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Denn durch sie vergiebt man die Sünden und löset die Völker

Aus dem Banne. Verlaßt euch drauf, mein werthester Oheim!

Denn es weiß der König schon lang', ich laff' euch nicht fallen;

Eure Sache führ' ich hinaus und bin es vermögend. Ferner mag er bedenken, es sind gar viele den Affen Und den Füchsen verwandt, die ihn am besten berathen. Und das hilft euch gewiß, es gehe, wie es auch wolle.

Reineke sprach: Das tröstet mich sehr; ich denk es euch wieder,

Komm' ich dießmal nur los. Und einer empfahl sich dem

Ohne Geleit gieng Reineke nun

andern.

mit Grimbart, dem Dachse, Nach dem Hofe des Königs, wo man ihm übel gesinnt war.

Neunter Gesang.

Reineke war nach Hofe gelangt, er dachte die Klagen Abzuwenden, die ihn bedrohten. Doch als er die vielen Feinde beisammen erblickt, wie alle standen und alle Sich zu rächen begehrten und ihn am Leben zu strafen, Fiel ihm der Muth; er zweifelte nun, doch gieng er mit Kühnheit

Grade durch alle Baronen, und Grimbart gieng ihm zur Seite.

Sie gelangten zum Throne des Königs, da lispelte Grimbart: Seid nicht furchtsam, Reineke, dießmal! gedenket: dem Blöden

Wird das Glück nicht zu Theil, der Kühne sucht die Ges fahr auf

Und erfreut sich mit ihr; sie hilft ihm wieder entkommen.

Reineke sprach: Jhr sagt mir die Wahrheit, ich danke zum schönsten

Für den herrlichen Trost, und komm' ich wieder in Freiheit,

Werd' ich's gedenken. Er sah nun umher, und viele Ver

wandte

Fanden sich unter der Schaar, doch wenige Gönner, den

meisten

Pflegt' er übel zu dienen; ja, unter den Ottern und Bibern,

Unter Großen und Kleinen trieb er sein schelmisches Wesen. Doch entdeckt' er noch Freunde genug im Saale des Königs.

Reineke kniete vorm Throne zur Erden und sagte be=

dächtig:

Gott, dem Alles bekannt ist, und der in Ewigkeit mächtig Bleibt, bewahr' euch, mein Herr und König, bewahre nicht minder

Meine Frau, die Königin, immer, und beiden zusammen Geb' er Weisheit und gute Gedanken, damit sie besonnen Recht und Unrecht erkennen; denn viele Falschheit ist jezo Unter den Menschen im Gange. Da scheinen viele von außen, Was sie nicht sind. D! hätte doch jeder am Vorhaupt ge= schrieben,

Wie er gedenkt, und säh' es der König, da würde sich zeigen, Daß ich nicht lüge und daß ich euch immer zu dienen be

reit bin.

Zwar verklagen die Bösen mich heftig; sie möchten mir gerne Schaden und eurer Huld mich berauben, als wär' ich derselben

Unwerth. Aber ich kenne die strenge Gerechtigkeitsliebe
Meines Königs und Herrn, denn ihn verleitete Keiner
Je, die Wege des Rechtes zu schmälern; so wird es auch
bleiben.

Alles kam und drängte sich nun, ein Jeglicher mußte Reinekens Kühnheit bewundern; es wünscht' ihn jeder zu

hören;

Seine Verbrechen waren bekannt, wie wollt' er entrinnen?

Reineke Bösewicht! sagte der König, für dießmal erretten Deine losen Worte dich nicht, sie helfen nicht länger, Lügen und Trug zu verkleiden, nun bist du ans Ende gekommen.

Denn du hast die Treue zu mir, ich glaube, bewiesen
Am Kaninchen und an der Krähe! Das wäre genugsam.
Aber du übest Verrath an allen Orten und Enden;
Deine Streiche sind falsch und behende, doch werden sie
nicht mehr

Lange dauern; denn voll ist das Maß, ich schelte nicht länger.

Reineke dachte: Wie wird es mir gehn? O hätt' ich nur wieder

Meine Behausung erreicht! Wo will ich Mittel ersinnen? Wie es auch geht, ich muß nun hindurch; versuchen wir Alles.

Mächtiger König, edelster Fürst! so ließ er sich hören, Meint ihr, ich habe den Tod verdient, so habt ihr die Sache Nicht von der rechten Seite betrachtet; drum bitt' ich, ihr wollet

Erst mich hören. Ich habe ja sonst euch nüßlich gerathen, In der Noth bin ich bei euch geblieben, wenn Etliche wichen, Die sich zwischen uns beide nun stellen zu meinem Verderben Und die Gelegenheit nüßen, wenn ich entfernt bin. Ihr möget,

Edler König, hab' ich gesprochen, die Sache dann schlichten; Werd' ich schuldig befunden, so muß ich es freilich ertragen. Wenig habt ihr meiner gedacht, indeß ich im Lande Vieler Orten und Enden die sorglichste Wache gehalten. Meint ihr, ich wäre nach Hofe gekommen, wofern ich mich schuldig

Wußte groß oder kleiner Vergehn? Ich würde bedächtig
Eure Gegenwart fliehn und meine Feinde vermeiden.
Nein, mich hätten gewiß aus meiner Veste nicht sollen
Alle Schäße der Welt hierher verleiten; da war ich
Frei auf eigenem Grund und Boden. Nun bin ich mir aber
Keines Uebels bewußt, und also bin ich gekommen.
Eben stand ich, Wache zu halten; da brachte mein Oheim
Mir die Zeitung, ich solle nach Hof. Ich hatte von neuem,
Wie ich dem Bann mich entzöge, gedacht, darüber mit
Martin

Vieles gesprochen, und er gelobte mir heilig, er wolle
Mich von dieser Bürde befrein. Ich werde nach Rom gehn,
Sagt er, und nehme die Sache von nun an völlig auf

meine

Schultern; geht nur nach Hofe, des Bannes werdet ihr ledig.
Sehet, so hat mir Martin gerathen, er muß es verstehen;
Denn der vortreffliche Bischof, Herr Ohnegrund, braucht
ihn beständig:

Schon fünf Jahre dient er demselben in rechtlichen Sachen.
Und so kam ich hieher und finde Klagen auf Klagen.
Das Kaninchen, der Aeugler, verleumdet mich; aber es
steht nun

Reineke hier: so tret' er hervor mir unter die Augen!
Denn es ist freilich was Leichtes, sich über Entfernte beklagen,
Aber man soll den Gegentheil hören, bevor man ihn richtet.
Diese falschen Gesellen, bei meiner Treue! sie haben
Gutes genossen von mir, die Krähe mit dem Kaninchen:
Denn vorgestern am Morgen in aller Frühe begegnet'
Mir das Kaninchen und grüßte mich schön; ich hatte so eben
Vor mein Schloß mich gestellt und las die Gebete des

Morgens.

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