlich rer, rera, koptisch rir, und schau, koptisch eschô und saau. Der erstgenannte Name ist eine Lautnachahmung und dem Grunzen des Thieres entlehnt und zwar einheimischen Ursprungs. Die zweite Benennung stammt dagegen aus fremder Quelle und schliesst sich, wie mit Sicherheit nachgewiesen ist, der

Gruppe der bei allen Völkern arischer Abstammung verbreiteten Benennungen

an.

Diese sind griechisch sys oder hys, lateinisch sus, altdeutsch sû, angelsächsisch sûg, skandinavisch syr, deutsch sau, englisch sow, schwedisch so, irisch suig, cymrisch hweh, cornisch hoch, englisch hog, persisch schûk, armenisch choz, litthauisch tschûka, russisch tschuschka.

Durch die Verwandtschaft dieser Benennungen wird erwiesen, dass das Schwein in Aegypten durch Völker eingeführt worden ist, welche selbst es fast direkt von den Ariern erhielten. Allen diesen Namen liegt das sanskritische » cûkara zu Grunde, welches das Thier bedeutet, das çû macht, d. h. grunzt, und alle arischen Sprachen halten die Lautnachahmung sû oder çû fest, wie auch Zischlaut oder Kehllaut wechseln mögen. PICTET beweist, dass auch in entgegengesetzter Richtung die Namen des Schweins in den hauptsächlichsten Sprachen der grossen turanischen Gruppe von demselben arischen Wurzelworte abgeleitet sind, was für die Nachweisung der Urheimat des Thieres von grösster Bedeutung ist. Es geht daraus hervor, dass das Schwein eines derjenigen Hausthiere ist, welche die Arias schon vor ihrer Trennung besessen haben, sowie ferner, dass es durch ihre Nachkommen zu den meisten Völkern Asiens in den verschiedensten Richtungen gelangt ist. Es muss hierbei das Schwein schon sehr frühzeitig bei den Semiten Eingang gefunden haben und das mosaische Verbot lässt vermuthen, dass es bei den den Hebräern benachbarten Völkern sehr verbreitet gewesen sein und allgemein zur Nahrung gedient haben müsse.

Die Einführung des Thieres in das Nilthal hat im Vergleich mit anderen Hausthieren spät stattgefunden. Eine wilde Art scheint in Aegypten ursprünglich nicht vorgekommen zu sein, sondern ist wahrscheinlich erst durch Verwilderung von Hausschweinen entstanden.

Pionycha.

Von

Dr. Hermann Müller.

Mit 3 Holzschnitten.

Die erste Vorbedingung für die Bildung neuer Arten ist immer und überall die Veränderlichkeit der Merkmale. Denn nur aus den thatsächlich sich darbietenden Abänderungen können durch den Wettkampf um die Lebensbedingungen die denselben am besten

[blocks in formation]

änderlichkeit werden stets unsere besondere Beachtung verdienen.

Einen solchen Fall nun bietet der zierliche Laufkäfer Pionycha dar, dessen Körperumriss die neben stehende Abbildung in 7maliger Vergrösserung veranschaulicht und welcher von meinem Bruder FRITZ MÜLLER in der Nähe seines Wohnsitzes am Itajahy (Provinz St. Catharina, Südbrasilien) gesammelt und in zahlreichen Exemplaren mir zugeschickt wurde.

Abänder

Die bemerkenswerthen ungen der Körpergrösse, der Schlankheit des Halsschildes, der Länge und Breite des Kopfes und Hinterleibes und damit des gesammten Umrisses, welche sich an meinen Exemplaren erkennen lassen, übergehe ich hier, weil sie sich zu schwierig klar und übersichtlich darstellen lassen und überdies wohl kaum bedeutender sind, als bei zahlreichen einheimischen Käferarten. Es ist lediglich die noch weit grössere Veränderlichkeit der Färbung, die ich hier darzustellen beabsichtige.

Der Kopf allein, einschliesslich der Augen, aber ausschliesslich der Fühler und Mundtheile, ist bei allen meinen Exemplaren glänzend schwarz; alle übrigen Theile der Körperoberfläche

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »