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stein beträgt am Söe-Fjord auf dem Acker sechs bis acht Zoll, auf unbebautem Boden im Durchschnitt nur drei bis vier Zoll.<

Und dabei ist zu bedenken, dass alle Besucher Norwegens den 115 km langen Hardanger Fjord als den schönsten der Erde preisen, der wie kein anderer von Dichtern besungen und von Malern in seinen schönsten Partien kopirt wird. Wie mögen dann die Bodenverhältnisse bei dem nördlichen Nachbar, bei dem 350 km langen, finstern und düstern Sogne-Fjord sein!

> Die Ufer bilden zumeist himmelanstrebende nackte Felswände, die oft so eng an einander treten, dass die Sonne nie im Jahre die Wasserfläche zu treffen im Stande ist. Zahlreiche Gletscherfelder überragen die Kammlinie der Felswände und kriechen gegen den Fjord hinab. Wilde Wasserfälle bilden die wunderbare Staffage in einzelnen Verzweigungen des grossen Sogne, und eine matte, wie mit Nebel erfüllte Beleuchtung giebt der Landschaft den Charakter einer schwermüthigen, feierlichen Einsamkeit. So weit das Auge reicht, keine Spur von Leben, keine Hütte, kein Boot, nicht einmal ein Vogel. Nur blaues Nur blaues Wasser, graue Felsen und darüber die lichtschimmernden hohen Gipfel ein Bild von bewundernswerther, stimmungsvoller Grösse, die reine, unbeschränkte, ewige Natur!1

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Wer noch mehr Beweise verlangt, dass auch die andern Theile Norwegens reich an Distrikten steiler, nackter Felsen, reich an Einöden und Steinfeldern, dagegen, arm sehr arm an Gefilden mit fruchtbarer Erde sind, der findet sie in

1 Karl Zehden, Norwegen. Wien 1882. S. 125.

Mügge, 1. c. I. Bd. S. 315, 388, 420, 434. II. Bd. S. 101, 105, 114, 123, 134, 137, 193, 290. Forbes, Norwegen und seine Gletscher. Leipzig. II. Aufl. 1858. S. 150, 156 etc.

jedem Werke über Norwegen, in jedem Reiseberichte. In hundert, ja tausend landesüblichen Einzelheiten spiegelt sich diese Thatsache wieder. Warum hat das Land keine Dörfer? Warum nur Gaarde? Warum wird das Getreide mit der Sichel geschnitten? der Acker mit einem so eigenartigen Pfluge bestellt? Warum wird der Grasdiebstahl so streng geahndet? Die Wiese sorglich gedüngt? Das Vieh mit Laub, Baumrinde und Fischen, rohen und gekochten, gefüttert? Warum ist das norwegische Holz so feinjährig? Warum trägt Norwegen in seinem Wappen die Rodeaxt des heiligen Olaf? Auf alle diese und ähnliche Fragen antwortet der eine Umstand: Es fehlt an lockerem Erdreich; Norwegen, das klimatisch hoch begünstigte Land, seufzt unter dem Fluche der Sterilität des Bodens.

Wie gross der Mangel an Erdkrume, verkündet auf's Anschaulichste das früher mitgetheilte Missverhältniss zwischen Acker, Wiese, Wald, Oede 3.

Hieraus folgt, dass Norwegen keine zusammenhängende Pflanzendecke besitzen kann. Und doch setzt die Theorie als selbstverständlich das pure Gegentheil voraus. Sie arbeitet mit dem Gedanken: Ehemals hielt die arktische Flora das ganze Land besetzt; ehemals hatte jede der angeblich andern fünf Floren geschlossene Bezirke weit grösseren Umfanges, ein Gedanke, welchen der gegenwärtige Mangel an Erdkrume nicht nur anzweifelt, sondern auch entschieden zurückweist. Denn wir vermögen zu beweisen, dass früher, unmittelbar nach der Eiszeit, der Mangel an loser Erde noch grösser und an denselben Stellen zu finden war, wie heute.

Der Umstand, dass dem Lande die

Passarge, 1. c. S. 63, 198 etc. Lessing, 1. c. S. 48 etc. Mehwald, Nach Norwegen. S. 36. Schübeler, d. altnorw. Landwirthschaft. S. 154, 157 etc.

3 Kosmos XIII. S. 419, 433.

ganze Reihe der carbonischen, permischen, triassischen, jurassischen, cretaceïschen und tertiären Schichten so gut wie ganz gebricht, scheint zu beweisen, dass Norwegen während dieser vielen Jahrtausende über das Meer emporgehoben und den zerstörenden Faktoren der Verwitterung preisgegeben war. Die vielen Luftsättel, welche die mit grosser Fachkenntniss entworfenen geologischen Profile charakterisirten 1, unterstützen die Annahme, dass sich im Laufe jener Jahrtausende Ackererde gebildet hatte. Da sie aber heute fehlt, so muss sie verloren gegangen sein. Und wodurch?

ein

Nicht wie man früher meinte, einbrechendes Meer sei verheerend über das Land dahingegangen, eine Vorstellung, die HUMBOLDT noch zur Erklärung der Sahara gebrauchen konnte, nicht muthmaassliche Wassermassen, welche von dem aus dem Meere aufsteigenden Lande abflossen, wie von einem auf's Land steigenden Seeungeheuer, eine Vorstellung, welche zu SEFSTRÖM's Zeit allgemein verbreitet war, sondern riesengrosse starre Eisströme, deren Geschlecht noch jetzt majestätisch im Hochgebirge thront, und die mächtigen Wassermassen, die mit schlangenartiger Geschwindigkeit von ihnen abflossen, haben dem Lande das Kostbarste, die fruchtbare Erde, geraubt. Seit dieser Zeit ist sie an Masse langsam gewachsen. Denn die zerstörenden Faktoren, die in mannigfachster Weise den Process der Zersetzung einleiten und fortführen, ruhen nie und arbeiten nirgends ohne Erfolg. Wir sehen ihn, wo das lockere Erdreich abgehoben und weggeräumt wird; denn dort treten in der Regel glatt polirte oder fein und grob geschrammte Felsflächen hervor. Wird das aufgelagerte Material untersucht, so ergiebt sich

Th. Kjerulf, Text der geologisk Kart over Christiania, Omegen. 1865. Th. Kjerulf und T. Dahll, Ueber die Geologie des südl. Norwegens. Christiania 1857.

2 Sefström, Svensk Vetensk. Akad.

meist, dass es Ueberreste von Grund-, Seiten- oder Endmoränen ehemaliger Gletscher sind. Aus diesen drei Thatsachen folgt mit Nothwendigkeit, dass in den ersten Perioden nach der Eiszeit für die höhere Vegetation noch weit weniger geeigneter Boden vorhanden war, als heute. Damals mussten die von Pflanzen bevölkerten Gebiete noch weit mehr zerrissen erscheinen, als heute. Wie in der Gegenwart Buche und Rothtanne bei Hardanger nicht fortkommen, weil es an Erdreich gebricht, wie in der Gegenwart die Dryasformation die unverwitterten Gneissplatten meidet, weil sie nicht das geringe Maass nothwendiger Nahrung spenden, wie in der Gegenwart nur die Gräser in den schmalen Furchen zu den scheinbar unbesteiglichen Felsenthürmen streifenartig emporlaufen, so war es in der ganzen postglacialen Zeit. Das Pflanzenkleid Norwegens war vom Ende der Glacialzeit an zerrissen und zerfetzt, ehemals noch mehr als jetzt. Der Boden, indem er fehlt, schränkt die Pflanzen auf kleinere Areale ein, als sie das Klima absteckt. Die Theorie vertritt gerade die entgegengesetzte Ansicht, von welcher schon GRISEBACH" sagte: BLYTT's Ansicht geht von der wenig ansprechenden Voraussetzung aus, dass die Dryasfor mation bei geringer Befeuchtung der unverwitterten Gneissplatten die allgemeine Vegetation der Fjeldebene habe bilden können, als ob dieselbe nur von der Dürre des Bodens und nicht ebenso sehr von den ernährenden Bestandtheilen der Gerölle abhängig wäre.«

Wo das Maximum und Minimum der Ackererde zu suchen ist, lehrt ein Blick in die Werkstätte der Natur. Verwitterung und Zusammensturz, Ster

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ben und Leben: das sind die Processe, welche die Erdkrume schaffen, das Gemisch aus allerlei organischen und anorganischen Bestandtheilen geringer Grösse. Und das Wasser ist wohl unter allen arbeitenden Faktoren der wirksamste. Auf dem plateauförmigen Fjeld fällt es drei Viertel des Jahres als Schnee1 und im letzten Viertel als Regen und Nebel, gewiss Umstände, welche sein Wirken ausserordentlich hemmen, zumal die Arbeit eine sehr schwere ist. Der Gneiss ist hart, sein Einfallen steil ; die letztere Eigenschaft theilt auch der weniger feste Schiefer. Daher der Bodenmangel auf dem Fjelde; daher die Boden-Inseln, wo Schiefer im Gneisse liegen; daher der weite Flechtenflor und das sporadenartige Vorkommen der Dryasformation.

Wind und Wasser tragen viele der gelösten Erdtheilchen bergab und bauen daraus in der Ebene Staub-, Sand- und Lösswehen, Schlamm- und Sandbänke, fruchtbare Alluvionen. Mögen die niedergeschlagenen Massen im Jahre gering sein, die Zeit summirt sie. Je breiter daher das Thal, je mehr es Riegel und Barrièren (norw. Baelte Gürtel) besitzt, welche das Niederschlagen und Festhalten der losen Erdtheilchen veranlassen, desto grösser, ausgedehnter und zahlreicher die Terrassen, Ebenen und Vorlande. Hier und am flachen Gestade des Meeres sind die günstigsten Gebiete für die Pflanzenwelt zu suchen, ein Resultat, was um so günstiger ist, als es mit der klimatischen Bevorzugung zusammenfällt, ein Resultat, dessen geographische Grenzen noch festzustellen sind.

Um dem geehrten Leser eine wahre und klare Vorstellung hiervon zu geben, haben wir eine Höhenschichtenkarte mit einem Generalprofil der skandi

Schon Röros hat 218 Nulltage und das ist 365.5. Vgl. Kosmos XIII. S. 501. Vgl. Sanddünen bei Röros. Passarge, 1. c. 199. Fet am Nordrande des Ocïangen.

2

navischen Halbinsel der Arbeit beigefügt.

3

Das der Gaea Norwegica entlehnte Profil corrigirt die Vorstellung von der Steinscholle. Skandinavien gleicht vielmehr einer mächtigen, von Osten heraufziehenden, in ihrem südlichen Theile besonders wild aufgebäumten Sturmwelle, die in dem Augenblicke erstarrte, da sie im Begriff war, sich zu brechen. Prosaisch gedacht, ist Skandinavien nichts weiter als ein riesengrosser Granit- und Gneissblock, welcher gerade so im Meer liegt, wie seine pygmäischen Brüder im Gebirgsbache. Steil, oft sogar perpendikulär hebt er sich im Westen empor, bildet auf norwegischer Seite ein Hochplateau, welches kaum ein Viertel vom ganzen Breitenindex einnimmt, und senkt sich alsdann von hier, wo der Kamm der Wasserscheide zu suchen ist, sanft gegen die Ostsee hin.

Drei Merkmale sind es, welche vornehmlich die Orographie des Landes kennzeichnen:

1. Es ist unmöglich, auf einer Karte so kleinen Maassstabes das erste Merkmal genau wiederzugeben, nämlich das jähe, hohe Abstürzen in das Meer, den Mangel einer vorgelagerten Ebene, das Fehlen eines breiten Bergfusses. Unsere Kaite spiegelt das Land weit vortheilhafter, als es in Wirklichkeit ist. -So. wird z. B. der Lyse-Fjord, unter 59° gelegen, mit wenig Ausnahmen von senkrechten oder überhängenden Felswänden begrenzt, die unmittelbar vom Wasserspiegel bis 1000 m hoch emporsteigen. Der Küstenstreif zwischen Stavanger und dem Christiania-Fjord ist hügelig, bergig. Die Halbinsel Hudrum, welche vom Christiania-Fjord die Bucht von Drammen scheidet, hat steile Wände von 300 m Höhe. Es ist eine bittere Wahrheit, dass das grosse Norwegen

3 III. Heft. 1850. Prof. Munch hat sich um die Orographie Norwegens bleibende Ver dienste erworben.

nur zwei ganz kleine Ebenen besitzt: Jäderen im Süden (lat. 58° 50′) und Oerland am Thronhjem-Fjord. Da im Süden die Buche 200 und die Eiche 400 m emporsteigen, im Norden Fichte, Kiefer, Birke bis gegen 300 m berganziehen, haben wir die erste Hohenstufe bis zu 300 m gewählt, eine Höhe, bedeutender als diejenige, welche die Festung Königstein über dem Spiegel der vorbeifliessenden Elbe erreicht1. Bis in diese Region, bis zum Meeresniveau herab,, vermag sich die Dryasformation zu senken. Daraus folgt, dass diese Stufe die artenreichste sein muss; sie müsste es auch sein, wenn Norwegen nicht im Zustande der säkularen Hebungen sich befände. Und wie erklärt die Theorie diese Thatsache? Sie sagt: Norwegen ist seit der Eiszeit gehoben. Die tiefsten Gegenden, welche am spätesten aus dem Meere aufgestiegen, sind noch nicht jenen klimatischen Umwälzungen (d. h. d. 10 Perioden) ausgesetzt gewesen, welche die Flora der höher liegenden Gegenden so einförmig gemacht haben. < Diese Erklärung, aus welcher überall das Gekünstelte hervorguckt, befriedigt durchaus nicht, noch ganz abgesehen davon, dass sie ihrer eigenen Auffassung von derschrittweisen Wanderung der Pflanzen widerspricht.

2. Das zweite Merkmal ist die hohe Lage des Landes. Die mittlere Höhe der ganzen Halbinsel ist 430 m. Würden dagegen nur die Massen der norwegischen Berge und Fjelde gleichmässig über das schmale Küstenreich ausgebreitet, dann würde der Effect um mehr als 100 m grösser sein3, ein Beweis, wie umfangreich die zweite, dritte und vierte Höhen

1 Festung Königstein liegt 248 m über der Elbe und 314 m über dem Meere. 2 Kosmos XIII. S. 428, 482.

3 G. Leipoldt, d. mittl. Höhe Europas. S. 31, 46. Würden die Massen der Pyrenäen, der Alpen und der skandinavischen Fjelde einzeln und gleichmässig auf der Fläche von Europa vertheilt, dann würde in Folge der

schicht sein müssen. In der Natur der Pflanzen liegt es, dass die Stufe zwischen 300 und 600 m ärmer sein muss, als die tiefere. Die Zahl der hier vorkommenden Pflanzen muss im Süden und Südosten grösser sein, als im Westen, schon weil das Areal in dieser Weise geographisch vertheilt ist. Und diese Gebiete müssen noch artenreicher sein, als das entsprechende Land im Norden; denn jenseits des 65° vermögen selbst Kiefer und Birke nicht mehr bis 600 m berganzusteigen. Alles höher gelegene Land gehört demnach nur der baumlosen subarktischen und der arktisch-alpinen Flora an. Südlich des 62. Breitengrades steigt an günstigen Orten die Birke sogar bis 1200 m hinauf und jene anspruchslosen und kräftigen Gräser, Seggen und Blumen, welche ihr Gefolge bilden, verbreiten sich hier noch höher und kämpfen mit den arktisch-alpinen Pflanzen um die besten Standorte einen harten Kampf. Letztere würden noch mehr zurückgeschlagen werden, würden noch mehr Terrain verlieren, wenn nicht immer neue Hilfstruppen in Gestalt frühe keimender Samenkörner nachrückten und wenn nicht Schneeluft und Gletscherwasser, wie bereits hervorgehoben, ein sie zum Siege führender Bundesgenosse wäre. So erklärt es sich, warum auf den fruchtbaren Schieferinseln, die in der Nähe jener Gipfel, Spitzen und Kuppen liegen, welche weisse Binden und Tücher, ihrer Grösse entsprechend und gewebt aus ewigem Schnee und Eis, um ihre Stirnen und Schultern tragen, warum auf diesen Inseln verwitterter Schiefer sich die Dryasformation so reich entwickelt; so erklärt es sich, warum sie dort fehlt, wo die Gletscher fehlen1; so erklärt Ausbreitung Europa um 5,1, um 27,23 und um 33,22 m erhöht. Demnach verhalten sich die Massen dieser Gebirge zu einander wie: 2:9:11. Skandinavien ist also in Bezug auf seine Masse das grösste Gebirge Europas.

Die Orte, da Schnee- und Eismassen jahraus jahrein bleibend lagern, vollständig aufzuzeichnen, ist geradezu unmöglich. Von

es sich, warum die Höhen artenarm, aber an zusagenden Orten individuenreich sind. Um die thatsächliche Anordnung der norwegischen Pflanzenwelt zu erklären, brauchen wir die Theorie der wechselnden Klimate gar nicht.

Wie ausreichend und ergiebig der Boden als pflanzengeographischer Faktor ist, beweist die grosse Uebereinstimmung zwischen der Höhenschichtenkarte und der Karte der Vegetationsbezirke. Die Linie, gezogen vom Folge Fonden zum Fämund-See, schneidet gerade da die Thäler, wo die Höhenschicht von über 600 m anhebt. Nirgends zieht die Theorie in Betracht, dass die Pflanzen gewisse Höhen gar nicht zu übersteigen fähig sind1.

den vielen Büchern und neuern Kartenwerken, womit uns die Kgl. öffentl. Bibl. und die Bibl. d. geogr. Ver. zu Dresden unterstützten, stimmen in dieser Hinsicht auch nicht zwei, auch nicht die specifisch norwegischen überein. Vaextlivet i Norge, 1879 verzeichnet z. B. auf Orografisk Karte over Norge in der Breite zwischen dem Hardanger- und SogneFjord, desgl. auf dem Plateau von Dovre mehrere Braer", welche auf einer zweiten Karte desselben Werkes fehlen, einer Karte, die zu diesem Zwecke der grossen hypsometrischen Tafel: Le Royaume de Norvège 1879, beigefügt ist. Die drei grössten Gletscherfelder heissen Justedalsbrae mit 28, Svartisen mit 20 und Folge Fonden mit 10 qml. Im Ganzen beträgt das mit ewigem Schnee und Eis belegte Areal mehr als das Dreifache des Ackerlandes, nämlich 150 qml. Die Region des ewigen Schnees und Eises schwebt gleich einer unsichtbaren Wolke über dem Lande; im Westen und Norden senkt sie sich verhältnissmässig tief herab, im Osten und Süden dagegen hebt sie sich über ihre Mittellage noch weit empor. Ihre Werthe, nach der Gipfelstufe abgerundet, bis zu welcher sie sich niedersenkt, heissen in Metern

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3. Damit sind wir zu dem letzten Merkmal, zu den Thälern gekommen.

In den Schweizer Alpen betragen die Thalräume 1/3, in Norwegen nur 1/100 der Gesammtfläche 2, und dieses ist noch nicht einmal für die Vegetation vortheilhaft angelegt. Ein jedes erscheint als eine Spalte, als ein ungeheurer Borst in der Gebirgsmasse. Der Wanderer, der auf dem Hoch-Plateau dahinschreitet, merkt es nicht eher, als bis er am schwindelnden Rande steht; denn schmal und steil fallen die Wände hinab. Daher ist Norwegen das Land der Wasserfälle. Ein Querschnitt, wie CAMPBELL in seinem Alphabet der Geologie treffend

Höhenstufen haben wir ergänzend hinzugefügt. Lessing, Reise durch Norwegen nach den Loffoden, durch Lappland und Schweden. Berlin 1831, stellt die Höhen zwischen dem 37, und 70. n. Breite zusammen, bis zu welchen die Birke aufsteigt, S. 257.

2 Krümmel, Europäische Staatenkunde. I. Bd. S. 199.

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3 Von allen Seiten sieht man sie von den Felsen springen, bald in jähen, senkrechten Abstürzen, bald in Bogenfällen, bald von Absatz zu Absatz eilend, bald wie riesige Polypengewächse mit tausend weissen Fingern an den schroffen Wänden wachsend und als gediegenes, flüssiges Silber niederrollend, bald in glänzenden Schaum gehüllt." Mügge, Skizzen aus dem Norden. Hannover 1844. I. Bd. S. 345. Daniel, Handb. d. Geogr. Leipz. 1882. S. 386. Nidelv bei Throndhjem bildet 8 Wasserfälle, wovon einer, der grosse Leer Foss, 120 m breit, 36 m tief, ein anderer, der kleine Leer Foss, 60 m breit und 25 m tief ist, Keel Foss im Näroedal (Näroe-Fjord, eine der verwickeltsten Ausbuchtungen des Sogne-Fjordes) ist 600 m hoch. Vöring Foss, im innersten Winkel des Hardanger-Fjordes gelegen, ist 150 m hoch. Riukan Foss, unter den schönen der schönste, von Mügge prächtig geschildert (I. Bd. S. 350), wälzt seine Wasser, in Absätzen von 5-6 m, 250 m hinab.

4 Campbell, Frost and Fire. 1867. Im Alphabet folgen: U, V, Y und L, d. h. das Fjordthal U wird durch weiter grabende Bäche die Form V, dann Y und darnach als Wasserfall die Form L annehmen; A ist die Bergspitze, 4 das Delta u. s. w. Dass wir dieser spielenden Oberflächengeologie in sehr vielen.

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