ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Strömt Lebenslust aus allen Dingen,
Dem kleinsten wie dem größten Stern,
Und alles Drängen, alles Ringen

Ist ew'ge Ruh in Gott dem Herrn.

206.

Ebendas. H. 2, 394.

Die Nüglichkeitslehrer würden glauben, ihren Gott zu verlieren, wenn sie nicht den anbeten sollen, der dem Ochsen die Hörner gab, damit er sich vertheidige". Mir aber möge man erlauben, daß ich den verehre, der in dem Reichthum seiner Schöpfung so groß war, nach tausendfältigen Pflanzen noch eine zu machen, worin alle übrigen enthalten, und nach tausendfältigen Thieren ein Wesen, das sie alle enthält, den Menschen. - Man verehre ferner den, der dem Vieh sein Futter giebt und dem Menschen Speise und Trank, soviel er genießen mag. Ich aber bete den an, der eine solche Produktionskraft in die Welt gelegt hat, daß, wenn auch nur der millionteste Theil davon ins Leben tritt, die Welt von Ge schöpfen wimmelt, so daß Krieg, Pest, Wasser und Pestilenz ihr nichts anzuhaben vermögen. Das ist mein Gott.

Gespr. mit Eckermann, den 20. Febr. 1831.

207.

Ich frage nicht, ob dieses höchste Wesen Verstand und Vernunft habe, sondern ich fühle, es ist der Verstand, es ist die Vernunft selber. Alle Geschöpfe sind davon durchdrungen und der Mensch hat davon so viel, daß er Theile des Höchsten erkennen mag.

208.

Ebendas., den 23. Febr. 1831.

Wenn ihr an Gott glaubtet, so würdet ihr euch nicht verwundern.

Ihm ziemts die Welt im Innern zu bewegen,

Natur in Sich, Sich in Natur zu hegen,

So daß, was in Ihm lebt und webt und ist,
Nie Seine Kraft, nie Seinen Geist vermißt.

Beseelte Gott den Vogel nicht mit diesem allmächtigen Trieb gegen seine Jungen, und ginge das Gleiche nicht durch alles Lebendige der ganzen Natur, die Welt würde nicht bestehen können! So aber ist die göttliche Kraft überall verbreitet und die ewige Liebe überall wirksam.

Ebendas., den 29. Mai 1831.

209.

Keppler sagte: 'Mein höchster Wunsch ist, den Gott, den ich im Aeußeren überall finde, auch innerlich, innerhalb meiner gleichsam gewahr zu werden'. Der edle Mann fühlte sich nicht bewußt, daß eben in dem Augenblicke das Göttliche in ihm mit dem Göttlichen im Universum in genauester Verbindung stand. Spr. in Prosa, Eth. VII Nr. 570 (veröff. erst 1836). H. 19, 120.

210.

Ob wir gleich der Natur gern ihre geheime Encheiresis, wodurch sie Leben schafft und fördert, zugeben und, wenn auch keine Mystiker, so doch zulezt ein Unerforschliches eingestehen müssen, so kann der Mensch, wenn es ihm Ernst ist, doch nicht von dem Versuche abstehen, das Unerforschliche so in die Enge zu treiben, bis er sich dabei begnügen und sich willig überwunden geben mag. An H. Wackenroder, den 21. Jan. 1832.

211.

Wir müssen einsehen lernen, daß wir dasjenige, was wir im Einfachsten geschaut und erkannt, im Zusammengeseßten supponiren und glauben müssen. Denn das Einfache verbirgt sich im Mannigfaltigen und da ist's, wo bei mir der Glaube eintritt, der nicht der Anfang, sondern das Ende alles Wissens ist.

An S. Boisserée, den 25. Febr. 1832.

Leib und Geißt. Des Menschen Würde.

212.

Wer durch alle die Elemente.
Feuer, Luft, Wasser und Erde renute,
Der wird zuletzt sich überzeugen,
Er sei kein Wesen ihresgleichen.

Gott, Gemüth u. Welt, Nr. 15.

Es ist keine schönere Gottesverehrung als die, zu der man kein Bild bedarf, die bloß aus dem Wechselgespräch mit der Natur in unserem Busen entspringt.

Dichtg. u. Wahrh. VI (1764). H. 21, 10.

213.

Sorgen Sie doch für diesen Leib mit anhaltender Treue. Die Seele muß nun einmal durch diese Augen sehen, und wenn sie trüb sind, so ist's in der ganzen Welt Regenwetter.

214.

An Trapp, den 28. Juli 1770.

Seit ich die Worte orñdos und ngaлides fühle, ist mir in mir selbst eine neue Welt aufgegangen. Armer Mensch, an dem der Kopf alles ist! An Herder, Juli 1772.

215.

Wir sind mit des Verfassers Vorstellung von dem Beweggrund der Tugend aus Liebe zu Gott nicht völlig einverstanden; wir denken: wir lieben Gott, weil diese Liebe ein Theil, weil sie die Seele unseres Glücks ist, und nicht: wir suchen unser Glück, weil wir Gott lieben.

Anz. von Meine Vorsäge' (Frankf. Gel. Anz. 1772). H. 29, 52.

216.

Weit, hoch, herrlich der Blick

Rings in's Leben hinein!
Von Gebirg zu Gebirg
Schwebet der ewige Geist,
Ewigen Lebens ahndevoll.

An Schwager Kronos, 1774. H. 2, 154.

217.

Mußte er Menschen machen nach seinem Bild, ein Geschlecht, das ihm ähnlich sei, was müssen wir fühlen, wenn wir Brüder finden, unser Gleichniß, uns selbst verdoppelt?

An Auguste, geb. Gräfin zu Stolberg, Jan. 1775.

218.

Mir wird je länger, je mehr das Treiben der Welt und der Herzen unbegreiflich. Einzelne Züge, die sich überall gleichen, und doch nie daran zu denken, daß der größte menschliche Kopf ein Ganzes der Menschenwirthschaft übersehen werde.

[blocks in formation]
[blocks in formation]

Wenn einen Menschen die Natur erhoben,

Ist es kein Wunder, wenn ihm viel gelingt;
Man muß in ihm die Macht des Schöpfers loben,
Der schwachen Thon zu solcher Ehre bringt;
Doch wenn ein Mensch von allen Lebensproben
Die sauerste besteht, sich selbst bezwingt,

Dann kann man ihn mit Freuden andern zeigen
Und sagen: das ist er, das ist sein eigen.

224.

Geheimnisse, 1785. H. 1, 129.

Die Gestalt dieser Welt vergeht; ich möchte mich nur mit dem beschäftigen, was bleibende Verhältnisse sind und so nach der Lehre des +++ (Spinoza) meinem Geiste erst die Ewigfeit verschaffen.

Ital. Retje (23. Aug. 1788). H. 24, 385. 225.

Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.

Faust I, Vorsp. im Himmel (1797?). H. 12, 12.

226.

Dieser schöne Begriff von Macht und Schranken, von Willkür Und Gesez, von Freiheit und Maß, von beweglicher Ordnung, Vorzug und Mangel erfreue dich hoch. Die heilige Muse Bringt harmonisch ihn dir, mit sanftem Zwange belehrend. Keinen höhern Begriff erringt der sittliche Denker,

Keinen der thätige Mann, der dichtende Künstler. Der Herrscher, Der verdient es zu sein, erfreut nur durch ihn sich der Krone.

Vogel, Goethes Selbstzeugnisse.

4

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »