ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Zielen. Und es wird vorwärts gehen trotz der allgemeinen Reaction, die, wenn sie könnte, auf einige Jahrhunderte die Entwicklung zurückschrauben würde. Blicken wir zurück in die gute alte Zeit; es genügen ein paar flüchtige Blicke.

Wie es dem Weibe in der Urzeit ergangen sein mag, lässt sich aus dem Wenigen ersehen, das wir kürzlich in dieser Zeitschrift über die ächten Wilden mitgetheilt haben. Ihr Loos scheint ein entsetzliches gewesen zu sein. Aber selbst aus dieser tiefsten Nacht leuchtet im Mutterrecht ein Lichtstrahl hervor, in welchem das Weib sich erhebt als derjenige Mensch, der den ersten Anstoss gegeben hat zur Gründung der Familie und damit zur Cultur. Die alten Staaten des Orients waren betreffs der Werthschätzung des Weibes die würdigen Vorgänger der jetzigen, und erst das classische Alterthum bietet uns Beispiele ächter Frauenwürde. Vielleicht nur durch die Umstände der Völkerwanderung bedingt, aber Thatsache ist es, dass bei den alten Germanen das Weib in einem umfassenderen Sinn als die Lebensgefährtin des Mannes auftritt. Das Gewicht, das ihrem Wort beigemessen wird, bekundet ein gewisses Verständniss für die Ebenbürtigkeit; aber während vom Weibe die makelloseste Treue gefordert wurde ein untreues Weib kam auch fast nicht vor galt beim Manne der Ehebruch nur, wenn begangen mit einer Verheiratheten. Der Unterschied, welcher durch diesen Grundsatz statuirt wird und bis auf die neueste Zeit in Gesetzgebungen Ausdruck findet, ist der schwarze Punkt in der Auffassung des Verhältnisses zwischen Mann und Weib. Man beruft sich auf die schwereren Folgen, die der Ehebruch der Frau für die Familie hat; räumt man ihr aber damit nicht das Recht ein, sobald sie die schwereren Folgen vermeidet, die Ehe zu brechen? Sowie

[ocr errors]

die einfachern Sitten schwanden, begann die Ungerechtigkeit sich zu rächen und riss eine Zügellosigkeit ein, die in manchen Perioden alle Begriffe übersteigt. Das ganze Mittelalter hindurch bis in die neueste Zeit sehen wir, wie die Vorstellung der Menschenwürde immer in demselben Maasse sich klärt und veredelt, in welchem die Frauen würde verstanden und hochgehalten wird. Der vielgepriesene Minnedienst stand ethisch so hoch als die Rohheit der Ritter, die ihn leisteten. Streift man jenen Edlen das Romanhafte ab, womit eine spätere Dichterphantasie sie verklärt hat, so bleibt nur das Bild einer physischen, um nicht zu sagen viehischen Kraft übrig, die neuerdings zu verherrlichen nur der allermodernsten Blasirtheit in den Sinn kommen kann.

Die Reformation hat erst Jahrhunderte nach ihrem Durchbruch wahrhaft sittigend gewirkt, denn die Schwächung des Papstthums war hüben so wenig als drüben gleichbedeutend mit einer Läuterung der Kirche. Der Calvinismus hatte nicht das mindeste Recht, sich für besser zu halten als den Jesuitismus; und fragen wir, was die streitbaren Bischöfe und geräuschvollen Klöster im Dienste der Moral, was die gesammte Geistlichkeit zur Hebung der Familie gethan, so ist die Antwort der Weltgeschichte eine niederschmetternde. Die concentrirte Verworfenheit der römischen Kaiserzeit war durch eine lange Periode auf zahllose Fürstenhöfe und hochedle Häuser zersplittert, und soweit es seine Mittel gestatteten, that es der Bürger dem Ritter gleich. SCHERR'S Buch ist ein sehr lehrreiches. Blickt man in die Processacten der 100 000 allein in Deutschland verbrannten Hexen, so gewinnen die Brandstiftungen der Neronen ein milderes Antlitz. Es gab eine Zeit, in der kein weibliches Wesen vor einem solchen Process sicher war. Das Vermögen der Verurtheilten - die

[ocr errors]

vorgeschriebene Procedur schloss jede Freisprechung aus fiel zu zwei Dritteln dem Grundherrn und zu einem Drittel den Geistlichen, Richtern, Angebern und Henkern zu, so dass das Geschäft ein sehr lucratives war und mancher, den heute noch die Urkunden nennen, seine zerrütteten Finanzen damit herstellte. Wären diese Scheusslichkeiten möglich gewesen, wenn man das Weib als einen ganzen Menschen betrachtet hätte? Der Muth der Männer, die, wie MOLITOR, WEIER, der Dichterjesuit SPEE, LERCHEIMER, der Priester Loos, BECKER, THOMASIUS, diese Raserei bekämpften, verdient, dass ihre Namen der Vergessenheit entrissen werden; denn an Hexen nicht zu glauben, galt als Geständniss, zu ihnen zu gehören. Ebenso können wir den Namen der grossen Kaiserin Maria Theresia nicht verschweigen, welcher die katholischen Länder Deutschlands die definitive Abstellung des Hexenprocesses verdanken; und mit Stolz fügen wir bei, dass dieses hochherzige Weib einem Fürstenstamm entsprossen war, der zu den wenigen gehört, welche niemals. dem Maitressenunwesen gehuldigt, niemals über ihre Völker die daraus erfolgenden Gräuel heraufbeschworen haben. Allein das Werk einer solchen Erlösung geht nicht von Einzelnen aus. Die tiefkranke Menschheit muss allmälig selbst gesunden. Erst muss das Gift grossentheils ausgewirkt haben früher vermag der verderbte Körper die Heilmittel des Arztes nicht zu verarbeiten.

Wo es in jenen düsteren Jahren einen Lichtpunkt giebt, da erblicken wir eine hehre Frauengestalt und kaum irgendwo einen wahrhaft grossen Mann, dem nicht ein edles Weib zur Seite stände. Und wo ein grösserer Kreis von Frauen durch Herz und Geist hervorleuchtet, da sind die Sitten milder und kommt die Menschenwürde zur Geltung. Nicht ihnen zu schmeicheln

ist hier unsere Absicht. Darum schweigen wir von ihrer Schönheit, von ihrer Anmuth, von dem unendlichen Liebreiz, den sie zu entfalten wissen. Darum schweigen wir von ihrer ergebungsvollen Geduld im Leiden, von ihrer heldenmüthigen Entschlossenheit in der Gefahr, von ihrer grenzenlosen Aufopferungsfähigkeit in der Liebe. Es beruht vielleicht zum Theil auf ihrer Macht, gerade so unglücklich machen als beseligen zu können, dass der Mann nichts auf Erden so hoch zu den Sternen erhoben und nichts auf Erden so tief wie das Weib erniedrigt hat. Es liegt uns hier gleich ferne, mit den Extremen uns zu beschäftigen, als mit der Leidenschaft rechten zu wollen. Wir haben nichts im Auge als den sittlichen Fortschritt der modernen Civilisation, und kein Mann, der seine fünf Sinne gesund beisammen hat, wird den Satz bestreiten, dass dieser Fortschritt bedingt ist durch die Vorzüglichkeit des Weibes, und dass er steigt und fällt mit der Zahl der glücklichen Ehen. In die ärmlichen Hütten muss man blicken, wo kein Reichthum das Unglück bemänteln kann, will man den Hüter des Glückes kennen lernen: herrscht da Ordnung, Friede, Heiterkeit und ohne diese gedeiht keine Wirthschaft so ist es das Werk der Hausfrau. Der Fortschritt hat seinen Grund im Glückseligkeitstrieb, und wahre Glückseligkeit bietet uns nur die Familie; diese aber kann uns nur voll beglücken, wenn das Weib das ist, was es zu sein hat und wozu es der Mann machen kann, wenn er will.

Lassen wir die Ausnahmen bei Seite, unter den Männern wie unter den Frauen, die ihr Glück zu finden wissen ohne Ehe, sei es, weil sie nie geliebt, sei es, weil sie ihr Liebstes nie besitzen konnten. Wissen sie, einem andern Ideale hingegeben, bis zur Befriedigung in ihr Schicksal sich zu schicken; so

sind sie gerade in ihrer Bewunderungswürdigkeit die sprechendsten Zeugen für unsere Anschauung. Lassen wir ihrer Seltenheit wegen auch die vollendete Liebe als Ausnahme bei Seite: der Mann ist im Durchschnitt so entsetzlich praktisch, dass er unschwer darauf verzichtet, zumal da die Frau einer Freundschaft fähig ist, die ein edles Mannesherz ganz auszufüllen vermag; und das Weib, hat es nur das Herz auf dem rechten Fleck, weiss am Kinde ihre ganze Liebessehnsucht zu stillen. Was sagen wir aber, indem wir, mit den Ausnahmsfällen die Hauptschwierigkeiten ausscheidend, das Feld unserer Betrachtung möglichst einschränken? Dass alles um den Einen Punkt sich dreht: dem Weibe eine Stellung anzuweisen und für eine Stellung es zu erziehen, in der es seinen ganzen Werth entfalten kann. Diese Stellung haben wir klar bezeichnet, und sie fasst sich in die Worte zusammen: Machen wir seine Ebenbürtigkeit zur Wahrheit.

Wir können nicht schliessen, ohne zwei Stellen, die Eine über das Weib im Allgemeinen, die andere über die Ehegesetzgebung, einem leider wenig bekannten Buche zu entnehmen, nämlich WILHELM VON HUMBOLDT'S Ideen zu einem Versuch, die Gränzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen <, Breslau 1851. Das Buch stammt aus dem Jahre 1792, und seine erste Veröffentlichung, die der fortschrittlichen Ansichten wegen auf grosse Schwierigkeiten stiess, konnte nur bruchstückweise, in SCHILLER'S Thalia und der Berliner Monatschrift, erfolgen. Einzelne Theile des Manuscripts scheinen bei den vielen Wanderungen nach einem Verleger verloren gegangen zu sein. Die erstere Stelle lautet: »Ob der Mensch mehr äussere Zwecke verfolgt, oder lieber sein inneres Wesen beschäftigt? ob sein Verstand thätiger ist oder sein Gefühl? ob er lebhaft umfasst und schnell

verlässt; oder langsam eindringt und treu bewahrt? ob er losere Bande knüpft, oder sich enger anschliesst? ob er bei der innigsten Verbindung mehr oder minder Selbständigkeit behält? und eine unendliche Menge anderer Bestimmungen modificiren anders und anders sein Verhältniss im ehelichen Leben. Wie dasselbe aber auch immer bestimmt sein mag; so ist die Wirkung davon auf sein Wesen und seine Glückseligkeit unverkennbar, und ob der Versuch, die Wirklichkeit nach seiner innern Stimmung zu finden oder zu bilden, glücke oder misslinge, davon hängt grösstentheils die höhere Vervollkommnung, oder die Erschlaffung seines Wesens ab. Vorzüglich stark ist dieser Einfluss bei den interessantesten Menschen, welche am zartesten und leichtesten auffassen, und am tiefsten bewahren. Zu diesen kann man mit Recht im Ganzen mehr das weibliche als das männliche Geschlecht rechnen, und daher hängt der Charakter des ersteren am meisten von der Art der Familienverhältnisse in einer Nation ab. Von sehr vielen äusseren Beschäftigungen gänzlich frei; fast nur mit solchen umgeben, welche das innere Wesen beinah ungestört sich selbst überlassen; stärker durch das, was sie zu sein, als was sie zu thun vermögen; ausdrucksvoller durch die stille, als die geäusserte Empfindung; mit aller Fähigkeit des unmittelbarsten, zeichenlosesten Ausdrucks, bei dem zarteren Körperbau, dem beweglicheren Auge, der mehr ergreifenden Stimme, reicher versehen; im Verhältniss gegen andere mehr bestimmt, zu erwarten und aufzunehmen, als entgegen zu kommen; schwächer für sich, und doch nicht darum, sondern aus Bewunderung der fremden Grösse und Stärke inniger anschliessend; in der Verbindung unaufhörlich strebend, mit dem vereinten Wesen zu empfangen, das Empfangene in sich zu bilden und. gebildet zurückzugeben; zugleich höher von dem Muthe beseelt, welchen Sorgfalt

-

[ocr errors]

wenn

der Liebe, und Gefühl der Stärke einflösst, die nicht dem Widerstande aber dem Erliegen im Dulden trotzt sind die Weiber eigentlich dem Ideale der Menschheit näher, als der Mann; und wenn es nicht unwahr ist, dass sie es seltener erreichen, als er, so ist es vielleicht nur, weil es überall schwerer ist, den unmittelbaren steilen Pfad, als den Umweg zu gehen. Wie sehr aber nun ein Wesen, das so reizbar, so in sich Eins ist, bei dem folglich nichts ohne Wirkung bleibt, und jede Wirkung nicht einen Theil sondern das Ganze ergreift, durch äussere Missverhältnisse gestört wird, bedarf nicht ferner erinnert zu werden. Demnach hängt von der Ausbildung des weiblichen Charakters in der Gesellschaft so unendlich viel ab. Wenn es keine unrichtige Vorstellung ist, dass jede Gattung der Trefflichkeit sich ich so sagen darf in einer Art der Wesen darstellt; so bewahrt der weibliche Charakter den ganzen Schatz der Sittlichkeit.< Die andere, aus dieser meisterhaften Schilderung der Weiblichkeit sich ergebende, und vom Staate eine möglichst beschränkte Einmischung in die Details des Ehebundes fordernde Stelle ist folgende: Die Besorgniss, dadurch alle Familienverhältnisse zu stören, oder vielleicht gar ihre Entstehung überhaupt zu verhindern so gegründet dieselbe auch, bei diesen oder jenen Lokalumständen sein möchte würde mich, insofern ich allein auf die Natur der Menschen und Staaten im Allgemeinen achte, nicht abschrecken. Denn nicht selten zeigt die Erfahrung, dass gerade, was das Gesetz löst, die Sitte bindet; die Idee des äusseren Zwanges ist einem, allein auf Neigung und innerer Pflicht beruhenden Verhältniss, wie die Ehe, völlig fremdartig; und die Folgen zwingender Einrichtungen entsprechen der Absicht schlechterdings nicht. (A. a. O. S. 26 u. 30.) Sowohl der Umstand, vom wem und wann diese Ideen ausge

sprochen worden sind, als auch deren vollendete Entwicklung dürfte die entschiedensten Gegner unserer Anschauungen und Ausführungen zu tieferem Nachdenken bewegen.

Kehren wir nun zu unserem Ausgangspunkt, d. i. zur Forderung zurück : es habe eine richtige Ethik die Wege zu weisen, auf welchen der Mensch zu wandeln hat, um an dem grossen Werk des sittlichen Fortschritts erspriesslich mitzuwirken. Beim determinirten Willen liegt da die Hauptschwierigkeit im Setzen des Zieles, weil dies eine nach dem Guten sich richtende Freiheit des Entschlusses voraussetzt. Nun sind wir aber der Ueberzeugung, dass, wie der Mensch zu seiner physischen Vollendung nicht gekommen wäre ohne die natürliche Arbeitstheilung, welche durch das Zwiefache des Geschlechts seiner Entstehung zum Grunde liegt, so auch der Mensch niemals sittlich sich fortentwickelt hätte, wenn ihm nicht durch einen Doppelwillen, wie er dem Liebesbund entspringt und selbst eine auf edle Neigung gegründete Ehe ihn heranbildet, eine Richtung gegeben worden wäre, die der Einzelwille nicht gefunden haben würde. Nur bei zwei Kräften, die zusammen wirken, ist die Entwicklung einer Kraft denkbar, die zwischen zwei gleich nothwendigen Richtungen die beiden gerecht werdende Bewegung ergiebt. Es lässt sich die Sittlichkeit, als der zum Altruismus emporsteigende Egoismus, zurückführen auf die Interessenversöhnung zweier Menschen, die allmälig zu einer Interessen versöhnung der Menschheit wird. Das Weib ist zwar ein anderer, aber ein ganzer Mensch, daher von Haus aus dem Mann ebenbürtig. Diese Ebenbürtigkeit konnte noch so oft bestritten, auf noch so lange Zeit hinaus unterdrückt werden; von Zeit zu Zeit musste sie immer wieder zum Durchbruch kommen. Eine künftige Cultur

ein

geschichte, welche von diesem Standpunkt aus die moralische Entwicklung der Menschheit studirt, wird sicherlich bei jeder Fortschrittsepoche eine menschenwürdigere Stellung des Weibes constatiren. Unbestreitbar war die Muntschaft, unter welcher bei den alten Germanen das Weib stand, grosser Fortschritt gegenüber der Rechtlosigkeit, unter der sie bei den Vorfahren derselben schmachtete. Allein es ist undenkbar, dass seither die Bevormundung sich nicht überlebt haben sollte. Wir wiederholen es: nicht Gleichberechtigung fordern wir. Wie verschiedene Pflichten, wird es da immer verschiedene Rechte geben, und die ächte Weiblichkeit, das Höchste auf Erden, wäre der Preis, wenn das schönere Geschlecht aufhören sollte, das zartere zu sein. Was wir fordern, ist jene persönliche Freiheit, ohne welche es, wie keine Liebe, auch keine Sittlichkeit giebt. Ist der Wille des Mannes allein maassgebend, so wird naturnothwendig der Wille des Weibes, wo er nicht sich unterdrücken lässt, auf Umwegen und auf Kosten der Wahrhaftigkeit, mithin dennoch und nur in gefälschter Form zur Geltung kommen, wenn er nicht allmälig gar, und dann in unangemessenster Weise zu einer mehr oder minder verkappten Alleinherrschaft gelangt. Die auf dem freien Boden der Liebe und Freundschaft sich vollziehende Verständigung ist die einzige segensreiche Lösung dieser Frage, und auf ihr beruht die wahrhaft sittliche Heranbildung der Kinder und damit der Menschheit.

Jene Männer, welchen unsere Anschauung verderblich dünkt, haben ge

wiss durch ihre Frauen viel zu leiden gehabt, und dies sollte am allerwenigsten sie bestimmen, für die Fortdauer. des jetzigen Verhältnisses eingenommen zu sein. Sehr belehrend sind die Frauen, die von unserer Reform nichts wissen wollen, besonders wenn sie dabei eine Zufriedenheit mit ihrer Lage nicht zur Schau tragen. Wollten wir in gewisse Details uns einlassen, wir kämen gar nicht zu Ende. Darum wollen wir nur noch anmerken, dass zwar, wie der Mann das Kind seiner Zeit, so auch die Frau das Kind ihrer Zeit ist, dass aber der Mann auch immer sein wird das Kind des Weibes seiner Zeit: nicht nur der Mutter wegen; auch wegen des weiblichen Umgangs, und vor allem weil seine heiligsten Zwecke durch nichts so sehr gefördert werden können wie durch eine ebenbürtige Lebensgefährtin. Das hohe Ziel, das wir dem Menschen setzen, und der kürzere Weg dahin, den dieses dem Weibe gewidmete Kapitel andeutet, sind zwei Momente von Bedeutung für die Bestimmung des Willens. Aber noch mehr: auf dem angedeuteten Wege einer vernunftgemässen Einigung zweier Willen wird der Wille selbst zum Motiv und es gewinnt der Determinismus ein milderes Ansehen. Es bleibt der Wille des Mannes ein nie loszulösender Ring an der unendlichen Kette der Causalität; allein sein nächster Ring ist der Wille des Weibes, und in der Hand des Mannes liegt es, die zwei eisernen wahrhaftig in zwei goldene Ringe zu verwandeln.

Wildhaus, 17. November 1882.

27

Kosmos, VII, Jahrgang (Bd. XIII).

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »