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Und sie legten sich nieder im Saale, der über und über War mit Heu und Blättern bedeckt, und schliefen zusammen.

Aber Reineke wachte vor Angst; es schien ihm die Sache Guten Raths zu bedürfen, und sinnend fand ihn der Morgen.

Und er hub vom Lager sich auf und sagte zu seinem
Weibe: Betrübt euch nicht! es hat mich Grimbart gebeten,
Mit nach Hofe zu gehn; ihr bleibet ruhig zu Hause.
Redet Jemand von mir, so kehret es immer zum Besten
Und verwahret die Burg; so ist uns Allen gerathen.

Und Frau Ermelyn sprach: Ich find' es seltsam! ihr wagt es, Wieder nach Hofe zu gehn, wo eurer so übel gedacht wird. Seid ihr genöthigt? Ich seh' es nicht ein, bedenkt das Ver

gangne!

Freilich, sagte Reineke drauf, es war nicht zu scherzen;
Viele wollten mir übel, ich kam in große Bedrängniß;
Aber mancherlei Dinge begegnen unter der Sonne.
Wider alles Vermüthen erfährt man dieses und jenes,
Und wer was zu haben vermeint, vermißt es auf einmal.
Also laßt mich nur gehn; ich habe dort Manches zu schaffen.
Bleibet ruhig, das bitt' ich euch sehr, ihr habet nicht nöthig,
Euch zu ängstigen. Wartet es ab! ihr sehet, mein Liebchen,
Ist es mir immer nur möglich, in fünf, sechs Tagen mich

wieder.

Und so schieb er von dannen, begleitet von Grimbart, dem

Dachse.

Achter Gesang.

Weiter giengen sie nun zusammen über die Heide, Grimbart und Reineke, grade den Weg zum Schlosse des Königs.

Aber Reineke sprach: Es falle, wie es auch wolle, Dießmal ahnet es mir, die Reise führet zum Besten. Lieber Oheim, höret mich nun! Seitdem ich zum Leßten Euch gebeichtet, vergieng ich mich wieder in sündigem Wesen. Höret Großes und Kleines und was ich damals vergessen.

Von dem Leibe des Bären und seinem Felle verschafft' ich Mir ein tüchtiges Stück; es ließen der Wolf und die Wölfin Ihre Schuhe mir ab; so hab' ich mein Müthchen gekühlet. Meine Lüge verschaffte mir das; ich wußte den König Aufzubringen und hab' ihn dabei entseßlich betrogen; Denn ich erzählt' ihm ein Märchen, und Schäße wußt' ich zu dichten.

Ja, ich hatte daran nicht genug, ich tödtete Lampen, Jch bepackte Bellyn mit dem Haupt des Ermordeten; grimmig

Sah der König auf ihn, er mußte die Zeche bezahlen. Und das Kaninchen, ich drückt' es gewaltig hinter die Ohren, Daß es beinah das Leben verlor, und war mir verdrießlich, Daß es entkam. Auch muß ich bekennen, die Krähe be

flagt sich

Nicht mit Unrecht, ich habe Frau Scharfenebbe, sein Weibchen, Aufgegessen. Das hab' ich begangen, seitdem ich gebeichtet. Aber damals vergaß ich nur eines, ich will es erzählen, Eine Schaltheit, die ich begieng, ihr müßt sie erfahren; Denn ich möchte nicht gern so etwas tragen; ich lud es Damals dem Wolf auf den Rücken. Wir giengen nämlich zusammen

Zwischen Kacyß und Elverdingen, da sahn wir von weitem Eine Stute mit ihrem Fohlen, und eins wie das andre Wie ein Rabe so schwarz; vier Monat mochte das Fohlen Alt sein. Und Jsegrim war vom Hunger gepeinigt; da bat er:

Fraget mir doch, verkauft uns die Stute nicht etwa das Fohlen?

Und wie theuer? Da gieng ich zu ihr und wagte das Stückchen.

Liebe Frau Mähre! sagt' ich zu ihr, das Fohlen ist euer, Wie ich weiß; verkauft ihr es wohl? Das möcht' ich erfahren. Sie versezte: Bezahlt ihr es gut, so kann ich es missen; Und die Summe, für die es mir feil ist, ihr werdet sie lesen, Hinten steht sie geschrieben an meinem Fuße. Da merkt' ich, Was sie wollte, verseßte darauf: Ich muß euch bekennen, Lesen und Schreiben gelingt mir nicht eben so, wie ich es wünschte.

Auch begehr' ich des Kindes nicht selbst: denn Jsegrim möchte Das Verhältniß eigentlich wissen; er hat mich gesendet.

Laßt ihn kommen! verseßte sie drauf; er soll es erfahren.

Und ich ging, und Jsegrim stand und wartete meiner. Wollt ihr euch sättigen, sagt' ich zu ihm, so geht nur, die Mähre

Giebt euch das Fohlen, es steht der Preis am hinteren Fuße Unten geschrieben; ich möchte nur, sagte sie, selber da nach

sehn.

Aber zu meinem Verdruß mußt' ich schon Manches versäumen,

Weil ich nicht lesen und schreiben gelernt. Versucht es, mein Dheim,

Und beschauet die Schrift, ihr werdet vielleicht sie verstehen. Isegrim sagte: Was sollt' ich nicht lesen! das wäre mir seltsam!

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Deutsch, Latein und Wälsch, sogar Französisch versteh' ich: Denn in Erfurt hab' ich mich wohl zur Schule gehalten, Bei den Weisen, Gelahrten, und mit den Meistern des Rechtes

Fragen und Urtheil gestellt; ich habe meine Licenzen Förmlich genommen, und was für Scripturen man immer

auch findet,

Les' ich, als wär' es mein Name. Drum wird es mir heute nicht fehlen.

Bleibet, ich geh' und lese die Schrift, wir wollen doch sehen! Und er gieng und fragte die Frau: Wie theuer das

Fohlen?

Macht es billig! Sie sagte darauf: Ihr dürft nur die
Summe

Lesen; sie stehet geschrieben an meinem hinteren Fuße.
Laßt mich sehen! verseßte der Wolf. Sie sagte: Das thu' ich!
Und sie hub den Fuß empor aus dem Grase; der war erst
Mit sechs Nägeln beschlagen; sie schlug gar richtig und fehlte
Nicht ein Härchen, sie traf ihm den Kopf, er stürzte zur Erden,
Lag betäubt wie todt. Sie aber eilte von dannen,
Was sie konnte. So lag er verwundet, es dauerte lange.

Eine Stunde vergieng, da regt' er sich wieder und heulte Wie ein Hund. Ich trat ihm zur Seite und sagte: Herr Oheim, Wo ist die Stute? Wie schmeckte das Fohlen? Ihr habt euch gesättigt,

Habt mich vergessen: ihr thatet nicht wohl; ich brachte die Botschaft!

Nach der Mahlzeit schmeckte das Schläfchen. Wie lautete, sagt mir,

Unter dem Fuße die Schrift? Ihr seid ein großer Gelehrter. Ach! verseßt' er, spottet ihr noch? Wie bin ich so übel Dießmal gefahren! Es sollte fürwahr ein Stein sich erbarmen. Die langbeinige Mähre! Der Henker mag's ihr bezahlen! Denn der Fuß war mit Eisen beschlagen; das waren die Schriften!

Neue Nägel! Ich habe davon sechs Wunden im Kopfe. Kaum behielt er sein Leben. Ich habe nun Alles ge= beichtet,

Lieber Neffe! vergebet mir nun die sündigen Werke!
Wie es bei Hofe geräth, ist mißlich; aber ich habe
Mein Gewissen befreit und mich von Sünden gereinigt.
Saget nun, wie ich mich beßre, damit ich zu Gnaden ge-

Lange.

Grimbart sprach: Ich find' euch von neuem mit Sünden

beladen.

Doch es werden die Todten nicht wieder lebendig; es wäre Freilich besser, wenn sie noch lebten. So will ich, mein Oheim,

In Betrachtung der schrecklichen Stunde, der Nähe des Lodes,

Der euch droht, die Sünde vergeben als Diener des Herren:

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