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Erfreue dich der gottverliehnen Gaben!
Froh, wie er dich erschus, will er dich haben.

Thal und Sonne. 1824. (An Personen.) H. 2, 455.

39.

Früh, wenn Thal, Gebirg und Garten.
Nebelschleiern sich enthüllen

Und dem sehnlichsten Erwarten
Blumenkelche bunt sich füllen,
Wenn der Aether Wolken tragend
Mit dem klaren Tage streitet
Und ein Ostwind sie verjagend

Blaue Sonnenbahn bereitet,

Denkst du dann, am Blick dich weidend,
Reiner Brust der Großen, Holden,

Wird die Sonne röthlich scheidend

Rings den Horizont vergolden.

Dornburg, September 1828. H. 3, 100.

40.

Es ist nicht immer nöthig, daß das Wahre sich verkörpere; schon genug, wenn es geistig umherschwebt und Uebereinstimmung bewirkt, wenn es wie Glockenton ernstfreundlich durch die Lüfte wogt. An Zelter, den 5. Okt. 1828 (Spr. in Prosa I. 14). H. 19, 22.

41.

So wie der Weihrauch einer Kohle Leben erfrischt, so erfrischet das Gebet die Hoffnungen des Herzens.

Sprüche in Prosa, Eth. VI, Nr. 466. (1829.) H. 19, 101.

42.

Angedenken an das Gute,

Hält uns immer frisch bei Muthe.

Angedenken an das Schöne

Ist das Heil der Erdensöhne.

Angedenken an das Liebe

Glücklich, wenn's lebendig bliebe.
Angedenken an das Eine

Bleibt das Beste, was ich meine.

Angedenken (Chaos I. 1829). H. 3, 207.

Gott und Gottesverehrung.

Man sehnt sich nach des Lebens Bächen,
Ach, nach des Lebens. Quelle hin.

43.

Faust I.

Gott, der Schöpfer und Erhalter Himmels und der Erden, den ihm die Erklärung des I. Glaubensartikels so weise und gnädig vorstellt, hatte sich, indem er (in Lissabon 1755) die Gerechten mit den Ungerechten gleichem Verderben preisgab, keineswegs väterlich bewiesen. Vergebens suchte das junge Gemüth sich gegen diese Eindrücke herzustellen.

Dichtg. u. Wahrh. I. (1755/56). H. 20, 26.

44.

Er (der Knabe) kam auf den Gedanken, sich dem großen Gotte der Natur, dem Schöpfer und Erhalter Himmels und der Erden, dessen frühere Zornäußerungen schon lange - vergessen waren, unmittelbar zu nähern. Der Weg dazu aber war sehr sonderbar.

45.

Ebendas. H. 20, 37.

Die Ueberzeugung, daß ein großes, hervorbringendes, leitendes und ordnendes Wesen sich gleichsam hinter der Natur verberge, um sich uns faßlich zu machen, diese Ueberzeugung drängt sich einem jeden auf. Ja, wenn er auch den Faden derselben, der ihn durchs Leben führt, manchmal fahren ließe, so wird er ihn doch gleich und überall wieder aufnehmen können.

46.

Ebendas. IV. (c. 1760) H. 20, 129.

So geht's im Glück; so lange das mit uns hält, so lange halten wir selten mit unsrem Herregott.

47.

An Behrisch, den 7. Nov. 1767.

Wer nicht wie Elieser mit völliger Resignation in seines Gottes überall einfließende Weisheit das Schicksal einer ganzen

zukünftigen Welt dem Tränken der Kameele überlassen kann, der ist übel daran, dem ist nicht zu helfen. Denn wie wollte dem zu rathen sein, der sich von Gott nicht will rathen lassen? Eine einzige Aufwallung im Namen dessen, den wir inzwischen einen Herrn nennen bis wir ihn unseren Herrn betiteln können, und wir sind mit unzähligen Wohlthaten überschüttet.

48.

An Trapp, den 28. Juli 1770.

laß doch immer hier und dort

Mich ewig Liebe fühlen

Und möcht' der Schmerz auch also fort
Durch Nerv' und Adern wühlen!

Könnt' ich doch ausgefüllt einmal
Von dir, o Ew'ger, werden!
Ach diese lange, lange Qual

Wie dauert sie auf Erden.

Sehnsucht, 1770? (Zuerst gedruckt 1793.) H. 3, 12.

49.

Zürnen und vergeben sind bei einem unveränderlichen Wesen doch nichts anderes als Vorstellungsart

-. Die Krücke und die Kräfte kommen aus einer Hand; darin sind wir einig und das ist genug! Franks. Gel. Anz., 1772. H. 29, 22.

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50.

Der Gedanke die Stimme der Fürsehung ist die Stimme Gottes ist seit jeher auch der Lieblingsgedanke des Recensenten gewesen, und er hat sich immer dabei wohl befunden.

51.

Franks. Gel. Anz., 1773. H. 29, 91.

Gott im Himmel, man sagt von dir, du kehrest alles zum besten.

52.

An Kestner, Oft. 1774.

Ich habe mich oft auf den Boden geworfen und Gott um Thränen gebeten wie ein Ackersmann um Regen, wenn der Himmel ehern über ihm ist und um ihn die Erde ver= dürstet. Aber, ach, ich fühle es, Gott giebt Regen und Sonnenschein nicht unseren ungestümen Bitten, und jene Zeiten, deren Andenken mich quält, warum waren sie so selig, als weil ich mit Geduld seinen Geist erwartete? Werther II. (1774). H. 14, 91.

53.

Das Vertrauen zu einer heilenden Wurzel, zu den Thränen des Weinstocks, was ist es als Vertrauen zu Dir, daß Du in alles, was uns umgiebt, Heil- und Linderungskraft gelegt hast, der wir so stündlich bedürfen? Vater, den ich nicht kenne, Vater, der sonst meine ganze Seele füllte und nun sein Angesicht von mir gewendet hat, rufe mich zu Dir, schweige nicht länger.

54.

Werther II. (1774). H. 14, 96.

Klopstock ist ein edler, großer Mensch, über dem der Friede Gottes ruht.

An Sophie v. La Roche, den 20. Nov. 1774.

55.

Der Friede Gottes, der sich täglich mehr an mir offenbart, walte auch über dich und die Deinigen. Und daß dein Glaube unüberwindlich werde, sieh hier wieder, daß er mich überwindet.

56.

An Lavater, Jan. 1775.

Das liebe Ding, das sie Gott heißen, oder wie's heißt, sorgt doch sehr für mich.

An Auguste Gräfin zu Stolberg, den 15. April 1775.

57.

Der gute Geist, der um uns alle schwebt, wird ihm (dem Bruder Friz v. Stolberg) gelinden Balsam in die Seele gießen.

58.

An dieselbe, den 25. Juli 1775.

Zwar überließ ich gern einem jeden, wie er sich das Räthsel seines Lebens zurechtlegen und ausbilden wolle. Aber die Art, auf einem abenteuerlichen Lebensgange alles, was uns vernünftigerweise Gutes begegnet, einer unmittelbaren göttlichen. Einwirkung zuzuschreiben, erschien mir doch zu anmaßlich und die Vorstellungsart, daß alles, was aus unserem Leichtsinn und Dünkel übereilt oder vernachlässigt, schlimme, schwer zu ertragende Folgen hat, gleichfalls für eine göttliche Pädagogik zu halten, wollte mir auch nicht in den Sinn.

Dichtg. u. Wahrh. XVI. (1775). H. 23, 18.

59.

Wie wir uns auch verständigen mochten, wir gelangten doch nur zulezt auf das vernünftig-nothwendige Resultat, daß Gottes Wege unerforschlich sein.

Ebendas. XVI (1775). H. 23, 19.

60.

Was das Uebrige betrifft, so fragt das liebe unsichtbare Ding, das mich leitet und schult, nicht, ob und wann ich mag. Ich packte für Norden und ziehe nach Süden; ich sagte zu und komme nicht, ich sagte ab und komme. - Das Weitere steht bei dem lieben Ding, das den Plan zu meiner Reise gemacht hat. Tagebuch vom 30. Okt. 1775.

61.

Du hast uns lieb, du gabst uns das Gefühl,
Daß ohne dich wir nur vergeblich sinnen,
Durch Ungeduld und glaubenleer Gewühl
Voreilig dir niemals was abgewinnen.

Dem Schicksal (An Lavater, 11. Sept. 1776). J. G. 3, 146.

62.

Mit dem Schiffe spielen Wind und Wellen,
Wind und Wellen nicht mit seinem Herzen.
Herrschend blickt er in die Tiefe

Und vertrauet landend oder scheiternd

Seinen Göttern. Seefahrt, den 11. Sept. 1776. H. 1, 160.

63.

Wenn ich dir erscheinen und dir erzählen könnte, was unbeschreibbar ist, du würdest auf dein Angesicht fallen und den anbeten, der da ist, war und sein wird. Aber glaub' an mich, der ich an den Ewigen glaube.

64.

An Lavater, den 16. Sept. 1776.

Was ist der Mensch, daß Du sein gedenkest (Ps. 8. 5)?

65.

Kalendernotiz vom 7. Nov. 1776.

Ich preise die Götter, die uns bei den Schöpfen fassen und uns gleich jenen Propheten mit unseren Reisbreitöpfen abseits tragen.

66.

An Fr. v. Stein, den 2. Dec. 1776.

Wer darf sagen: ich glaub' an Gott?'
Magst Priester oder Weise fragen,

Und ihre Antwort scheint nur Spott
Ueber den Frager zu sein.

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