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angibt, gleicht einem U. Wirkliche Muster dafür bietet Bergen Stift. Lärdalsören ist so eng, dass 27 Wochen, während der grössern Hälfte des Jahres, der Thalboden von der Sonne nicht beschienen wird. Die Thaltiefe von Solloesia (Sonnenlos), nahe dabei gelegen, empfängt nie Licht und Wärme vom Tagesgestirn. Selbst der Lyse-Fjord3, 512 geogr. Ml. lang, von hohen Felsen steil begrenzt, misst an seiner breitesten Stelle nicht einmal 1800 m und an seiner schmalsten kaum den dritten Theil davon. Die Sohle liegt an ihrer tiefsten Stelle über 400 m unter dem Meeresniveau. 423, 470, 697, 791 und 301 m sind die Tiefen im Hardanger Fjorde, in seinem innersten Ende, an den Einmündungen des Ose-, Soer- und Graven-Fjordes und an seiner Mündung ins Meer gelothet. Aber auch die Thäler, deren Basis über das Meer sich erhebt, sind wasserreich. Oefters erscheinen die Flüsse seeartig, hingegen. die Seen flussähnlich, aber immer tief, hier und da sogar unter die Meeresfläche reichend". Demnach ist die Vorstellung wohl zu theilen: Norwegen sei als ein sockelartiges Gebirgsland mit vielen engen Spalten zu denken, dessen breite Basis unter der Oberfläche des Oceans so tief ruhe, dass nur das oberste Drittel kahl, nackt, ungegliedert darüber vorrage. Sollte das Land soweit in die Höhe geschraubt werden, dass die Tiefen des tiefsten aller Fjorde, des

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Sogne, trocken gelegt würden, so wäre der Betrag 1244 m, d. h. mehr als der zwölffache Werth der mittleren Nordseetiefe. Bescheiden wir uns mit einer Nordseetiefe, mit 100 m, so bleiben alle Fjorde erhalten und der Landzuwachs im Thal ist gering; dagegen würde der Christiania - Fjord wesentlich verkürzt (bis Holmestrand), und viele Riffe, Untiefen und Inseln würden trocken und landfest gelegt; und trotzdem bliebe Norwegen seine Gestalt im Grossen bewahrt. Von all' dem Nordsee-Boden, soweit er in Steppe umgewandelt, empfängt Norwegen nichts; denn eine ausgedehnte Meeresschlucht, die norwegische Rinne, tritt zwischen dem 62. und 61.o n. Br. nahe an das Land heran und verläuft, eng an dasselbe angeschmiegt, bis ins Skager Rack . Dem gegenwärtigen Lande würde dies Aufsteigen um 100 m kaum Segen bringen. Nicht nur dass die am Horizont niedrig stehende Sonne weniger gut das Pflanzenleben in den Thälern wach zu rufen vermöchte, sondern die Schatten, welche dann die Berge würfen, würden an Ausdehnung gewinnen und die Schneegrenze, welche an sich schon 100 m niedersinkt, noch weiter herabziehen, was für ein plateauartig geformtes Hochgebirgsland sehr viel bedeutet. Daher wäre es für Norwegen sehr günstig, wenn nur das Land südlich der mächtigen Gebirgsspalten, südlich von Oester- und Gudbrandsdalen, in säkularer Hebung begriffen wäre. Die

6 Grösste Höhe: Store Galdhöpig 2560 m, grösste Tiefe: Sogne - Fjord 1244 m.

Die mittlere Tiefe der Nordsee beträgt 48 Faden. O. Krümmel, Versuch einer vergl. Morphol. d. Meeresräume. Leipz. 1879. S. 73.

8 Vibe, 1. c. S. 11, 15. S. 8: kaum eine halbe Meile ausserhalb des flachen ListerLandes beträgt die Tiefe 900 und bei Jäderen in gleicher Entfernung 750 Fuss.

Kjerulf, Zeitschrift d. deutsch. geol. Ges. 1870. Ueber die Terrassen.

an den Ufergeländen des ChristianiaFjordes aufgefundenen Muschelbänke 1 beweisen, dass früher hier Meer war, welches alles Land verschlang, was tiefer als die höchsten maritimen Reste, was tiefer als 200 m liegt. Damals war der Mjösen für grosse Seeschiffe erreichbar; damals waren die für die heutige Pflanzenwelt günstigsten Areale viel kleiner, zum Theil gar nicht vorhanden. Die Thäler waren wie heute von Pflanzen dicht bevölkert, und da die Schneegrenze 200 m höher zu denken ist, konnten Kiefern und Birken, wo sie Boden fanden, auf den Bergen weit höher als gegenwärtig steigen. Eine zusammenhängende Vegetation existirte aber auch damals nicht, weil der nahrungsspendende Boden fehlte. Wie heute, so waren auch damals Küste und Thäler die besuchtesten Areale; wie heute, so lagen diese Gebiete auch damals getrennt; wie heute, so spiegelte auch damals die Vertheilung derselben die Orographie, speciell die Thalbildung des Landes ab. Man vergleiche nach dieser Hinsicht die Höhenschichtenkarte mit der Karte der Vegetationsbezirke, und die gefundene Uebereinstimmung gilt als gelöst.

Was auf der Karte der Vegetationsbezirke weiss erscheint, ist dünn, was dagegen in irgend einer Art gestrieiner Art gestrichelt und geschrapt, ist dicht bevölkert, und die dichtbesetzten Räume sind keine Asyle, keine Restbezirke ehemals grösserer Verbreitungsgebiete; die trennenden Zwischenräume sind keine verlorengegangenen Kolonien, sondern, wie

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die Untersuchungen über Klima und Boden mit zwingender Nothwendigkeit darlegen, die dichtbesetzten Räume sind Bezirke ausgezeichneter Fertilität, Centren, wo für die Ernährungs-, überhaupt für die Lebensverhältnisse der betreffenden Pflanzen ausreichend gesorgt ist; die trennenden Zwischenräume dagegen sind für die betreffenden Pflanzenarten Hungerdistrikte, Bezirke, in denen die für ihre Existenz erforderlichen Bedingungen kärglich oder gar nicht erfüllt werden. Norwegen ist das Land, welches die unseren Landleuten geläufige Rede: > Wo nichts wächst, da wächst Holz, Lügen straft.

Beschauen wir in solcher Auffassung die Karte der Vegetationsbezirke, so spiegelt sich darin in klarer, zutreffender Weise die Vertheilung der norwegischen Bevölkerung wieder. Das kleine. Dreieck, welches die Linie Skien-Fredrikhald zur Basis und Hamar am Mjösen zur Spitze hat, umfasst die Hälfte (48,2%) des gesammten Ackerlandes und ist der dichtbevölkertste Theil von ganz Norwegen. Hier wohnen Wohlstand und heiteres Leben; hier sind die Kirchen, die sonst wie Hauptstädte auseinander liegen, nahe an einander gerückt, die Wohnungen stehen enger beisammen; das Ganze erscheint, abgesehen von Wasser- und Moorflächen, wie ein grosses, weitgebautes Dorf; hier wohnen im bevölkertsten Gebiete auf einem Quadratkilometer durchschnittlich 39 Einwohner. Der Gegensatz hierzu ist Finmarken, wo der gleiche Raum

keiten der Scenerie Norwegens: Thäler, Fjelde, Fjorde, Wasserfälle.) Lessing, 1. c., 23, 25 etc. Passarge, l. c., S. 71, 82 H., 218, 224, 243, 265. L. v. Buch, Reise durch Norwegen und Lappland 1840. F. L. Hausmann, Reise durch Skandinavien. Gött. 1818. C. F. Naumann, Beiträge zur Kenntniss Norwegens 1824, haben uns ganz vorzügliche Dienste geleistet.

nur einen halben Mann ernährt 1. Dieser Umstand unterstützt unsere Auffassung; denn die Volksdichtigkeit vertheilt sich in allen Ländern nach der Ergiebigkeit der Erwerbsquellen. Wie Pflanze und Mensch, geradeso vertheilt sich auch die Menge der Thiere 2.

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Die Parallele geht noch weiter. Wir dürfen sagen: Wie das Volk, so die Pflanzenwelt. Wer nichts will, als frei, im Genusse seiner vollen Menschenrechte und frei sein auf dem Grund und Boden, der ihm eigen, der gehe, wie MUGGE empfiehlt, nach Norwegen und lebe sein einfaches Naturleben. Wer aber die Reize und Genüsse der Welt kennen gelernt und nicht vergessen kann, was sie besitzt, nach Medaillen, Sternen und hohen. Titeln ringt, gern in aristokratischer Gesellschaft weilt und ehrgeizig um Fürstengunst buhlt, der passt nicht in das Land jenseits des Skager Rack, wo der Bauer Republikaner und der Städter konservativ ist, in das Land, das wir nur im Sommer besuchen und das im Winter, wenn der Schnee festgefroren, erst so recht wegsam ist. Die Schneeschuhe tragen über die blanken Flächen, hinauf auf die Berge,

1

Zählung von 1875. Auf eine Quadratmeile kommen im Süden 1000, in Finmarken 34, und im Durchschnitt 300 Einw. Die 52 Städte zählen ca. 200 000 Einw.; nur eine (Christiania) hat über 50 000, nur drei (Bergen, Stavanger, Throndhjem) mehr als 10 000 Einw. Compakte Dörfer hat nur der Süden. In Sachsen wohnten 1875 durchschnittlich auf einer qml 10 000 und auf einem qkm beinahe 200 Einw., dagegen nur 6 Einw. in Norwegen; denn es hat 5750 qml oder 316 700 qkm und 1817 237 Einw. Behm in Peterm. Ergänz. Nr. 49. Bevölkerung d. Erde. S. 11 u. 113.

2 Viele Tage, schreibt Mügge, I. Bd. 389, kannst du reisen, und kein Vogel fliegt über dir an der Sonne hin, kein Gesang steigt aus diesen Feldern und Fluren auf, keiner dieser Seen ist belebt durch Schwärme

wilden Geflügels. Selten oder nie wird ein Wild aufspringen, nicht wie bei uns die Schaaren der Hasen, Rehe, Hirsche an den Rändern der Forsten weiden und dich an

mit Vogelschnelle hinab in das Thal, über Seen und Abgründe; nicht steile Gehänge sie sind ihm fördernde Eisrutschbahnen nichts hält den Kühnen auf, bevor er sein Ziel erreicht hat. Kraft, Stärke, Anspruchslosigkeit und die Fähigkeit, dem Wechsel der Witterung gewachsen zu sein, das sind die Eigenschaften, welche auch die norwegische Pflanzenwelt charakterisiren, Eigenschaften, die unter den Pflanzen in ebenso verschiedenen Graden ausgetheilt sind, wie unter den Menschen. Die Skala, in welcher die Bedürfnisse abnehmen, verräth die Karte der Vegetationsbezirke. Auf Buche und Weizen folgen Sommereiche und Rüster, daran schliessen sich Gerste, Hafer und Kartoffel, ferner Fichte, Kiefer, Birke. Zwergbirke und Heidelbeere, Silberwurz und Krautweide sind noch anspruchsloser, aber sie werden noch von den Gräsern, besonders von den knotenlosen, den Seggen, übertroffen. Noch Grösseres leisten im Verzichten die Moose. Der Preis gebührt aber den Flechten; sie sind wahre Verkörperungen der Bedürfnisslosigkeit.

Klima und Boden erklären in der That viel, sehr viel, aber trotzdem blicken. Alles ist vereinzelt hier und selten zu finden; kaum wenige Landstriche machen davon eine Ausnahme... Selbst der Hund fehlt, der treue, wachsame Gefährte und Freund. Hier giebt es wenig zu bewachen; der unnütze Fresser ist allzu kostbar in einem Lande, wo die Menschen oft nicht des harten Haferbrodes genug haben... Fische, die das rosige Licht der Sonne nicht athmen, giebt es in grosser Fülle, aber sie gehören in den Gebirgsseen und schnell strömenden Flüssen und Bächen fast nur allein der Gattung der Forellen an... G. Wahlenberg, Bericht über Messungen und Beobachtungen zur Bestimmung der Höhe und Temperatur der Lappl. Alpen unter dem 67. Breitengrade; Göttingen 1812, S. 53: So weit die Birke aufsteigt, so weit gehen auch die Fische; alle Berge, die darüber hinaus gehen, heissen Fjelde.

3 Mügge, Skizzen, I. Bd. 280.

4 Vgl. Schübeler, Pflanzenwelt S. 77.

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Fröste schliessen im allgemeinen mit dem Mai ab. Unsern Maifrösten entsprechen die Junifröste (20.-24. Juni), weit mehr gefürchtet werden die ersten Herbstfröste, die zwischen dem 20. und 24. August eintreten (Jernnaetter).

Licht. In Finmarken (lat. 70°) geht die Sonne vom 24. Mai bis 19. Juli nie unAm 1. Juni geht sie in Throndhjem 1 h 50', in Christiania 2 h 40' auf und am 631o n. Br. 10 h 13' und 592/3° n. Br. erst 9 h 23′ unter.

ter.

Werden die mittleren Monatstemperaturen über Null mit der Tageszahl des betreffenden Monates multiplicirt und die erhaltenen Produkte ein und desselben Ortes addirt, so erhält man die angeführte thermische Constante.

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7. Das alternirende Bewusstsein.

(Schluss.)

Wenn die durch die Erinnerungsbrücke verbundenen Zustände sehr scharf von den anderen getrennt sind, die einen eigenen Bewusstseinsinhalt haben, und ihrerseits

untereinander zusammenhängen, dann steigern sich die bisher betrachteten Zustände zu einem Wechsel des Bewusstseins, und in der Wiederholung zu einem förmlichen Alterniren des Bewusstseins. Da nun die Erinnerung es ist, vermöge deren wir uns bei allem Wechsel der Vorstellungen in der Zeit als eine identische Person erkennen, so bilden die Fälle, die nun zur Sprache kommen werden, einen interessanten Beitrag zu der Thatsache, dass ein identisches Subjekt in eine Doppelheit der Personen zerfallen kann.

Es sei gleich hier bemerkt, dass diese Thatsache es ist, die in einer

späteren Studie zur Begründung einer monistischen Seelenlehre verwerthet werden soll. Das Alterniren des Bewusstseins beweist nämlich vorerst die psychologische Thatsache, dass ein Subjekt nacheinander in zwei verschiedenen Personen auftreten kann. Zunächst ergibt sich nun aus dieser Thatsache des Doppelbewusstseins, dass diesem Nacheinander der Personen eine Gleichzeitigkeit derselben nothwendig zu Grunde liegen muss; die Personen, in so ferne als sie sich äussern, können zwar wechseln, aber das scheinbare Nacheinander beruht lediglich darauf, dass die Erinnerungsbrücke zwischen den beiden Personen fehlt, die sich demnach gegenseitig unbewusst sind. Der Gedächtnissinhalt des identischen Subjekts ist vertheilt auf zwei Personen, und wenn das sinnliche Bewusstsein thätig ist, ist doch der Inhalt des für dieses

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