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selben grösstentheils, weil russisch geschrieben und in russischen Zeitschriften erschienen, für den Westeuropäer, dessen Civilisation noch nicht die Kenntniss des Russischen als integrirendes Element in sich begreift, gänzlich verloren sind. Hier macht sich aber die Unvollständigkeit und Ungenauigkeit der gesammelten Beobachtungen in erhöhtem Maasse fühlbar und die fleissige Arbeit kann deshalb der Natur der Sache nach mehr nur als Anregung zu weiteren und allerdings dringend nöthigen Ermittelungen dienen. Sie bespricht besonders ausführlich den Lathrodectus 13-guttatus Rossi, jene auf Corsica als Malmignato, bei den Tataren Russlands als Kara-Kurt (schwarzer Wolf) bekannte Spinne, die in allen Küstenländern des Mittel- und des Schwarzen Meeres und bis nach Centralasien hinein verbreitet und wegen ihrer Giftigkeit allgemein gefürchtet, gleichwohl aber noch so ungenau bekannt ist, dass sie nur zu häufig mit der viel weniger gefährlichen Tarantel verwechselt wird. Ueber ihre Lebensweise weiss man nur, dass sie trockene Gegenden vorzieht, dass sie am Boden ein unregelmässiges Netzwerk von starken Fäden spinnt und darin grössere laufende Insecten, vor allem aber Heuschrecken fängt, ja dass ihre Häufigkeit geradezu derjenigen der letzteren entspricht. Sie kann durch ihren Biss dem weidenden Vieh grossen Schaden zufügen (an der unteren Wolga sollen 1838 und 39 bis 70000 Stück durch sie umgekommen sein) und auch dem Menschen, namentlich bei grosser Hitze, tödtlich werden; merkwürdigerweise aber sind die Schafe unempfindlich gegen das Gift dieser Spinne, ja sie fressen dieselbe mit Vorliebe und verscheuchen sie durch ihre blosse Ausdünstung. Darauf folgt eine Schilderung der russischen Tarantel, Trochosa (Lycosa) singoriensis, deren Lebensweise, Bau- und Geschlechtsleben; ausserdem werden noch als schädlich angeführt

Epeira (Argiope) lobata nach O. FINSCH, nicht weniger als 6 Scorpione (Androctonus bicolor, melanurus und ornatus, Scorpio tauricus, awhasicus und mingrelicus), endlich noch Galeodes (Solpuga) araneoides und intrepida, die wenigstens früher für sehr giftig galten, wahrscheinlich aber ganz irriger Weise in diesen schlimmen Ruf gekommen sind. Schon die nationalökonomische Bedeutung, welche solche Thiere haben können, würde es rechtfertigen, wenn die gründliche Erforschung ihrer Eigenschaften, ihrer Verbreitung und Existenzbedingungen von staatswegen in die Hand V. genommen würde.

Die Sonne mit ihren Planeten und deren Monden, die Kometen, feurigen Meteore (Sternschnuppen etc.) nach dem jetzigen Stande der Wissenschaft. Erklärung der Spektral-Analyse und deren Anwendung auf jene Himmelskörper. Der Jugend in Gesprächen eines Vaters mit seinen Kindern erzählt von THEODOR VON PELCHRZIM. Mit 40 Illustrat., 4 Portraits und 1 facsimilirten Briefe A. v. HUMBOLDT'S. Berlin, W. H. Kühl, 1883. (144 S. 8°.)

Obwohl es sich ausschliesslich an jugendliche Leser wendet, sei doch auch hier mit kurzen Worten dieses ansprechenden kleinen Büchleins gedacht, das Referent um seines Titels wie seiner Form willen, die an den CAMPE'schen Robinson erinnert, mit einigem Widerstreben in die Hand genommen, in dem er aber bei näherer Prüfung, wie er gern gesteht, eine allerliebste Einführung in die Naturgeschichte unseres Sonnensystems und aller seiner Elemente gefunden hat. Der Verfasser theilt im Vorwort mit, dass seine Schrift schon vor 33 Jahren erschien und damals von A. v. HUMBOLDT sehr anerkennend beurtheilt worden sei; des zum Beweise ist auch der bezügliche Brief in Facsimile abgedruckt.

Das würde nun freilich, wenn das vorliegende Büchlein blos eine > zweite Auflage des damaligen wäre, unser Urtheil höchstens in ungünstigem Sinne beeinflussen können; dasselbe ist aber in der That gänzlich umgearbeitet und durchaus auf das Niveau der heutigen Wissenschaft gebracht worden, so dass es wohl geeignet scheint, der lieben Jugend (vielleicht auch manchem Er

wachsenen) einen Theil der neueren Forschungsergebnisse vor Augen zu führen und so die Grundlage zu legen, auf welcher fussend der Weiterstrebende dem sicher auch in Zukunft nicht minder lebhaft fortschreitenden Gange der Wissenschaft zu folgen im stande sein wird. Es sei daher dieses kleine Werk den Vätern und den Lehrern unter unseren Lesern bestens empfohlen. V.

Notizen.

Eine Zwischenform zwischen Crinoiden und Seesternen erblickt E. PERRIER in einem von der französischen Untersuchung auf dem „Travailleur" nördlich von Spanien in einer Tiefe von 2500 m gefundenen Asteriden, Caulaster pedunculatus. Derselbe ist ein wirklicher Seestern, trägt aber auf dem Rücken einen Stiel, welcher durchaus demjenigen der Crinoiden zu vergleichen ist. Dieser Stiel wird von einem System ähnlicher Platten umringt, wie sie den Kelch der letzteren darstellen; wahrscheinlich dient er dem jungen Seestern, der sich wohl wie die jungen Leptychaster auf kurze Zeit festzusetzen pflegt, als Stütze, um vielleicht mit dem weiteren Fortschritt der Entwicklung ganz zu schwinden". (Comptes Rend. 26. Dec. 1882.)

ver

Ein Myriapode, der Blausäure producirt, findet sich nicht selten in den Treibhäusern in Holland. Nach WEBER in Utrecht ist es eine ausländische Art der Gattung Fontaria. Man wurde zuerst darauf aufmerksam, als das Thier, wenn es gereizt wurde, einen deutlichen Geruch nach Bittermandelöl verbreitete. Noch stärker soll derselbe hervortreten, wenn man es zerquetscht. EGELING konnte durch Wasser Blausäure ausziehen. Nach seinen Untersuchungen scheinen die Thiere aber eine andere Substanz zu zeugen, die dann erst durch Wasser zersetzt wird und als eines der Zersetzungsproducte Blausäure liefert. Ausserdem soll eine als Ferment wirkende Substanz nachweisbar sein. Uebrigens war von Fontaria virginica, einem in Pennsylvanien gemeinen Myriapoden, schon

er

längst bekannt, dass er stark nach Blausäure riecht. (American Naturalist.)

Mikrozymas nennt A. BÉCHAMP (Arch. de Physiol. normale et path. Oct. 1882) die kleinen stark lichtbrechenden Körnchen in den Secretzellen der Leber und des Pankreas, welche, irgendwie freiwerdend und dem Secret sich beimischend, bei der Verdauung eine wichtige Rolle zu spielen scheinen, die er aber für mikrokokkenartige Organismen ansieht, die ihrerseits erst die verdauende Substanz liefern und dabei zu stäbchen- oder vibrionenförmigen Bacterien sich entwickeln sollen. In der That gelang es ihm, diese Gebilde durch mehrfaches Filtriren zu isoliren und mit denselben eine verdauende

Wirkung zu erzielen. Daraus schloss er, dass die Mikrozymas sich normalerweise in den lebenden Zellen der Verdauungsdrüsen aufhalten und fortpflanzen, und es wäre dann die Verdauung und somit überhaupt das Leben aller, auch der niedersten Thiere von dem Vorhandensein dieser Organismen abhängig. Dr. JOH. FRENZEL weist diese Behauptung jedoch ins Reich der Träume zurück, indem er einfach durch genaue Controlversuche zeigt, wie unvorsichtig und unlogisch BECHAMP bei seinen Versuchen zu Werke gegangen ist. Durch Beifügung von etwas Kreosotwasser zu seiner Verdauungsmasse glaubte er alle etwa von aussen eindringenden Bacterienkeime abzutödten; allein auch bei stärkeren Concentrationen vegetiren dieselben lustig weiter. Sodann machte er die stillschweigende Voraussetzung, dass nur die

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Mimicry. Der gewichtigste Einwand gegen die Annahme, dass die Fälle wunderbar vollkommener Nachahmung lebloser oder lebender Objecte durch manche Thiere auf unmittelbarer Wirkung der natürlichen Zuchtwahl beruhten, liegt unstreitig in dem Hinweis auf die Anfangsstadien des allmählichen Umbildungsprocesses, der schliesslich zu den. jetzt vorliegenden extremen Anpassungen führte; denn so lange die Nachahmung nicht bis ins einzelne genau ist, bleibt sie werthlos, und wie sollten vollends die ersten, noch ganz groben Annäherungen an das Urbild ihren Besitzern einen Vortheil gesichert haben? So berechtigt diese Folgerung scheint, so lässt sie doch Eines ausser Acht, was ein Correspondent der "Nature" (No. 700) mit Recht hervorhebt: sie geht von der stillschweigenden Voraussetzung aus, dass in früheren Zeiten auch die den betreffenden Insecten u. s. w. drohenden Gefahren, mit anderen Worten das Unterscheidungsvermögen ihrer Verfolger schon dasselbe gewesen sei wie heute. Nach aller Analogie ist aber unbedingt anzunehmen, dass auch dieser Factor, vor allem also das Sehvermögen der insectenfressenden Vögel, sich nur allmählich entwickelt hat und von einem Zustand ausgegangen ist, wo schon eine ober

flächliche Aehnlichkeit der Beute genügte, um den Verfolger über ihre wahre Natur zu täuschen. Sehr treffend weist Verf. auf die Erfahrungen hin, welche der Angler alltäglich macht: selbst die pfeilschnelle Bewegungen ausführenden Fische, wie Forelle und Lachs, lassen sich durch einen Köder täuschen, der kaum in den oberflächlichsten Zügen einer Fliege ähnlich sieht, und den meisten genügt schon irgend etwas Glänzendes oder lebhaft Gefärbtes, um sie danach schnappen zu machen. Wenn also die sonst so hoch specialisirten Knochenfische noch lange nicht die Sehschärfe erlangt haben, die man bei ihren raschen Bewegungen ihnen zuzuschreiben versucht ist, so darf man wohl auch für die Vorfahren unserer Vögel ein ähnliches Entwicklungsstadium annehmen, aus dem sie sich erst in Folge jener Veränderungen ihrer Lebensweise erhoben, welche sie zu den heutigen ewig beweglichen, heissblütigen und daher auch unverhältnissmässig häufige und reichliche Nahrungszufuhr bedürfenden Wesen machten. Erst damit aber begannen auch die mannichfaltigen Versuche ihrer hilflosen Beutethiere, dem drohenden Verderben zu entrinnen, und vor allem der Lepidopteren, deren schwerfällige und verlockende Larven ganz besonders den vermehrten Angriffen ausgesetzt waren: die einen erwarben ein dichtes, sogar oft giftiges Haarkleid, andere eine immer schützendere Aehnlichkeit mit der Pflanze und den Pflanzentheilen, auf denen sie lebten, noch andere einen ekelhaften Geruch und Geschmack, und dazu kam sogar noch Nachahmung der letzteren durch andere wohlschmeckende. Endlich aber, als die Vögel selbst im Fluge ihre leichtbeschwingte Beute erhaschen lernten, musste auch der Schmetterling solche schützende Mittel anwenden, um das zur Erhaltung der Art nöthige Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage aufrecht zu erhalten.

Ausgegeben 25. April 1883.

Die Tyrrhenis.

Studien über geographische Verbreitung von Thieren und Pflanzen im westlichen Mittelmeergebiet.

Von

C. J. Forsyth Major in Porto Santo Stefano, Toscana.

Pflanzengeographische Verhältnisse.1

(Schluss.)

Wo es sich um statistische Verhältnisse handelt, bieten Pflanzen sowie auch wirbellose Thiere den höheren Thieren gegenüber den Vortheil, dass mit weit grösseren Zahlen operirt werden kann, was den Werth der Ergebnisse in vielen Fällen selbstverständlich steigert.

Im vorliegenden Falle ist es von hohem Interesse, die aus der Verbreitung einerseits der Pflanzen und anderseits der Säugethiere, Reptilien und Amphibien sich ergebenden Resultate mit einander zu vergleichen, da die Mittel der Verbreitung und Wanderung bei beiden. zum Theil sehr verschiedene sind. Um

Die Flora des Mittelmeergebietes ist, hauptsächlich Dank den nunmehr vollendeten grösseren Werken von Boissier (Flora Orientalis) und von Willkomm u. Lange über die Flora Spanien's, sowie den neuern Forschungen in Marocco, gegenwärtig weit vollständiger bekannt als noch vor wenigen Jahren. Nur in Betreff von Tunis und Algier sind noch empfindliche Lücken vorhanden, denen das Erscheinen der sehnlichst erwarteten Flora Atlantica von Cosson hoffentlich sehr bald abhelfen wird. Bei Abfassung der im Texte gegebenen Verzeichnisse empfand ich das Bedürfniss, die betreffenden Pflanzen wenigstens zum Theil aus eigener Anschauung zu Kosmos, VII. Jahrgang (Bd. XIII).

so höher ist es anzuschlagen, wenn sich dabei eine vollständige Uebereinstimmung in den wesentlichen Punkten herausstellt, wie sich dies namentlich bei Vergleichung der Liste der für die Tyrrhenis charakteristischen Reptilien und Amphibien mit dem unten folgenden Verzeichnisse der Pflanzen der gleichen Region ergibt.

Die endemischen Pflanzen von Corsica und Sardinien sind in diese Liste nicht aufgenommen und begnüge ich mich in Betreff derselben mit den folgenden allgemeinen Angaben, welche mein Freund Dr. LEVIER mir auf meine Bitte mitgetheilt hat und die ich so glücklich bin, hier einschalten zu können.

>> Die Summe der Charakterpflan

kennen; ich benützte daher meinen Aufenthalt auf dem seines Pflanzenreichthums wegen schon von früher her bekannten Monte Argentario, um hier und auf den benachbarten Inseln Giglio und Giannutri zu sammeln, wobei ich zahlreiche für diese Gebiete neue Formen auffand. In dem nachfolgenden Verzeichnisse sind die neuen Standorte mit einem

(!) bezeichnet. Die Bestimmungen meiner Sammlungen verdanke ich meist den befreundeten Herren Dr. Levier und Sommier in Florenz und Dr. Mori in Pisa, oder sie sind doch von denselben controlirt. Ueberdies deponire ich im Centralherbarium zu Florenz Exemplare der interessanteren Arten.

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