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mag; daß sich in ihm kann weisen lassen, wer nur den Mund zur Frage öffnen mag. Ja und wenn wir hinzu nehmen, daß uns Niemand hindert und Niemand stört und Niemand vergewaltigt um unseres Glaubens willen, Niemand, als höchstens einmal ein schaaler Spott von unverständiger Lippe, sondern wir dürfen frei und öffentlich unseres Glaubens leben und unserer Schrift gebrau= chen da steht ja die Sache gar so, daß das Wort Gottes Keinem ferne, sondern Allen nahe ist in dieser Zeit. Und wenn's doch der Herr ist, der Sein Wort uns so nahe gebracht hat, wenn's nur Er allein ist, der die Sendboten über die Erde treibt, der die Gotteshäufer aufbaut, der die Reichen für die Armen sorgen heißt, der all das Thun, das wir aufgezählt, aus Seinem Geist hervortreibt; und wenn's auch wieder Er, der Herr, ist, der so in Seinem Wort zu den Heiden und zu den Christen, zu den Fernen und zu den Nahen, zu den Reichen und zu den Armen, und zu uns Allen kommt; da habe ich's wohl bewiesen: daß der Herr dieser Zeit nahe und viel näher als anderen ist in Seinem Wort.

II.

Aber nüht das auch? hilft das auch? Diesen Herrn, der in dem Worte kommt, thun ihm die Herzen auch auf? Und ob auch das Buch des Lebens über die Welt getragen wird, schafft es auch Leben in diesen Tagen?

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Wo das Wort Gottes ist, da ist's eben als Gottes Wort; und wer mag Seinem Willen widerstehen“? Dies Wort des Apostels ist unsere Antwort. Wohl mögen wir Alle viel zu erzählen wissen von den Kämpfen, die Gottes Wort leiden, und von der Fruchtlosigkeit, mit der es oft kämpfen muß in diesen Tagen. Und noch mehr mag der zu erzählen wissen, der berufen ist, dieser Welt von heute das Wort des Herrn zu bezeugen. Ez

kann Einem wohl recht weh und bang um's Herz werden, weil man so oft mit der Predigt des Wortes nur Feindschaft findet statt der Freundschaft, und statt der offenen Ohren nur verschlossenen Herzen begegnet; man kann's mit aller Treue und mit allem Fleiß doch nur wenig Menschen recht machen, so daß man sich immerdar vor dem Mißverstand und vor dem harten Urtheil fürchten muß, und oft viel lieber schweigen möchte als reden. Und doch ist das Alles nur der Kleinmuth, mit welchem der Mensch seinen Dienst am Worte Gottes treibt; es ist die fündliche Eitelkeit nur, die selber Ehre haben will von der Predigt des Wortes Gottes, so doch alle Ehre immerdar dem Herrn gebührt, und uns gebührt keine Ehre und kein Dank und kein Lob niemals für keine Arbeit; es ist die Ungeduld nur, die gleich nach dem Säen schon ärnten und Wirkung sehen will und darum ist's auch eine ganz falsche Rechnung. Wenn wir sehen wollen, wie viel Macht das Wort Gottes über diese Tage habe, da darf man's nicht so thun, daß man die Wirkungen und die Früchte zählen will, die's bereits sichtlich, vor Augen getragen hat; weil's ja sehr wohl möglich ist, daß der Same des Wortes Gottes noch un ter der Erde schläft. Sondern man muß lediglich das Wort Gottes ansehen, was das für eine Macht, für eine unwiderstehliche Macht in sich selber trägt.

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Das Wort Gottes aber ist eine Macht! Du kannst das sehen schon an dem Wort, das die Menschenlippe spricht. Das Wort, das ein Mensch redet, ist der Leib seiner Gedanken, ist das Kleid, das sein Geist anzieht, ist die Schwinge, der Flügel, die seine Seele nimmt und fliegt damit in die Welt hinaus. Darum wirkt aber auch das Wort ganz dasselbe, was die Seele und der Geist und die Gedanken wirken. Und so ist's ganz er= klärt, daß das Wort in der Welt so große Dinge thut.

Sieh's nur an im Leben: mit dem Wort kann man zwei Menschen für Lebenszeit verfeinden, und mit dem Wort kann man den alten Groll vertragen; mit dem Worte kannst Du Hoffnung und Leben in das todesbange Herz zurückrufen, und mit dem Worte kannst Du auf die lachenden Lippen den Schrecken rufen, daß sie zucken und beben; mit dem Worte wird man gelobt, und mit dem Worte wird man gerichtet; mit dem Worte wird man verwundet, und mit dem Worte wird man getröstet; mit dem Worte tödtet der Richter, und mit dem Worte giebt die Gnade das Leben zurück; mit dem Worte beherrscht der König seine Völker, und mit dem Worte beherrscht der Weise die Geister das kannst Du, Haß und Liebe, Furcht und Hoffnung, Lob und Tadel, Fluch und Seegen, Tod und Leben Alles kannst Du säen mit dem Worte; solche Macht ist das Wort schon auf der Menschenlippe.

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Und wir haben's hier wohl noch mit einem anderen Wort zu thun. Wir haben's hier mit demselben Wort zu schaffen, das im Anfang sprach: es werde Licht, und es war Licht; mit demselben Wort, das noch heute dem, das nicht ist, zum Leben ruft; mit demselben Wort, das alle geschaffene Dinge hält und trägt und erhält ewig fort. Daffelbe Wort, diese schaffende Gottesmacht, diese ewige Kraft und Gottheit die ward Fleisch und ist erschienen in Christo Jesu. Was aber der geredet hat aus der Fülle der Gottheit heraus, die in Ihm war, mit Seinem menschlichen Mund, das haben wir wieder hier in diesem geschriebenen Wort. Darum eben nennen wir dies Wort den Leib, welchen die Gedanken Gottes angenommen, nennen's die Hülle, welche der Geist Christi angezogen, nennen's die Flügel, welche der heilige Geist genommen, um über die Erde und in die Häuser und in die Herzen zu ziehen. Und weil dies Wort das ist, der

Träger des Geistes Gottes und Christi Mund, darum wird es auch ganz dasselbe wirken, was Gott und Sein Sohn und Sein Geist wirken; es wird heute auch, wie's das noch je und je gethan hat, dem Todten rufen zu neuem Leben, und was lebt, das wird es erhalten; es wird die stolzen Geister erschrecken, und die zerschlagenen Herzen wird es milde trösten; es wird sich auch dieser Zeit erweisen als das Schwert des Geistes, das da richtet, straft und tödtet Alles, was vor Gott nicht gilt; und wieder als die Salbe von Gilead, die erleuchtet, heilt und sehend macht Alles, was den Namen Chrifti. nennt; und wird ewige Traurigkeit und ewige Wonne, ewige Hoffnung und ewiges Leid, ewigen Tod und ewiges Leben wird das ewige Wort auch in diesen Tagen säen.

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Ob auch der Same noch in den Herzen schliefe heimlich, stille noch und unsichtbar wenn das Wort des Herrn nur da ist in dieser unserer Zeit, wie wir's doch gesehen haben da wollen wir ganz ruhig auf die Verheißungen Gottes trauen: „das Wort, so aus meinem Munde gehet, soll nicht leer wieder zu mir kommen, sondern soll thun, das mir gefällt, und soll mir gelingen, dazu ich es sende". Ganz fest wollen wir in allen Nöthen dieser Zeit auf das Eine Zeichen schauen, daß das Wort Gottes rascher, reichlicher über den Erdboden zieht denn je zuvor. Wir wollen ohne allen Zweifel glauben, daß unsere Zeit und Welt in diesem Worte des Herrn ein Pfand Gottes und ein Heilmittel ihrer Schmerzen und eine Hoffnung künftiger Größe hat, ge= gen welche alle Sorgen und Nöthe dieser Zeit und auch Deine kleinen Nöthe ein reines gar Nichts sind. Und wenn wir hinausschauen in die künftige Sonntagsstunde, wo wir ja reden wollten von den Wirkungen, von dem Fragen und Suchen, welches der Herr in den Herzen

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dieser Zeit geweckt habe da mögen wir getroft hoffen, daß wir da Grund genug finden werden, die schon gethanen Werke zu preisen, und noch mehr Grund, auf baldige noch größere Thaten Gottes zu hoffen, und_immer und allenthalben Grundes genug, wieder und wieder zu sagen: „Wer kann die großen Thaten des Herrn ausreden und alle Seine löblichen Werke preisen? Da= rum so danket dem Herrn, denn Er ist sehr freundlich, und Seine Güte währet ewiglich". Amen.

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