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streut waren auf Stücken Papier. Ich habe immer einen Ort und Zeit gewünscht, um sie zusammenzustellen. Ich habe diese Arbeit jezt begonnen und werde sie bald fertig bekommen. Ich versprach meinem Vater, eine akademische These zu veröffentlichen, wozu ich irgend eine Erfindung in der Mechanik, die ich bei der Hand habe, wählen werde. Ferner habe ich folgende mechanische Erfindungen unter der Hand oder vollständig in's Reine geschrieben:

1) Plan eines Schiffes, das mit seiner Bemannung unter dem Meeresspiegel gehen kann, wohin es will, und der Flotte des Feindes großen Schaden zufügen kann.

2) Einen neuen Plan für einen Heber, wodurch große Quantitäten Wassers in kurzer Zeit von irgend einem Fluß in höhere Lokalitäten ge= hoben werden können.

3) Zum Emporheben von Gewichten vermittelst des Wassers und dieses tragbaren Hebers, mit größerer Leichtigkeit als durch Mechanik.

4) Um Schleußen an Orten herzustellen, wo das Wasser keinen Fall hat; wodurch beladene Schiffe so hoch als nur nöthig, gehoben werden fönnen, in einer oder zwei Stunden.

5) Eine durch Feuer getriebene Maschine, um Wasser auszuwerfen, und eine Methode, solche in der Nähe von Hammerwerken aufzustellen, wo das Wasser keinen Fall hat, sondern stille steht, das Feuer und das Kamin würden zur Genüge Wasser beibringen für die Räder.

6) Eine Zugbrücke, welche innerhalb der Thore oder Mauern ge= schlossen und geöffnet werden kann.

7) Neue Maschinen, um Luft vermittelst Wasser zusammenpressen und auspumpen zu können. Ebenso eine neue Pumpe, welche durch Wasser und Quecksilber ohne Heber arbeitet, welche mehr Vortheile darbietet, und leichter arbeitet, als gewöhnliche Pumpen. Außer diesen habe ich noch andere neue Plane für Pumpen.

8) Eine neue Construction von Luftflinten, deren Tausende ver mittelst eines einzigen Hebers in einem Augenblick losgeschossen werden fönnen.

9) Ein allgemeines Musik-Instrument, wodurch Jemand, der mit der Musik ganz und gar unbekannt ist, alle Arten von Melodien spielen kann, die mit Noten auf einem Papier verzeichnet sind.

10) Sciagraphia universalis. Die allgemeine Kunst, Schatten zu zeichnen, oder eine mechanische Methode, um Stiche irgend einer Art vermittelst des Feuers auf eine Fläche zu zeichnen.

11) Eine Wasseruhr, in welcher Wasser den Dienst eines Zeigers versieht, und in welchem durch den Wasserstrom alle beweglichen Körper des Himmels dargestellt werden, nebst andern eigenthümlichen Wirkungen.

12) Einen mechanischen Wagen, welcher alle Arten Gangwerke enthält, die durch das Gehen der Pferde in Bewegung gesezt werden.

Auch einen fliegenden Wagen, oder die Möglichkeit, in der Luft sich schwebend zu erhalten und durch dieselbe getragen zu werden.

13) Eine Methode, um durch Analysirung die Wünsche und Neigungen des Gemüths festzustellen.

14) Neue Methoden, um Seile und Spring-Federn mit ihren Eigenschaften zu verfertigen.

Dieses sind meine mechanischen Erfindungen, welche bisher auf Stücken Papier zerstreut dalagen, die aber beinahe alle jest in Ord nung gebracht werden, so daß sie, wenn sich die Gelegenheit darbietet, veröffentlicht werden können. Allem diesem ist eine algebraische und numerische Berechnung beigefügt, welcher alle Verhältnisse, Bewegung, Zeiten, und alle Eigenschaften, die sie besißen sollen, entnommen werden. Ferner, Alles, was ich von Analyse und Astronomie besige, erfordert jedes seinen eigenen Platz und seine eigene Zeit: O, wie sehr verlangt es mich, mein geliebter Freund und Bruder, dieses Alles Dir und Professer Elfvius vor Augen zu legen.

Ich habe jetzt auch Zeit, meine poetischen Versuche zu ordnen. Sie sind nur eine Art Fabeln, wie die Ovids, in deren Gewand diejenigen Ereignisse behandelt werden, welche die letzten vierzehn oder fünfzehn Jahre in Europa stattgefunden haben; so daß ich auf diese Weise mit ernsten Dingen mir die Zeit vertreiben, und mich mit den Helden und großen Männern unjeres Vaterlandes ergößen kann. Indessen schäme ich mich aber ge= wissermaßen, wenn ich daran denke, daß ich so viel über meine Plane und Ideen gesagt, und doch noch Nichts zur Schau gebracht habe meine Reisen, und die damit verbundenen Unbequemlichkeiten waren Schuld daran.

Es ist jetzt recht sehr mein Wunsch, nach Schweden heimzukehren, und alle Erfindungen Pollhammers zur Hand zu nehmen, Zeichnungen zu machen, und Beschreibungen darüber zu liefern, und sie durch die Physik, Mechanik, Hydrostatik und Hydraulik, sowie durch den algebraischen Calculus zu prüfen; ich würde sie lieber in Schweden, als an einem andern. Crte veröffentlichen, um so einen Anfang bei uns zu machen zu einer Gesellschaft für Gelehrsamkeit und Wissenschaft, wozu Pollhammers Erfindungen eine so ausgezeichnete Grundlage sind.

Brunsbo, 9. August 1715. — Ich suchte sehr sorgfältig nach den Maschinen, welche ich vor einiger Zeit meinem Vater geschickt hatte, konnte sie aber da, wo er sie verwahrt hatte, nicht finden. Er glaubt, sie seien Dir zugeschickt worden, was ich von ganzem Herzen hoffe; denn es hat mich viel Arbeit gekostet, sie auf's Papier zu bringen und ich werde während des nächsten Winters keine Zeit haben, es nochmals zu machen. —

Uebermorgen werde ich nach Kinnekule reisen, um einen Punkt auszuwählen für ein kleines Observatorium, wo ich gegen den Winter beabsichtige, einige Betrachtungen in Bezug auf unsern Horizont zu machen, wodurch meine Erfindungen über die Längengrade von Orten bestätigt werden können: vielleicht werde ich dann in aller Eile zuerst nach Upsala reisen, um mir einige Sachen zu verschaffen, die ich dafür nöthig habe.

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Stockholm, 21. November 1715. Wir haben sowohl die besten als die schlimmsten Nachrichten gehört; nur ist da und dort übertrieben.

und gefärbt worden. Die wenigsten Leute wissen etwas Zuverlässiges über die Person des Königs. Einige schließen ihn in Stralsund ein, und lassen ihn ohne Mittel des Entrinnens; Andere freuen sich vergeblich auf seine Rückkehr, und erwarten ihn spät diesen Abend; am Hofe stehen Wagen bereit, um ihm entgegen zu fahren. Im Allgemeinen aber glaubt man, daß er entkommen ist; daß, nachdem sein Pferd unter ihm weggeschossen, er zweitausend Schritte zu Fuß gelaufen sei, bevor er ein anders Streitroß finden konnte. Dieses würde ihm gleichfalls zur Ehre gereichen, da die Holländer sagen, der Schwede wäre der beste Soldat in der Weit, wenn er wüßte, wann davon zu laufen.

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Stockholm, Anfang Dezember 1715. Bezüglich der Widmung [des Dædalus Hyperboreus"] muß ich Dir folgen. Wenn Du Etwas voraussiehst, so will ich versuchen, es so erscheinen zu machen, als sähe ich das Gleiche auch, obgleich ich mir nur mit einem geringen Erfolg dabei schmeicheln kann; Gehorsam gegen deinen Rath aber überwindet alle meine Interessen für vortheilhaftere Aussichten.

Aber, mein theurer Bruder, ein einziges Wort von Dir, an meinen Vater über mich, wird mehr wiegen, als zwanzigtausend Vorstellungen meinerseits. Du kannst ohne weitere Erklärung ihm von meinem Unternehmen, von meinem Eifer in meinen Studien Mittheilung machen; und er brauche nicht zu fürchten, daß ich in Zukunft meine Zeit, und zugleich sein Geld, verschwenden werde. Ein Wort von einem Andern ist mehr werth, als zehntausend von mir. Er weiß recht gut, daß Du so freundlich bist, Dich für mich zu interessiren; aber er weiß auch, daß ich mich noch mehr für mich interessive. Aus diesem Grunde wird er mir mehr mißtrauen als Dir, lieber Bruder.

Brunsbo, Anfangs April 1716. Ich möchte, entweder von Dr. Brommel oder Roberg Etwas erfahren über den weißen Lehm, den sie in Holland und England für ihre Thonwaaren und Tabakspfeifen verwenden; und wie die Pfeifen nachher in der Sonne und dem Ofen präparirt werden. Hier in Westergyllen ist ein weißer Lehm, von welchem ich vermuthe, daß er von gleicher Gattung ist; wäre dieses der Fall, so wäre es viele Tausend Reichsthaler werth. Aber still darüber.

Brunsbo, [12. Juni] 1716. Ich wundre mich über Deine Freunde, die Mathematiker, welche alle Energie und jeden Wunsch verloren haben, einen jo tüchtigen Plan auszuführen, wie den von Dir, ein astronomisches Observatorium zu bauen. Es ist ein Unglück mit Mathematikern, daß sie fast durchgängig in der Theorie bleiben. Ich habe schon gedacht, es müßte ein Gewinn sein, wenn jedesmal zehn Mathematikern ein tüchtiger Praktiker beigegeben würde, welcher die andern auf den Markt führte; auf diese Weise würde dieser Eine mehr Ehre davon tragen, und würde von mehr Nußen sein, als alle zehn zusammen. Kann ich Etwas beitragen, diesen Plan auszuführen, so werde ich keine Arbeit scheuen.

Carlskrona, gegen Ende Dezember 1716.

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Da Seine

Majestät meinem Dædalus und dessen Plan so gewogen ist, hat er mich zu dem Posten eines außerordentlichen Assessors am Bergwerks - Collegium befördert, jedoch in der Weise, daß ich noch für einige Zeit dem Commerzien= rath Polhammer beistehe. Was mich am meisten erfreut, ist, daß Seine Majestät ein so günstiges und gnädiges Urtheil über mich ausgesprochen, und mich selbst vertheidigt haben denjenigen gegenüber, die das Schlimmste von mir dachten; und daß er mir seither seine weitere Gunst und seinen Schuß versprochen hat, wovon ich schon direkt und indirekt Beweise erhalten habe.

Laß mich Dir aber das Alles mehr im Einzelnen erzählen. Nachdem Seine Majestät sich zur Genüge über meinen Charakter, meine Studien u. dgl. erkundigt hatte, bot er mir, da ich so glücklich war, gute Empfehlungen zu haben, drei Posten und Aemter an, um darunter zu wählen, und dekretirte mir nachher den Rang und Posten eines außerordentlichen Assessors. Da aber meine Feinde mit obenerwähntem Defret zu viele Intriguen gespielt und es in zweideutige Bedingungen eingekleidet hatten, jandte ich dasselbe Seiner Majestät mit einigen Bemerkungen zurück, wohl wissend, von wem ich abhänge; worauf mir dann sofort ein neues Dekret nebst einem gnädigen Brief an das Bergwerks - Collegium zuerkannt wurde. Mein Gegner mußte sich selbst an des Königs eigenen Tisch sezen, und dieses in zwei Formen ausfertigen, von welchen der König die beste wählte; so daß diejenigen, welche mir zu schaden trachteten, froh waren mit Ehren und gutem Namen davonzukommen; sie hätten sich beinahe die Finger verbrannt.

Lund, 26. Juni 1717. Vor fünf Wochen, nachdem ich von Lund hier angekommen war, überreichte ich Seiner Majestät Dædalus Theil V. und er war sehr erfreut, ja mehr als erfreut darüber. Den Plan in Bezug auf das Observatorium habe ich nur Sekretär Cederholm mitgetheilt, fand ihn aber kalt und gleichgültig darüber, insofern derselbe nicht unmittelbar von der Fakultät in Upsala ausgeht; wir müssen daher eine Gelegenheit abwarten. Der Commerzienrath [Polheim] ist entschlossen, sich um Nichts zu kümmern, als was ihn selbst betrifft, da er bemerkt hat, daß ihm viele neue Dinge aufgetragen werden, von welchen er Nichts versteht. Dennoch wird das Salzkochen seinen Fortgang nehmen, da Seine Majestät sich entschlossen hat, große und wichtige Privilegien zu ertheilen, welche vielleicht manche eifrige Person veranlassen, ihre Mittel in dem Ge= schäft zu wagen. Die Errichtung von Canal - Schleußen zwischen Gothenburg und Wenersborg nimmt gleichfalls ihren guten Fortgang. Außerdem bin ich beschäftigt gewesen mit einer neuen Rechenmethode, auf welche Seine Majestät gekommen ist, nämlich die Zahlenreihe bis auf 64 laufen zu lassen, bevor sie sich wendet, auf die gleiche Weise wie die ge= wöhnliche Methode sich bei 10 wendet. Er hat selbst neue Zahlzeichen, neue Namen, 2c. zu diesem Zweck erfunden; und hat eine Anzahl Punkte mit eigener Hand aufgesezt. Dieses Schriftstück, das in meinem Besize ist, wird mit der Zeit in einer Bibliothek einen berühmten Play erhalten. Diese Art zu rechnen ist schwierig in der Multiplication, 2c., aber sie ist nüglich und fördernd beim Dividiren, beim Ausziehen der Quadrat-, Ku

bif- und Biquadrat - Wurzeln, welche alle in 64 aufgehen; ebenso bei der Auflösung kleinerer Zahlen. Seine Majestät hat viel Scharfsinn.

Brunsbo, 14. Januar 1718. Da ich hier in Brunsbo Mußestunden hatte, arbeitete ich eine Regelkunst der Algebra auf Schwedisch aus, und obgleich kein Buch oder anderes Hilfsmittel bei der Hand, versuchte ich dieselbe so leicht und bündig, als möglich, zu machen; sie wird wahrscheinlich sechs gedruckte Bogen nicht übersteigen. Ich war hauptsächlich veranlaßt, sie zu schreiben, weil in Lund und Stockholm so Viele angefangen haben, Algebra zu studiren, und weil ich von Andern ersucht worden bin, sie auszuarbeiten; ich hoffe, sie leistet dem Allgemeinen gute Dienste. Es wäre mir sehr angenehm, wenn sie unter Deiner gewohnten Sorgfalt zur Presse gehen könnte, in Oktav, wie das letzte Werk, welches ich Dir übersandte, so daß es einen Band ausmacht. Ich habe genug übrig für den Dædalus.

Starbo, 30. Januar 1718. Ich schicke Dir etwas Neues in der Physik, über die Theilchen der Luft und des Wassers, den Beweis liefernd, daß sie rund sind, was der Philosophie Vieler widersprechen wird; da ich aber meine Theorie auf Erfahrung und die Geometrie gründe, glaube ich nicht, daß Jemand sie durch Gründe widerlegen kann. Vorgefaßte Ideen, aufgenommen von Descartes und Anderen, werden das größte Hinderniß sein, und werden Einwände verursachen. Ich habe genug Material üder diesen Gegenstand, um ein großes Buch zu füllen, wie die Gelehrten im Auslande mit ihren Spekulationen thun; da wir aber für so große Publikationen hier keine Einrichtungen haben, so muß ich meinen Rock nach dem Tuch zuschneiden, und kann nur die allgemeinsten Anschauungen einführen. Der Nußen hievon scheint mir der zu sein, daß wir die Eigenschaft der Luft und des Wassers in allen ihren Theilen gründlicher erforschen können; denn wenn die wahre Gestalt der Theile einmal entdeckt ist, ge= langen wir damit zu all' den Eigenthümlichkeiten einer solchen Gestalt.

Wenersborg, 14. September 1718. Jeden Tag hatte ich irgend einen mathematischen Gegenstand für Seine Majestät; der König geruhte sich über alle zu freuen. Als die Eklipse stattfand, nahm ich Seine Majestät hinaus, sie zu betrachten, und sprach viel drüber zu Jhm. Dies ist jedoch nur ein Anfang. Ich hoffe, mit der Zeit im Stande zu sein, Etwas in dieser Hinsicht für die Förderung der Wissenschaft zu leisten; jezt aber wünsche ich Nichts zu Tage zu bringen, als was von unmittelbarem Nußen ist. Seine Majestät tadelte mich nicht wenig wegen der Nichtfortsetzung meines Dædalus; ich schilderte jedoch als Grund den Mangel an Mitteln, wovon er nicht gerne hört. Ich erwarte sehr bald einige Beihilfe dafür.

Stockholm, 3. November 1719. Den Sommer hindurch habe ich mir die nöthige Zeit genommen, um Einiges zu Papier zu bringen, was, ich glaube, das letzte sein wird, da dergleichen Spekulationen und Kunst

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