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tritt Verschmelzung von zwei Gestalten ein. Immer aber ist die psychophysische Schwelle die Bruchfläche der Spaltung, und mit der beständigen Verschiebung dieser Schwelle kommen immer neue Bruchflächen und neue Gestalten zum Vorschein.

Nach Maassgabe der fortschreitenden Genesung der Somnambulen erklären deren Schutzgeister oder Führer häufig, dass sie von nun an nur mehr selten, oder nur auf kürzere Zeit, oder auch gar nicht mehr kommen werden,* ganz wie es in der Projektion subjektiver Zustände sein muss. Auch die äusseren Umstände, unter welchen die Führer erscheinen, sind dem entsprechend. Eine Somnambule sieht, durch furchtbare Gegenden wandernd, ihren Schutzgeist jenseits einer Kluft, und sie vermag es nicht, zu ihm hinüber zu kommen; es wird also die zeitliche Entfernung der Genesung räumlich symbolisirt. Sobald aber die Genesung eintritt, erscheint der Führer ohne diese Kluft in einem freundlichen Thale.** Deutlicher noch äusserte sich eine Somnambule WERNER'S. Er befragte sie, wie es mit ihrer Gesundheit stehen würde, wenn sie die beabsichtigte Reise antreten würde. antwortete: Mein Albert (Führer) kann mir dort freilich, weil du fehlst, nicht mehr so nahe kommen, aber dennoch wird er kommen und mich möglichst erleichtern. Ins Physiologische übersetzt, der dramatischen Spaltung entkleidet, heisst das, dass sie zwar die magnetische Behandlung vermissen wird, aber dass die Nachwirkungen derselben sich noch geltend machen werden. Oft bleiben die Somnambulen in dem inneren Gefühle stecken, ohne dass es zu einer Projektion nach aussen käme. WERNER'S Somnambule wusste bestimmt, dass ihr Führer immer in der Nähe war, ohne ihn zu sehen. Erst nach zwei

I. 245.

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Perty: Mystische Erscheinungen.

Monaten sah sie sein Bild und auch dieses trat nur allmählig in ihre klare Anschauung. ***

2. Der Geist.

Es sind nicht nur körperliche Zustände, welche im Traume und Somnambulismus äusserlich personificirt werden. Auch das geistige Ich vermag sich in dramatischer Weise auseinanderzulegen. Sehr deutlich zeigt es sich schon darin, dass das Ich unserer Träume in verschiedenen Bewusstseinsformen auftreten kann: Wir sitzen entweder als Zuschauer im Parterre und sehen einem fremden Bühnenspiele zu, oder wir sind an dem Bühnenspiele selbst activ betheiligt, oder endlich, es findet beides zugleich statt. Im ersteren Falle ist es das innerlich erwachende Traum-Ich, welches im Parterre sitzt, während es die aus seiner unbewussten Sphäre auftauchenden Empfindungen nach aussen verlegt; es bleibt also den Traumbildern gegenüber rein receptiv, sie stehen ihm so fremd gegenüber, als ihm eben sein Unbewusstes fremd ist, und es betrachtet dieselben so lange objektiv, als seine Willenssphäre davon nicht berührt wird. Diese blosse Receptivität und Objektivität wird aber aufgehoben, so bald die sich aufdrängenden Bilder das Fühlen und Wollen des Träumenden erregen oder demselben entspringen; dann vermag sich das in der Illusion der Realität befindliche Traum-Ich nicht mehr gleichgültig zu verhalten und springt gleichsam auf die Bühne. In der dritten Art von Träumen, wenn wir zugleich Zuschauer und Schauspieler sind, wird zwar die Identität des Subjekts nicht ganz hergestellt, sondern die beiden Personen bleiben getrennt, aber der Zuschauer erkennt doch den Schauspieler als seinen Doppelgänger. In diesem Falle also macht sich das innere Selbstbewusstsein

** Archiv VII, 2. 46.

*** Werner: Symb. d. Sprache. 106.

des Träumers geltend, daher er Zuschauer bleibt, daneben aber ein scheinbar äusserliches Bewusstsein, dessen Aeusserlichkeit dadurch bedingt ist, dass sein Inhalt aus dem Unbewussten quillt; daher stehen wir zugleich auf der Bühne.

In der modernen Traumliteratur begegnet man immer wieder dem Versuche, unsere Träume je nach ihrem Inhalt und ihrer Erregungsursache in verschiedene Kategorien einzutheilen, wobei aber jeder Forscher zu einem anderen, mehr oder minder willkürlichen Eintheilungsprincip gelangt. Es scheint mir, dass diese Versuche noch aufgegeben werden müssen und dass das einzig brauchbare Eintheilungsprincip aus der Verschiedenheit der formellen Rolle des Ich gezogen werden kann, womit ja gleichzeitig die Träume auch bezüglich der Erregungsursache in solche eingetheilt wären, deren Ursache entweder oberhalb der Schwelle des Traumbewusstseins liegt oder unterhalb derselben. Die Bruchfläche der Spaltung wäre demnach zugleich Eintheilungsprincip der Träume.

Dass eine Spaltung innerhalb der intellektuellen Sphäre des Träumers vor sich gehen kann, dass also die psychophysische Schwelle im Traume fortbesteht, wenn sie auch einigermaassen verschoben ist, und dass nur die aus dem Unbewussten quellenden Vorstellungen zur Spaltung führen und nach aussen verlegt werden, dafür bieten manche Träume ganz deutliche Beweise. Es gibt nämlich bekanntlich Verstandesprocesse, die es vorzugsweise ins Licht stellen, dass das Denken auf einem unbewussten Verfahren beruht und nur das Schlussresultat desselben fertig ins Bewusstsein tritt. Dies ist besonders der Fall bei der ächten künstlerischen Produktion und überhaupt bei jeder genialen Leistung, im Kleinen aber immer dann, wenn zu Tage kommt, was man im Deutschen einen Einfall, im Französischen un apperçu nennt. HARTMANN sagt darüber Folgendes, und wenn ich Kosmos, VII, Jahrgang (Bd. XII).

vorausstelle, dass ich das Unbewusste nicht im Sinne HARTMANN's, als alleine Weltsubstanz, sondern als individuellen metaphysischen Hintergrund des Ich auffasse, so kann ich im Uebrigen seine Worte vollkommen unterschreiben: » Wäre das Bewusstsein das Auswählende, so müsste es ja das Auswählbare bei seinem inneren Lichte besehen können, was es bekanntlich nicht kann, da nur das schon Ausgewählte aus der Nacht des Unbewusstseins hervortritt. Wenn also das Bewusstsein doch wählen sollte, so würde es im absolut Finstern tappen, könnte also unmöglich zweckmässig wählen. sondern nur zufällig herausgreifen,

... Die eben angestellte Betrachtung gilt für die Ideenassociation sowohl beim abstrakten Denken als beim sinnlichen Vorstellen und künstlerischen Combiniren; wenn ein Erfolg eintreten soll, muss sich die rechte Vorstellung zur rechten Zeit aus dem Schatze des Gedächtnisses willig darbieten, und dass es eben die rechte Vorstellung sei, welche eintritt, dafür kann nur das Unbewusste sorgen; alle Hülfsmittel und Kniffe des Verstandes können dem Unbewussten nur sein Geschäft erleichtern, aber niemals es ihm abnehmen.<

> Ein passendes und doch einfaches. Beispiel ist der Witz, der zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Produktion die Mitte hält, da er Kunstzwecke mit meist abstraktem Materiale verfolgt. Jeder Witz ist nach dem Sprachgebrauche ein Einfall; der Verstand kann wohl Hülfsmittel dazu aufwenden, um den Einfall zu erleichtern, die Uebung kann namentlich im Gebiete der Wortspiele das Material dem Gedächtnisse lebhafter einprägen und das Wortgedächtniss überhaupt stärken, das Talent kann gewisse Persönlichkeiten mit einem immer sprudelnden Witze ausstatten; trotz alledem bleibt jeder einzelne Witz ein Geschenk von oben,

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und selbst die, welche als Bevorzugte in dieser Hinsicht den Witz völlig in ihrer Gewalt zu haben glauben, müssen erfahren, dass gerade, wenn sie ihn recht erzwingen wollen, ihr Talent ihnen den Dienst versagt, dass dann nichts als fade Albernheiten oder auswendig gelernte Witze aus ihrem Hirn heraus wollen. Diese Leute wissen auch sehr wohl, dass eine Flasche Wein ein viel besseres Mittel ist, um ihren Witz in Bewegung zu setzen, als die absichtliche Anspannung des Geistes. <*

Wenn nun, wie es bisher ausgeführt wurde, im Traume alles nach aussen verlegt wird, was aus dem Unbewussten heraus die Schwelle überschreitet, so muss bezüglich der intellektuellen Processe jede durch unwillkürliche Association herbeigeführte Vorstellung als äusseres Bild erscheinen, und jeder Einfall, jeder Witz muss in einen fremden Mund verlegt werden. So ist es aber in der That. Die ganze Flüchtigkeit und stetige Wandelbarkeit der Traumbilder beruht eben darauf, dass die Vorstellungsassociation nicht abstrakt bleibt, sondern zur Bilderflucht wird. Und weil der Verstandesprocess, wodurch uns etwas einfällt, im Unbewussten verläuft, muss er im Traume die Form dramatischer Spaltung annehmen. Dies ist so sehr der Fall, dass, wenn in unseren Träumen Wortspiele und Witze vorkommen, gerade die mühelos gefundenen in fremden Mund verlegt werden, während die verstandesmässig gesuchten unser Eigenthum bleiben. BOSWELL erzählt im Leben JOHNSON'S von diesem, dass er sich träumend mit einem Anderen in einen witzigen Streit einliess und dass er sich dabei ärgerte, dass der andere sich witziger zeigte als JOHNSON selbst.** Kein Wunder; der Träumer JOHNSON war in zwei Personen gespalten nach der Bruch

* Hartmann: Phil. des Unbewussten. (5. Aufl.) 247. **Schindler: magisches Geisterleben. 25. |

fläche der Schwelle, und die eine Person arbeitete mit unbewusstem Talent, die andere mit bewusstem Verstande und zog darum den kürzeren.

Ein ähnliches Beispiel findet sich bei BERTRAND. Derselbe wurde im Traume von einem Anderen gefragt, ob er den Ursprung des Wortes Dame kenne. Er verneinte es, dann aber aufgefordert, sich zu besinnen, antwortete er nach einiger Zeit, es müsste wohl von dem lateinischen domina kommen. Dem widersprach aber der Fremde und blickte ihn dabei an, als freute er sich der Verlegenheit des Gefragten. Als endlich BERTRAND auf die Lösung des Räthsels verzichtete, entgegnete der Andere lachend: Sehen Sie denn nicht ein, dass es vom lateinischen damnare kommt, weil uns die Frauen in die Verdammniss stürzen? ***

Alle Verstandesprocesse also, die den Charakter des Einfalls haben und wobei das Bewusstsein nicht das Erzeugende, sondern Empfangende ist, führen im Traume zur dramatischen Spaltung. Dies muss auch von Erinnerungsakten gelten, da sie sich oft plötzlich einstellen; auch hier also muss das Finden des Gesuchten dramatisch geschehen. MAURY erzählt, dass ihm einst das Wort Mussidan plötzlich in den Sinn kam. Er wusste, dass es eine Stadt in Frankreich sei, aber wo sie liege, hatte er vergessen. Einige Zeit später begegnete er im Traume Jemandem, der von Mussidan zu kommen erklärte. Auf die Frage des träumenden MAURY, wo diese Stadt liege, bezeichnete Jener das Departement der Dordogne, von dem es der Hauptort sei. Erwacht erinnerte sich MAURY seines Traumes, schlug nach und fand zu seinem Erstaunen, dass sein Traumgefährte in der Geographie besser unterrichtet sei als er selbst.† MAURY bemerkte ganz richtig, dass er ***Bertrand: Traité du somnambulisme.

441.

Maury: le sommeil et les rêves. 142.

offenbar nur seine eigene Erinnerung in fremden Mund gelegt hatte; warum aber gerade in solchen Fällen die dramatische Spaltung eintritt, das lässt sich nur aus der psychophysischen Schwelle erklären.

Bei Studirenden ist es ein bekannter Traum, dass sie nach dem Gymnasialabsolutorium noch nach Jahren im Examen zu sitzen glauben und gestellte Fragen nicht zu beantworten wissen. Es ist davon wohl nur eine Abschwächung, dass ich selbst manchmal noch, nach 25 Jahren, das Examen in naher Perspective zu haben träume, mit dem Bewusstsein, ganz ungenügend vorbereitet zu sein. Im Examen nun kommt es häufig vor, dass die Antwort, welche wir schuldig bleiben, vom Nachbarschüler ertheilt wird. VAN GOENS erzählt: »Ich träumte, dass ich mich in der lateinischen Classe befand, dass der Lehrer eine lateinische Phrase aufwarf und dass ich gerade der erste in der Reihe war und den festen Vorsatz bei mir empfand, diesen Platz wo möglich zu behaupten. Da mir nun aber die Frage wirklich vorgelegt wurde, blieb ich stumm und zerbrach mir vergebens den Kopf, um die Antwort darauf zu finden. Ich sah denjenigen, der nach mir sass, Zeichen der Ungeduld geben, um befragt zu werden, ein Beweis, dass er die Antwort wusste. Der Gedanke, an diesen meine Stelle abtreten zu müssen, setzte mich beinahe in Wuth; aber ich suchte vergebens in meinem Kopfe nach und konnte den Sinn der Phrase auf keine Weise herausbringen. Der Lehrer ermüdete endlich, mir längere Zeit zu lassen, und sagte zu dem Folgenden: Nun ist's an dir. Und der Schüler setzte sogleich den Sinn der Phrase deutlich auseinander, und diese Auseinandersetzung war so einfach, dass ich gar nicht begreifen konnte, wie ich

*Moritz: Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. XI, 2.88.

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nicht darauf habe verfallen können. Dazu bemerkt VAN GOENS, es sei ihm noch jetzt nach 26 Jahren unbegreiflich, wie die Seele, welche mit der grössten Anstrengung vergebens etwas sucht, in einer Sekunde die Seele werden könne, die eben dieselbe Sache sehr gut wisse, indem sie sich zugleich einbilde, es selbst nicht zu wissen, sondern einen Anderen es sagen zu hören.

Die obige Theorie löst das Räthsel sehr einfach. Auch alle Träume, in welchen wir selbst eine Frage stellen, die ein anderer beantwortet, gehören in diese Kategorie, und nur daran, dass diese Antwort aus dem Unbewussten auftaucht, kann es liegen, dass sie uns oft befremdet und immer wie ein Aufschluss über etwas, das wir nicht wussten, aufgenommen wird.

Damit ist aber die Frage noch nicht beantwortet, wie es kommt, dass wir überhaupt fragen oder gefragt werden. Die Fragestellung ist offenbar ein dramatisirtes Sichbesinnen, wie die Antwort ein dramatisirtes Finden. Wenn wir uns im Wachen vergeblich etwa auf einen Namen besinnen, so fällt er uns oft plötzlich scheinbar ganz unvermittelt ein, obwohl wir stundenlang an die Sache nicht mehr dachten. Es gibt also ein unbewusstes und dennoch zielgerichtetes Denken, dessen Resultat alsdann ins Bewusstsein tritt. Dieses Denken ist auch im Traume möglich und es erklärt die Handlung vieler Nachtwandler, welche schriftliche Arbeiten im Traume verrichteten. Es kann daher auch der Process eines unbewussten Sichbesinnens im Traume nicht ausgeschlossen sein, dessen Abschluss sich dann als fremde Antwort einstellt, nachdem auch das vorherige Schwanken und Suchen sich dramatisirt hatte. Ein solches Schwanken ist auch dann gegeben, wenn wir etwa ein Wort aussprechen und in demselben Augenblicke uns beifällt, dass es nicht das richtige sei. In diesem Falle corrigiren wir uns

im Wachen selber, im Traume aber werden wir von Anderen corrigirt. MAURY, zu einer Zeit da er englisch lernte, sprach im Traume mit Jemandem englisch, und um ihm zu sagen, dass er ihn gestern zu Hause aufgesucht, bediente er sich der Worte: I called for you yesterday. Der Andere aber erklärte diesen Ausdruck sogleich für fehlerhaft und corrigirte: I called on you yesterday. Nach dem Erwachen schlug MAURY nach und fand, dass der Tadler recht gehabt." *

Die ersten Ansätze zu dieser dramatischen Spaltung können sogar im Wachen eintreten, nur dass sie sich nicht bis zum Bilde entwickelt; dann nämlich, wenn wir uns über uns selbst ärgern oder uns Vorwürfe machen über eine nicht mehr zurückzunehmende Handlung, äussert sich diese innere Entzweiung bei manchen Menschen in der Weise, dass sie sich mit einer oft wenig schmeichelhaften Bezeichnung vor die Stirne schlagen, und es ist nicht ohne psychologisches Interesse, dass sie sich dabei mit du anreden, als handelte es sich um eine andere Person ihres Subjekts.

Es wäre gar nicht möglich, dass die Ereignisse, die wir im Traume erleben, äusserlich und unvorhergesehen an uns herantreten, ja uns oft in das grösste Erstaunen versetzen während wir doch offenbar selber die Dichter des Traumverlaufes sind wenn nicht

die Seele als Traumdichter und die Seele als Traumzuschauer einander fremd, d. h. wenn sie nicht wenigstens durch eine psychophysische Schwelle von einander getrennt wären. Und ebenso müssen auch jene Träume, welche statt Handlungen Wechselgespräche bringen, die dramatische Darstellung eines intellektuellen Processes im Träumer sein, der diesseits und jenseits der Schwelle verläuft.

Es kann uns nun nicht mehr befremden, dass im gesteigerten Schlaf

leben des Somnambulismus die dramatische Spaltung so häufig ist und dass die Somnambulen ihren Führer zur beständigen Disposition haben, an den sie Fragen stellen und von dem sie Antwort erhalten. Die bezügliche Literatur ist voll von solchen Beispielen. Wer aber auch noch die Phänomene des Besessenseins und Irrsinns studirt, dem wird jeder Zweifel schwinden, dass in allen diesen Fällen die psychophysische Schwelle die Bruchfläche der dramatischen Spaltung ist.

Aehnlich wie die Vervielfältigung der Objekte durch zwei einander gegenüberstehende Spiegel, so scheint auch die Bewusstseinsspaltung im Traume immer weiter gehen zu wollen. Auch das nämlich kommt vor, dass wir im Traume gleichzeitig Zuschauer und Schauspieler sind, wobei wiederum die zwei Fälle möglich sind, dass der Zuschauer in dem Schauspieler seinen Doppelgänger erkennt, oder dass er ihn nicht erkennt. Diese Doppelgängerei ist ein ganz anderer Fall als das Zerfallen des Subjekts in eine Mehrheit verschiedener Personen und ist wiederum verschieden von dem, wobei wir uns unter die Bühnengesellschaft mischen und mithandeln, ohne unser psychisches Centrum im Parterre zurückzulassen, d. h. ohne Fortdauer eines Subjektbewusstseins, das die Mehrheit der Personalbewusstseine vereinigen würde.

Es ist mir, offen gestanden, zweifelhaft, ob ein solches Subjektbewusstsein im Traume vorkommt. Um es nicht abstrakt, sondern anschaulich zu schildern, so müsste es folgenden Charakter haben: Wenn ich blos auf der Bühne thätig bin, so sehe ich mich auf derselben allerdings selber, jedoch nur so, wie ich eben im Wachen an meinem Leibe heruntersehen kann und meine Gliedmaassen sehe, ohne dass doch mein Gesicht mir selbst zum Objekte würde.

*Maury: le sommeil etc. 143.

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