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ab von Gott gekommen, und hat kein Wohin, hat keine Zukunft, hat keine Hoffnung des Lebens, wenn's nicht befruchtet und belebt ist von dem Geiste dessen, der zum Vater ging und geht immerdar. Und in unseren Tagen namentlich hat Nichts eine Zukunft, was nicht mit will mit dem neu erwachten Glauben; dies Streben nach einem tieferen, christlicheren Wesen, ist in dem Leben von heute der einzige lebensvolle Punkt, und alles Andere ist alt geworden und erstorben; selbst alle menschlich edlen, frischen Kräfte haben heute diesem Streben sich zugewandt. Wer heute wider Christum sein will, der bringt sich selbst herab zur Bedeutungslosigkeit, und er wird abfallen von dem Baume des Lebens und der Geschichte als ein dürres Reis; wer heute sein Werk thun will ohne Christi Geist und Namen, deß Werke werden verwittern und seine Worte werden verwehen, und er selbst wird ein blätterloser Stamm werden, che ein Jahrzehend dahinrollt; wer heute wider den Stachel lecken, sich auflehnen will gegen den neuen Strom christlichen Lebens, der mag sich hüten, daß dieses Stromes Wellen nicht ihn begraben. Willst Du, wie's heute steht, die frische Lebendigkeit des Lebens, und für Dein Leben ein Ziel, und als dies Ziel Deinen Gott finden, frag' Christum Deinen Herrn, wo er hingehe in diesen Tagen?

Du wirst auch gewiß in Deinem eignen Leben die Mahnung zu solcher Frage irgendwo, wirst schon einen Fleck, einen wunden Fleck haben, dessen Schmerzen und Nöthe Dich täglich dringen, Deinem Heilande nachzusehen in den Himmel, dahin Er gegangen ist. O das ziellos verirrte, das krankhaft aus einander gefallene, das schmerzlich zerrissene Leben dieser Lage, dies unselige Erbtheil einer glaubenlosen Zeit, das hat ja kein Leben verschont, und wird auch das Deine nicht geschont haben.

Hast Du vielleicht ein Haus, wie's heute hunderte und tausende giebt, in dem der goldne Friede, die heilige Eintracht fehlt, so daß eines seiner Glieder hierhin geht und das andere dahin, daß ihre Herzen von einander gerissen. find, und ihre Worte hadern, und Dein Herz blutet dazwischen? Dann öffne Ihm, Ihm, der zum Vater geht und zieht, die Pforten Deines Hauses, Ihm gieb zunächst nur Dein eignes Herz, damit Er aus Deinem Herzen weiter in die Herzen der Deinigen ziehe; und hat er Dich und sie Alle hingenommen und eingenommen, da wird Friede im Hause sein, und Ihr werdet Alle zusammen Einen Weg gehen, da Ihr ja ein Ziel habt, wo Ihr hingeht! Oder hast Du vielleicht ein Werk und Amt, wie's genug giebt, ein Thun, so mühselig und beladen und doch lohnlos, so hart und schwer und doch ziellos, daß Du eigentlich selbst nicht weißt, warum Du Dich so plagst und mühst, daß Du am Abend Deine müden Hände ansehen und doch fragen mußt: wozu nur und wohin das Alles? Da stell' einmal dies Dein Thun unter den Geist und unter die Ordnung dessen, der zum Vater ging, damit er Allem die Richtung auf Gott gebe; und Er wird auch an Deinem zeitlich äußerlichen Thun Dir eine Seite zeigen, die's zu einem Dienste Gottes macht; Er wird Dich lehren, wie Du's als einen Gottesdienst betreiben kannst; und dann wird Deine Seele gefunden, und Du wirst frisch thun, was Du vorhaft, weil Du dann ja weißt, wo Du hingehst mit Deinem Thun. Und ob Du das Alles nicht hättest, aber Eines hast Du gewiß, haft ein Herz von Lust und Leid zerrifsen, haft ein Gewissen, in dem die Gedanken sich_ent= schuldigen und verklagen, hast einen Geist, in dem die Wahrheit mit dem Wahne ringt. Weil Du das ganz gewiß hast, halt' Ihm diese kranke, blutende, wunde

Seele hin, halt' sie Ihm hin, der zum Vater ging, damit Er uns den Tröster sende, halt' sie Ihm betend hin an jedem Morgen, an jedem Abend, damit Er verbinde, was in ihr blutet, damit Er zusammen heile, was in Dir zerrissen ist, damit Er Allem in Dir zeige, wo es hingehen soll?

Freilich ich kann Dir nicht sagen, daß wenn Er Dir gezeigt haben wird, wo Du hingehen sollst, Du auch schon da sein werdest. Wenn der Herr wird in Dir Wohnung gemacht, wenn Er Deine Nöthe, Deine Klagen, Deine Schmerzen wird auf sich genommen haben, wenn Er damit wird hingegangen sein zu dem Vater, daß er sie an dessen Throne niederlege und bitte für Dich nach Mittlers Art, da wird Er Seinen Geist, den heiligen, Dir zurücksenden. Und dieser Geist, sagt unser Text, wird Dir reden von Deiner Sünde, und wird Dir reden von Christi Gerechtigkeit, und Du wirst vor Christi Gerechtigkeit um Deine Sünde zagen müssen. Der Geist des Herrn ist ein strafender Geist; sein Weg ist eine Schule der Schmerzen; und eine Ewigkeit lang ist diese Schule. Aber doch wird dieser strafende Geist unser Tröster genannt; und das ist sein Trost, daß wir durch ihn wissen, wo wir hin gehen? Auch die Christen, wir auch haben noch unsere Sünden, unsere Klagen, unsere Nöthe, unsere Schmerzen gleich denen, die nicht glauben. Aber das haben wir voraus vor denen, die nicht glauben: daß wir all dieses Elends Ziel und Ende wissen mitten in dem Elende. Wer nicht glaubt, der weiß nicht, wo er hingeht, und ob er's wüßte, so wüßte er nur das Wort: daß die Sünde, wenn sie vollendet ist, den Tod gebiert. Wir aber, die wir gefaßt sind in des Heilands Leben, wir wissen, wo wir hingehen; wissen, daß die Sünde an uns verschwinden muß wie ein Nebel; wissen, daß die

Klage verstummen wird auf unserer Lippe; wissen, daß die Thränen werden abgewischt werden von unserem Auge, daß die Tage unseres Kampfes ein Ende haben werden irgend einmal; wir wissen, wo wir hingehen, daß wir sein werden, da Chriftus ist, daß wir zum Vater gehen, daß wir zu Gott kommen werden, ganz gewiß! Amen.

XX.

(Gehalten am Feste der Himmelfahrt, 1843.)

Demselbigen Gott, der uns an's Licht gezogen hat

aus den Schrecken der Finsterniß, vor dessen Worten unsere Nöthe zerflattern, wie vor der Sonne die Nebel des Morgens, der uns emporheben wird aus der Angst dieser Welt dahin, wo Christus sist, demselbigen Gott und seinem Heiland, dem sei Ehre und Preis! Amen.

Vater Unser u. s. w.

Text:

Marc. 16, 14-20: Zulegt da die Eilfe zu Tische saßen, offenbarte er sich, und schalt ihren Unglauben, und ihres Herzens Härtigkeit, daß sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten auferstanden; und sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt, und prediget das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammet werden. Die Zeichen aber, die da folgen werden denen die da glauben, sind die: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben, und so sie etwas Tödtliches trinken, wird es ihnen nicht schaden, auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird es besser mit ihnen werden. Und der Herr, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward er aufgehoben gen Himmel, und sizet zur rechten Hand Gottes. Sie aber gingen aus, und predigten an allen Drten; und der Herr wirkte mit ihnen, und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen."

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