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den, Ihm auch glauben, und nicht alle Saulus dieser Zeit werden Paulus werden. Es wird auch Solche geben, die beharrlich den Tod dem Leben und die Strafe der Gnade vorziehen, und die wird ihr traurig Schicksal ereilen; es wird auch in dieser Zeit Bäume geben, die nicht rechtschaffene Früchte der Buße bringen, und die werden abgehauen werden; der Herr wird auch dieser Zeit Sich bezeigen als den, der die Wurfschaufel in der Hand hat und Seine Tenne fegt, und was sich als Spreu bewähren wird an Seelen und an Dingen und an Werken dieser Zeit, das wird auch mit ewigem Feuer verbrannt werden. Aber auch das darf uns nicht beirren, wenn auch betrüben; und darf uns wohl Leid thun, aber keinen Zweifel schaffen denn von jeher ist der Glaube nicht Jedermann's Ding gewesen; sondern in aller Zeit ist der Herr durch die Welt gegangen nur fragend, nur werbend, nur suchend selig zu machen; wer sich aber nicht hat finden lassen, wer Seiner Frage nicht geantwortet und Seiner Werbung nicht entsprochen hat den hat Er auch allezeit ausgeschieden und hat ihn gelassen wie er war unter der Sünde und unter der Strafe und unter dem Unfrieden, weil der's ja selber nicht besser gewollt.

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Aber eben so gewiß als der Herr mit Seiner Wurfschaufel die Spreu dieser Zeit und Welt heraussondern wird, eben so gewiß wird Er auch den Weizen mit derselben Wurfschaufel heraus zu finden wissen. Wo nur eine Seele Seiner mit rechter Treue begehrt, und ob sie auch der geringsten eine wäre; wo nur ein Ding, ein Werk, ein Wesen dieser Zeit, nur einen Funken in sich hat von Seinem Geist da wird Er's in Seine Scheuren, ja in Seine Arme sammlen, da wird Er's versiegeln mit Seinem Siegel, das da heißt Ewigkeit, da wird Er's taufen mit Feuer und Geist, da wird Er erfüllen, was verheißen ist: „alle Thäler sollen voll werden, und

alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was krumm ist, soll richtig werden, und was uneben ist, soll ebener Weg werden." So wird Er das an dieser Welt und an jeder bereiten Seele erfüllen, daß Er zwar demüthigt und beugt, was sich in ihr in sündlichem Hochmuth erhoben hat und hat sich an des Herrn Statt sehen wollen, aber daß Er auch auf's Neue den Zugang zu Gott öffnet und einen Weg, dem Zorn zu entrinnen; daß Er uns auf unserem Lebenswege die Anstöße mindern und die Füße stärken und die Lasten tragen helfen wird, und wird in unsere kranke, und schmerzenreiche Welt das Le= ben und den Frieden zurückbringen. Das wird der Herr thun. Und Jeder wird, das wollen wir nicht vergessen, es in seiner eignen Hand haben, ob er in des Herrn Scheuren gesammelt, oder ob er mit Feuer verbrannt werden soll; das wird Jeder in seiner eigenen Hand haben, je nachdem er so oder anders auf die Frage antwortet, welche der Herr jeht auch auf seine Lippe zwingt: ,,was sollen wir thun"? Wie wir aber antworten müssen auf diese Frage, und wie wir uns halten müssen, daß wir die rechte Antwort finden, wie wir thun müssen, daß wir als Waizen nicht als Spreu erfunden, daß wir von dem Herrn angenommen werden das wollen wir weiter bereden, wenn wir am heiligen Christtag um den heiligen Christ versammelt stehen. Und bis dahin wollen wir trauen und hoffen, daß Der uns auch in diesem Stück nicht verlassen wird, der in allen Stücken unsere Hoffnung und unsere Zuversicht ist für und für! Amen.

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IV.

(Gehalten am Isten Weihnachtstage, 1843.)

Deine Thaten, himmlischer Vater, sind der Menschen

Feiertage, und Deine Werke sind unsere Feste! Lehre uns bedenken, wie Großes Du heute an uns gethan hast, und schenk' uns ein fröhliches Fest! Amen.

Bater Unser u. s. w.

Text:

Luc. 2, 1-14: „Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschäßt würde. Und diese Schäßung war die allererste, und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Sy rien war. Und Jedermann ging, daß er sich schäßen_ließe, ein Jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land, zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlecht Davids war, auf daß er sich schäßen ließe mit Maria seinem vertrauten Weibe. Die war schwanger, und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn, und wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derfelben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüte ten des Nachts ihrer Heerde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um fie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Chriftus

der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen, ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, und in einer Krippe liegend. Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerschaaren, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlge= fallen".

„Es begab sich aber zu der Zeit," hebt unsere Festerzählung an. Was aber zu der Zeit geschah", ist nicht bloß damals geschehen, als das Licht der Welt das Licht zu Bethlehem in der Herberge erblickte; und es ist nicht bloß damals Weihnacht gewesen, als der Heiland in die Welt geboren ward.

Damals ist das geschehen, daß das Wort Fleisch und Gott Mensch ward; daß die ewige Kraft und Gottheit Wohnung machte in der menschlichen Person des Jesus von Nazareth, auf daß Er an uns fremdgewordene Kinder in Brudersgestalt herantrete und auch uns wieder mit aller Gottesfülle erfülle. So ift's damals geschehen; und ganz dasselbe geschieht auch immer wieder, wenn nun der Sohn Gottes in Seinem Wort und in Seinem Geist über die Erde schreitet, einkehrt in eine einzelne Seele, in Deine Seele oder in meine Seele, und Sich all ihr Wollen und all ihr Denken und alle ihre Kräfte zum Werkzeug macht. Da immer wieder macht Gott ja Wohnung in einem Menschenwesen; da immer wieder nimmt Gottes ewiger Geist das Menschenleben sich zum Leib; da immer wieder erneuert sich's, daß das Wort Fleisch und Gott Mensch wird. Darum hören die Weihnachtsfreuden nicht auf, und ihre Kette reißt nicht ab auf Erden, seitdem's jene erste Weihnachtsstunde gab. Sondern Weihnacht ist aller Orten, wo der Herr kommt. Wo eine einzelne Seele auf ihre Kniee fällt in

stiller Nacht und spricht: heute ist mir der Heiland geboren! da ist solche Seele der Herberge gleich, die des Heilandes ersten Laut gehört; oder wo ein Hausvater spricht zum ersten Mal: „ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen"! da ist solch Haus ein Bethlehem geworden, das ist verdollmetschet Brodhaus, weil's nun das Brod des Lebens hat; oder wo ein Volk die lange Nacht des Wahnes von seinen Augen schüttelt und seht das Kreuz an seiner Gößen Stelle, da hält solch Volk seine Weihnacht, seine geweihte, heilige Nacht, der sein Christtag folgt. So allenthalben, wo der Heiland hineingeboren wird und sein Werk anfängt in einem Volk und in einem Haus und in einem Herzen, da allenthalben erneut sich die Weihnacht.

Wir aber heben diesen Einen Tag aus dem Jah= reskreise heraus, und nennen ihn Weihnacht und Christtag, und lassen ihn mit jedem Jahr wiederkehren, um eben zu zeigen, daß die Weihnacht nichts Einmaliges ist, sondern daß sie wiederkehrt und wiederkehren soll und muß an jedem Menschen. Das eben wollen wir damit sagen zum Trost und zur Weisung, daß Gottes Sohn noch immer fort Wohnung bei den Menschen und in den Menschen macht; wir wollen die Einen daran erinnern, daß sie treu der Stunde gedenken, da der Heiland in ihnen geboren ward, und halten im Gedächtniß Jesum Christum; und die Anderen, doch zu suchen und doch zu sorgen, daß auch in ihnen Weihnacht werde. Daß ich denn dieses Tages Zeichen richtig auslege, laßt uns von der Stunde, von dem Erlebniß reden, das wir die Geburt des Heilandes in uns nennen, und was es damit sei und wie's geschehe. Wir wollen uns aus der Vergleichung mit des Herrn erster Geburt das deutlich machen, daß

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