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Ungeduldig befragte die Königin Reineken weiter: Lasset uns deutlich vernehmen, wie diese Sache beschaffen ! Saget die Wahrheit, bedenkt das Gewissen, entladet die Seele!

Reineke sagte darauf: ich will euch gerne berichten.
Sterben muß ich nun wohl; es ist kein Mittel dagegen.
Sollt' ich meine Seele beladen am Ende des Lebens,
Ewige Strafe verwirken, es wäre thöricht gehandelt.
Besser ist es, daß ich bekenne, und muß ich dann leider
Meine lieben Verwandten und meine Freunde verklagen,
Ach, was kann ich dafür! es drohen die Qualen der Hölle.

Und es war dem Könige schon bei diesen Gesprächen Schwer geworden ums Herz. Er sagte: Sprichst du die Wahrheit?

Da versezte Reineke drauf mit verstellter Geberde:

Freilich bin ich ein sündiger Mensch; doch red' ich die

Wahrheit.

Könnt' es mir nußen, wenn ich euch löge? Da würd' ich mich selber

Ewig verdammen. Ihr wißt ja nun wohl, so ist es beschlossen.

Sterben muß ich, ich sehe den Tod und werde nicht lügen; Denn es kann mir nicht Böses noch Gutes zur Hülfe gedeihen.

Bebend sagte Reineke das und schien zu verzagen.

Und die Königin sprach: mich jammert seine Beklemmung!

Sehet ihn gnadenreich an, ich bitt' euch, mein Herr! und erwäget:

Manches Unheil wenden wir ab nach seinem Bekenntniß. Laß uns je eher je lieber den Grund der Geschichte vernehmen.

Heißet Jeglichen schweigen und laßt ihn öffentlich sprechen.

Und der König gebot, da schwieg die ganze Ver-
sammlung;

Aber Reineke sprach: Beliebt es euch, gnädiger König,
So vernehmet, was ich euch sage. Geschieht auch mein

Vortrag

Ohne Brief und Papier, so soll er doch treu und genau

sein;

Ihr erfahrt die Verschwörung, und Niemands denk ich zu

schonen.

Fünfter Gesang.

Nun vernehmet die List und wie der Fuchs sich gewendet, Seine Frevel wieder zu decken und Andern zu schaden. Bodenlose Lügen ersann er, beschimpfte den Vater Jenseit der Grube, beschwerte den Dachs mit großer Ver

leumdung,

Seinen redlichsten Freund, der ihm beständig gedienet.
So erlaubt' er sich Alles, damit er seiner Erzählung
Glauben schaffte, damit er an seinen Verklägern sich rächte.

Mein Herr Vater, sagt' er darauf, war so glücklich

gewesen,

König Emmrichs, des Mächtigen, Schaß auf verborgenen Wegen

Einst zu entdecken; doch bracht' ihm der Fund gar wenigen Nußen.

Denn er überhub sich des großen Vermögens und schäßte Seines Gleichen von nun an nicht mehr, und seine Gesellen Achtet' er viel zu gering: er suchte sich höhere Freunde. Hinze, den Kater, sendet' er ab in die wilden Ardennen, Braun, den Bären, zu suchen, dem sollt' er Treue versprechen,

Sollt' ihn laden, nach Flandern zu kommen und König

zu werden.

Als nun Braun das Schreiben gelesen, erfreut' es ihn

herzlich:

Unverdrossen und kühn begab er sich eilig nach Flandern;
Denn er hatte schon lange so was in Gedanken getragen.
Meinen Vater fand er daselbst, er sah ihn mit Freuden,
Sendete gleich nach Isegrim aus und nach Grimbart, dem
Weisen,

Und die Vier verhandelten dann die Sache zusammen ;
Doch der fünfte dabei war Hinze, der Kater. Ein Dörfchen
Liegt allda, wird Ifte genannt, und grade da war es,
Zwischen Ifte und Gent, wo sie zusammen gehandelt.
Eine lange düstere Nacht verbarg die Versammlung;
Nicht mit Gott! es hatte der Teufel, es hatte mein Vater
Sie in seiner Gewalt mit seinem leidigen Golde.
Sie beschlossen des Königes Tod, beschwuren zusammen
Festen, ewigen Bund, und also schwuren die Fünfe
Sämmtlich auf Jsegrims Haupt: sie wollten Braunen, den

Bären,

Sich zum Könige wählen und auf dem Stuhle zu Aachen Mit der goldenen Krone das Reich ihm festlich versichern. Wollte nun auch von des Königes Freunden und seinen Verwandten

Jemand dagegen sich seßen, den sollte mein Vater bereden Oder bestechen und, gienge das nicht, sogleich ihn verjagen. Das bekam ich zu wissen; denn Grimbart hatte sich einmal Morgens lustig getrunken und war gesprächig geworden; Seinem Weibe verschwäßte der Thor die Heimlichkeit alle, Legte Schweigen ihr auf; da, glaubt' er, wäre geholfen. Sie begegnete drauf bald meinem Weibe, die mußt' ihr Der drei Könige Namen zum feierlichen Gelübde

Nennen, Ehr' und Treue verpfänden, um Liebes und Leides

Niemand ein Wörtchen zu sagen, und so entdeckt' sie ihr Alles.

Eben so wenig hat auch mein Weib das Versprechen gehalten: Denn sobald sie mich fand, erzählte sie, was sie vernommen, Gab mir ein Merkmal dazu, woran ich die Wahrheit der Rede

Leicht erkannte; doch war mir dadurch nur schlimmer geschehen.

Ich erinnerte mich der Frösche, deren Gequacke

Bis zu den Ohren des Herrn im Himmel endlich gelangte. Einen König wollten sie haben und wollten im Zwange Leben, nachdem sie der Freiheit in allen Landen genossen. Da erhörte sie Gott und sandte den Storch, der beständig Sie verfolget und haßt und keinen Frieden gewähret. Ohne Gnade behandelt er sie; nun klagen die Thoren, Aber leider zu spät: denn nun bezwingt sie der König.

Reineke redete laut zur ganzen Versammlung, es hörten Alle Thiere sein Wort, und so verfolgt er die Rede: Seht, für Alle fürchtet' ich das. So wär' es geworden. Herr, ich sorgte für euch und hoffte beffre Belohnung. Braunens Ränke sind mir bekannt, sein tückisches Wesen, Manche Missethat auch von ihm; ich besorgte das Schlimmste. Würd' er Herr, so wären wir alle zusammen verdorben. Unser König ist edel geboren und mächtig und gnädig, Dacht' ich im Stillen bei mir; es wär' ein trauriger Wechsel,

Einen Bären und tölpischen Taugenicht so zu erhöhen. Etliche Wochen sann ich darüber und sucht' es zu hindern.

Auch vor Allem begriff ich es wohl, behielte mein Vater Seinen Schatz in der Hand, so brächt' er viele zusammen,

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