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die guten Werke sind nicht nothwendige Folgen des Glaubens, sondern Wirkungen der Gnade, und

verdienen den Himmel

wegen der zeitlichen Süns denstrafen ist Genugthuung den Menschen nöthig es giebt sieben Sacramente

die Sacramente wirs

ken schon durch ihre äußere Handlung, sobald man die Wirkung nicht hindert das Bekenntniß der einzelnen Sünden ist nothwendig die kirchliche Tradition ist das ungeschriebene Wort Gottes die sichtbare katholische Kirche ist die alleinwahre es giebt eine göttliche Hierarchie der Pabst ist das sichtbare, von Gott selbst verordnete Obers haupt der Kirche die Heiligen sollen gottesdiensts lich verehrt und zur Fürbitte angerufen werden — der Priestercölibat ist eine Folge der höheren Weis hen Klöster, Ablaß, Wallfahrten und Entzies hung gewisser Speisen sind nüßliche Einrichtungen.

So lange die katholische Kirche auf diesen Lehren und Gebräuchen beharrt, können die Protes stanten ihrer Bekenntnißschrift nicht entbehren, und haben die Verpflichtung, ihre Glaubensgenossen von der Unrichtigkeit der ihrem Lehrbegriffe entgegen stehenden Behauptungen zu belehren. Diese Verpflichtung hebt kein staatsbürgerliches Verhältniß auf, wie sich auch die katholische Kirche die Befug niß nicht nehmen läßt, bei jeder Gelegenheit uns des Irrthums anzuklagen. Nur ist zu wünschen, ja es ist zu fordern, daß, nachdem die beiden Religionsbekenntnisse in Deutschland gleiche Rechte und gleiche Gültigkeit haben, der Streit vom wiss

senschaftlichen Standpunkte aus geführt, in den Belehrungen an das Volk die evangelische Milde, die verständige Ruhe, der feinere Geschmack des Zeitalters erkennbar sei, und daß keine Partei mit den gröberen Waffen des sechszehnten Jahrhuns derts in Rede und Schrift die andere verfolge. Je mehr die Leidenschaft aus dem Spiele bleibt, je mehr der Streit zur Ehre Gottes, aus reiner Frömmigkeit, ohne menschlichen Hochmuth und Eigennuß geführt wird, je mehr sich die Parteien auf einen allgemeineren Standpunkt, wie ihn die Wissenschaft anweist, erheben, desto eher ist eine Verständigung und Milderung der gegenseitigen Behauptungen, Annäherung an die biblische Einfach heit, und, was Gott schenken wolle, Hoffnung zur Einheit unter Christo möglich. Da der päbstliche Primat in den neueren Zeiten nicht mehr so scharf und schroff, als in dem Mittelalter hers vortritt, da man einsieht, daß weniger die äuße: ren Bande, als die inneren der christlichen Liebe die Kirche zusammenhalten: so läßt sich hoffen, daß im Fortgange der Zeit auch die Idee der Kirche reiner aufgefaßt, nicht in dem Bestehenden eine Vollkommenheit, nicht im Streben das Ziel erkannt werde. Je mehr diese Ueberzeugung in der katholischen Kirche geltend gemacht und ausgebildet wird, desto eher ist eine Einsicht in die Mangelhaftigkeit aller menschlichen Einrichtungen, ein Aufhören aller Verdammung bei widerstrebenden Behauptungen zu erwarten. Wenn auch die äu

ßere Trennung noch länger und für immer fortbes stehen sollte, welches so lange gewiß ist, als die katholische Kirche die Tradition für eine reine Ers kenntnißquelle erklärt, so ist dieß, weil die Mans gelhaftigkeit alles Menschlichen eine Verschiedens heit in den Formen und Mitteln, aber eine Einheit im Wesen und Zwecke zu fordern scheint, in dem Falle nicht beklagenswerth, wenn die innere Einheit im Geiste, im Glauben an Christum, in der Liebe zu den Brüdern, in der Hoffnung der ewigen Seligkeit wächst, und diese innere Christs lichkeit sich immer sichtbarer im äußeren Leben beurkundet, was wir wünschen und hoffen.

1. Verhältniß der Confession zur protestantischen Kirche selbst.

S. 23.

Werth der Augsburgischen Confession nach ihrem Inhalte.

Ohne hier auf die Form des Bekenntnisses einzugehen, worüber wir bereits S. 90 ff. geredet haben, erwägen wir nur mit wenigen Worten den Werth des Inhalts der Confession für den Pros testanten als Glied seiner Kirche. Denn das war der positive Hauptzweck des Bekenntnisses, den gemeinsamen Glauben der Protestanten offen und einfach vorzulegen, und in dieser Darlegung dem Beispiele der al

ten christlichen Kirche zu folgen. So ers schienen die neuen Bekenner nicht nur als Glieder einer wahrhaft bestehenden Kirche, die nicht blos ein ausschließendes, sondern auch ein Gemeinsames und Einigendes besitzt; sondern sie erfüllten. auch einen grechten Wunsch ihrer eigenen Anhänger, indem dieselben erfuhren, was nach so langem Streite als biblische Wahrheit gewonnen und ihr Gemeingut geworden sei. Fast die ganze christliche Glaubenslehre *) ist in der Confession zusammengedrängt: Ein Gott ist, Vater, Sohn und Geist, Schöpfer und Erhalter der Welt. Ein Erlöser ist, Gott der Sohn, Herr und Richter der Welt. Ein heiliger Geist ist, der in den bußfertigen Sündern den Glauben und allein durch den Glauben die Rechtfertigung vor Gott aus Gnaden bewirkt. Eine Taufe ist, durch die wir der Gnade Gottes zugeführt werden. Ein Abendmahl des Herrn ist, durch das wir die Gnade Gottes in Christo in uns aufnehmen; beide Sacramente fors dern den Glauben und mehren den Glauben. Der Mensch ist voll böser Neigung von Natur aus; durch Reue und Glauben wird er wiedergeboren; frei wird der Mensch erst durch die Gnade. Der böse Wille wirket die Sünde. Gute Werke schmü

*) Congessi igitur simplici studio capita confessionis, quae exstat, complexus paene summam doctrinae ecclesiarum nostrarum, et ut Imperatori responderetur et ut falsa crimina depellerentur. Ph. Melanchthonis consilia 11. p. 392.

den den Glauben, der sie wirket. Seligkeit und Strafe erwartet die Menschen, je nachdem sie den Glauben ergriffen oder in Sünden verharrt haben. Das Predigtamt ist eine göttliche Anstalt zur Vers kündigung der Gnade und Darreichung der Sacra mente, und es soll nur von berufenen Dienern verwaltet werden. Ein Bekenntniß der einzelnen Sünden verlangt Gott nicht. Die Kirche ist die Ge meinschaft Aller, die an Christum glauben; aber unter ihnen sind viele böse Menschen und Heuchler. Kirchengebräuche fördern die Frömmigkeit nicht. Die weltliche Obrigkeit ist Gottes Ordnung.

Diese Wahrheiten haben den Reformatoren viele Feinde gemacht, obschon sie keineswegs dars auf ausgiengen, ihre Gegner zum Abfalle von der herrschenden Kirche zu bewegen. Schon der Reichs, tag zu Augsburg giebt hinlängliche Belege, andere liefert die Reformationsgeschichte. Es war wenig Hoffnung vorhanden, daß die Kirchenverbesserung durchgeführt und die errungene Wahrheit behauptet werden könnte. Allein gerade die vielen und nach und nach erfolgenden Kämpfe mit den Katholiken befestigten die junge Kirche; immer freier und nicht gewaltsam entwickelte sich die einfache Verfassung und trat in das Leben, und tausend Umstände kamen hinzu, welche den Kaisern und den Päbsten bald von ihrer eigenen Partei, bald von auswär tigen Verhältnissen als Hindernisse in den Weg gelegt wurden, so daß der Plan der Ausrottung gegen die Protestanten nicht so schnell in das Werf

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