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Abb. 5. Sabäischer Grabstein, nafs, in den Schutz des Gottes 'Attar Šarkan gestellt. Höhe 55 cm. Louvre Museum.

Obwohl das Volk in künstlerischem Schaffen sich aus dem primitiven bildlosen Nomadentum herausgearbeitet hat, so ist der Kultus doch nach uralter beduinischer Sitte bildlos. Denn Götterbilder waren, wie der Verfasser

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Abb. 6. Südarabisches Marmorportrait. Höhe 25 cm.
Wiener Museum Nr. 114 und 115.

schon vor Jahren mehrmals betont hat, im alten Südarabien und Abessinien gänzlich unbekannt1).

1) D. Nielsen: Die altarabische Mondreligion, Strassburg 1904, S. 97-103, S. 116-122. Der sabäische Gott Ilmukah (Mitteil. der Vorderas. Gesellsch., 14. Jahrg. 1909, Heft 4) S. 65-67, S. 70. ZDMG, Bd. 68, 1914, S. 713-714. Über die nordarabischen Götter. (Mitteil. der Vorderas. Gesellsch., 21. Jahrg., 1916 (Hommel-Festschrift, 1. Bd.), S. 260. A. Grohmann: Göttersymbole und Symboltiere auf südarabischen Denkmälern (Denkschriften der kais. Akad. der Wissensch. in Wien, phil. hist. Klasse, 58. Bd., 1. Abhandl.), Wien 1914.

In den nördlichen Grenzgebieten des arabischen Kulturkreises kommen allerdings Götterbilder vor. Diese sind aber, wie man schon längst erkannt hat, in der gleichen Weise zu beurteilen wie die vielen anderen Erzeugnisse einer höheren Kultur, die wir in den Jahrhunderten vor und nach Christus in Nordarabien finden. Sie sind nordsemitischer Import und verraten den fremden Ursprung schon durch ihre fremden, in der Regel aramäischen, Namen1). So war das Bild des arabischen Gott Vaters (Hubal, Allah), das im vorislamischen Tempel zu Mekka stand, nach der Überlieferung aus Syrien eingeführt3), das S. 122 erwähnte Bild des Gottessohnes aus Palmyra ist sicher unter fremdem Einfluss entstanden, und eine Abbildung der arabischen Muttergöttin, die in der SafaGegend mit einer nordarabischen (safathenischen) Inschrift auf einem grossen Stein eingeritzt ist (Abb. 7), kann ebenfalls mit Sicherheit als nordsemitischer Bildtypus erwiesen werden 3).

1) Vgl. Siegmund Fraenkel: Die aramäischen Fremdwörter im Arabischen, Leiden 1886, besonders Handwerke und Künste, S. 253266, und die Ausführung über die Bilder, S. 271-273. J. Wellhausen: Reste arabischen Heidentums, 2. Ausgabe, Berlin 1897, S. 102: › Die Bilder sind nichts echt Arabisches, waṭan und ṣanam sind importirte Worte und importirte Dinge. Vgl. ibidem S. 14-15.

2) J. Wellhausen: 1. c. S. 75, 221. H. Winckler: Arabisch Semitisch-Orientalisch (Mitteil. der vorderas. Gesellsch., 6. Jahrg. 1901, Heft 4-5), S. 83 ff. M. Th. Houtsma: Der Islam in Chantepie de la Saussaye's Lehrbuch der Religionsgeschichte, 3. Aufl., Tübingen 1905, 1. Bd., S. 329, 331.

3) Le Cte de Vogüé: Syrie centrale. Inscriptions Sémitiques, Paris 1868-1877. Inscriptions Sabéennes, S. 141. René Dussaud: Les Arabes en Syrie avant l'Islam, Paris 1907. Le Pantheon Safaïtique, S. 145. D. Nielsen: Über die nordarabischen Götter (Mitteil. der Vorderas. Gesellsch., 21. Jahrg. 1916, Hommel-Festschrift, 1. Bd., S. 262.

Im südsemitischen Kulturkreise finden wir also keine Götterbilder, und die ganze Auffassung der Götter ist anders, weil die mythologische Personifikation hier weniger fortgeschritten ist, und die mythologische Entwicklung

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Abb. 7. Die semitische Muttergöttin aus Nordarabien. Safa Gegend.

überhaupt auf einem primitiveren Stadium stehen geblieben ist, aber wir treffen dennoch hier dieselben drei Göttergestalten wie bei den Nordsemiten. Als Naturgötter sind diese Gestalten genau die gleichen Himmelkörper wie bei den älteren Nordsemiten, und die aus der Naturgrundlage entstandenen mythischen Personen sind auch

die gleichen. Wir haben in diesem Kapitei gesehen, dass die Familienmythologie überall aus den drei Naturgöttern die Götterfamilie Vater, Sohn und Mutter geschaffen hat, und dass der Vater überall als Ältester<, der Sohn als >> König verehrt wird, indem die beiden sozialen Autoritäten auf die beiden männlichen Personen des Götterkreises übertragen werden.

Die Identität der nord- und südsemitischen Göttergestalten kommt vielleicht am deutlichsten in den gemeinsamen, gemeinsemitischen Götternamen zum Ausdruck. In ihren verschiedenen Funktionen tragen die drei gemeinsemitischen Götter überall gemeinsame Namen. Die enge Verwandtschaft der semitischen Völker tritt in diesem Punkte deutlich hervor. Bei den Indogermanen rechnet man auch mit gemeinsamen Göttergestalten, aber hier sind nur Vorstellungen und Begriffe, nicht Namen und Worte gemeinsam (vgl. S. 26). Die drei gemeinsemitischen Göttergestalten tragen nicht allein drei gemeinsemitische Namen, sondern ihren verschiedenen Funktionen gemäss mehrere Gruppen gemeinsemitischer Namen.

Als Naturgötter heissen sie überall Sin (Warah), Šamas, Istar (Attar, 'Astar(t), als Familiengötter überall Ab (Amm) »Vater«, Ah >Bruder«, 'Umm ('Emm) »Mutter<. Als Ältester heisst der Vater überall Zaken (Kahil) »der Alte oder Ab »Vater, der Sohn als König überall Malik. Dazu kommen noch zwei mehr farblose Namen. Der Vater trägt bei allen Semiten den einfachen Namen Il (Ilah) Gott, die Mutter den Namen Ilat » Göttin«.

Die lokalen oder nationalen Namen, Beinamen und Epitheten dieser Göttergestalten zeigen, wie die Auffassung der Götter nach Zeit und Ort variiert, und die für die Nordsemiten charakteristischen Götternamen zeigen, wenn wir sie mit den eigentümlich südsemitischen Götternamen vergleichen, dass die nordsemitische Kultur und Gottes

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