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beseligt hat; das Alles ist Dir noch umwickelt von der Welt Banden, und hält den Heiland in Dir umwickelt und umwunden; und Du magst selbst ermessen, wie eng es Ihm in Deiner Seele Herberge sein, und welch harte, der Krippe gleiche Ruhestätte Ihm Dein hartes Herz sein mag! So ist zuerst der Heiland in Dir ein Kind, und Du bist zunächst ein Kind in Ihm. Darum aber sollst Du Dich auch nicht fürchten vor dem Heiland, sollst es doch nie wie Die machen, welche immer scheu vor allem christlichen Wesen zurücktreten, und immer Grauen vor seinen Tiefen, und immer Furcht vor seinem Ernst haben sondern Du follft Ihm trauen, Du sollst Ihm nahen, Du sollst Ihm glauben; denn milde wie ein Kind wird Er ja an Dich kommen, wird Dich nicht zerbrechen, wird Dich nicht hinausstoßen, sondern wird Dir mit einer Liebe, warm wie Kinder lieben, Dein Herz umfassen.

Aber noch weniger sollst Du sorgen, wenn Er auch in Dir klein wie ein Kind anfängt, daß Er auch so klein und unscheinbar bliebe wie ein Kind. „Aber das Kind wuchs und nahm zu und ward stark", heißt es weiter in dem Buch von der Geburt Jesu Chrifti". Es ist eines Kindes Natur, daß es klein ist wie ein Keim und Samenkorn; aber das ist auch eines Kindes Natur, daß es wächst wie ein Keim und Samenkorn. Und wenn

Du das Kind in der Krippe zu Bethlehem anschauft, und von dem Kinde in die Welt hinausschaust, die jezt Seiner Werke voll ist; ist nicht das Kind mächtig hinausgewachsen über jener Herberge engen Raum? hat's nicht die Welt erfüllt mit Seinem Namen, und die Erde erobert mit Seinem Wort? Und magst Du die Seelen zählen, die dem Kinde gedient, oder die Thaten ausre= den, die Sein Geist geschaffen, oder das Haus, das Reich, den Tempel messen, den Sich's aufgerichtet? Wahrlich das Kind ist zu einem ewigen König, und Seine Krippe

ist zu einem Haus und Tempel ausgewachsen, die an die Wolken reichen! Und Alles, was durch das Kind ge= worden ist, Alles, was Du christlich nennst in weiter Welt an Dingen, an Seelen, an Worten und an Werken, ja das auch, was an uns selber chriftlich ist, das Wort, das wir hier reden, und das Gebet, das wir hier beten, fammt dieses Hauses Diensten, das Alles lag in jener ersten Weihnachtsstunde noch in dem Kind und in der Krippe beschlossen. Und so geschieht's wieder allenthalben, wo immer der Herr Sein Werk anfängt und irgend Wem Weihnacht macht. Laß Ihn nur erst ein Dußend Geister gewonnen haben in einem Volk, laß Ihm nur erst Eine Seele gehören in einem Haus; und bald wird Er wachsen aus Seele in Seele, um Alle zu suchen und Viele zu finden. Und in Dir auch wird er eben so wachsen! Gieb Ihm nur erst in Deiner Seele Einen Punkt, von Deinem Leben Eine Faser nur; und von dem Einen Punkte aus wird Er Dein ganzes Wesen durchwirken, und was bös in Dir ist, wird er verzehren, und was leer in Dir ist, wird er mit aller Gottesfülle erfüllen; bis Er in Deinem weit und reich und warm gewordenen Herzen eine selige Wohnstatt hat, und bis Du selber aus einem Kinde ein Mann in Christo wirst.

Wie Du's auch bestätigt finden wirst, wenn Du

III.

noch einmal in unseren Text zurückschaust: was da her= vorging und noch hervorgeht aus jeder Weihnachtsstunde.

,,Es waren Hirten auf dem Felde, die hüteten des Nachts ihrer Heerde“. Aber als Weihnacht geworden war, leuchtete die Klarheit des Herrn um sie, und die Engel Gottes und die Heere des Himmels riefen den ewigen, den nie seitdem verstummten Lobgesang in das arme Hirtenleben hinunter. Das war damals der Weih

nacht Folge, daß der Himmel auf die Erde niederstieg, daß das Göttliche sich dem Menschlichen verband; und dasselbe ist heute noch jeder Weihnacht, auch Deiner Weihnacht Folge, und muß es sein. Denn wenn in Deinem Herzen Christus Wohnung macht, der da Gottes eigner Sohn ist, wenn Sein Geist Herberge in Deiner Seele nimmt, der doch Gottes eigner Geist ist, wenn in Dir Seine Kräfte wirken, die doch Gottes eigne Kräfte sind; da ist ja in Dir das Göttliche zum Menschlichen herabgestiegen, Du bist ja dann selber eine Wohnung des Höchsten, ein Tempel Gottes geworden, und in dem Allen, was Du so von Christi Geist getrieben denkst und schaffst und thust mit Deinen menschlichen Kräften Leibes und der Seele, bist Du dann Gottes Werkzeug. Und wirst es mehr werden, und immer mehr mit jedem Tag. Denn das ist Gottes Wesen und des Göttlichen Art, daß es ewig, nie vergänglich ist, daß es zunimmt, niemals abnimmt. Darum eben muß das Leben Christi, weil's Gottes eignes Leben ist, in Dir wachsen von der ersten Stunde an, da's in Dich hineingeboren ward; und wieder, je mehr Christus in Dir wächst, um so völliger muß ja das Göttliche und Himmlische in Dir Dein Menschliches und Irdisches umfassen und durchwirken; bis Dein ganzes Leben ein Gesang wird, der mit allen seinen Thaten Gott lobt, bis Deine ganze Seele eine Harfe wird, die nur noch reine, himmlische Töne giebt, weil nur noch Gottes Finger ihre Saiten rühren. Das ist das Ziel, das ist die ewige Hoffnung, das ist das selige Ende, das Dir gewiß ist, wenn Du in Dir Weihnacht machst.

Und das sollst Du nie, ja niemals vergessen. Es ist wahrlich nicht, wie Manche fälschlich glauben: wenn man Christ wird, ist's nicht damit abgethan, daß man dann eine andere Weise zu denken und eine andere. Ord

nung des Lebens und ein anderes Gefeß des äußeren Thuns annimmt. Sondern wenn Du Christo in Dir Wohnung giebst, ist das die Folge, daß Du ein Mensch Gottes, daß Du ein Bürger des Himmels, daß Du alles göttlichen und himmlischen Wesens theilhaftig wirst. Wir sind auch, find Alle arme Menschen, wie in unserem Text die Hirten auf dem Felde; wir gehen auch unfere Straße über die Erde einsam hin; und ein nächtig, ein finsteres, banges Wesen lastet auf unser Aller Lebenz und in dieser Nacht des Lebens hüten wir auch mühselig und beladen unseres Erdenwerks. Wie reich und voll und satt wir auch sein mögen nach dem Laufe dieser Welt, aber des Göttlichen sind wir Alle leer und find, das angesehen, Alle arme Geister bis daß über uns wie über jene Hirten die heilige Weihnacht hereinbricht, und der Chrifttag die Erdennacht verscheucht. Von der Stunde an umfängt uns die Klarheit des Herrn; dann steigen Gottes Engel wieder zu uns hernieder; und wir haben die Jacobsleiter wieder und zu Gott einen freien Zugang; dann wird unser Leben wieder ein Leben zu Gottes Ehr', und es wird wieder Friede mit uns in unserem Herzen und in unserem Haus. Das ist des Christwerdens Bedeutung. Das ist der inneren Weihnacht Segen,

Und wenn Du nun noch etwas in Dir fühlst von der Erdennacht, in der wir Alle daherwandeln, aber auch Etwas in Dir spürst von der Luft, die wohl an das Licht des Christtages kommen möchte; da denk noch einmal zurück an unser erstes Wort: daß Gott das Al= len durch jene erste Weihnachtsstunde möglich gemacht hat, und daß Er Dich auch dahin führt, dahin lockt, dahin weist und dahin zieht in allen Stunden; und laß Dich noch einmal bitten, unter diesen Deinen Stunden allen Dir Deine innere Weihnachtsstunde zu suchen. Wir

kommen eben her aus den Tagen des Advents und des Wartens, und unser stetes Wort ist das gewesen, daß der Herr nahe ist. Mit diesen Stunden aber ist der Herr uns erschienen; und wenn Du die Worte der Schrift ansiehst, die wir von heute an hier lesen werden für ein ganzes Halbjahr, sie werden Dir immer den Heiland zeigen, wie Er wächst, vom Kind zum Knaben, zum Manne, zum Propheten und Hohenpriester auswächst, bis Er stirbt und wieder lebt und zum Himmel fährt. Laßt uns denn, damit Er in uns geboren werde und wachse, in heilsbegierigem Herzen mit Ihm gehen und mit Ihm wachsen, bis wir auch mit Ihm leben und sterben, und auch mit Ihm in den Himmel gehen! Amen.

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