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Vorfahrers, Georgs von Limburg regierte, wurde so wenig gehört, als das Zetergeschrei der Mönche, denen für ihre Existenz bange wurde, wenn gleich auch unter ihnen viele die Wahrheit bekannten *). Aber es war nichts Geringes, zur

*) Schon im 15. Jahrhundert (1492) predigte åcht evange= lisch ein Pater Stephan Fridelinus aus Wimmenden im Königreiche Würtemberg, im Frauenkloster zu St. Clara in Nürnberg.,,Wenn wir sprechen: in via tua vivifica me, so bitten wir Gott nicht um das natürlich lange Le= ben; wir sollen es Gott befehlen, wie lang wir leben. Aber hier wird gemeint das Leben der Gnaden, und die ewige Seligkeit, und so wir nicht entrinnen mögen dem ewigen Tod, und kommen zu dem ewigen Leben durch die Gnade Gottes, so sollen wir Gott bitten, daß er uns lebendig mache in dem Leben der Gnade, und das sollen wir billig mit großer Begierde bitten, so doch alles gut in dem und dergleichen Worten begriffen ist.“ Vgl. Vees senmeyer's Samml. zur Kirchengeschichte des sechszehn= ten Jahrh. S. 197.

Unter die Vorläufer der Reformation in Nürnberg und Hof verdient auch der Ritter D. Theodoricus Morung gezählt zu werden. Man verschrie ihn wegen seiner Einsichten als Geisterseher und Herenmeister. Im Jahre 1489 predigte in Franken, und besonders in Nürn berg ein päbstlicher Legat Raimund Peyraudi Ablaß. Als zu derselben Zeit der róm. König Maximilian sich in Nürnberg aufhielt, so eilte Morung eben dahin, um den Prinzen zu sehen, und dem Ablaß zu widersprechen. Hier wandelte er in der Kühle der Nacht zuweilen als Ritter in Panzer und Gürtel, zuweilen als Magier,,, lispelte den Laien ins Ohr, predigte den Predigern und Religiosen, und betheuerte mit Elias Kraft den staunenden Obern: Gott ist Erbarmer, braucht kein Geld für die Sünde, Christus ist Erlöser Gehorsam ist besser denn Opfer. “ Der Legat erfuhr es, ließ ihn verfolgen, auf der Heerstraße, als Morung aus der Stadt floh, von Reisigen und Knech, ten überfallen, und so schlagen, daß sein Blut den Sand

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Lutherischen Lehre sich zu bekennen, da der Kaiser alle Anhänger Luther's in die Reichsacht erklärt hatte, da Nürnberg bisher für eine der geliebte: sten und treuesten Reichsstädte beim Kaiser galt, da der Bischof von Bamberg jede Bewegung ers fuhr, und ein Heer von Mönchen, als Augustiner, Schotten, Carmeliter, Carthäuser, Dominikaner und Franziskaner in der Stadt selbst die reich sten Klöster besaß. Nur die Ueberzeugung, daß man Gott mehr als den Menschen gehorchen müsse, und daß, wo Gott das Unternehmen beginne, auch ein günstiges Ende folgen werde, schlug den immer neu erwachenden Kleinmuth nieder.

Doch die Kirchenverbesserung mußte auch hier aus dem geistlichen Stande hervorgehen, da er die größte Schuld an dem Verderbniß trug ").

färbte. Aber ein Diener des Burggrafen Friedrich Wolf von Lúchau, rettete ihn nach Cadolzburg, wo eben der Burggraf ein Luftlager hielt. Derselbe ließ ihn dann auf die Veste Culm bringen, und bis zum J. 1498 verwahren. Von nun an aber wirkte Morung als Pleban in Hof, wanderte dann als Apostel herum zu Nürnberg, Bamberg und Würzburg. 3ulegt gieng er sogar nach Rom.

Vgl. Zeit- und Handbüchlein für Freunde theol. Lectúre. Bair. 1787. S. 33. Etwas verschieden erzählt die Begebenheit mit Morunger Schúlin in seiner Fránk. Reform. Gesch. Nbg. 1731. S. 13.

*) Wie denn auch Pabst Adrianus VI. selbst bekannte durch seine Oratorn zu Nürnberg, daß aller dieser Unrath aus der Geistlichen Mißbräuchen kommen sey, und verheißen, dieselbigen auch helfen zu ändern. Da aber solche Mißbrauche so unleidlich viel und groß, und nicht geändert

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Es fanden sich auch bald drei Männer, die unerschrocken die Wahrheit bekannten: der Probst bei St. Sebald Georg Peßler, der Probst bei St. Lorenzen Hector Pömer, und der Prior der Augustiner Wolfgang Volprecht. Sie fiengen ihre Verbesserungen im J. 1522 an, und der nachmals durch seine Lebensgeschichte so merk würdig gewordene Osiander von Gunzenhausen wurde von Pömer zum Prediger bei St. Lorenzen bestellt. Die Wirkungen wurden immer sichtbarer; die Prozessionen in der Stadt fanden großen Widerwillen; Luther's Schriften wollte man sich nicht mehr verbieten lassen. In der Charwoche 1523 wurden die beiden Pröbste durch eine Schrift ihrer Gemeinden ersucht, ihnen das heilige Abendmahl unter beiderlei Gestalten zu reichen. Die Pröbste fragten beim Rathe an, und erhielten den Bescheid: ,,Da das Begehren von Bürgern herrühren könne, die noch nicht recht im Glauben unterrichtet wäs ren, oder wohl gar aus Vorwig und andern un lautern Ursachen, so könnte eine Willfahrung wohl eher zu einer Zerrüttung und Erweckung allerlei Widerwillens als zu einer christlichen Einigkeit ges reichen. Sie sollten daher noch zur Zeit diese Neuerung unterlassen, könnten sich aber mit ihrem

wurden durch die, so es billig thun sollten, begunnten sie von sich selbst in deutschen Landen zu fallen, und die Geistlichen darüber veracht zu werden." Luther's Bedenken an Churf. Johann vom J. 1529. bei de Wette Theil 3. G. 439 ff.

Begehren an den Bischof zu Bamberg wenden." Vom Bischof wurden sie abgewiesen.

Jedoch durfte auf Verbot des Raths keine Ablaßfahne in der Charwoche aufgerichtet, kein Passionsspiel am Charfreitag und in der Osters mette vorgenommen, mit dem Palmesel nicht mehr in der Stadt herumgezogen werden.

So verstrich das Jahr 1523. Im folgenden ließ der Erzherzog Ferdinand, der als kaiserlicher Statthalter in diesem Jahre in Nürnberg wohnte, einige Mitglieder des Raths vor sich fordern *), und beschwerte sich über die vorgenommenen Neues rungen, indem Bücher und Lieder, gegen die kais serliche Majestät gerichtet, in der Stadt verkauft, Frrungen von den Predigern angestiftet und das Wormser Edict nicht vollzogen würde. Der Rath entschuldigte sich mit seinen bisherigen Maßregeln und vertheidigte seine Prediger, die weder luthe risch, noch anderer Menschen Lehre anhängig wäs ren, sondern das Evangelium nach Auelegung der Schriften, die in der christlichen Kirche gebilligt wäs ren, lehrten**). Daß nun aber der Nath noch weiter

*) Vgl. Müller's Reform. Gesch: der Stadt Nürnberg. Nbg. 1770. S. 33 ff. Von der Nothwendigkeit einer Kirchenverbesserung zeugen auch die hundert Beschwerden der deutschen Nation, welche von den weltlichen Fürsten und Ständen auf dem Reichstage zu Nürnberg 1523 dem päbstlichen Legaten übergeben wurden.

Dieß war im Einklange mit dem Reichsabschiede vom J. 1524 zu Nürnberg, worin ausdrücklich stand, daß,, mittler zeit (d. i. während die Lutherischen geprüft werden sollten)

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einschreiten solle,,, das würde nicht allein unverantwortlich, sondern auch gemeiner Stadt, wie sich die Läuften anließen, in alle Wege schädlich seyn.“

Bald darauf nahm der Augustiner-Prior Volprecht in seiner Kirche Veränderungen vor. Er schaffte die Messe ab, fieng an deutsch zu singen und zu lesen, und reichte den Communicanten den Kelch. Es waren ihrer über dreitausend am Osterfeste. Zu Pfingsten folgten seinem Beispiele auch die beiden Pröbste in ihren Kirchen. Nun unters blieb eine Ceremonie nach der andern.

Der Rath war darüber in großer Verlegens heit. Er ließ die Pröbste warnen, äußerte seine Besorgnisse wegen des Kaisers, machte aufmerk sam, daß dergleichen Veränderungen außer Wittenberg sonst noch an keinem Orte vor: genommen, und unter den abgeschafften Gebräuchen manche seien, daran der Menschen Seligkeit nicht liege. Er gestattete aber die Predigt des Evans geliums, so wie die deutsche Sprache in der Able sung der biblischen Abschnitte bei der Messe und die Austheilung des Abendmahls unter den beiden Gestalten. Allein die Pröbste entschuldigten ihren Ungehorsam mit der Stimme ihres Gewissens. Im September mußten die Nürnberger Reforma

das heilige Evangelium und Gottes Wort nach rechtem wahrem Verstand und Auslegung der von gemeiner Kirche angenommenen Lehrer ohne Aufruhr und Aergerniß geprediget und gelehret wird. Vgl. von der Lith Ref. Hist.

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