ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

oder daß sie der Schrift widersprächen; er war zufrieden, wenn sich die Gegner überzeugten, daß die Protestanten durch wichtige Gründe zur Aendes rung bewogen und gedrungen worden wären. Doch selbst diese Milderung war ihm noch nicht genug; daher er an Camerar schrieb:,,weit entfernt, zu meinen, daß ich zu mild geschrieben habe, muß ich besorgen, man möchte sich an meiner Freimüthigkeit ärgern *)."

Erwägt man nun die Wirkungen, welche die abgelesene Confession machte, so ist auch hierin die Stimme der Wahrheit unverkennbar. Zwar merkte man am Kaiser keine Veränderung **).

*) Epp. IV. 95. Plank a. a. D. S. 44 ff.

**),,So vernehmen wir glaublich, daß kais. Maj. Person in diesem Handel nit gar unbericht sei, sondern dem in größter Geheim nachfrage und viel wissen wolle. Denn auch Ihre Maj. jeho des Churfürsten von Sachsen und seiner churf. Gn. Mitverwandten Unterricht und Bekennt. niß ihres Glaubens Alexandern Schweiß zugestellt, Ihrer Maj. dieselben in französische Sprach zu bringen. Und wie man sagt, hab ihm Ihre Maj. nit genug ernstlich befehlen können, daß er ihr sehe und thue ihm recht, damit es um kein Wort fehle, und Ihre Maj. aller Ding den rechten Verstand solcher Unterricht und Bekenntniß in berührter Sprach vernehmen móge. Also daß man sich in solchem Handel ihr eines guten Herzens und Gemüths bei Ihrer Maj. versichert.' Bericht der Nürnb. Ges. v. 28. Jun. Reichstags - Acta. Bl. 97. ,,Auch sind wir vertraulich bericht, daß Phil. Melanchthon jego einen kurzen Epilogum oder Summarium der Artikel des Glau= bens mache, welchen fürder in Französisch transferirt und kais. Maj. ganz in Geheim zu ihren Handen übergeben werden soll, auf daß Ihre Maj. abermals dessen mehre Berichts habe." Bericht v. 29. Jun. Bl. 105. Die fran

"

[ocr errors]

Dieß konnten auch die Protestanten nicht erwar ten, da der Kaiser die Reformation als eine Vers anlassung zu großer Zwietracht im Reiche betrach tete. Jedoch ließ er ihnen durch den Pfalzgrafen Friedrich sagen: Ihre kaiserl. Maj. hätte die Unterricht gehört, und dieweil aber solcher Hans del etwas lang, auch hochwichtig und groß wäre: so erforderte Ihrer Maj. Nothdurft, denselben wohl zu bedenken und zu berathschlagen. Solches wollte auch Ihre Maj. thun, und sich darin halten, daß Ihre kais. Maj. als ein christlicher, gnädiger Kaiser gespürt würde. So auch Ihre Maj. hernach in solchem entschlossen sei, wolle Ihre Maj. ges meldte Churfürsten und Fürsten wieder erfordern lassen *)." Nachher ließ er die evangelischen Fürs sten in der Stille bitten, die Confession nicht druks ken zu lassen, was sie ihm auch zugesagt haben, aber nicht verhindern konnten.

Manche Reichsfürsten haben sich hierauf duldfamer gegen die Protestanten geäußert, wenn auch ihre Duldsamkeit auf ihre Handlungen aus erklärs

zösische Uebersehung lieferte ein kaiserlicher Secretár Namens Adrianus, (Acta. Bl. 374) wahrscheinlich im Auftrag und unter Aufsicht des Alexander Schweiß.

*) Reichstags - Acta. Bl. 93. Auf dem Bl. 94. (vom 26. Jun.) berichten die Gesandten, daß sie hiermit eine richtige Abschrift von der deutschen Confession übersenden, und bitten, daß man sie nicht weiter verbreiten möge. Am 6. Jul. übersendeten sie eine von Erasmus Ebner genommene Abschrift der lateinischen Confession. Vgl. oben S. 62.

baren politischen und kirchlichen Gründen keinen sonderlichen Einfluß gehabt hat. So wird vom Bischof Christoph von Stadion zu Augsburg, der im Anfange seiner Regierung die Protestanten sehr drückte, erzählt, daß er sich zum großen Verdruß seiner Glaubensbrüder so friedlich bewiesen habe, daß ihn einige sogar für einen heimlichen Lu theraner hielten. Noch aus andern Proben gab sich sein vorurtheilsfreier, redlicher und der göttlichen Wahrheit zugethaner Sinn zu erkennen *).

Nach Spalatin's Aussage soll der Herzog Wilhelm von Bayern, als die Confession abgelesen war, nicht nur den Churfürsten von Sachsen freundlich angesprochen, sondern auch zu Hause bekannt haben: so habe man ihm von dieser Sache und Lehre zuvor nicht gesagt. Auch gegen Ec habe er sich verlauten lassen, man habe ihm viel

*),,Wir sind auch glaublich bericht, daß der Bischof von Augsburg also in versammelten Fürsten - Rathe unverscheucht geredt haben solle: Ehe er wollt, daß man unvertragen abscheiden sollte, wollt er ehe die zween Artikel von beider Gestalt des Sacraments und die Priesterehe nachgeben. Und ob es Noth wáre, über das noch mehr zu thun, sollt zu Erhaltung Friedens und Einigkeit an ihm auch nit erwinden. Welche Rede viel der Fürsten dem Bischof hoch verarget und gleichsam dafür achten wollten, als ob er auch lutherisch wáre. Bericht der Nürnb. Ges. v. 28. Jun. Reichstags - Acta. Bl. 97. Vgl. Veesenmeyer's Sammlung von Auffäßen z. Erl. der Kirchen: Literatur = Münz- und Sittengeschichte des 16ten Jahrh. Ulm 1827. S. 90 ff. Strobel's Beiträge 3. Liter. Bd. 1. St. 1. S. 29 f. Siehe auch von ihm oben

"

Anderes von Luther's Lehre vorgeredet, als er in ihrem Bekenntniß gehört habe; man habe ihn auch getröstet, daß diese Lehre widerlegt werden könne. Darauf soll ihm Eck erwiedert haben: mit den Vätern getraue er sich dieselbe zu widerlegen; aber mit der heiligen Schrift nicht. Dagegen der Hers zog:,,so höre ich wohl, die Lutherischen sizen in der Schrift; und wir daneben.“ *)

Der Erzbischof von Salzburg, ein großer Gegner der Protestanten, äußerte: er wünsche, daß es mit den Messen, mit dem Verbote der Speis sen und andern menschlichen Sagungen anders wäre; daß aber ein elender Mönch Alles reformiren wolle, sei unerträglich. Der Erzbischof Her mann von Cöln schien von der Wahrheit der Con fession am meisten überzeugt zu seyn. Er las sie nachher öfters, prüfte sie nach der heiligen Schrift, und fieng im J. 1536 in seinem Erzbisthume die Reformation an.

Doch den segensreichsten Eindruck machte die Confession auf das deutsche Volk, das troß aller Gegenversuche bald in den Besitz der trefflichen Glaubensschrift gelangte. Unzählige kamen von. den falschen Meinungen, die man ihnen gegen Luther's Lehre beigebracht hatte, zurück, indem mit unglaublicher Schnelligkeit die Bekenntnißschrift in alle europäischen Länder durch Abschriften und den

[merged small][merged small][ocr errors]

Druck verbreitet wurde. Wahrhaftere, bessere Bes griffe über die Protestanten fiengen daher an, in Frankreich und Italien, ja selbst in Spanien in Ums lauf zu kommen. Nach Cölestin's Angabe übertrug man die Confession noch während des Reichstags in das Spanische und Portugiesische. Der Cardinal Campegius veranstaltete eine italienische Ueberz seßung. *) (Vgl. S.94 f.)

Von der Freude der Protestanten wollen wir nur zwei Zeugnisse anführen, das eine vom Rathe zu Nürnberg, das andere von Luther. Der Rath zu Nürnberg schrieb am 28. Jun. seinen Ges sandten unter Anderem Folgendes **):,,Es werde nun die Sache darauf fürgenommen, wie sie wolle, so können sich je weder kais. Maj. oder die Reichsstände solcher Sachen halben, oder aus was Grunde die, so dem Evangelio anhängen, ihr Fürnehmen bisher beharrt haben, einiger Unwissenheit gar nicht entschuldigen, und müssen also dieselbigen

*) Durch die fehlerhaften Abdrücke, die bald nachher entstan. den, und durch die Veränderungen, die Melanchthon's Verbesserungseifer angebracht hat, entstanden sehr verschiedene Ausgaben der Confession, bis sie nach einer unbezweifelt vorzüglichen Abschrift zu Dresden in ihrer ursprünglichen Gestalt dem Concordienbuche d. i. der Sammlung der symbolischen Bücher der lutherischen Kirche im J. 1580 einverleibt wurde. In neuerer Zeit hat sich eine kleinliche Sylbenstecherei zwischen Panzer und Weber erhoben, die der Aechtheit des Dresdner Exemplars nicht nachtheilig

war.

**) Siehe das ganze Schreiben in Strobel's Miscell. 2. Samml. S. 33. f.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »