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Wie ihr zusammen ein Bündniß geschlossen und beide versprochen,

Als zwei gleiche Gesellen zu leben. Das muß ich erzählen: Denn im Winter einmal erduldet' er große Gefahren Euretwegen. Ein Fuhrmann, er hatte Fische geladen, Fuhr die Straße; ihr spürtet ihn aus und hättet um alles Gern von der Waare gegessen, doch fehlt' es euch leider am Gelde.

Da beredetet ihr den Oheim, er legte sich listig

Grade für todt in den Weg. Es war beim Himmel ein kühnes Abenteuer! Doch merket, was ihm für Fische geworden. Und der Fuhrmann kam und sah im Gleise den Oheim, Hastig zog er sein Schwert, ihm eins zu verseßen; der Kluge Rührt und regte sich nicht, als wär' er gestorben; der Fuhrmann

Wirst ihn auf seinen Karrn und freut sich des Balges im voraus.

Ja, das wagte mein Oheim für Jsegrim; aber der Fuhrmann
Fuhr dahin, und Reineke warf von den Fischen herunter.
Fegrim kam von ferne geschlichen, verzehrte die Fische.
Reineken mochte nicht länger zu fahren belieben; er hub sich,
Sprang vom Karren und wünschte nun auch von der Beute
zu speisen.

Aber Jsegrim hatte sie alle verschlungen; er hatte
Ueber Noth sich beladen, er wollte bersten. Die Gräten
Ließ er allein zurück und bot dem Freunde den Rest an.
Noch ein anderes Stückchen! auch dieß erzähl' ich euch
wahrhaft.

Reineken war es bewußt, bei einem Bauer am Nagel
Hieng ein gemästetes Schwein, erst heute geschlachtet; das

sagt' er

Treu dem Wolfe: sie giengen dahin, Gewinn und Gefahren
Redlich zu theilen. Doch Müh' und Gefahr trug jener alleine.
Denn er kroch zum Fenster hinein und warf mit Bemühen
Die gemeinsame Beute dem Wolf herunter; zum Unglück
Waren Hunde nicht fern, die ihn im Hause verspürten
Und ihm wacker das Fell zerzausten. Verwundet entkam er;
Eilig sucht' er Jsegrim auf und klagt' ihm sein Leiden
Und verlangte sein Theil. Da sagte jener: Jch habe
Dir ein köstliches Stück verwahrt; nun mache dich drüber
Und benage mir's wohl; wie wird das Fette dir schmecken!
Und er brachte das Stück; das Krummholz war es, der
Schlächter

Hatte daran das Schwein gehängt; der köstliche Braten
War vom gierigen Wolfe, dem ungerechten, verschlungen.
Reineke konnte vor Zorn nicht reden; doch was er sich dachte,
Denket euch selbst. Herr König, gewiß, daß hundert und
drüber

Solcher Stückchen der Wolf an meinem Oheim verschuldet!
Aber ich schweige davon. Wird Reineke selber gefordert,
Wird er sich besser vertheid'gen. Indessen, gnädigster König,
Edler Gebieter, ich darf es bemerken! Ihr habet, es haben
Diese Herren gehört, wie thöricht Isegrims Rede
Seinem eignen Weibe und ihrer Ehre zu nah tritt,
Die er mit Leib und Leben beschüßen sollte. Denn freilich
Sieben Jahre sind's her und drüber, da schenkte mein Oheim
Seine Lieb' und Treue zum guten Theile der schönen
Frauen Gieremund; solches geschah beim nächtlichen Tanze;
Isegrim war verreist, ich sag' es, wie mir's bekannt ist.
Freundlich und höflich ist sie ihm oft zu Willen geworden.
Und was ist es denn mehr? Sie bracht' es niemals zur Klage,
Ja, sie lebt und befindet sich wohl, was macht er für Wesen?

Wär' er klug, so schwieg' er davon; es bringt ihm nur Schande.

Weiter sagte der Dachs: Nun kommt das Märchen vom Hasen!

Eitel leeres Gewäsche! Den Schüler sollte der Meister Etwa nicht züchtigen, wenn er nicht merkt und übel bestehet? Sollte man nicht die Knaben bestrafen, und gienge der Leichtsinn,

Gienge die Unart so hin, wie sollte die Jugend erwachsen? Nun klagt Wackerlos, wie er ein Würstchen im Winter

verloren

Hinter der Hecke; das sollt' er nun lieber im Stillen verschmerzen ;

Denn wir hören es ja, sie war gestohlen; zerronnen
Wie gewonnen; und wer kann meinem Oheim verargën,
Daß er gestohlenes Gut dem Diebe genommen? Es sollen
Edle Männer von hoher Geburt sich gehässig den Dieben
Und gefährlich erzeigen. Ja, hätt' er ihn damals gehangen,
War es verzeihlich. Doch ließ er ihn los, den König zu
ehren;

Denn am Leben zu strafen gehört dem König alleine.
Aber wenigen Danks kann sich mein Oheim getrösten,
So gerecht er auch sei und Uebelthaten verwehret.
Denn seitdem des Königes Friede verkündiget worden,
Hält sich Niemand wie er. Er hat sein Leben verändert,
Speiset nur einmal des Tags, lebt wie ein Klausner,
tasteit sich,

Trägt ein härenes Kleid auf bloßem Leibe und hat schon Lange von Wildpret und zahmem Fleische sich gänzlich enthalten,

Wie mir noch gestern einer erzählte, der bei ihm gewesen.

Malepartus, sein Schloß, hat er verlassen und baut sich Eine Klause zur Wohnung. Wie er so mager geworden, Bleich von Hunger und Durst und andern strengeren Bußen, Die er reuig erträgt, das werdet ihr selber erfahren. Denn was kann es ihm schaden, daß hier ihn jeder verflaget?

Kommt er hieher, so führt er sein Recht aus und macht sie zu Schanden.

Als nun Grimbart geendigt, erschien zu großem Erstaunen Henning, der Hahn, mit seinem Geschlecht. Auf trauriger Bahre,

Ohne Hals und Kopf, ward eine Henne getragen,
Kraßefuß war es, die beste der eierlegenden Hennen.
Ach, es floß ihr Blut, und Reineke hatt' es vergossen!
Jezzo sollt' es der König erfahren. Als Henning, der wadre,
Vor dem König erschien, mit höchstbetrübter Geberde,
Kamen mit ihm zwei Hähne, die gleichfalls trauerten.
Kreyant

Hieß der eine, kein besserer Hahn war irgend zu finden Zwischen Holland und Frankreich; der andere durft' ihm zur Seite

Stehen, Kantart genannt, ein stracker, kühner Geselle;
Beide trugen ein brennendes Licht; sie waren die Brüder
Der ermordeten Frau. Sie riefen über den Mörder
Ach und Weh! Es trugen die Bahr' zwei jüngere Hähne,
Und man konnte von fern die Jammerklage vernehmen.
Henning sprach: Wir klagen den unerseßlichen Schaden,
Gnädigster Herr und König! Erbarmt euch, wie ich ver-
lezt bin,

Meine Kinder und ich. Hier seht ihr Reinekens Werke!

Als der Winter vorbei und Laub und Blumen und Blüthen Uns zur Fröhlichkeit riefen, erfreut' ich mich meines Geschlechtes,

Das so munter mit mir die schönen Tage verlebte.
Zehen junge Söhne, mit vierzehn Töchtern, sie waren
Voller Lust zu leben; mein Weib, die treffliche Henne,
Hatte sie alle zusammen in Einem Sommer erzogen.
Alle waren so stark und wohl zufrieden; sie fanden
Ihre tägliche Nahrung an wohl gesicherter Stätte.
Reichen Mönchen gehörte der Hof, uns schirmte die Mauer,
Und sechs große Hunde, die wackern Genossen des Hauses,
Liebten meine Kinder und wachten über ihr Leben.

Reineken aber, den Dieb, verdroß es, daß wir in Frieden
Glückliche Tage verlebten und seine Ränke vermieden.
Immer schlich er bei Nacht um die Mauer und lauschte
beim Thore;

Aber die Hunde bemerkten's; da mocht' er laufen! sie faßten Wacker ihn endlich einmal und ruckten das Fell ihm zusammen;

Doch er rettete sich und ließ uns ein Weilchen in Ruhe. Aber nun höret mich an! Es währte nicht lange, so kam er Als ein Klausner und brachte mir Brief und Siegel. Ich fannt' es,

Euer Siegel sah ich am Briefe; da fand ich geschrieben, Daß ihr festen Frieden so Thieren als Vögeln verkündigt. Und er zeigte mir an, er sei ein Klausner geworden, Habe strenge Gelübde gethan, die Sünden zu büßen, Deren Schuld er leider bekenne. Da habe nun keiner Mehr vor ihm sich zu fürchten; er habe heilig gelobet, Nimmermehr Fleisch zu genießen. Er ließ mich die Kutte

beschauen,

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