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suchungen EXNER'S von GOLGI zum Beweise seiner Ansichten herbeigezogen werden. Da EXNER beobachtete, schreibt G., dass in allen Fällen, wo Empfindungsstörungen statt hatten, Verletzungen vorhanden waren, die entweder in ihrer Gesammtheit oder doch zum Theil in der exclusive motorischen Region lagen, schloss er, dass die taktilen Rindenzonen der verschiedenen Körperpartien im allgemeinen mit ihren motorischen Rindenzonen correspondiren. Folglich existirt also in der Hirnrinde nicht eine sensitive Zone z. B. der obern Extremität, sondern vielmehr eine einzige Zone. In ihr haben alle jene Centralprocesse statt, welche sich auf diese Extremität beziehen, und sie manifestiren sich einerseits durch Willensimpulse zur Bewegung, anderseits als Empfindungseindrücke des Gliedes, welche durch äussere Reize hervorgerufen wurden und zum Bewusstsein gekommen sind.

So kommt GOLGI schliesslich auf Grund seiner histo-morphologischen Untersuchung zu dem Satze, dass die funktionelle Differenz, welche den verschiedenen Hirnwindungen anhaftet, ihre Erklärung nicht in der anatomischen Eigenthümlichkeit dieser Windungen finde, sondern eher in dem Verlauf und in den peripherischen Beziehungen der Nervenfasern. »Die Specifität der Funktionen der verschiedenen Hirnzonen würde bestimmt sein durch die Specifität des Organs, mit welchem peripherisch die Nervenfasern in Verbindung stehen, und nicht durch die Specifi tät der anatomischen Organisation dieser Zonen.«

Ad II. Stets wird es zu den schwierigsten, zugleich aber auch wichtigsten Untersuchungen der Anatomie gehören, den Verlauf der Nervenfasern von jeder Stelle des Centralorgans aus bis zur Peripherie oder umgekehrt festzustellen. Denn vielleicht dürfte gerade in dem

Faserverlauf der Schlüssel zu finden sein, welcher das Verständniss der Localisation der Hirnfunktionen und der Beziehungen zwischen den verschiedenen Centren wesentlich erleichterte. Noch ist zwar die Anatomie nicht im Stande, auf die von GOLGI gestellten Fragen eine präcise Antwort zu geben. Aber immerhin gibt es eine Anzahl von anatomischen Thatsachen, welche doch bis zu einem gewissen Grade ein Urtheil über sie erlauben. GOLGI hat vor allem die schon berührten Thatsachen, welche sich auf die Art beziehen, wie die Nervenfasern sich mit Ganglienzellen in Verbindung setzen, im Auge. Es ist schon darauf hingewiesen worden, wie die eine Gruppe von Nervenfasern indirekt durch Vermittlung eines Netzes mit den Zellen sich verbinde. Für eine zweite Gruppe ist zwar eine direkte Verbindung bewiesen, aber nicht die isolirte. Wir wissen, dass mittels sekundärer Fibern mannigfaltige Kommunikationen hergestellt werden. So lässt sich also nicht sagen, eine Faser stehe mit einer Zelle in Verbindung, sondern vielmehr mit ausgedehnten Gruppen von Ganglienzellen. Aber auch das Umgekehrte ist zu beobachten, d. h. die einzelne Ganglienzelle kann mit mehreren Nervenfasern in Verbindung stehen. GOLGI hält nun dafür, dass die hier berührten Verhältnisse der gegenseitigen Beziehungen zwischen Fasern und Netz, zwischen jenen und Nervenzellen eine allgemeine Erscheinung seien, so dass eine Nervenfaser, welche in die Centren eintritt, stets in vielfacher Beziehung steht zu Zellgruppen ganz verschiedener Regionen des Centralnervensystems, indem eben von der Hauptfaser aus in verschiedenen Höhen und Theilen durch seitliche Verzweigung die reichste Kommunikation hergestellt wird. So ist also GOLGI Z. B. der Ansicht, dass eine Nervenfaser, welche im Medullarstrang des Rückenmarkes verläuft, mittels solcher Nebenfasern sich mit vielen Ganglien

zellen des Rückenmarkes in Verbindung setze, dass im weitern verticalen Verlauf der Faser durch solche sekundäre Fasern die verschiedenartigsten Verbindungen mit Theilen des verlängerten Markes, der Hirnbasis und selbst verschiedener Nervengruppen einer und gar mehrerer Rindenzonen zu Stande kommen. So können wir also gar nicht von der Existenz genau begrenzter Zonen der centralen Vertheilung der Fasern reden, wir können höchstens bestimmte Territorien vorherrschender oder direkterer Vertheilung annehmen.

GOLGI prüft auch dieses Resultat der anatomischen Untersuchung an Hand der physiologischen Experimente. Er will sich vor allem Rechenschaft geben über jenes eigenthümliche Verschwinden der paralytischen Erscheinungen, welches kürzere oder längere Zeit nach der Operation des Thieres stets zu beobachten ist, über die in der That auffallend rasche Restitution des früheren Zustandes. Die Physiologen sind bekanntlich in der Erklärung dieser Erscheinung durchaus noch nicht einig. Dieses rasche Wiederauftreten der unmittelbar nach der Operation geschwundenen Leistung ist nach der Annahme der einen zurückzuführen auf die vermehrte Thätigkeit der symmetrischen Abschnitte der entgegengesetzten Seite; andere sehen in ihr die funktionelle Substitution benachbarter Theile; noch andere reden nur von einer scheinbaren funktionellen Substitution, indem sie die neue Leistungsfähigkeit als Ausfluss der automatischen Thätigkeit der Basilarganglien ansehen. LuCIANI und TAMBURINI sprechen von Entwicklung, Vervollkommnung, funktioneller Vermehrung anderer psychomotorischer und psychosensitiver Centren. GOLGI hält dafür, dass die letztern Forscher das Richtige getroffen haben dürften. Er glaubt, dass seine anatomischen Befunde oder besser seine anatomische Hypothese die Wiedererlangung der früheren Leistungs

fähigkeit als eine stärkere Entwicklung, als >funktionelle Vermehrung verschiedener anderer Theile des Centralnervensystems erscheinen lasse. Er stellt sich vor, dass, wenn durch eine Verletzung >> die Zone der vorherrschenden centralen Vertheilung einer Nervenfaser zerstört ist, die Thätigkeit anderer benachbarter oder entfernterer Zonen vermehrt werde, mit welchen die gleiche Fiber, deren vorherrschende Vertheilungszone zerstört ist, durch die seitlichen, sekundären Fibern in weniger direkter Verbindung steht.

Ad III. Der 3. Punkt ist durch die vorangehenden anatomischen Betrachtungen gelöst. Geschlossene Rindenfelder im Sinne HITZIG'S, FERRIER'S u. s. f. bestehen nicht, weder psychomotorische noch psychosensitive. Unmerklich gehen die einzelnen Theile in einander über, so dass nicht nur eine genaue Bezeichnung der Grenzen der einzelnen Theile, der sog. Felder, unmöglich wird, sondern vielmehr eine theilweise Durchdringung, ein theilweises sich Decken der einzelnen Centren statt hat. So begreifen wir, warum die verschiedenen Physiologen in der Begrenzung ihrer motorischen und sensitiven Felder oft so sehr variiren. Durch das complicirte Nervennetz wird sogar eine innige Wechselbeziehung sehr verschiedener Zonen, die funktionell entschieden von einander differiren, hergestellt.

Als Resultat der anatomischen Untersuchungen GOLGI's haben wir die Negation der Forderungen, welche der Verfasser an den anatomischen Beweis der Hirnlocalisationen gestellt hat. Von einer Localisation der Grosshirnthätigkeit im Sinne vieler hervorragender deutscher und englischer Physiologen (HITZIG, MUNK, FERRIER U. s. f.) lässt sich auf Grund dieser anatomischen Auseinandersetzungen GOLGI's nicht reden. Die Rindenfelder sind vielmehr im Sinne GOLGr's nichts anderes

als Zonen bevorzugter Vertheilung der Fasern, direktere Verbindungen der Fibern mit bestimmten Feldern.

Winterthur. Dr. ROBERT KELLER.

Die primitive Gottesvorstellung 'bei den alten Hebräern.

Die semitische Bezeichnung für den Gott der Israeliten oder Hebräer ist. das syr.-hebr.: El, im Plural: Elim, das hebr. Eloah, arab. Allah, wie das in der späteren Zeit als Collectivbegriff zum einheitlichen Gott des jüdischen Volkes gewordene Elohim. Ich habe nun schon früher darauf hingewiesen, dass die Wurzel el oder al durchweg in allen Variationen den Grundbegriff der physischen Macht, Kraft und Stärke, der Omnipotenz bewahrt hat, und da ich mit GUST. JAGER übereinstimme, wenn er in seinem Buche über die Entdeckung der Seele S. 357 die Regel aufstellt: Unter allen Bedeutungen der Wurzel ist stets die concreteste und sinnlichste die uranfängliche, alle andern sind abgeleitet, so ist dieses um so mehr der Fall, wenn ein solches Wort im Verlaufe der geistigen Entwicklung zu einer so hochgeistigen, transcendenten Bedeutung sich erhoben hat, wie z. B. das in Rede stehende El oder Elohim. Dieser Machtbegriff, wie er in den Worten: el ajil, aleph, elephas, Elenn etc. uns überkommen, muss von den mächtigsten und gefürchtetsten Thieren ausgegangen sein, mit denen der Mensch in der Urzeit seines Geschlechtes den Kampf um's Dasein auszukämpfen hatte. Nach den Vorstellungen des bibl. Referenten der Genesis (K. 1 V. 26 u. 28, u. K. 9 V. 2) ist dem im Ebenbilde Gottes Erschaffenen diese Herrschaft des Menschen über alle Thiere durch einen Machtspruch seines Schöpfers übertragen worden; daher war auch der erste Schmied, der dem Menschen die

ehernen Waffen zur völligen Besiegung seiner thierischen Uebermächte lieferte, selbst ein göttliches Wesen, und als solches lebt sein Name noch fort in dem biblischen Tubalkain, was ja nichts anderes ist als die hebräische Form des lateinischen Vulkan = Bal-kan, das im Semitischen den >feurigen Stab. bedeutet, wie überhaupt die mythologischen Namen auch im Griechischen grossentheils semitischen Ursprungs sind.

Von dieser Betrachtungsweise aus erscheint es nun nicht mehr so schwer erklärlich, warum das hebräische Volk, als es längst die ersten Stufen der allgemeinen menschheitlichen Entwicklung durchgemacht hatte, die des Jäger- und Hirtenlebens, während der ganzen Zeit seiner nationalen Selbständigkeit als israelitisch-jüdische Nation im Thiercultus stak, indem es sein höchstes Wesen in der sinnlichen Gestalt von Stieren und Widdern verehrte. Dieses ist denn auch der Grund, warum dieses höchste Verehrungswesen die Namen dieser Thiere an sich trug und sie auch in der Folgezeit nicht mehr los geworden ist. Denn der nationale Name Ihwh scheint auch mir, wie E. MOLCHOW in einem inhaltsreichen Schriftchen: Aegypten und Palästina <, das sich an die berühmten Forschungen A. BERNSTEIN's über die > Sagen von Abraham, Isaak und Jakob anschliesst, darthut, aus dem Namen des Hauptstammes Jehuda (Jehova) am besten herleitbar.

Wenn nun abwechslungsweise in den beiden getheilten und einander fast fortwährend sich befehdenden Reichen der jüdischen Nation die Elohim oder die Abbirim (Widder und Stiere, letztere als bereits gezähmtes Junges = agalim, Kälber, daher das goldene Kalb der Wüste) verehrt wurden, so haben wir hier wohl die politischen Rollen zu bedenken, welche beide Staaten zu spielen gezwungen waren, jenachdem das nordische syr.-babyl.-persische,

oder das südliche ägyptische Reich in den einen oder andern der beiden kleinen Staaten dominirend eingriff, jenachdem also der jüngere syrische Eloder der ältere ägyptische Apis-Dienst überwog. Denn dass das hebr. abbir oder abhir wirklich der ägyptische Apis gewesen, beweist uns haarklar der jüdische Geschichtsschreiber GRAETZ, dessen Erörterungen über diesen Gegenstand um so mehr ins Gewicht fallen, als er doch sonst nicht immer die natürliche Ansicht zur Geltung kommen lassen will. Ich citire daher das von ihm hierüber Vorgebrachte (s. dessen Gesch. d. Isr. Bd. I. Note 1: Spuren ägyptischer Sprachelemente im Hebräischen S. 370) wörtlich:

>Wichtiger als die bisher constatirten Entlehnungen sind die Berührungspunkte des Hebräischen (wohl richtiger der hebr. Mythologie, Ref.) mit der ägyptischen Mythologie.

> Zunächst stösst uns das Wort abbir auf (zuweilen auch abhir). Es hat im Hebräischen 3 Bedeutungen, die auf einen Begriff zurückgehen. Es bedeutet Ochse, Rind (Ps. 22, 13; Jes. 34, 7; Ps. 50, 13). Es bedeutet auch Himmlische (Ps. 78, 25), wo vom Brode der Himmlischen, dem Manna, die Rede ist. Es bedeutet aber auch der Starke, Mächtige, überhaupt Gott, und wird auch vom Gotte Israels gebraucht. Man ist daher um so mehr berechtigt, in dem Worte den ägyptischen Apis wieder zu erkennen, als es in Jeremia (46, 15) geradezu für Apis gebraucht wird.

>Es ist also so gut wie gewiss, dass abhir ursprünglich Apis bedeutete. Die Israeliten haben lange dem Ochsen Verehrung gezollt, haben Gottes Ehre< mit einem grasfressenden Thiere vertauscht, kurz haben den Apis verehrt. Daher die Begriffsassociation von >Ochs, mächtig, Gott. Da nun der Name abhir im Arabischen in dieser Bedeutung nicht vorkommt, so ist der ägyp

tische Ursprung des Wortes gesichert. Falsch ist die Ableitung desselben von äbhrah, Flügel, häbhir, sich aufschwingen. Diese haben mit abhir nichts gemein. An abhir (Apis) haben wir ein sicheres Argument von dem Eindringen ägyptischer Vorstellungen in den hebräischen Kreis <.

Damit stimmt, auch die Verehrungsweise der Judäer im Salamonischen Tempel vollständig überein. Um diesen Sonnentempel, den bekanntlich. die Phönizier nach dem Muster ihres Melkarttempels zu Jerusalem aufgeführt, waren nicht nur die Götzenbilder der befreundeten Staaten aufgestellt (1. Kön. 11, 5. 7), sondern es sass auch das Bild des Nationalgottes Ihwh auf den Cherubim in Gestalt eines Stieres, woran später im zweiten Tempel, der zuerst in monotheistischem Sinne eingerichtet war, noch die Altarhörner erinnerten. Diesem legte man (s. Deuteron. 33, 10) Rauchwerk in die Nase, und ging der Rauch in langen Zügen daraus hervor, so galt das als ein Zeichen seiner Sanftmuth oder Langmüthigkeit, im Gegentheil aber als ein Orakel, dass der Zorn noch nicht gestillt sei und noch grösserer Opfer bedürfe. Bezeichnend für die Abneigung gegen diese Darstellung des ursprünglichen Sachverhaltes ist z. B. die Art und Weise, wie GRAETZ obige Stelle, die wörtlich im Urtext lautet: Sie sollen Weihrauch legen in deine Nase, abzuändern sich erlaubt und dafür sagt: >Sie sollen Weihrauch vor Gott legen.< (s. dessen Gesch. d. Isr. Bd. I. S. 69.) So lange die Israeliten Thieropfer brachten und ihrem Gotte wohlduftenden Weihrauch spendeten, haben sie sich ihn auch als mit einer langen Nase ausgestattet gedacht; womit sollte er ihn sonst riechen und sich daran erquicken, wie wir das so häufig in der Schrift lesen, und wozu dann überhaupt das Rauchwerk? Heute freilich sind diese und ähnliche Ovationen blosse Formali

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täten, nur noch leerer Formelkram; aber es gab eine Zeit, wo es den Leuten wahrhaft Ernst damit war der Heuchelei. Dass es sich mit dieser sinnlichen Vorstellung wirklich also verhielt; dass sie in der That auf einem concreten Vorhandensein einer solchen plastischen Darstellung der ursprünglichen hebräischen Gottesanschauung basirt, geht ferner deutlich aus einer Stelle im Propheten Ezechiel (K. 8) hervor, worüber GRAETZ im II. Bd. seiner Geschichte S. 386 folgendermaassen sich ausspricht: Gleich in der ersten Rede, welche Ezechiel nach der Erlösung aus seiner Haft vor den Aeltesten Juda's gehalten, die ihn aufgesucht hatten, betonte er den Gedanken der Selbstläuterung und Wiedergeburt der jüdischen Nation durch ein neues Gesetz< (das nachexilisch-mosaische; denn vor dem Exil gab ihnen Gott, nach K. 20 V. 25, Gesetze, die nicht gut waren. Ref.). In einem Gesichte, das ihn im Augenblicke überwältigt hatte, fühlte er sich von einem Geiste an den Haarlocken zwischen Himmel und Erde nach Jerusalem entführt. Hier sah er alle die götzendienerischen Gräuel, welche dort getrieben wurden, wie auf einem Altare ein scheussliches Götzenbild aufgestellt war, wie siebzig Aelteste heimlich dem ägyptischen Thiercultus fröhnten, wie an einer anderen Stelle die Weiber den Tammus beweinten, wie hier fünfundzwanzig Männer dem Tempel den Rücken kehrten und die Sonne anbeteten, und endlich wie dort ein scheusslicher Phallusklotz in den Tempelraum hereinragte. In diesem letzten 17. Verse heisst es nämlich: » Sie stecken die Ruthe in meine Nase, wie die selbst von der starrsten Orthodoxie als göttlich anerkannte älteste hebräische Texteskritik, die Masora, den verfälschten Bibeltext: »in ihre Nase, was ohnehin sinnlos wäre, corrigirte. Nun sagt GRAETZ ganz richtig: >Die Aufstellung der Abscheulichkeiten in

diesem Abschnitte bildet eine Klimax, und die letzte wird als die höchste Stufe bezeichnet. » So fuhren sie fort mich zu erzürnen (worunter nämlich der geläuterte, reingeistige Gottesbegriff, der Gott des neuen Bundes zu verstehen ist, wie ihn Ezechiel, nicht aber der grosse Haufe hatte! Ref.). Folglich kann diese Verkehrtheit nichts so Unbedeutendes, etwa mantische Reisebündel, den Barsom bedeuten, sondern etwas höchst Schandbares. < Dabei weist GRAETZ zur Vergleichung auf eine Fussnote S. 330 s. W. zurück, wo er bewiesen, dass das Wort smorah = Ruthe das membrum erectum bedeutet, was auch im Ezechiel 7, 20 und Jeremias 7, 30 der Fall sei.

Wie stand es aber mit den TausenIden und Abertausenden von Widderund Stieropfern im israelitischen und jüdischen Reiche zu Jerusalem, Bethel, Dan und Bersaba etc.? Abgesehen von den in dieser Hinsicht durch die levitischen Geschichtschreiber in die biblischen Schriften gebrachten Uebertreibungen von Zahlen, gemacht, um den nachexilischen Anforderungen der Priester im Volke zum leuchtenden Vorbilde zu dienen, ist auch hier die historische Zeit genöthigt, an die vorhistorische Zeit anzuknüpfen, um ein wahres Verständniss dieses Opfercultus zu gewinnen.

Bekanntlich war der Mensch auf den tiefsten Stufen seiner Entwicklung der grimmigste Ausrotter seines eigenen Geschlechtes, und dies ist wohl zugleich, wie RADENHAUSEN bemerkt, ein Grund mit, warum die zwischen ihm und seinen thierischen Vorahnen fehlenden Zwischenstufen nicht mehr aufzufinden sind; denn dass der Cannibalismus, der noch heute unter wilden Stämmen angetroffen wird, in der barbarischen Urzeit allenthalben auf der Erde heimisch war, zeigen die bereits zu Tage geförderten menschlichen Knochenfunde, insbesondere von Kindern und Weibern in ehemaligen Höhlenwohnungen, und es sind noch Bibel

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