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heben, vielleicht weil es noch unter dem Einfluss der wahrscheinlich in Hebung begriffenen Axe des Felsengebirges steht, wo dieselbe in die tropische Zone hinübergreift. Indien scheint sich an verschiedenen Stellen zu heben, wie in Bombay, Sind, Orissa u. s. w.

5. Die Gebiete jenseits des 30. Breitengrades heben sich ganz allgemein. Unter Weglassung der in der Nähe von Vulcanen liegenden zählen wir nur folgende auf: Skandinavien, Schottland, Frankreich, Spanien, Nordafrika (RECLUS), Russland (MURCHISON), Spitzbergen (LAMONT), Franz-Josephs-Land (HOWORTH), Sibirien (WRANGELL), Sachalin und Mandschurei (SMIDT), Nordchina und Japan (PUMPELLY), Alaska (DALL), Britisch-Columbien (G.M.DAWSON), Californien (NEWBERRY), Hudsons Bai-Region (BELL), NordGrönland (KANE), Labrador (PACKARD), Neu-Schottland (HIND) und Neu-England (SHALER), letzteres soll aber nach den Beobachtungen des Coast Survey‹ für 1877 stationär sein. Auf der südlichen Halbkugel: südliches Neuseeland (HAAST), Süd-Australien, Melbourne (BECKER), Natal (GRIESBACH), Chili, südliches Argentinien und Patagonien (DARWIN). Von den Ausnahmen sind einige unter 1 und 2 schon genannt und zugleich erklärt worden; andere aber, wie das Sinken von Süd-Grönland, Süd-Schweden u. s. w. sind wohl eher auf locale Einfaltungen der Erdrinde zurückzuführen, die so rasch fortschreiten, dass sie die allgemeine Hebung der höheren Breiten mehr als ausgleichen.

Nach dieser Zusammenstellung scheint es also, als ob wir uns gegenwärtig in der ersten Phase jener Pendelbewegung befänden, welche mit einer Beschleunigung der Erdumdrehung verbunden ist. Auf letztere weisen bekanntlich auch neuere astronomische Beobachtungen hin. Und wenn Manches für eine Verzögerung in früheren Zeiten zu sprechen scheint, so liegen doch nur unsichere oder gar keine Beweise dafür vor, ausser

vielleicht in betreff einer sehr kurzen, unserem Jahrhundert vorausgehenden Periode. Eine solche zeitweilige Gegenbewegung selbst in einer Periode vorherrschender Beschleunigung würde aber dieser Theorie keineswegs zuwiderlaufen.

Wie steht es nun mit dem Verhalten der Erdrinde in früheren Zeiten, über welches die Geologie doch schon manche recht zuverlässige Aufklärung geliefert hat? Was zunächst die Quaternärperiode betrifft, so berichten uns die meisten Geologen von ausgedehnten und bedeutenden Senkungen. in den höheren Breiten, wenigstens auf der nördlichen Halbkugel. Ueber die südliche Erdhälfte wissen wir nur wenig, doch sahen DARWIN in Patagonien und HAAST in Neuseeland deutliche Beweise für eine ähnliche Erscheinung. Dieser Senkungsperiode aber muss, wie aus nicht minder reichlichen und sicheren Zeugnissen hervorgeht, in denselben Gegenden eine Zeit der Hebung vorausgegangen sein, welche weit über die gegenwärtigen Höhen hinausging, und zwar wie es scheint im Allgemeinen um so mehr, je näher den Polen (vgl. DANA, Manual of Geology). Weniger übereinstimmend sind die Ansichten über ein mit diesen beiden Perioden zusammenfallendes Schwinden resp. Vorrücken der Gletscher; doch ist dies natürlich für die hier vorgetragene Theorie von keinem Belang.

In den Tropen sollten wir Anzeichen einer allgemeinen Hebung in der jüngst vergangenen und einer Senkung in der früheren Periode zu finden erwarten. Leider haben wir kaum zwei oder drei zuverlässige Angaben darüber. WALLACE folgert aus seiner gründlichen Untersuchung der Fauna und Flora von Java, Sumatra und Borneo (s. Island Life, S. 353), dass diese Inseln während der Miocänzeit ganz versunken waren; später aber sei eine allmälige Hebung eingetreten, welche sie zuletzt mit dem Continent vereinigte. Dieser Zustand möge bis zur Gletscherzeit der nördlichen Halb

zu

kugel bestanden und während der strengsten Phase derselben einigen Arten von Vögeln und Säugethieren des Himalaja Gelegenheit gegeben haben, in diese südlichen Regionen auszuwandern. Dann trennte sich zuerst Java und etwas später Sumatra und Borneo durch Senkung wieder vom Festland ab. Auch Celebes soll nur ein Bruchstück eines grossen östlichen, wahrscheinlich aus miocäner Zeit stammenden Continents sein. So scheint es denn wohl möglich, dass die tropischen Landmassen während des Pliocäns sich hoben, dann während der Gletscherzeit sanken, um sich nachher stellenweise wieder heben, endlich jedoch, und wahrscheinlich in grösserer Ausdehnung, abermals zu sinken, welche Phase gegenwärtig noch fortdauert, ausser wo ihr vulcanische Einflüsse entgegenwirken. Die Koralleninseln scheinen bekanntlich zumeist gleichfalls für eine neuerliche Senkung der tropischen Theile der Erdrinde zu sprechen; die wenigen, welche gehoben erscheinen, sind vielleicht Denkmäler einer früheren sehr starken Senkung und einer darauffolgenden bedeutenden Hebung, welche durch die zuletzt eingetretene Senkung noch nicht wieder ausgeglichen ist. Ein grosser

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Theil dieser früheren Inseln wird aber während der Hebungsperiode durch die Brandung zerstört worden sein; auf ihren Resten stehen die heutigen Atolls und vor allem jene Gruppen von Atolls, die selbst ringförmig um ein verschwundenes Centrum angeordnet sind, wie z. B. in den Malediven. Noch führt Verfasser einige Bemerkungen von DARWIN und DANA zur Stütze seiner Theorie an; nicht zuletzt aber dürfte wohl darauf hingewiesen werden, dass sie eine ganze Anzahl thier- und pflanzengeographischer Probleme befriedigend lösen hilft; so z. B. das Vorkommen von europäischen Pflanzen in Australien oder das merkwürdige Auftreten zahlreicher. riesiger Edentaten in Nordamerika gegen

Ende der Glacialperiode: durch Hebung der tropischen Zwischenzonen wurden die Brücken geschlagen, welche eine Wanderung von einer Erdhälfte in die andere gestatteten.

Ein Blick in noch weiter zurückliegende Zeiten führt freilich nur zu der ganz allgemeinen Ueberzeugung, dass die Continente eine ganze Reihe von Niveauschwankungen durchgemacht haben. Berücksichtigt man, dass die Bildung von Conglomeraten auf vorhergegangene Hebung des benachbarten Landes, vielleicht auf den höchsten Stand derselben, mächtige Kalkablagerungen dagegen auf ein lang andauerndes Sinken hinweisen, so lassen sich mindestens neun grosse Pendelschwingungen aufzählen, deren Senkungsphasen durch folgende Schichtengruppen oder Formationen vertreten sind: Huron, Trenton, Niagara, UnterHelderberg (?), Corniferous, Unter-Carbon, Perm (?), Kreide, Ober-Eocän und Champlain, verschiedener kleinerer Zwischenbildungen nicht zu gedenken. Eine willkommene und sehr gewichtige Bestätigung seiner Ansichten findet Verfasser bei dem bekannten canadischen Geologen DAWSON (in dessen > Story of Earth and Man<), der aus rein geologischen Gründen zu dem Ergebniss kommt, dass durch allmälige Verzögerung der Erdumdrehung ein Wechsel von Hebung und Senkung eintreten müsse, indem zunächst die Gewässer nach den Polen zugetrieben würden, worauf die äquatorialen Gebiete sinken und die Pole wieder steigen müssten.

Dass eine solche Theorie noch vielfacher Prüfung bedarf, bevor sie zur Erklärung grösserer Thatsachenreihen verwerthbar wird, ist einleuchtend; sind doch selbst ihre Prämissen zum Theil immer noch streitig. Als besonders wünschenswerth bezeichnet daher Verf. zum Schluss eingehendere Forschungen über folgende vier Punkte: 1. Ist eine derartige Contraction der Erde und Variation ihrer Ellipticität möglich, wie sie

von der Theorie gefordert wird? 2. Bestimmung der Höhe und des relativen Alters der marinen Terrassen. 3. Untersuchung der tropischen Gesteinsformationen im Hinblick auf etwaige Beweise für ihr Alterniren mit ähnlichen Formationen höherer Breiten. 4. Auf den neutralen Gürteln müssen die Schichten häufig abwechselnd von Nord und Süd her übereinandergreifen, was besonders. da leicht zu constatiren sein wird, wo die geringste Störung derselben stattgefunden hat, wie in Texas und OstMexico, in den Pampas und Australien. Solche Stellen werden sich nicht blos zur Bestimmung der Schichtenfolge, sondern namentlich auch zur Ausfüllung der Lücken in dieser sowohl wie in der Reihe der Lebensformen vortrefflich eignen.

Eine fischende Spinne.

Während meines letzten Aufenthalts in der Banda Oriental del Uruguay hatte ich Gelegenheit, eine eigenthümliche Beobachtung betreffs der Lebensweise einer Spinne aus der Familie der Lycosiden zu machen.

Diapontia Kochii KEYS., die in Rede stehende Art, ist wie alle ihre Familiengenossen eine vagabundirende Spinne. Ungeachtet dessen wählt sie für gewisse Jahreszeiten bestimmte Lokalitäten. Im Frühjahr hält sie sich in und an den Ufern der kleinen Bäche und Wassergräben auf, in deren Ufern sie ihre Behausungen anlegt. Diese bestehen meist aus einem mehr oder weniger wagerechten Loche oder einer Höhlung, immer mit einem ziemlich festen Seidengewebe ausgefüttert, welches aussen trichterförmig hervorragt. Ihrer Beute, der vorbeiziehenden Insekten und Spinnen, bemächtigt sie sich nicht allein von ihrer Wohnung aus, sondern sie verlässt auch dieselbe, um Jagdausflüge zu machen und, was das sonderbarste ist, um zu fischen.

Der Gegenstand ihrer Fischerei ist nichts weniger als Kaulquappen, diese flinken und schlüpfrigen Froschlarven. Aber die Spinne weiss ihren Apparat aufzustellen und ihre Vorsichtsmaassregeln zu treffen, damit ihr der schmackhafte Bissen nicht entgehe. An den flachen Stellen des Wassers, gewöhnlich auf oder zwischen Steinen, wo die Froschquappen sich den wärmenden Sonnenstrahlen aussetzen, verfertigt die Spinne ein zweiflügeliges oder ein trichterförmiges Netz, das zum Theil in's Wasser hineinragt, besonders nach Regenfällen, die das Niveau der Bäche steigen machen. Die Kaulquappen, ohne die Arglist der Spinne zu ahnen, begeben sich zwischen die Netzflügel des Gewebes oder in dessen Trichter, und die Spinne, von hinten her auf dem Wasser laufend, treibt sie weiter und bemächtigt sich dann einer, die tiefer in's Netz gegangen ist. Die rings am Netz liegenden eingeschrumpften Quappenhäute bewiesen mir die Geschicklichkeit der Spinne als Fischerin.

Möglich ist es, dass Diapontia Kochii auch andere kleine Wasserthiere fängt; sie geht mit Leichtigkeit auf dem Wasser, wobei sie ihren Hinterleib

hoch hält.

Meine Beobachtungen in betreff des Fischens dieser Spinne beruhen nur auf zwei weiblichen Individuen. Beim Hineingehen in's Wasser liessen sie stets ihre Eiersäcke in der Höhle zurück, die sie sonst mit sich trugen.

Nach dem Ausschlüpfen der kleinen. Spinnen, die sofort auf den Hinterleib der Mutter klettern und eine Zeit lang umhergetragen werden, verlässt die vorsorgliche Mutter die unmittelbare Nähe des Wassers, wahrscheinlich damit ihren noch wenig erfahrenen Kleinen kein Leides im nassen Element geschehe.

Buenos Aires, Mai 1883.
Prof. C. BERG.

Bemerkungen über Hypothesen zur frühesten Culturgeschichte.

In Nr. 3 Jahrg. VII des Kosmos (Bd. XIII, S. 238) findet sich über HELLWALD'S Culturgeschichte, 3. Aufl., eine Anzeige, welche mich zu einigen wissenschaftlichen Bemerkungen und Zusätzen auffordert. Die dortselbst (S. 239) angezogene Hypothese über den Zusammenhang von Thiercultus, Kannibalismus und Urreligion, ferner die Entstehung des Feuerzündens im Vereine des sich daran anlehnenden Fetischismus u. s. w. stammt, wenn auch nicht in der von HELLWALD gegebenen schroffen Form, in einigen wesentlichen Punkten von mir. Diesfalls geäusserte Ausstellungen treffen daher nicht nur diesen Schriftsteller, sondern zum Theil auch mich. Ich habe in den zwei Bänden meiner Urgeschichte (die Urgeschichte der Menschheit, mit Rücksicht auf die natürliche Entwicklung des frühesten Geisteslebens. 2. Auflage. Leipzig. F. A. Brockhaus) einige der hier beregten Hypothesen umständlich dargelegt und im Hinblick auf die natürliche ursprüngliche Entwicklungsgeschichte des Geisteslebens vertheidigt. So viel ich der Literatur entnehme, sind hinreichende Widerlegungen der von mir gegebenen Hypothesen über den psychologischen Zusammenhang der prähistorischen Erscheinungen nicht erfolgt. Die englischen Forscher allerdings gehen von wesentlich anderen Gesichtspunkten aus. E. TYLOR, LUBBOCK und HERB. SPENCER Sammeln den Umfang der Thatsachen, ohne genügende Rücksicht auf die Grundsätze der psychologischen Entwicklungsgeschichte und die Daten der Begriffsentwicklung. In der Einleitung zur zweiten Auflage meines Werkes über Urgeschichte habe ich das an einzelnen Beispielen genauer dargelegt und die englischen Forschungen bekämpft. So wird z. B. ebenso wenig

von E. TYLOR wie von JOHN LUBBOCK die Möglichkeit einer Entstehung des Begriffs vom » völlig Unsichtbaren (absol. Uebersinnlichen) dargethan. Die Einsicht in die Möglichkeit gerade dieser Begriffsentstehung ist wegen der Art des sich später daran anlehnenden Fetischismus wesentlich maassgebend für weitere Erklärungen. Dass die Möglichkeit des Begriffs vom »rein< Unsichtbaren (Geistigen) nicht aus den naiven Erscheinungen des Traumlebens, der Spiegelbilder und des Schattens. erklärt werden kann, habe ich psychologisch nach allen Seiten hin zu zeigen versucht, ohne jedoch hinreichend beachtet worden zu sein. Um so wichtiger ist es daher, wissenschaftlich hier darauf zurück zu kommen, und das um so mehr, als im kommenden Jahre die dritte Auflage meines oben angezogenen Werkes vorbereitet werden soll.

Ich halte ED. TYLOR, LUBBOCK und HERB. SPENCER gegenüber (ohne selbstverständlich den grossen Werth ihrer descriptiven Forschungen irgendwie verkennen zu wollen) folgende Thesen und Sätze der psychologischen Entwicklungsgeschichte der Menschheit auf

recht.

1) Die Erscheinungen des Kannibalismus und des Thiercultus im Vereine einer rein sinnlichen Urreligion, sind ursprünglicher und früher als die Feuererfindung.

2) Die Begriffe von absoluter Körperlosigkeit, seelisch reiner Unsichtbarkeit und Abscheidbarkeit, das ist der Begriff des transcendent Uebersinnlichen hatte in der Vorfeuerzeit keine hinreichenden Stützen und Hülfen zur möglichen Ausbildung.

3) Die Feuererfindung war kein Zufall, und die Erzeugung durch Reibmethode keine Uebertragung eines Naturverfahrens, sondern eine nothwendige Erfindung, auf welche die Urbevölkerung bei Vervollkommnung der Tech

nik in der Steinbearbeitung stossen

musste.

4) Zauberei und Heilverfahren nehmen unter den Völkern erst nach der Feuererfindung denjenigen weitergehenden Charakter an, der als eigentlicher< Fetischismus bezeichnet werden kann, durch den Hinweis auf mitwirkende rein unsichtbare, resp. übernatürliche, übersinnliche Kräfte.

5) Feuer und Funken erschienen durch ihre Erzeugung aus dem an sich kalten und feuerlosen Holz und Stein als die erste, psychologische Hülfe zu einer ersten naiven Ausbildung einer Entstehung sinnlicher Erschei nung aus absolut Uebersinnlichem und Unsichtbarem (absolut Transcendentem). Der Gegensatz von Sinnlich und Uebersinnlich (irdisch und überirdisch, natürlich und übernatürlich u. s. w.) wurde daher bei den begabteren Völkern begrifflich sehr rasch ein Gegensatz toto coelo.

6) Das Feuer diente anfänglich nicht zum Kochen und schien an sich daher technisch zwecklos, nur diejenigen begabten Völker (resp. begabteren Individuen unter ihnen) haben es daher zuvörderst verwerthet und verbreitet, welchen die Erkenntniss kam, dass es eine zugleich erzeugende, heilende Kraft war, so dass der Schluss gezogen werden konnte (was meistens übersehen wird): Auch die Sonne als natürliche Wärmespenderin sei heiliges brennendes Feuer. Feuerspeiende Berge und Naphtaquellen waren zu selten und vereinzelt (zu wenig allgemein bekannt), zugleich bei ihrer zerstörenden Wirkung zu verschieden hiervon, um solche Schlüsse bei ausgebreiteten Völkern zu ermöglichen.

7) Die psychologische Stütze und Hülfe zur Ausbildung der Begriffe von Seele, unsichtbaren Geistern, Gespenstern und absolut unsichtbaren mitwirkenden Kräften, ist weder der sinnliche Traum, noch der stets am

Körperlichen haftende Schatten, noch Spiegelbilder oder andere noch feinere Sinnlichkeiten, sondern die Thatsache und Beobachtung, dass Rauch und Dampf ebenso wie Athem und Feuer sich in's absolut Unsichtbare hinein verflüchtigen und daraus entstehen. Der Begriff des Athemhauches als Rauch konnte erst in dieser Zeit Apperception finden.

8) Die Begriffe von körperloser (immaterieller) Seele, absolut unsichtbaren Gespenstern, Dämonen etc. als ehemalige Körper, konnten erst nach diesen Vorerfahrungen Verbreitung gewinnen, obzwar nicht alle Völker diesen Gegensatz in seiner Reinheit und Tiefe erfassten und ausprägten.

9) Die psychologische Entwicklungsgeschichte der Menschheit erfordert aus obigen Gründen nothwendig eine Scheidung in eine ursprüngliche erste Periode, in welche alle religiösen Gebräuche und Erscheinungen durch blosse Sinnlichkeit und sinnliche Erkenntniss ihre Erklärung finden, und in eine zweite Periode (die Feuerzeit), die neuen Begriffe der absoluten Uebersinnlichkeit (Uebernatürlichkeit) zu den Erklärungen in religiöser Hinsicht hineingezogen werden.

WO

10) Wer diese Epochen nicht entwicklungsgeschichtlich trennt, läuft. Gefahr, hinsichtlich der Verwerthung und Deutung des descriptiven Materials Vermischungen, falsche Classificationen und falsch erklärende Rubriken aufzustellen. Embryonale Völkerpsychologie und Ethnologie müssen sich daher hinsichtlich ethnologischer Deutungen nothwendig ergänzen.

Die Wichtigkeit dieser Sätze leuchtet ein, sie sind für die Ethnologie von höchster Bedeutung. Da die Engländer diese Anschauungen, namentlich die Untersuchungen über die nöthigen Begriffsstützen zur Entstehung von frühesten Begriffsausprägungen nur nebenher berücksichtigen, sei das Nachdenken.

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