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Der Vierte.,,Wer bekommt noch Geld dazu, und läßt sich dafür bezahlen, wenn er den Leuten etwas weiß macht ?“ Der Jud sagte: „Der Bleicher."

Unterdessen nåherte man sich einem Dorf, und einer fagte: das ist Bamlach. Da fragte der Fünfte: In welchem Monat effen die Bamlacher am we= nigsten ?" Der Jud fagte: Im Hornung,

denn er hat nur 28 Tage."

Der Sechste sagt:,,Es sind zwei leibliche Brüder, und doch ist nur einer davon mein Vetter." Der Jud fagte:,,Der Vetter ist eures Vaters Bruder. Euer Vater ist nicht euer Vetter."

Ein Fisch schnellte in die Höhe, so fragt der Siebente: Welche Fische haben die Augen am näch= ften beisammen?" Der Jud sagte: „Die Kleinsten."

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Der Achte fragt: Wie merszeit im Schatten von Bern nach Basel reiten, wenn auch die Sonne noch so heiß scheint?" Der Jud sagt: „Wo kein Schatten ist, muß er absteigen und zu Fuße gehn."

Fragt der Neunte: Wenn einer im Winter von Basel nach Bern reitet, und hat die Handschuhe vergessen, wie muß ers angreifen, daß es ihn nicht an die Hand friert?" Der Jud sagt:,,Er muß aus der Hand eine Faust machen.“

Fragt der Zehnte: „Warum schlüpfet der Küfer in die Fässer ?" Der Jud sagt: Wenn die Fässer Thüren hätten, könnte er aufrecht hineingehen."

Nun war noch der Eilfte übrig. Dieser fragte: Wie können fünf Personen fünf Eyer theilen, also

daß jeder eins bekomme, und doch eins in der Schüssel bleibe ?" Der Jud sagte:,,Der Lehte muß die Schüssel sammt dem Ey nehmen, dann kann er es drin liegen lassen, so lange er will."

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Jezt war die Reihe an ihm selber, und nun dachte er erst einen guten Fang zu machen. Mit viel Complimenten und spizbůbischer Freundlichkeit fragte er: Wie kann man zwei Forellen in drei Pfannen backen, also daß in jeder Pfanne Eine Forelle liege." Das brachte abermal keiner heraus und einer nach dem andern gab dem Hebråer seinen Zwölfer.

Der Hausfreund hätte das Herz allen seinen Lefern, von Mayland bis nach Kopenhagen die nämliche Frage aufzugeben, und wollte ein hübsches. Stück Geld daran verdienen, mehr als am Kalender selber, der ihm nicht viel einträgt. Denn als die Eilfe verlangten, er sollte ihnen für ihr Geld das Räthsel auch auflösen, wand er sich lange bes denklich hin und her, zuckte die Achseln, drehte die Augen. Ich bin ein armer Jüd,“ sagte er endlich. Die Undern sagten: „Was sollen diese Pråambeln? Heraus mit dem Råthsel!” — „Nichts für ungut!" — war die Antwort, ,,aß ich gar ein armer Jüd

bin." Endlich nach vielem Zureden, daß er die Auflösung nur heraus sagen sollte; sie wollten ihm nichts daran übel nehmen, griff er in die Tasche, nahm einen von seinen gewonnenen Zwölfern heraus, legte ihn auf das Tischlein, so im Schiffe war, und sagte:,,Daß ichs auch nicht weiß. Hier ist mein Zwölfer!"

Als das die andern hörten, machten sie zwar große Augen, und meinten, so seys nicht gewettet. Weil sie aber doch das Lachen selber nicht verbeißen konnten, und waren reiche und gute Leute, und der hebräische Reisegefährte hatte ihnen von Kleinen= Kems bis nach Schalampi die Zeit verkürzt, fo ließen sie es gelten, und der Jud hat aus dem Schiff getragen das soll mir ein fleißiger Schüler im Kopf ausrechnen: Wie viel Gulden und Kreuzer hat der Jud aus dem Schiff getragen? Einen Zwölfer und einen mesingenen Knopf hatte er schon. Eiff Zwölfer hat er mit Errathen gewonnen, eilf mit seinem eigenen Räthsel, einen hat er zurück bezahlt, und dem Schiffer 18 Kreuger Trinkgeld entrichtet.

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Des Seilers Antwort.

In Donauwörth wurde zu seiner Zeit ein Roßdieb gehenkt, und der Hausfreund hat schon manchmal gedacht: Wer heut zu Tag an den Galgen oder ins Zuchthaus will, wozu braucht er ein Roß zu stehlen? Kommt man nicht zu Fuß früh genug? Der Donauwörther hat auch geglaubt, der Galgen laufe ihm davon, wenn er nicht reite, und ist das Roß einem ungeschickten Dieb in die Hånde gefallen, so fiel der Dieb einem ungeschickten Henkersknecht in die Hände. Denn als er ihm das hånfene Halsband hatte an= gelegt, und stieß ihn von der Leiter vom Seigel herunter, so zuckte er noch lange mit den Aügen hin und her, als wenn er sich noch ein Rößlein

aussuchen wollte in der Menge. Denn unter den Zuschauern waren viele zu Pferd und auf den Lei= terwägen und dächten: Man siehts beffer. Als aber das Volk anfieng, laut zu murren, und der ungeschickte Henker wußte sich nicht zu helfen, so warf er sich endlich in der Angst an den Gehenkten hin, umfaßte ihn mit beiden Armen, als wenn er wollte von ihm Abschied nehmen, und zog mit aller Kraft, damit die Schlinge fest zusammen gehen, und ihm den Athem tödten sollte. Da brach der Strick ent= zwei, und fielen beide mit einander auf die Erde hinab, als wenn sie nie wåren droben gewesen. Der Missethåter lebte noch, und sein Advokat hat ihn nachher gerettet. Denn er sagte:,,der Malefikant hat nur Ein Roß gestohlen, nicht zwei, so hat er auch nur Einen Strick verdient," und hat hinten dran viel lateinische Buchstaben und Zahlen gefeht, wie fie's machen. Der Henker aber, als er Nachmittags den Seiler sah, fuhr ihn ungeberdig an: Ist das auch ein Strick gewesen? sagte er; man hätt euch selber dran henken sollen.“ Der Seiler aber wußte zu antworten : ,,Es hat mir niemand gesagt, sagte der Seiler, daß er zwei Schelmen tragen soll. Für einen war er stark genug, du oder der Roßdieb."

Der geheilte Patient. *)

Reiche Leute haben tros ihrer gelben Vögel doch

manchmal auch allerlei Lasten und Krankheiten auszustehen, von denen Gottlob der arme Mann nichts

**) Die Abbildung ist im rheinl. Bildermann enthalten.

weiß, denn es gibt Krankheiten, die nicht in der Luft stecken, sondern in den vollen Schüffeln und Gläsern, und in den weichen Sesseln und seidenen Bettern, wie jener hautreiche Amsterdamer ein Wort davon reden kann. Den ganzen Vormittag saß er im Lehnseffel und rauchte Tabak, wenn er nicht zu faul war, oder hatte Maulaffen feil zum Fenster hinaus, aß aber zu Mittag doch wie ein Drescher, und die Nachbarn sagten manchmal: „Windet's draußen, oder schnauft der Nachbar so?" Den ganzen Nachmittag aß und trank er ebenfalls bald etwas Kaltes bald etwas Warmes, ohne Hunger und ohne Appetit, aus lauter langer Weile bis an den Abend, also, daß man bei ihm nie recht fagen konnte, wo das Mittagessen aufhörte und wo das Nachteffen anfieng. Nach dem Nachteffen legte er sich ins Bett, und war so můd, als wenn er den ganzen Tag Steine abgeladen, oder Holz gespalten hätte. Davon bekam er zuleht ei= nen dicken Leib, der so unbeholfen war, wie ein Maltersack. Essen und Schlaf wollte ihm nimmer schmecken, und er war lange Zeit, wie es manch= mal geht, nicht recht gefund und nicht recht krank; wenn man aber ihn selber hörte, so hatte er 365 Krankheiten, nåmlich alle Tage eine andere. Alle Aerzte, die in Amsterdam sind, mußten ihm rathen. Er verschluckte ganze Feuereimer voll Mix= turen, und ganze Schaufeln voll Pulver, und Pillen wie Enten - Eyer so groß, und man nannte ihn zulezt scherzweise nur die zweibeinige Apotheke. Aber alles Doktern half ihm nichts, denn er folgte nicht, was ihm die Urzte befahlen, sondern sagte: Fouder, wofür bin ich ein reicher Mann, wenn

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