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So empfieng der König die Pfänder, es reichten sie beide Kühnlich. Er sagte darauf: Ihr sollt mir Bürgen bestellen, Daß ihr morgen zum Kampfe nicht fehlt; denn beide Parteien Find' ich verworren, wer mag die Reden alle verstehen? Jsegrims Bürgen wurden sogleich der Bär und der Kater, Braun und Hinze; für Reineken aber verbürgten sich gleichfalls Vetter Moneke, Sohn von Martin, dem Affen, mit Grimbart.

Reineke, sagte Frau Rückenau drauf, nun bleibet gelassen, Klug von Sinnen! Es lehrte mein Mann, der jeho nach Rom ist,

Euer Oheim, mich einst ein Gebet; es hatte dasselbe
Abt von Schluckauf gesezt und gab es meinem Gemahle,
Dem er sich günstig erwies, auf einem Zettel geschrieben.
Dieses Gebet, so sagte der Abt, ist heilsam den Männern,
Die ins Gefecht sich begeben; man muß es nüchtern des
Morgens

Ueberlesen, so bleibt man des Tags von Noth und Gefahren
Völlig befreit, vorm Tode geschüßt, vor Schmerzen und
Wunden.

Tröstet euch, Neffe, damit, ich will es morgen bei Zeiten Ueber euch lesen, so geht ihr getrost und ohne Besorgniß.

Liebe Muhme, versezte der Fuchs, ich danke von Herzen ; Ich gedenk es euch wieder. Doch muß mir immer am meisten

Meiner Sache Gerechtigkeit helfen und meine Gewandtheit.

Reinekens Freunde blieben beisammen die Nacht durch und scheuchten

Seine Grillen durch muntre Gespräche. Frau Rückenau aber

War vor allen besorgt und geschäftig, sie ließ ihn behende Zwischen Kopf und Schwanz und Brust und Bauche bescheeren Und mit Fett und Dele bestreichen; es zeigte sich aber Reineke fett und rund und wohl zu Fuße. Daneben Sprach sie: Höret mich an, bedenket, was ihr zu thun

habt!

Höret den Rath verständiger Freunde, das hilft euch am

Besten.

Trinket nur brav und haltet das Wasser, und kommt ihr des Morgens

In den Kreis, so macht es gescheidt, beneßet den rauhen Wedel über und über und sucht den Gegner zu treffen; Könnt ihr die Augen ihm salben, so ist's am Besten gerathen,

Sein Gesicht verdunkelt sich gleich; es kommt euch zu Statten Und ihn hindert es sehr. Auch müßt ihr anfangs euch furchtsam

Stellen und gegen den Wind mit flüchtigen Füßen entweichen. Wenn er euch folget, erregt nur den Staub, auf daß ihr

die Augen

Ihm mit Unrath und Sande verschließt. Dann springet zur Seite,

Paßt auf jede Bewegung und, wenn er die Augen sich auswischt,

Nehmt des Vortheils gewahr und falbt ihm aufs neue die Augen

Mit dem äßenden Wasser, damit er völlig verblinde, Nicht mehr wisse, wo aus noch ein, und der Sieg euch verbleibe.

Lieber Neffe, schlaft nur ein wenig, wir wollen euch wecken, Wenn es Zeit ist. Doch will ich sogleich die heiligen Worte

Ueber euch lesen, von welchen ich sprach, auf daß ich euch stärke.

Und sie legt' ihm die Hand aufs Haupt und sagte die Worte:

Nefräst negibaul geid sum namteflih dnudna mein tedachs!
Nun Glück auf; nun seid ihr verwahrt! Das Nämliche sagte
Oheim Grimbart; dann führten sie ihn und legten ihn schlafen.
Ruhig schlief er. Die Sonne ging auf; da kamen die Otter
Und der Dachs, den Vetter zu wecken. Sie grüßten ihn
freundlich,

Und sie sagten: Bereitet euch wohl! Da brachte die Otter
Eine junge Ente hervor und reicht' sie ihm, sagend:
Est, ich habe sie euch mit manchem Sprunge gewonnen
An dem Damme bei Hünerbrot; laßt's euch belieben, mein
Vetter!

Gutes Handgeld ist das, versezte Reineke munter; So was verschmäht' ich nicht leicht. Das möge Gott euch vergelten,

Daß ihr meiner gedenkt! Er ließ das Essen sich schmecken Und das Trinken dazu und gieng mit seinen Verwandten In den Kreis, auf den ebenen Sand, da sollte man kämpfen.

Bwölfter Gesang.

Als der König Reineken sah, wie dieser am Kreise Glatt geschoren sich zeigte, mit Del und schlüpfrigem Fette Ueber und über gesalbt, da lacht' er über die Maßen. Fuchs! wer lehrte dich das? so rief er. Mag man doch

billig

Reineke Fuchs dich heißen; du bist beständig der lose! Aller Orten kennst du ein Loch und weißt dir zu helfen.

Reineke neigte sich tief vor dem Könige, neigte besonders Vor der Königin sich und kam mit muthigen Sprüngen In den Kreis. Da hatte der Wolf mit seinen Verwandten Schon sich gefunden; sie wünschten dem Fuchs ein schmähliches Ende;

Manches zornige Wort und manche Drohung vernahm er. Aber Lynr und Lupardus, die Wärter des Kreises sie brachten Nun die Heil'gen hervor, und beide Kämpfer beschwuren, Wolf und Fuchs, mit Bedacht die zu behauptende Sache.

Isegrim schwur mit heftigen Worten und drohenden

Blicken:

Reineke sei ein Verräther, ein Dieb, ein Mörder und aller Missethat schuldig, er sei auf Gewalt und Ehbruch betreten, Falsch in jeglicher Sache; das gelte Leben um Leben!

Reineke schwur zur Stelle dagegen: er seie sich keiner Dieser Verbrechen bewußt, und Jsegrim lüge wie immer, Schwöre falsch, wie gewöhnlich, doch soll' es ihm nimmer gelingen,

Seine Lüge zur Wahrheit zu machen, am wenigsten dießmal.

Und es sagten die Wärter des Kreises: Ein Jeglicher

thue,

Was er schuldig zu thun ist; das Recht wird bald sich ergeben.

Groß und Klein verließen den Kreis, die beiden alleine Drinn zu verschließen. Geschwind begann die Aeffin zu flüstern:

Merket, was ich euch sagte, vergeßt nicht, dem Rathe zu folgen!

Reineke sagte heiter darauf: die gute Vermahnung Macht mich muthiger gehn. Getrost! ich werde der Kühnheit Und der List auch jezt nicht vergessen, durch die ich aus manchen

Größern Gefahren entronnen, worein ich öfters gerathen, Wenn ich mir dieses und jenes geholt, was bis jezt nicht bezahlt ist,

Und mein Leben kühnlich gewagt.
Gegen den Bösewicht stehen? Ich

Wie sollt' ich nicht jezo hoff', ihn gewißlich zu schänden,

Ihn und sein ganzes Geschlecht, und Ehre den Meinen zu

bringen.

Was er auch lügt, ich tränk' es ihm ein. Nun ließ man

die Beiden

In dem Kreise zusammen, und Alle schauten begierig.

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