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Andover

405 Steinheim

Gleichwohl muss unstreitig die Wahrheit auch hier liegen, wo sie immer liegt: zwischen beiden Extremen.

Ob eine Offenbarung sein kann und sein muss, und welche von so vielen, die darauf Anspruch machen, es wahrscheinlich sei, kann nur die Vernunft entscheiden. Aber, wenn eine sein kann, und eine sein muss, und die rechte einmal ausfindig gemacht worden, so muss es der Vernunft eher noch ein Beweis mehr für die Wahrheit derselben, als ein Einwurf dagegen sein, wenn sie Dinge darin findet, die ihren Begriff übersteigen. Wer dergleichen aus seiner Religion auspolirt, hätte eben so gut gar keine. Denn, was ist eine Offenbarung, die nichts offenbart?

Lessing, Beiträge 1777. (Ein Mehreres aus den Papieren eines Ungenannten, Bachmann'sche Ausgabe, 10. Bd. p. 13 unten).

During the last seven centuries the public mind of Europe has made constant progress in every department of secular knowledge. But in religion we can trave no constant progress. The ecclesiastical history of that long period is a history of movement to and fro etc.

Macaulay, historical and critical essay's IV, 105.

Rect. Nov. 7,187/2

VORWORT.

Der Freund und der Feind des Christenthums.

The exclusive clericals are the worst ennemies of Christianity.
Mss. Martineau. (Society in America II, p. 253).

Die folgenden Vorträge über die Religion als exacte Wissenschaft oder die wissenschaftliche Offenbarungslehre sind zunächst an die Gebildeten unter meinen Glaubensgenossen, die Mitglieder des alten Bundes, gerichtet. Gleichwohl mussten sie, besonders in Absicht auf den polemischen Theil derselben, auch auf ein umfangreicheres, ja, auf ein Gelehrtenpublicum Rücksicht nehmen. Nach dem Vorgange jenes ersten Durchbruches der Offenbarungslehre aus der engen Umwallung Palästina's ins weite, fremde Heidenthum, vor nunmehr nahe an zwei Jahrtausenden, sollten auch diese Lehren der Gegenwart nur vorläufig esoterisch bleiben und wirken, wenn gleich nicht unter jenem ausdrücklichen beschränkenden Verbote: Ihr sollt nicht in die Häuser der Heiden gehen! Diesem Unterschiede mag es denn wohl auch beizumessen sein, wenn die, vor nunmehr zwei Jahrzehenden verfassten kleineren und grösseren, vorbereitenden und ausführenden Bearbeitungen dieser Religionsanschauung in - bezüglich zum

engern alttestamentalischen Kreise exoterischen Zeitschriften theils Aufnahme, theils Beurtheilung gefunden haben. So meine allererste Versuchsarbeit, die Beurtheilung der Ansicht und Behandlung der Epoche des ersten Zusammenstosses der Offenbarungslehre mit der griechischen Philosophie in Alexandrien, durch Herrn Professor H. Ritter, wie er sie in den theologischen Studien und Kritiken der Gelehrtenwelt, als Summarium vorgelegt hatte; in Professor Hengstenberg's evangelischer Kirchenzeitung, wo sie eine bereitwillige Aufnahme, die mich aufs angenehmste überraschte, gefunden hat (November 1833, No. 94 und 95). Sodann die umfassendere Schrift: Die Offenbarung nach dem Lehrbegriffe der Synagoge (Frankfurt a. M., bei Schmerber, 1835), die einer ausführlichen Anzeige in den Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik gewürdigt worden. ist. In dieser wohlwollenden Recension sind denn auch die neuern israelitischen Religionslehrer darauf aufmerksam gemacht und ist ihnen bedeutet worden, dass in ihr der Grund gelegt sei, auf welchem allein von nun an der israelitische Religionsphilosoph aufbauen könne. Damit ward denn meiner Arbeit der enge District der alttestamentalischen Glaubenslehre angewiesen, den ich denn auch, als den Grund anderer Systeme, nach Lust oder Bedürfniss zu erweitern im Stande und berechtigt war, wenn gleich gegen des Herrn Recensenten Absicht, die nichts Bindendes für mich haben konnte und auf die ich denn auch in dieser Beziehung wenig oder gar nicht Rücksicht nahm, noch nehmen durfte. Wurde jenes obengedachte Verbot mit seinem Nachsatze: sondern nur in die Häuser der verirrten Schafe Israels, bald nachher förmlich wieder aufgehoben; so war ja das, mich auf denselben Umkreis beschränkende, kaum ein Verbot, höchstens ein wohlgemeinter Rath für mich und die Meinen, kata Sarka!

Aber wie sah es in diesem begrenzten, mir zugewiesenen Wirkungskreise dazumal, wie sieht es noch heute darin

aus? In diesem überall zerstörten, baufälligen, morschen Pferche wohnten keinesweges einhellige, friedliche Lämmer beisammen! O nein, der Streit, der sich ausserhalb fast gestillt hatte, war hier eben in voller Gewalt ausgebrochen, und schien es, als wolle er hier denselben Kreis in kürzern, aber eben desshalb lebhafteren Phasen durchlaufen. Der Uebergang vom trivialen zum philosophisch- höheren, mystischen Rationalismus, vom common sense hinauf bis zur pantheistisch-theosophischen Frömmigkeitserregung, war ein so rasch verlaufender, dass er in seiner sich überstürzenden Hast kaum ein Jahrzehnd bedurfte, um seine ganze Bahn im verjüngten Masse zu durcheilen. Diese Eile war jedoch natürlich, weil schon von aussen die concentrische Bahn vorgezeichnet war, und nicht von besonderm Einflusse. Der wichtigere Umstand bestand darin, dass die jüdische Orthodoxie in ihrer Einfalt gar nicht gewahr wurde, was ihr für tödtliche Streiche beigebracht wurden. Gläubig, in einer altwissenschaftlichen Staubwolke befangen, erkannte sie ganz und gar die Abgötterei nicht, die hier, unter der Beibehaltung hergebrachter Formen, eingeschwärzt werden sollte. Dieses halb lächerliche, halb traurige Schauspiel habe ich ganz in der Nähe mit angesehn; mein Warnen und Erinnern half auch gar nichts. Man horchte mit andächtig aufgesperrtem Munde dem mythologisch-symbolischen Wundermann, der sich mit wahrer Pastoralklugheit in den Mantel eines überaus strengen Ceremonials zu hüllen und sich damit vor jedem Verdachte einer Heterodoxie zu schützen verstand. Wie oft fiel mir damals der Vorwurf Jesaiah's, den er seinen Zeitgenossen machte, ein: Der Ochs kennt seinen Herrn, der Esel die Krippe seines Eigners, Israel kennt ihn' nicht, mein Volk ist nicht so verständig! Er galt noch heute!

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So stand es auf Seiten unserer Orthodoxie! Und wie sah es auf der entgegengesetzten, der des Fortschritts, der

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