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Zur prähistorischen Ethnologie des nordwestlichen Europa.

Durch eine ganze Reihe von Jahren hat die Nephritfrage die Anthropologen in Athem gehalten. Man hatte angenommen, dass die Indoeuropäer oder Arier auf ihrer Wanderung von Asien nach Europa die Objecte aus Nephrit und Jadeit nach dem Westen gebracht hätten. Dagegen sprach schon der Umstand, dass die Arier unzweifelhaft in Osteuropa sich in Stämme gespalten und von hier aus als Inder und Iranier asiatische Landschaften besiedelt haben*. DAMOUR, GABRIEL DE MORTILLET und neuerdings A. B. MEYER** suchten zu zeigen, dass das Rohmaterial zu diesen grossen Beilen in Europa selbst seiner Zeit gefunden wurde, dass es jetzt vielleicht erschöpft sei, oder dass die Fundstätten verloren gingen und dass man diese eventuell noch wiederauffinden werde. Die Gründe A. B. MEYER'S haben mich vollständig überzeugt. Die Nephritfrage ist somit, wie A. B. MEYER gezeigt hat, keine ethnologische Frage mehr, sondern eine rein mineralo

gische. Kaum hat nun die Nephritfrage diese an sich schon wahrscheinliche Lösung gefunden, als auch schon die Callaïsfrage als eine für die Ethnologie wichtige Frage aufgetaucht ist. Die Callaïs ist zum ersten Male im Jahre 1864 von DAMOUR studirt und beschrieben worden. DAMOUR definirte die Callaïs

* Vgl. meinen Aufsatz: Europa die Heimath der Arier. Kosmos IX, S. 216.

** K. ethnogr. Museum. II u. III. Die Nephrit-Jadeit-Öbjecte. Von Dr. A. B. Meyer.

dahin : > La callaïs est une espèce minérale bleue ou verte se rapprochant de la turquoise orientale par certains de ses caractères extérieurs, elle n'en diffère chimiquement que par un équivalent d'alumine.< Bis jetzt hat man Callaïs-Objecte aus vorhistorischer Zeit nur in den Dolmen der Bretagne, in der Nähe von Oss an und von Lourdes, in den künstlichen Höhlen des südlichen Frankreichs und in einem Dolmengrab Portugals gefunden. Im Centrum Frankreichs sind solche Objecte sehr selten. Lager dieses Minerals findet man weder in Frankreich, noch auf der iberischen Halbinsel. CAZALIS DE FONDOUCE*** glaubt daher, dass dieser Stein auf Handelswegen aus dem asiatischen Orient nach Westeuropa gebracht worden sei. Wäre dieses wirklich der Fall, so müsste man solche Funde auch im östlichen und centralen Europa gemacht haben, was aber nicht der Fall ist. Die CallaïsObjecte, wenn sie sich auch an einzelnen Orten zusammen mit älteren Bronzen vorfinden, stammen doch überwiegend aus neolithischer Periode und

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in dieser Zeit stand Westeuropa mit den Culturvölkern des Orients noch in keinen Handelsverbindungen, sie können somit nicht von Osten importirt sein. Ich glaube daher, dass die Callaïs-Frage eine ähnliche Lösung wie die Nephritfrage finden wird. CAZALIS DE FONDOUCE nimmt ferner wenn auch mit einiger Vorsicht an, dass diejenigen Grabdenkmäler, in denen sich Callaïs-Objecte vorfanden, von Ligurern herrühren. Ich kann dieser Annahme nur theilweise beipflichten, weil die Anwesenheit der Ligurer in Portugal nicht erwiesen werden kann, und ihre Anwesenheit in der Bretagne als höchst zweifelhaft bezeichnet werden muss. Die

Leipzig 1882. Vgl. Kosmos XII, S. 469 und XIII, S. 154, aber auch XIII, Ś. 533.

***Matériaux pour l'histoire primitive et naturelle de l'homme. 1880/81, 4me Livraison.

Funde aus den Grabdenkmälern der Provence rühren dagegen unzweifelhaft von den Ligurern her. Die Ligurer gehören in der That zu den vorarischen Völkern Westeuropas und haben in der Steinzeit das Gebiet zwischen dem Mittelmeer und der Loire bewohnt; dass sie auch auf italischer Seite zu den Urbewohnern zählen, ist trotz der Behauptungen BRIZIO's und PANIZZA'S sehr zu bezweifeln. Als Urbewohner Piemonts müssen wir uns das Volk der Pfahlbauten-Periode, d. h. die Italiker vorstellen, welche nach den Forschungen italienischer Paläoethnologen, aus der Schweiz kommend, die Poebene besiedelt haben. Nach den Forschungen PANIZZA's1 in Südtyrol sind diese Pfahlbautenbewohner vom Süden bis zum Brenner vorgedrungen. Nachdem sie aber in den tyroler Bergen ein härteres Klima und unüberwindliche Hindernisse gegen ein Vordringen nach Norden gefunden haben, wandten sie sich nach Süden, überschritten den Po und haben in der Provinz Emilia in den sogenannten Terremare<2 Denkmäler ihrer einstigen Anwesenheit zurückgelassen. Da ferner das Vorkommen der Ligurer in den centralen Landschaften des Apennin nur unklar erwähnt wird, so glaube ich, dass das Land zwischen dem Mittelländischen Meere, der Garonne und Loire ihre uralte Heimat in der Steinzeit, d. h. vor den Wanderungen der arischen Italiker, welche von Osten die Bronze brachten, ferner der anarischen Etrusker und der gleichfalls arischen Kelten gebildet habe. Sie waren wohl die ersten Bewohner dieser Alpen-Gebiete, da dort Spuren des paläolithischen Menschen bis jetzt nicht gefunden worden sind. In mehreren Höhlen der Dauphiné, der Provence

1 Sui primi abitatori del Trentino. Archivio trentino fasc. 1. Trento 1882.

2 Terremara dell' età del bronzo situata in Castione de' Marchesi (Territorio Parmigiano) descritta da Luigi Pigorini. Roma 1883. R. Accademia dei Lincei.

und Savoyens war der Mensch wohl ein Zeitgenosse des Ursus spelaeus und des Renthiers; aber beide Thiere lebten doch noch in der neolithischen Zeit. Nach den gemachten Funden zu urtheilen, hat die neolithische Zeit in diesen drei französischen Provinzen eine längere Zeit gedauert. Wenn wir mit den Prähistorikern annehmen, dass die Pfahlbauer etwa in der Zeit zwischen 16.-14. Jahrh. v. Chr. die Bronze von Osten nach Westen gebracht haben, so werden wir wohl nicht fehl gehen, wenn wir bei der langen Dauer der neolithischen Periode das Alter des Menschen im südöstlichen Frankreich in das 3. Jahrtausend v. Chr. versetzen. Seine Ansiedelungen bestanden zumeist den Flüssen entlang oder am Gestade des Meeres. Der neolithische Mensch drang aber auch in die höchsten Thäler der Alpen vor. Er lebte von Jagd und Fischfang und hatte bereits Hausthiere gezähmt. Er war von brachykephalem Schädeltypus und erinnert in dieser Hinsicht an die altligurische und die moderne genuesische Bevölkerung*. Nichts steht somit der Annahme entgegen, dass die Ligurer in neolithischer Zeit die Bewohner des südöstlichen Frankreichs gewesen sind. Die Bronze ist diesen Ligurern langsam zugekommen, wahrscheinlich durch die Vermittlung der Italiker und Etrusker. Die meisten Bronzen Savoyens und der Dauphiné erinnern vielfach an die Funde von Bologna und rühren aus einer Zeit her, in welcher das Eisen bereits bekannt Ich kann dem Lokalforscher VALLENTIN nur beistimmen, wenn er die Eisenperiode bereits den Gallie rn zuweist. Die Gallier besiedelten den Westen zu einer Zeit, als das Eisen bereits die Bronze zu verdrängen be

war.

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3 Serv. ad Aen. VIII. 681.

4 Nicolucci, Sulla stirpe ligure nei tempi antichi e moderni. Napoli, 1863.

5 Florian Vallentin. Ancienneté de l'homme en Dauphiné et accessoirement en Provence et en Savoie. Grenoble 1880. p. 3.

gann. Einen ziemlich sicheren Anhaltepunkt für die Einwanderungszeit der Gallier haben wir in den ora maritima des AVIENUS, welchen nach den Forschungen MÜLLENHOFF'S (Deutsche Alterthumskunde) ein im 6. Jahrh. v. Chr. verfasster phönizischer Periplus zu Grunde lag, dem die Gallier noch unbekannt waren und der zwischen den Alpen und der Loire nur die Ligurer kennt. Die Gallier sind somit erst nach dem 6. Jahrh. v. Chr. eingewandert. Das von Natur unruhige und einmal in Bewegung gesetzte Volk war mit dieser Eroberung nicht zufrieden, überschritt die Pyrenäen, die Alpen und selbst das Aermelmeer. Der Ocean auf der einen Seite, die unerschütterte Energie Roms auf der anderen Seite, haben endlich dem ungestümen Vordringen dieses rauf- und kampflustigen Volkes gegen Westen und Süden Einhalt gethan. Da ergoss sich in der Zeit zwischen dem 4.-2. Jahrh. v. Chr. eine Strömung keltischer Schaaren gegen Osten längs der Donau, besiedelte die Sudetenländer, verstärkte die Zahl der bereits in der älteren HallstädterPeriode eingewanderten Kelten in den Ostalpen und drang an die Save, an den Bosporus und über den Hellespont selbst nach Kleinasien vor. Die archäologischen Untersuchungen bestätigen vollständig die obigen Resultate, dass die Gallier im 5.—4. Jahrh. v. Chr. definitiv sich zwischen den Alpen, Jura, Rhein und Ocean festgesetzt haben. Die Kelten haben nämlich in den centralen Landschaften des heutigen Frankreichs eine eigenthümliche Cultur ausgebildet, welche man die La Tène-Cultur genannt und deren Anfang ungefähr auf das Jahr 400 v. Chr. versetzt hat.

La race celtique ancienne et moderne. Revue d'Anthropologie 1873.

2 La race lorraine etudiée sur des ossements trouvés à Nancy par le Dr. René Collignon. Extrait du Bulletin de la Société des sciences de Nancy. 1881.

Merkwürdigerweise finden sich noch heutzutage Spuren der La Tène-Periode überall, wo Kelten einst gehaust haben, in der Schweiz, in Süddeutschland, in Böhmen, in den österreichischen Alpenlanden und in Ungarn. Die Wanderungen der Kelten lassen sich somit archäologisch vielfach verfolgen.

Die grosse keltische Nation bestand aus zwei somatisch ganz verschiedenen Typen 1, aus den brachykephalen Kelten von dunklem Teint, die etwa bis zur Loire reichten und deren Nachkommen nach den gründlichen Forschungen BROCA'S, HOVELACQUE's und ToPINARD'S sich in Frankreich in den Savoyarden (Nachkommen der Allobroger), Auvergnaten (Arverner) und Bretonen am besten erhalten haben. Während nördlich von der Loire der dolichokephale kymrische Typus mit hellem Teint bei weitem prävalirt, setzen sich im östlichen Frankreich die dunklen Brachykephalen weiter fort. Lothringen, Elsass, die wallonischen Provinzen Belgiens weisen den brachykephalen keltischen Typus auf, der sich auch nach Süddeutschland und in die Schweiz fortsetzt. Es ist auffallend, dass der wallonische Dialekt in mancher Hinsicht an die Langue d'oc erinnert. Dem hellen Typus der Kelten, welchen BROCA als den kymrischen bezeichnet hat, gehören auch die britischen Inselkelten an, soweit sie sich nicht mit den Nachkommen der dortigen prähistorischen Bewohner vermischt haben. Die beiden verschiedenen Typen, den keltischen und den kymrischen, kann man am besten in der Bretagne studiren. Im Innern der Halbinsel findet sich der indigene, brachykephale

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Les indices céphaliques, des Flamands et des Wallons par le docteur Emile Houzé. Thèse de la Faculté de médecine de Bruxelles 1882, und Nouvelles recherches sur l'ethnologie de la Belgique par Léon Vanderkindere.

keltische Typus von dunklem Teint, an der Küste ist dagegen ringsum der helle Typus der aus Britannien im 5. und 6. Jahrh. n. Chr. eingewanderten Inselkelten verbreitet. Zwischen beiden Bevölkerungen findet sich auf der Karte des Dr. AMÉDÉE CHASSAGNE1 ein Streifen Landes, der von einer gallisch-kymrischen Mischbevölkerung eingenommen ist.

Den ethnischen Unterschied zwischen beiden Bevölkerungen bezeichnet AMÉDÉE CHASSAGNE als einen frappanten (nous avons été frappé à première vue d'avoir fait une étude approfondie des travaux de MM. BROCA et GUIBERT, des remarquables différences ethniques et d'aptitude militaire constante entre la grande majorité des populations côtières et ce que nous appelons par analogie la grande kabylie bretonne, l'arrête montagneuse centrale de la péninsule) und schliesst: > Il est vraisemblable que les deux races kymrique et celtique, dont la fusion a resisté à un voisinage de quatorze siècles, ne se mélangeront pas encore de longtemps d'une façon marquée, étant donné surtout l'esprit d'immobilité locale.< Als die Heimat des kymrischen Typus bezeichnet AMÉDÉE CHASSAGNE die britischen Inseln. Ich will nun in folgendem untersuchen, ob die kymrischen Kelten der britischen Inseln reine Kelten sind, und ob sie nicht bereits eine Urbevölkerung vorgefunden haben, mit der sie sich vermischt haben.

Die Wanderungen der Kelten gegen Westen haben wir bereits in die Periode zwischen 6.-4. Jahrh. v. Chr. angesetzt und aus diesem Grunde müssen wir auch annehmen, dass die britischen Inseln in einer noch späteren Epoche (etwa 5.-3. Jahrh. v. Chr.) von Kel

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ten besiedelt worden sind, wofür wir wiederum einen schlagenden archäologischen Grund anführen können. Neuerdings hat der rühmlichst bekannte englische Archäologe JOHN EVANS gezeigt, dass die Einführung des Eisens auf den britischen Inseln in die Zeit zwischen 5.-4. Jahrh. v. Chr. zu setzen sei, was mit der oben angesetzten Einwanderungszeit der Kelten übereinstimmt. JOHN EVANS setzt aber hinzu, dass etwa 8 Jahrhunderte früher auf den britischen Inseln die Bronzezeit gedauert hat, der wiederum eine Steinzeit vorausgegangen war. Die Kelten haben somit eine sehr alte indigene Bevölkerung vorgefunden, zu der auch die Siluren gehört haben, welche TACITUS (Agricola 11) ihres dunklen Teints wegen den Iberern zugezählt hat. Diese indigene brachykephale Race, von der BOYD DAWKINS 3 in den alten Gräbern Britanniens so viele Reste aufgefunden hat, muss den hellen kymrischen Typus vielfach modificirt haben.

Nicht nur Grossbritannien, auch Skandinavien war vor der Einwanderung der Arier oder Indoeuropäer bereits bewohnt und, was das Interessanteste ist, diese Aborigener Nordwesteuropa's waren keine Lappen oder Finnen, wie man früher allgemein nach NILSON's Vorgang angenommen hat, sondern gehören gleich den Iberern, Ligurern, Rhätiern, Euganeern, Etruskern zu den ältesten vorarischen Bewohnern Europa's, welche die arischen Völkerwellen nach Norden und Westen, in die West-, Central- und Ostalpen verschlagen haben.

In der Nähe der kleinen Stadt Svelrik bei Christiania in Norwegen ist unlängst ein Grab aus der Stein

3 Boyd Dawkins, Die Urbewohner Europas. Deutsch v. Spengel. Leipzig 1876. 4 La première découverte d'ossements humains de l'âge de la pierre en Norvège par le Dr. C. Arbo. Revue d'Anthropologie 1881, p. 497.

zeit aufgedeckt worden, welches die Gebeine dreier Individuen enthielt. Der einzige gut erhaltene Schädel von Svelrik gleicht vollständig einem von ESCHERICH beschriebenen Schädel aus der Steinzeit Dänemark's (Archiv für Anthropologie IV, p. 348), welcher in einem Hünengrab auf der Insel Moen gefunden wurde. Wie aus dem Schädelindex zu ersehen ist, können die Schädel von Svelrik und Moen nicht den Lappen zugezählt werden, aber ebenso verschieden sind sie auch von den Schädeln der germanischen dolichokephalen Bevölkerung Skandinaviens. Der norwegische Gelehrte Dr. ARBO, welcher neuerdings diese Schädel untersucht hat, erklärt, dass der Schädel von Svelrik und im Allgemeinen das Volk der Steinzeit in Skandinavien einer Race angehört hat, die von der lappischen verschieden war, und dass dieser Typus von Svelrik sich noch an norwegischen Schädeln aus einer noch viel jüngeren Periode vorfindet. In der Sammlung des Universitäts-Museums zu Christiania befinden sich unter 50 Schädeln, welche bereits aus der christlichen Zeit stammten, 4-5 vom Typus von Svelrik. VIRCHOW, welcher während seines Aufenthaltes auf dem Anthropologen-Congress zu Kopenhagen 1869 Gelegenheit genug gehabt hat, die moderne dänische Bevölkerung zu beobachten, hat den Typus der berühmten Borreby-Schädel aus der Steinzeit noch an lebenden Dänen studiren können.

Aus der grossen Zahl der Gräber aus der Steinzeit in Dänemark lässt sich schliessen, dass die Bevölkerung dieser Epoche dort zahlreicher gewesen ist, als in Norwegen.

Dr. ARBO nimmt zum Schluss an, dass gemäss der atavistischen Theorie des Herrn DE QUATREFAGES noch Reste der Bevölkerung aus der Steinzeit unter den Dänen und Norwegern sich erhalten haben.

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Der rothe Klee in Neuseeland.

Unser gewöhnlicher rother Wiesenklee gehört zu den Pflanzen, welche ohne Insectenbesuch unfruchtbar zu bleiben pflegen. DARWIN fand, dass 100 Blüthenköpfe, von welchen die Insecten durch ein Netz abgehalten worden waren, keinen einzigen Samen brachten. Die vorzüglichsten Befruchter des rothen Klees sind in Europa die Hummeln. Da es in Neuseeland keine Hummeln giebt, schien es erklärlich, dass der Klee dort keine Samen trägt.

Herr ARMSTRONG vom botanischen Garten zu Christchurch (Neuseeland) macht nun in einer Zuschrift an Gardeners Chronicle (XX. p. 623 v. 17 Nov. 1883) die Mittheilung, dass die gewöhnliche Annahme, der rothe Klee bringe in Neuseeland keine Samen, irrig sei. Nach seiner Darstellung giebt es in Neuseeland vier Sorten von rothem Klee, die sämmtlich fruchtbar sind, aber allerdings in sehr verschiedenem Grade. So scheint der Kuhklee, eine sehr üppige Varietät, an sich, d. h. ohne Insectenbesuch, unfruchtbar zu sein. Eine andere Sorte bringt verschiedene Blumen, von denen die grösseren an sich unfruchtbar sind, während die kleineren und blasseren keiner Insectenhülfe zur Befruchtung bedürfen. Eine dritte Sorte, der sogenannte amerikanische Klee, ist niedriger als der englische und hat kürzere blassere Blumen; er ist gewöhnlich auch ohne Insecten fruchtbar. Die Nachkommenschaft dieser Sorte, wenn sie seit mehreren Generationen in Neuseeland cultivirt wurde, ist durch Selbstbestäubung vollkommen fruchtbar.

ARMSTRONG ist der Ansicht, dass der rothe Klee hin und wieder durch Nachtfalter und namentlich durch die in Neuseeland eingeführten Honigbienen befruchtet werde. Die Bienen sollen nach seiner Meinung den Honig durch Aufreissen der Kronröhre gewinnen, doch scheint es, dass er dies Verfahren nur bei

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