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Jesu Namen, recht, wie der Apostel sagt: „dienet Einer dem Andern, ein Jeglicher mit der Gabe, die er empfan= gen hat;" dies vereinte Wirken bringt dann die Menschen einander nahe, die Großen und die Kleinen, die Ho hen und die Niederen, die Alten und die Jungen; es führt sie erst zur Bekanntschaft, und aus der Bekanntschaft in die Freundschaft, und aus der Freundschaft in die Gemeinschaft, und in eine Gemeinschaft, die, weil ihr Grund der Herr ist, sich hinein lebt und sich auslebt zu dem großen, seligen Dinge, das wir eine Geź meinde der Heiligen nennen. So bringen diese Werke der Barmherzigkeit, wie Du's auch allenthalben sehen kannst, wo sie mit rechtem, regem Eifer getrieben werden, den Schah einer selbstsuchtlosen und aufopfernden Liebe, den Segen einer Gemeinschaft und der christlichen Gemeinschaft wieder in diese arme Welt und Zeit hinein, deren Herzen von Selbstsucht, und von Eigennuß, und von Hoffarth so traurig auseinander gerissen, und deren Verhältnisse alle so zerfallen und so zerbröckelt sind.

Aber darum kann's denn auch kein Geheimniß sein, warum ich dies Wort zu Euch geredet habe und warum ich Euch so ermuntern möchte zu Werken der Barmhers zigkeit. Weil ich möchte: daß solcher Segen auch über uns aufginge; daß auch unsere Gemeinde reich und rei cher würde an Werken der Barmherzigkeit, um in sich selber reicher zu werden; daß sie in der Krone, die sie trägt von der Hand des Herrn, auch diese Perle trüge! Ich möchte zuerst das: daß in unseren stillen Mauern, in denen wir so friedlich wohnen unter Dank gegen Gott, wenigstens die Thränen getrocknet würden, die Ein Mensch dem Andern trocknen kann, weil immer noch ge= nug bleiben würden, die keine Menschenhand trocknetz ich möchte, daß doch nicht mehr der dritte Mensch, der

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an unsere Thüren klopft, ein Armer wäre, daß wir doch über die Gasse gehen könnten, ohne sehen zu müssen, wie Kinder einer Christengemeinde an Leib und Seele verkommen, daß uns unserem engen Lebenskreise doch die Verhältnisse weggeschafft wurden, welche immer eine Anzahl Menschenseelen nicht für den Himmel sondern für die Hölle von Kindesbeinen an heranerziehen, und ich möchte, daß das durch uns geschähe, denn unser sind diese Nöthe, weil sie in unseren Gränzen hausen, und weil der Heiland uns anblickt aus den Augen dieser Armen, so wird die Pflicht zu helfen auch unser sein. Aber daneben möchte ich ein Zweites: Ich weiß in dem Kreise dieser Gemeinde manche Seele, die ihren Heiland herzlich lieb hat, und die sich sehnt Etwas in seinem Dienst thun zu können; und ich weiß Andere, die recht ängstlich nach einem Wirkungskreise suchen und nach einer Stätte, wo sie ihr Pfund zum Wohl der Brüder und zum Preise Gottes anlegen könnten; und ich weiß noch Andere, die ein offenes Herz und eine milde Hand und einen fleißi= gen Arm für die Noth der Menschen haben; diese Alle, bei denen es nur des Winkes bedarf, möchte ich mit diesem meinem Worte auf die Noth hinweisen, welche durch unsere Gassen geht, und möchte ihnen sagen: da findet Ihr, was Ihr sucht! und da ist der Punct, wo Ihr Euch hinwenden müßt mit Eurer That! Endlich möchte ich ein Drittes: Es kann wenig fruchten, daß wir der Eine Dies, der Andere Jenes thun, daß Jeder für sich handelt getrennt von dem Andern; das zersplittert die Kräfte, das verringert die Mittel, das schwächt die Wirkung; es macht Euch keine Freude, und es rettet die Andern nicht, weil es nichts vor sich bringt. Weil dieselben Mittel, gesammelt auf Einen Punkt, schlagender wirken, darum möchte ich, daß wir uns zusammenfänden,

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daß wir uns die Hände reichten, Einer den Andern stark machten zu Werken der Barmherzigkeit; und daß denn solche Werke der Barmherzigkeit auch uns selber näher zusammenführten zu engerer Bekanntschaft und zu innigerer Gemeinschaft, daß die gemeinsamen Liebeswerke auch Liebesbande um uns schlängen immer fester, und daß wir so immer mehr aus einer irdischen Ortsgemeinde zusam menerwüchsen zu einer Gemeinde der Heiligen!

Dem Herrn aber sei das Wort befohlen, daß Sein heiliger Geist es an Eure Herzen trage; und was Er daraus will wachsen lassen, Ihm sei's befohlen! Amen.

XXIV.

(Gehalten am vierten Sonntage nach Trinitatis, 1844.)

Gott,

ott, tröste uns, und laß leuchten Dein Antlig, so genesen wir! Amen.

Vater Unser u. s. w.

Text:

Luc. 5, 1-11: „Es begab sich aber, da sich das Volk zu ihm drang, zu hören das Wort Gottes, und er stand am See Genezareth, und sahe zwei Schiffe am See stehen; die Fischer aber waren ausgetreten, und wuschen ihre Nehe; trat er in der Schiffe eines, welches Simonis war und bat ihn, daß er es ein wenig vom Lande führte. Und er sehte sich, und lehrete das Volk aus dem Schiff. Und als er hatte aufgehört zu reden, sprach er zu Simon: Fahre auf die Höhe, und werfet eure Neße aus, daß ihr einen Zug thut. Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet, und Nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Net auswerfen. Und da sie das thaten, beschlossen sie eine große Menge Fische, und ihr Nez zerriß. Und sie winkten ihren Gesellen, die im anderen Schiff waren, daß fie kämen und hülfen ihnen ziehen. Und sie kamen, und füllten beide Schiffe voll, also daß sie sanken. Da das Simon Petrus sahe, fiel er Jesu zu den Knieen, und sprach: Herr, gehe von mir hinaus, ich bin ein fündiger Mensch. Denn es war ihn ein Schrecken angekommen, und Alle, die mit ihm waren, über diesen Fischzug, den sie mit einander gethan hatten; desselben gleichen auch Jacobum und Johannem, die Söhne Zebedai, Simonis Gesellen. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich

nicht, denn von nun an wirst du Menschen fangen. Und fie führten die Schiffe zu Lande, und verließen Alles und folgten ihm nach.“

Unser Text giebt uns die Erzählung von Petri Fischzug, wie der Herr Petri Neh segnete, und wie dieser Se gen denn selber für den Petrus ein Neh ward, in welchem sich seine Seele fing, daß sie des Heilands eigen ward. Ich möchte diese Erzählung selber ein Neh nennen, welches seine Fäden auch nach Deiner Seele ausspannt; ich möchte diesen Tert ein Wort nennen, das Dich auch wie einst den Petrus zu einem Jünger Christi machen möchte; und so möchte ich den Text heute nüßen, möchte ihn als eine Ladung in Deine Seele rufen, und möchte ihn Dir vorhalten als eine Geschichte, in welcher Du, wenn Du schon Christ bist, schauen kannst, wie Du es wurdest, und, wenn Du's noch nicht wärest, vernehmen magst, was Dir noch bevorsteht. Laß mich, daß ich Dir das zeige, den einzelnen Worten des Tertes folgen.

Vor allen Dingen: mag nicht dieser See, auf dem das Schifflein des Petrus trieb, uns die Welt bedeuten und das Leben, auf welchem Du Dein Schifflein treibst? Es ist ja dies Leben, dies wilde, rasche Leben, beweglich wie die Welle; es ist ja stürmisch wie die wogende See; es ist ja auch eine glatte Fläche, auf der Deine Paar Erdenjahre wie ein Schiff vor dem Winde dahinfliegen und lassen nicht einmal eine Spur zurück, sondern unter dieser leicht bewegten glatten Fläche ist das Leben wie die See ein ewig offenes Grab, und Du selbst magst Dir nachrechnen und sagen: wie Viel dies Leben Dir schon begraben hat, wie Viel Deiner Freude, Deiner Hoffnung, Deiner Mühen, und Deiner Unschuld Dir dies Leben schon in sein feuchtes Grab begraben hat! So möchte ich, daß Du zuerst dies bunte, trügerische Leben,

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