S. 14. Von den Vergleichsversuchen S. 16. Der Entwurf zum Reichsabschiede wird be §. 17. Der allgemeine Reichsabschied wird bekannt gemacht Seite 122 139 147 Werth der Augsburgischen Confession. I. Verhältniß der Confession zum S. 18. Verhältniß der protestantischen Kirche zu den S. 19. Verhältniß der protestant. Kirche zu den katholischen Fürsten S. 20. Segnungen des Protestantismus für jeden §. 21. Verhältniß des Protestantismus zu seinen II. Verhältniß der Confession zur S. 22. Verhältniß des Protestantismus zur kathol. 169 174 180 186 a) zum ächten Katholicismus 195 b) zur sichtbaren, damaligen und jeßigen katholischen Kirche 205 III. Verhältniß der Confession zur protestantischen Kirche selbst. §. 23. Werth der Augsburgischen Confession nach ihrem Inhalt 211 3) Verhältniß der kirchlichen Bekenntniß- 222 4) Ob die Confession nach dem Willen der 232 233 6) Die Confession ist unser Bekenntniß und 236 8) Kirchlicher Werth der Confession 9) Ist die Confession nicht überflüssig ? Confessio oder Bekenntniß des Glaubens Auszug aus der katholischen Widerlegung und aus Melanchthon's Apologie nebst den Grundzügen der jezt noch streitigen Lehren . 238 240 . 245 248 324 S. 1. Einleitung. Jedem denkenden Menschen ist es Bedürfniß, in Zeitpuncten, an die sich große Erinnerungen knüş pfen, seinen Geist in die verflossene Zeit zurückzuversehen, und ihn in stiller Betrachtung dessen, was einst geschah, für die Gegenwart und Zukunft zu stärken. Dieses Bedürfniß ist um so größer, je mehr man seinen Standpunct in der großen Menschenfamilie begreift, und wenn auch hier das Ges fühl der Nichtigkeit im Vergleich zu den Millionen Menschen den Einzelnen niederdrückt, so erhebt ihn doch auf der andern Seite das Bewußtseyn seines göttlichen Ursprungs und der göttlichen Leis tung, deren er durch den ewigen Lenker der Welt ge nießt, zur freudigen Anerkennung seines menschlichen Werths. Aus diesem gedoppelten Gefühle entspringt die ächte Demuth, welche nothwen: dig ist, wenn große geschichtliche Ereignisse eine gesegnete Wirkung auf die Nachwelt haben sollen. Denn nun erscheint die Geschichte nicht mehr als ein endloses Gewirre zufälliger Erscheinungen, sondern als ein planmäßiges Walten des göttlichen A Geistes in allem Menschlichen; welches Walten von Einer Urquelle ausgieng und zu der Einen wieder hinführt. Und die Thätigkeit selbst der einzelnen Menschen, wie unbedeutend sie auch für sich betrachtet ist, wird wesentlich und wichtig, und steigt in ihrer Bedeutung, wenn Einer als der Lichtpunct hervorragt, auf den die Bestrebun gen der Andern gerichtet sind. So ist das Zeitalter der Kirchenverbesserung ein höchst merkwürdiger Act der göttlichen Welts regierung. Schon ein halbes Jahrtausend zuvor entwickelt sich der Keim der Reformation; die himmlische Pflanze wuchs lange unbemerkt; dann aber, als man auf sie aufmerksamer wurde, vers gebens in den Boden geschlagen, aus dem sie die menschliche Ohnmacht nicht reißen konnte, ers starkt sie unter dem wilden Unkraut, das mächtig emporgeschossen war, zu einem hochragenden Baum, und, gesegnet von oben, verbreitet sie immer weis ter ihren wohlthätigen Schatten und giebt reichlich ihre labende Frucht zur Ehre dessen, der die Pflanze einst in den menschlichen Boden gesenkt hatte. Unter den tausend Gärtnern, die mit der Pflege des Baums beschäftigt sind, zeichnen sich Wenige aus, und unter den Wenigen wieder Luther und Melanchthon. Aber alle Arbeiter sind willkommen, und nach dem Muster der Meister arbeiten immer Mehrere, die rühmlich in die verlassenen Fußstapfen treten. Der Arbeiter sind noch nicht genug, der treuen sind sogar im Laufe der Zeit weniger geworden. Es erscheint darum für jeden Protestanten Pflicht, zur Arbeit zu rufen, *und denen, die aus Irrthum das Belohnende der Arbeit am Baue des Reiches Gottes nicht kennen, den Irrthum zu nehmen, denen aber, die aus Verzagtheit sich zurückziehen, zu zeigen, daß auch des Einzelnen Scherflein sehr wichtig und förders lich ist. Dazu kommen noch die besonderen Mahnungen der Zeit. Während sich das dritte Jahrhundert des Protestantismus schließt, scheint es, als wollten Viele die Zeit der Reformatoren als eine Zeit beschränkter Einsicht und scholastischer Formeln bezeichnen, und indem sie gerade die tiefe christliche Weisheit und apostolische Kraft, die aus jener Zeit jeden Unbefangenen erhebt, übersehen, werden sie verleitet, eine andere Weisheit und einen andern Glauben zu suchen, den sie dann theils mit Willkür, theils auch mit Scharfsinn zusammenseßen, ohne ihn aber zu einem Ganzen verbinden oder Andern als die Wahrheit anpreisen zu können. Und so nimmt die Zerrüttung in der Kirche überhand, wie viel man auch ihr zu wehren bemüht ist. Der Bau des Reichs der Wahrheit ist zunächst nur durch ein frommes und besonnenes Forschen in der heiligen Geschichte erreichbar, als dem angemessensten Wege für unsere geistigsinnliche Natur. Gefördert kann er aber durch eine Kenntniß der Kirchengeschichte werden, besonders desi jenigen Theils, in welchem Gottes heiliges Wals |