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in Einziehung der Kirchenschäße war, indem er befahl, in jeder Kirche Einen Kelch, (in Städten und Klöstern zwei) aber die schlechtesten zu lassen. Auf diese Weise erhielt er allein aus dem Fürstens thume Baireuth 24,562 fl. 4 Pfund 21 Pf., eine Summe, die dem halben Ertrage des Fürstens thums gleichkam, ungerechnet die Perlen, Edelsteine nnd Meßgewänder, von denen viele reich mit Perlen gestickt, oder aus ganz gulden Stüften gemacht waren. Luther'n hatte er einige Monate vorher um sein Gutachten über die Kirchens schätze angegangen, da er (der Markgraf) nichts als Gottes Ehre, das Heil seiner Unterthanen und den gemeinen christlichen Frieden suche, sich auch der Stift und Klostergüter nicht zu bessern, (d. i. zu seinem Vortheil gebrauchen) gedenke. Es war aber vergeblich, daß ihm Luther *) anrieth, die Klöster bestehen zu lassen, bis sie aussterben würs den, sodann eine oder zwei höhere Lehranstalten und gute Volksschulen in allen Städten und Flek ken anzulegen ***).

Nach dieser Abschweifung, welche das Bedürfniß einer Reformation auch in unsern Provinzen auseinander sehen sollte, kehren wir zur allgemei neren Geschichte der Kirchenverbesserung zurück.

*) Luther's Brief vom 18. Jul. 1529. In der Sammlung von de Wette. Th. 3. S. 485 f.

**) G. W. A. Fikenscher's
Baireuth. München 1813.

Geschichte des Fürstenthums
S. 277 ff.

S. 4.

Verhandlungen der Protestanten bis zur Ankündigung des Reichstags in Augsburg.

Die evangelischen Stände hatten sich im Mai in Nürnberg versammelt, und am 27. beschloss sen, den Bürgermeister Joh. Ehinger von Mems mingen, den Syndicus Mich. von Kaden zu Nürnberg, und den Secretär des M. Georg, Ales rius Frauentraut als Gesandte an den Kaiser nach Italien zu schicken. Diese Männer sollten dem Kaiser die Speierische Protestation überreichen und die Aufrechthaltung des milderen Beschlusses vom J. 1526 erwirken. Sie sollten den Kaiser zu überzeugen suchen, daß die evangelischen Stän de Luther'n und seines Gleichen nur für Menschen hielten, die gar wohl irren könnten, und daß man aus diesem Grunde ihrer Lehre nur in so weit anhienge, als sie unwidersprechlich in der heiligen Schrift gegründet wäre *).

Der Kaiser Carl V. hatte eben mit König Franz von Frankreich den zweiten Frieden geschloßsen, und (29. Jun. 1529 zu Barcellona) eine näs here Verbindung mit dem Pabste Clemens VII. eingeleitet, die begreiflicher Weise der Pabst bez nüßte, um durch Carl die Kezer zum Gehorsam gegen die Kirche zurückzuführen, und, im Falle gelinde Mittel nicht fruchten würden, die Gewalt der Waffen zu erproben.

*) Fikenscher's Gesch. des Fürstenth. Baireuth. S. 283 f.

Sehr ungelegen kamen deßhalb die protestans tischen Gesandten am 17. September nach Pia cenza, wo sie lange harren mußten, bis sie vom Kaiser eine Audienz erhielten. Am 13. October ertheilte er ihnen ihre Abfertigung und ließ sie auf den lehten Speierischen Abschied verweisen. Alz sie hierauf an ein freies Concilium appellirten und ihre Protestation dem Kaiser zufertigten, ließ ihnen derselbe seinen Unwillen erklären und befeh len, mit keinem Fuße aus ihrer Herberge zu weis chen, auch an die Ihrigen nach Deutschland nichts zu schreiben, und Niemanden an sie zu schicken bei Verlust ihres Lebens. Erst am 30. October wurden sie in Bologna, wohin sie dem Kaiser folgen muß, ten, ihrer Haft entlassen, und kehrten unverrichtes ter Sache nach Deutschland zurück.

Dieses Betragen des Kaisers wollten einige Gelehrte mit seinem nachmaligen Ausschreiben nur dadurch in Einklang bringen, daß sie sagten: der Kaiser habe despotische Plane gegen den Pabst und die Protestanten im Schilde geführt, und nach der damaligen Lage der Dinge die Katholiken an sich ziehen wollen. Als er aber gesehen habe, daß er den katholischen Ständen doch nicht recht trauen könne, so habe er sich milder gegen die Pros testanten vernehmen lassen. Allein dieß ist nicht historisch nachzuweisen. Sei es, daß Carl durch

*) Plank's Geschichte des protestant. Lehrbegriffs. Th. 3.. S. 10 ff.

die Gefangennahme der deutschen Gesandten den Fürsten einen Schimpf anthun wollte, so folgt daraus nur so viel, daß der Kaiser herrisch übers haupt war, und Niemanden gestatten wollte, in Sachen, die das Reich zerrütten, sich zu rechtfertigen. Aber eben das Gefühl des Unrechts über diese Bes handlung und die entweder von selbst oder durch den Pabst gewonnene Ueberzeugung, daß die Streits frage nicht so leicht abgemacht werden würde, konnte ihn veranlassen, den Weg der Güte einzus schlagen.

Unterdessen hatten die evangelischen Stände zu Rotach im Coburgischen, dann zu Marburg und Saalfeld berathschlagt, ob sie sich nicht auf eine Gegenwehr vorbereiten sollten, da man namentlich von den Bischöffen und den weltlichen Fürsten, die ihnen beistehen würden, Gewalt befürchtete. Man meinte, mit 1500 Mann zu Pferd und 3000 zu Fuß diesen Zweck zu erreichen. Aber was sollten diese Wenigen, wenn der Pabst einen Religions, krieg erregen wollte? Luther war gegen alle kries gerischen Maßregeln. Sein fester Glaube, der ihn in Worms gestärkt und zum Sieger gemacht hatte, fand nicht in menschlicher, søndern allein in göttlis cher Hülfe den Schuß für seine Sache *).

*) Daher schrieb er am 22. Mai an den Churf. Johann von Sachsen:,, Erstlich ist das gewiß, daß solch Bündniß nicht aus Gott, noch aus Trauen zu Gott geschieht, sondern aus menschlichem Wiße, und menschliche Hülfe allein zu suchen, darauf zu trogen, welches keinen guten Grund

Zu Luther's religiösen Zweifeln an der Recht mäßigkeit eines Waffenkampfs gesellten sich noch die besondern Mißhelligkeiten wegen Zwingli's Vorstellung vom heiligen Abendmahle, welcher Stras burg und andere Städte beipflichteten; dann die Be sorgnisse wegen des unruhigen Landgrafen Phi

hat, und dazu keine Frucht bringen mag, angesehen, daß
solch Bündniß unnöthig ist; denn der Papisten Haufe nicht
so viel vermag, noch so viel Herz hat, daß sie sollten etwas
anfahen, und hat Gott allbereit uns gegen sie mit guten
Mauern seiner Kraft verwahret. So schafft auch solch
Bündniß nicht mehr, denn daß der Widertheil verursacht
wird auch Bündniß zu machen, und vielleicht, als zur
Wehre und Schuß, daneben denn thun möchten, das sie
sonst wohl ließen." Vgl. de Wette's Samml. 3. Bd.
S. 455.
In gleichem Sinne schrieb Luther am 18.
November 1529: ,,Noch hat Gott gnädiglich immerdar
ausgeholfen und E. C. F. G. festen Muth gegeben und
ohne Trost beide leiblich und geistlich nicht gelassen, son-
dern wunderbarlich alle böse Tücke und Stricke des Teufels
aufgedeckt, zerrissen und zu Schanden gemacht. Er wird's
auch fürder nicht böse machen, so wir glauben und bitten.
Wir wissen ja gewiß, haben's auch in öffentlicher Hülfe
Gottes erfahren bisher, daß unsere Sache nicht unser,
sondern Gottes selber ist. Das ist ja unser Troß und
Trost; darum er sich als ein treuer Vater solcher seiner
Sachen also angenommen und vertheidiget, daß wir ́mús-
sen bekennen, es sei über unsere Kunst und Macht gewest,
und hätten also nicht mögen mit unserer Vernunft regie-
ren, vertheidigen oder ausführen. Wir wollen, ob
Gott will, mit Bitten und Flehen gegen Gott_mehr aus-
richten, denn sie mit allem ihrem Troßen. Allein, daß wir
unsere Hände rein von Blut und Frevel behalten, und
wo es dazu käme (als ich nicht meine), daß der Kaiser
fortdringe, und mich oder die andern forderte, so wollen
wir für uns selbst mit Gottes Hülfe erscheinen und E. C.
F. G. in keine Gefahr sehen.“ De Wette. Th. 3.

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