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489.

Alle menschlichen Gebrechen.
Sühnet reine Menschlichkeit.

An den Schauspieler Krüger, den 31. März 1827. H. 3, 355.

490.

Indem man bei einer solchen Epoche (dem 50jährigen Regierungsjubiläum des Großherzogs) bei allem, was in ihr uns Gutes zufließt, an das Vergangene zurückdenkt und die großen Prüfungen überschaut, wodurch eine redliche Thätigkeit gar oft gehemmt worden, so fühlt man die Forderungen, die ein bedeutendes Leben an uns machte, so streng und gewissermaßen drückend, daß alle selbstischen Gefühle dadurch ertödtet werden, und dasjenige als eine Last auf uns liegt, was uns früher vielleicht zu Eitelkeit und Uebermuth verführt haben möchte.

An Schreibers, Jan. 1826. (Bratran. 2, 228).

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(Förster hatte die Vermuthung ausgesprochen, die Rechtfertigung der Worte 'ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewußt' werde die Lösung des Faustproblems bilden. Goethe verneinte dies mit den Worten:)

Das wäre ja Aufklärung; Faust endet als Greis und im Greisenalter werden wir Mystiker.

Unterh. mit Förster v. 16. Okt. 1829 (Förster's Nachl. S. 216).

493.

In diesen Versen (Wer immer strebend sich bemüht mit herzlichem Willkommen) ist der Schlüssel zu Faust's Rettung enthalten, in Faust selber eine immer höhere und reinere Thätigfeit bis an's Ende und von oben herab die ihm zu Hilfe kommende ewige Liebe. Es steht das mit unseren religiösen Vorstellungen durchaus in Harmonie, nach welchen wir nicht bloß durch eigne Kraft selig werden, sondern durch die hinzukommende göttliche Gnade.

Unterh. mit Eckermann v. 6. Juni 1831.

Vogel, Goethes Selbstzeugnisse.

7

Des Dichters
'Chriftenthum für den Privatgebrauch’

(f. unten Nr. 519).

Wenn ich ihn kennte, den Weg des Herrn,
Ich ging' ihn wahrhaftig gar zu gern.
Führte man mich in der Wahrheit Haus,
Bei Gott, ich ginge nicht wieder heraus.
Zahme Xenien II.

494.

Der kirchliche Protestantismus, den man uns überlieferte, war eigentlich nur eine Art von trockner Moral. An einen geistreichen Vortrag wurde nicht gedacht und die Lehre konnte weder der Seele noch dem Herzen zusagen. — Genug, er (der Knabe) kam auf den Gedanken, sich dem großen Gotte der Natur, dem Schöpfer und Erhalter Himmels und der Erden, ... unmittelbar zu nähern. Der Weg dazu war aber sehr sonderbar u. s. w. Dichtg. u. Wahrh. I (ca. 1755). H. 20, 37.

495.

In der Folge trat bei mir das Uebel hervor, welches aus unserer, durch mancherlei Dogmen complicirten, auf Bibelsprüche, die mehrere Auslegungen zulaffen, gegründeten Religion bedenkliche Menschen dergestalt anfällt, daß es hypochondrische Zustände nach sich zieht und diese bis zu ihrem höchsten Gipfel, zu fixen Ideen, steigert.

Dichtg. u. Wahrh. VII. (1764). H. 21, 75.

496.

Da ich oft genug hatte sagen hören, jeder Mensch habe am Ende doch seine eigne Religion, so kam mir nichts natürlicher vor, als daß ich mir auch meine eigne bilden könne, und dies that ich mit vieler Behaglichkeit. Der neue Platonismus

lag zu Grunde. Das Hermetische, Mystische, Kabbalistische gab

auch seinen Beitrag her, und so erbaute ich mir eine Welt, die seltsam genug aussah.

Dichtg. u. Wahrh. VIII. (1769.) H. 21 126.

497.

Er (Voltaire) hatte die Religion und die heiligen Bücher, worauf sie gegründet ist, um den sogenanten Pfaffen zu schaden, nicht genug herabsehen können und mir dadurch manche unangenehme Empfindung erregt.

Dichtg. u. Wahrh. XI. (1771.) H. 22, 38.

498.

Es (das Système de la Nature) kam uns so grau, so cimmerisch, so todtenhaft vor, daß wir Mühe hatten, seine Gegenwart auszuhalten, und wir davor wie vor einem Gespenste schauderten. Wenn uns dieses Buch einigen Schaden gebracht, so war es der, daß wir aller Philosophie, besonders aber der Metaphysik herzlich gram wurden und blieben.

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Dichtg. u. Wahrh. XI. (1771.) H. 22, 42.

499.

Wäre Herr S. selbst ein Dilettante, so würde sein Kunstsystem nicht trübsinniger Eifer, sondern heitrer Glaube sein, der nie schmält. Rec. in den Franks. Anzeigen v. 1772 u. 73. H. 29, 10.

500.

Wir geben allen Fanatikern von beiden entgegengesetzten Parteien zu bedenken, ob es dem höchsten Wesen anständig sei, jede Vorstellungsart von ihm, dem Menschen und dessen Verhältniß zu ihm zur Sache Gottes zu machen und darum mit Verfolgungsgeist zu behaupten, daß das, was Gott von uns allen als gut und böse angesehen haben will, auch vor ihm gut und böse sei, oder ob das, was in zwei Farben für unser Auge gebrochen wird, nicht in einen Lichtstrahl für ihn zurückfließen könne. Zürnen und Vergeben sind bei einem unveränderlichen Wesen doch wahrlich nichts als Vorstellungsart. Darin fommen wir alle überein, daß der Mensch das thun solle, was wir alle gut nennen, seine Seele mag nun eine Kothlache oder ein Spiegel der schönen Natur sein, er mag Kräfte haben, seinen Weg fortzuwandeln oder siech sein und eine Krücke nöthig haben. Die Krücke und die Kräfte kommen aus einer Hand. Darin sind wir einig und das ist genug. Ebendas. H. 29, 22.

501.

Kinder, wenn ihr streiten müßt, ob ihr im Käfig seid oder nicht, so ist's so gut als wäret ihr nicht darinnen'.

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