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Wieder zum Fenster hinaus und zog am Holze; der Laden Schlug und klappte, das fuhr dem Wolf in die Glieder und schreckt' ihn;

Zitternd plumpt' er hinab vom schmalen Balken zur Erde.
Und erschrocken erwachten die Leute, sie schliefen am Feuer.
Sagt, was fiel zum Fenster herein? so riefen sie alle,
Rafften behende sich auf, und eilig brannte die Lampe.
In der Ede fanden sie ihn und schlugen und gerbten
Ihm gewaltig das Fell; mich wundert, wie er entkommen.

Weiter bekenn' ich vor euch, daß ich Frau Gieremund

heimlich

Defters besucht und öffentlich auch. Das hätte nun freilich
Unterbleiben sollen, o wär' es niemals geschehen!
Denn so lange sie lebt, verwindet sie schwerlich die Schande.

Alles hab' ich euch jest gebeichtet, dessen ich irgend Mich zu erinnern vermag, was meine Seele beschweret. Sprechet mich los! ich bitte darum; ich werde mit Demuth Jede Buße vollbringen, die schwerste, die ihr mir auflegt.

Grimbart wußte sich schon in solchen Fällen zu nehmen, Brach ein Reischen am Wege, dann sprach er: Oheim, nun schlagt euch Dreimal über den Rücken mit diesem Reischen und legt es, Wie ich's euch zeige, zur Erde, und springet dreimal darüber;

Dann mit Sanftmuth küsset das Reis und zeigt euch gehorsam. Solche Buße leg' ich euch auf und spreche von allen Sünden und allen Strafen euch los und ledig, vergeb' euch Alles im Namen des Herrn, so viel ihr immer begangen.

Und als Reineke nun die Buße willig vollendet, Sagte Grimbart: Lasset an guten Werken, mein Oheim, Eure Besserung spüren und leset Psalmen, besuchet Fleißig die Kirchen und fastet an rechten gebotenen Tagen; Wer euch fraget, dem weiset den Weg, und gebet den Armen Gern, und schwöret mir zu, das böse Leben zu lassen, Alles Rauben und Stehlen, Verrath und böse Verführung, Und so ist es gewiß, daß ihr zu Gnaden gelanget. Reineke sprach: So will ich es thun, so sei es geschworen !

Und so war die Beichte vollendet. Da giengen sie weiter Nach des Königes Hof. Der fromme Grimbart und jener Kamen durch schwärzliche fette Gebreite; sie sahen ein Kloster Rechter Hand des Weges; es dienten geistliche Frauen, Spat und früh, dem Herren daselbst und nährten im Hofe Viele Hühner und Hähne, mit manchem schönen Kapaune, Welche nach Futter zuweilen sich außer der Mauer zerstreuten. Reineke pflegte sie oft zu besuchen. Da sagt' er zu Grimbart : Unser kürzester Weg geht an der Mauer vorüber. Aber er meinte die Hühner, wie sie im Freien spazierten. Seinen Beichtiger führt er dahin, sie nahten den Hühnern; Da verdrehte der Schalk die gierigen Augen im Kopfe. Ja, vor allen gefiel ihm ein Hahn, der jung und gemästet Hinter den andern spazierte, den faßt' er treulich ins Auge, Hastig sprang er hinter ihm drein; es stoben die Federn.

Aber Grimbart, entrüstet, verwies ihm den schändlichen

Rückfall.

Handelt ihr so? unseliger Oheim, und wollt ihr schon wieder Um ein Huhn in Sünde gerathen, nachdem ihr gebeichtet? Schöne Reue heiß' ich mir das! Und Reineke sagte:

Hab' ich es doch in Gedanken gethan! O theuerster Oheim,
Bittet zu Gott, er möge die Sünde mir gnädig vergeben!
Nimmer thu' ich es wieder und laß es gerne. Sie kamen
Um das Kloster herum in ihre Straße, sie mußten

Ueber ein schmales Brückchen hinüber, und Reineke blickte
Wieder nach den Hühnern zurück; er zwang sich vergebens.
Hätte Jemand das Haupt ihm abgeschlagen, es wäre
Nach den Hühnern geflogen! so heftig war die Begierde.

Grimbart sah es und rief: Wo laßt ihr, Neffe, die
Augen

Wieder spazieren? Fürwahr, ihr seid ein häßlicher Vielfraß!
Reineke sagte darauf: Das macht ihr übel, Herr Oheim,
Uebereilet euch nicht und stört nicht meine Gebete;
Laßt ein Paternoster mich sprechen. Die Seelen der Hühner
Und der Gänse bedürfen es wohl, so viel ich den Nonnen,
Diesen heiligen Frauen, durch meine Klugheit entrissen.
Grimbart schwieg, und Reineke Fuchs verwandte das Haupt

nicht

Von den Hühnern, so lang' er sie sah. Doch endlich gelangten

Sie zur rechten Straße zurück und nahten dem Hofe. Und als Reineke nun die Burg des Königs erblickte, Ward er innig betrübt; denn heftig war er beschuldigt.

Vierter Gesang.

Als man bei Hofe vernahm, es komme Reineke wirklich, Drängte sich jeder heraus, ihn zu sehn, die Großen und Kleinen,

Wenige freundlich gesinnt, fast alle hatten zu klagen.
Aber Reineken däuchte, das sei von keiner Bedeutung;
Wenigstens stellt' er sich so, da er mit Grimbart, dem
Dachse,

Jeho dreist und zierlich die hohe Straße daher gieng.
Muthig kam er heran und gelassen, als wär' er des
Königs

Eigener Sohn und frei und ledig von allen Gebrechen.
Ja, so trat er vor Nobel, den König, und stand im Palaste
Mitten unter den Herren; er wußte sich ruhig zu stellen.

Edler König, gnädiger Herr! begann er zu sprechen; Edel seid ihr und groß, von Ehren und Würden der Erste; Darum bitt' ich von euch, mich heute rechtlich zu hören. Keinen treueren Diener hat eure fürstliche Gnade Je gefunden als mich, das darf ich kühnlich behaupten. Viele weiß ich am Hofe, die mich darüber verfolgen. Eure Freundschaft würd' ich verlieren, woferne die Lügen Meiner Feinde, wie sie es wünschen, euch glaublich erschienen; Aber glücklicherweise bedenkt ihr jeglichen Vortrag,

Hört den Beklagten so gut als den Kläger; und haben sie Vieles

Mir im Rücken gelogen, so bleib' ich ruhig und denke: Meine Treue kennt ihr genug, sie bringt mir Verfolgung.

Schweiget! versezte der König; es hilft kein Schwäßen und Schmeicheln,

Euer Frevel ist laut, und euch erwartet die Strafe. Habt ihr den Frieden gehalten, den ich den Thieren geboten?

Den ich geschworen? Da steht der Hahn! Ihr habt ihm die Kinder,

Falscher, leidiger Dieb! eins nach dem andern entrissen. Und wie lieb ihr mich habt, das wollt ihr, glaub' ich, beweisen,

Wenn ihr mein Ansehen schmäht und meine Diener beschädigt. Seine Gesundheit verlor der arme Hinze! Wie langsam Wird der verwundete Braun von seinen Schmerzen genesen! Aber ich schelt' euch nicht weiter. Denn hier sind Kläger die Menge,

Viele bewiesene Thaten. Ihr möchtet schwerlich entkommen.

Bin ich, gnädiger Herr, deßwegen strafbar? verseßte Reineke. Kann ich davor, wenn Braun mit blutiger Platte Wieder zurückkehrt? Wagt' er sich doch und wollte vermessen Rüsteviels Honig verzehren; und kamen die tölpischen Bauern Ihm zu Leibe, so ist er ja stark und mächtig an Gliedern; Schlugen und schimpften sie ihn, eh er ins Wasser gekommen, Hätt' er als rüstiger Mann die Schande billig gerochen. Und wenn Hinze, der Kater, den ich mit Ehren empfangen, Nach Vermögen bewirthet, sich nicht vom Stehlen enthalten,

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