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katholischer Graf der Religion wegen ihm unges bührlich begegnen wollte, sprach er: „Was will sich der elende Speichel Gott widersetzen? Christus wird doch das Feld behalten!"

Als Volkamer († 1541) der Zusammens kunft in Regensburg 1541 beiwohnte, schrieb Melanchthon von ihm an Veit Dietrich:,,durch die Aeußerung eures Gesandten Clemens Volkamer bin ich in diesen Tagen ungemein ergözt worden. Denn er sprach von der Standhaftigkeit des Raths und eurer Kirche sehr nachdrücklich, und fügte aus eigenem Antrieb noch Manches hinzu, was wohl der Mühe werth ist, daß du es erfährst. Er sagte: indem er jetzt das Bekenntniß und die Apologie wieder lese, denke er mit mehr Aufmerks samkeit über die Größe des Gegenstandes nach, und umfasse die nothwendige Sache der Kirche mit größerer Reinheit des Herzens. Diese Worte waren mir eine Wonne." (Vgl. Melanchthonis Epp. lib. IV. p. 123.)

Christoph Coler war, schreibt Melanch thon an Veit Dietrich (Epp. lib. III. p. 226) als er Coler's Tod erfahren hatte († 1536), ein Mann von seltener Vaterlandsliebe und Geistesgewandtheit. Daher hat an ihm eure Republik einen großen Verlust erlitten. Auch wir verloren in ihm einen Beschüßer und Freund. Darum trauern

wir mit Recht. Oft schreckt mich der Tod großer Männer, wie eine böse Ahnung. Die Vorsehung scheint den Staaten, die des Schußes tüchtiger

Männer beraubt werden, ein Unglück anzukündi gen. In gleiche Klagen ergoß sich Camerar in einem Briefe an Eobanus. (Epp. familiar. lib. VI. p. 393. Francof. 1583. Strobel's Miscell. Samml. 2. S. 16.)

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Von den Gebrüdern Baumgärtner vers dient Hieronymus einer besondern Erwähnung. Er war einer der größten und gelehrtesten Staatsmänner, die Nürnberg besaß, (geb. 1498. gest. 1565.), ein vertrauter Freund Melanchthon's und Luther's, der ihm 1524 seine nachherige Gemahlin Katharina von Bora zur Ehe antrug "). Man weiß nicht, warum aus dem Antrage nichts wurde. Ihm verdankt das Nürnberger Gyms nasium seine Entstehung; er nahm an allen Reichstagen und Conventen wegen der Religion oder Politik lebhaften Antheil und wurde zu vielen Unterhandlungen mit Fürsten und Städten gebraucht; er ließ Luther's größern Katechismus im September 1528 zum ersten Male in Nürnberg drucken; er schonte, wenn es die Religion und sein Gewissen galt, selbst seinen Freund Melanch, thon nicht; er machte 1538 mit Erasmus Ebner

*) Er hat sie auch wirklich geliebt. Daher Luther scherzhafter Weise noch am 1. October 1530 an Baumgartner schrieb:,, Saluto te nomine Dominae meae, quondam tui ignis. Sic ei narrabo, cum rediero. Ita soleo cam tuo quoque nomine aliquando ludere." Bei de Wette Th. 4. S. 176. Auch Katharina liebte ihn; daher Luther am 12. Oct. 1524 von ihr fchrieb: necdum vicit amorem tui.

den Anfang zur öffentlichen Bibliothek im Predis gerkloster. In den spätern Jahren rückte er in das Septemvirat und Triumvirat vor. Von seiz nen persönlichen Schicksalen verdient das Unglück Erwähnung, welches ihm am 31. Mai 1544 auf der Rückreise vom Reichstage zu Speier begegnete. Der Ritter Albrecht von Rosenberg, dem einige Schlösser vom schwäbischen Bunde zerstört worden waren, hatte ihn bei Sunsheim im Kreichs gau in einem Walde gefangen. Ganz Deutschs land nahm an diesem Unglücke Antheil; in Ros thenburg und Schwäbischhall, so wie in Nürnberg wurden öffentliche Gebete in den Kirchen für seine Befreiung angeordnet; der Landgraf von Hessen unterhandelte auf Luther's, Melanchthon's, Bue genhagen's und Anderer Fürbitten, wiewohl vers geblich, mit dem Ritter; man schleppte den Ger fangenen mit verbundenen Augen von einem Schlosse zum andern, und ließ ihn öfters ganze Nächte in Wäldern, zuweilen ohne Speise und Trank, zubringen. Erst nach 14 Monaten, und nachdem der Kaiser selbst mit dem Räuber Unters handlungen gepflogen hatte, kam Baumgärtner gegen Erlegung einer Summe von 800 Goldgul den und einer mündlichen und schriftlichen Urs fehde los. Seit dieser Zeit verbat er sich wegen seiner geschwächten Gesundheit alle künftigen Verschickungen zu Reichstagen und Conventen, was man ihm, freilich ungern, gewähren mußte. „In Gelehrsamkeit wetteiferte er mit den gelehrtesten

Männern, von denen noch Briefe vorhanden sind. Er besaß die größte Gerechtigkeit und Mäßigung sowohl in Besorgung der Staatsgeschäfte, als in Verherrlichung der Kirche Gottes; und in der Bes förderung der klassischen Studien diente Niemand in dieser Stadt seinem Vaterlande mit größerer Sorgfalt und Thätigkeit." (Melanchthonis Epp. lib. II. p. 21. Noch einige Nachrichten habe ich in meine Geschichte des Nürnberger Gymnasiums S. 4 eingeflochten. Vgl. Waldau's neue Beitr. 1. Bd. S. 234 ff.)

Erasmus Ebner war ein Sohn des um die Einführung der Reformation in Nürnberg verdienten Hieronymus Ebner; er stand in grofem Ansehen und nahm an vielen Nürnbergischen Staatsangelegenheiten Antheil. Von seiner Hand erhielt der Rath zu Nürnberg die Abschrift der Augsburgischen Confession nach Bericht der Ges sandten vom 6. Jul. (Reichstags- Acta Blatt 116) Im Jahre 1553 trat er in Dienste des Herzogs Heinrich von Braunschweig. Er hatte gros ßen Antheil an der Errichtung der Universität Helmstädt. (Ueber sein vertrautes Verhältniß zu Melanchthon vergl. Strobel's neue Beiträge 3. Bd. 1. St. S. 187 ff.)

Dr. Scheurl kam auf Staupig' Empfehlung 1507 als Professor der Rechte nach Wittens berg, trat aber 1512 als Consulent und Beis fizer des Stadtgerichts in Nürnberg ein. Hier arbeitete er an der verbesserten neuen Ausgabe

des Nürnberger Stadtrechts.

Er galt für den Varro seiner Mitbürger und für das allgemeine Orakel der Stadt.

Dr. Epstein war zugleich Consulent der Stadt Windsheim am Reichstage. Oben wurde bemerkt, daß er wahrscheinlich im Namem der Nürnberger Prediger einen Entwurf zum Glaus bensbekenntniß geschrieben habe.

Andr. Osiander hieß eig. Hosemann, aus Gunzenhausen, (geb. 1498) war ein vorzüglicher Kopf, und besaß vielseitige Gelehrsamkeit. Allein sein Stolz, seine Selbstgefälligkeit und Streits sucht machten ihn noch weit merkwürdiger. In seinem 24. Jahre wurde er der erste evangelische Prediger an der Lorenzkirche (1522). In dem öffentlichen Gespräche, welches der Rath 1525 ans stellte, widerlegte er seine Gegner so nachdrücklich, daß die Einführung der Reformation in Nürnberg förmlich erfolgte. Am Reichstage in Augsburg betrug er sich nicht friedlich und nachgiebig, so daß Melanchthon über ihn klagte. We gen des Interims mußte er 1548 Nürnberg vers lassen, und wurde Pfarrer in Königsberg in Preuz ßen; aber auch da hatte er heftige Streitigkeiten, besonders wegen seiner Subtilitäten in der Lehre von der Rechtfertigung. Er starb 1552.

Joachim Camerarius geb. 1500 zu Bam berg, bezog 1514 die Universität Leipzig, um vor züglich Mathematik und die griechische Sprache zu studiren. In Erfurt beschäftigte er sich mit Mes

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