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dagegen sträuben, soviel man will nach dem vielen neuentdeckten inschriftlichen Material stark Material stark revidiert werden. Die chaotische Menge von Götternamen muss, wie schon die Götteraufzählungen der Inschriften lehren, auf ganz wenige Göttergestalten zurückgeführt werden. Unter diesen hat die Vatergestalt weitaus die grösste Bedeutung gehabt, die meisten altarabischen Götternamen bezeichnen nicht verschiedene selbständige Götter, sondern sind verschiedene Namen oder Beinamen des arabischen Hauptgottes, mag er nun »Gott«, »Vater, der Alte«, der Barmherzige, der »Weise, der »Gerechte u. s. w. heissen. Der ethische Charakter dieses arabischen Hauptgottes kann endlich nicht mehr in Abrede gestellt werden, er wird durch zahlreiche monumentale Zeugnisse belegt, und geht auch aus der Tatsache hervor, dass dieser Gott noch im Allah des Korans und des Islam weiterlebt1). Als ethischer Gott steht er dem ägyptischen »Vater< Osiris und dem iranischen Vater, der wie die semiti

1) Von der altarabischen Religion hat der Islam ein Fest, ein Heiligtum und einen Gott kanonisiert. Im grossen alljährlichen Pilgerfest zu Mekka lebt noch heute das alte heidnische Hauptfest, das alte heidnische Heiligtum in Mekka mit dem heiligen Stein ist noch heute der heilige Ort aller Muhammedaner, und der altarabische Hauptgott existiert noch heute als Allah des Islams. Im Koran wird er als der alte arabische Hauptgott häufig erwähnt (Siehe z. B. Nöldeke in Hastings Dictionary of Religion and Ethics Vol. I, Artikel > Arabs (ancient) S. 664, Macdonald: Enzyclopaedie des Islam, 1. Bd. Artikel » Allah, S. 316), und diesen vorislamischen Allah lernen wir jetzt durch die Inschriften genauer kennen. Er trägt hier denselben Namen wie im Koran (Allah = Al-ilah der Ilah). Als südsemitischer Gott wird er im Gegensatz zum nordsemitischen (und christlichen) GottVater niemals als Mensch dargestellt, sondern nur durch einen Stein symbolisiert, und trägt dieselben Epitheten. Schon in den altarabischen Inschriften trägt er Beinamen wie z. B. 'Alim, Ḥakim (weis), Sami (Erhörer), Halim, Wadd (liebender), Rahim, Raḥmân (barmherzig), die bekanntlich alle im Koran wiederkehren.

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sche Vatergestalt ebenfalls ein alter Mann ist und deshalb der >>weise Gott« Ahura-mazda heisst, sehr nahe.

Man hat sich daran gewöhnt, die altarabischen Götter als niedrig stehende Wesen, als primitive Steinidole und Naturgötter zu betrachten. Der Stein als Symbol der Gottheit hängt aber mit der primitiven materiellen Kultur zusammen und berührt nicht das geistige Wesen der Gottheit der muhammedanische Allah wird ja noch heute durch den schwarzen Stein zu Mekka symbolisiert und mit dem Wort Naturgott ist das Wesen der altarabischen Götter nicht erschöpft. Sie sind allerdings von Haus aus Naturgötter, aber zugleich persönliche, ethische, den Menschen wohlwollende Wesen, und besonders ist der Vater schon in der ältesten historischen Zeit ein wirklicher, lebendiger, persönlicher Gott geworden, dessen Naturgrundlage vor seinen ethischen Eigenschaften schon in den ältesten arabischen Inschriften zurücktritt (Siehe S. 86-89).

Aus den südarabischen Personennamen, die sich auf diese Gestalt beziehen, hat bereits Hommel den für eine so primitive Religion merkwürdigen hohen ethischen Gehalt dieses Gottes hervorgehoben1), aber auch in den Namen des Gottes und in anderen monumentalen An

1) Fr. Hommel: Die altisraelitische Überlieferung, München 1897, S. 78-87. Der religiöse Inhalt dieser Namen steht einzigartig da in der Namengebung alter Völker und bedeutend höher als die babylonische Namengebung, S. 86-87, vgl. P. S. Landersdorfer: Die Bibel und die südarabische Altertumsforschung, Münster i. Westfalen 1910, I 4, Die religiösen Anschauungen der Südaraber, S. 21-27. Johann Deák: Die Gottesliebe in den alten semitischen Religionen Dissertation. Eperjes 1914, S. 40-50. Vergleichen wir nun die babylonischen und altarabischen Personennamen mit einander inbezug auf ihren religiösen Gehalt und ihre Gottesvorstellung, so müssen wir den arabischen Eigennamen ganz entschieden eine viel ethischere Auffassung der Gottheit zuschreiben, S. 43-44.

gaben tritt die Liebe des arabischen Gott-Vater's zu seinen irdischen Kindern überall hervor. Wadd (Wudd) » Liebe (aber nicht Eros), Freundschaft ist zwar nach Wellhausen »ein sehr sonderbarer Begriff für einen arabischen Gott, aber die Bedeutung dieses Gottesnamens steht fest, er ist im Einklang mit anderen altarabischen abstrakten Götternamen, und es steht ebenfalls fest, dass

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dieser Gottesname noch zu Muhammeds Zeit in Arabien verbreitet war1), und dass im Anfange des 1. vorchr. Jahrtausend das minäische Volk seinen Nationalgott unter diesem Namen verehrte.

>> Wenn ein ganzes Volk seinen Gott als die ethische, heilige Liebe anbetet, sind wir über das weit hinaus, was man aus astralen Beziehungen erklären kann, und nur das religiöse Gefühl eines Volkes, das mit einem barmherzigen, persönlichen Gott im Bund zu sein sich bewusst ist, Dass ist hier tätig gewesen. diese Gottesauffassung nicht allein die offizielle, sondern in Verbindung mit der Vatervorstellung allgemein im Volke verbreitet war, beweist

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Abb. 8. Altarabisches Amulett aus Holz mit der Aufschrift wdm abm (Waddm Abm) Liebe(nd) ist der Vater. Königliche Museen zu Berlin. Orientalische Abteilung Nr. 8. Höhe 9,5 cm.

1) J. Wellhausen: Reste arabischen Heidentums, 2. Ausgabe, Berlin 1897, S. 17-18, vgl. Ludolf Krehl: Über die Religion der vorislamischen Araber, Leipzig 1863, S. 61-69 Th. Nöldeke: ZDMG, 41. Bd., 1887, S. 708-709. P. S. Landersdorfer: 1. c. S. 23-26. Orelli: Allgemeine Religionsgeschichte, I Bd., 2. Aufl., 1911, S. 278279. Johann Deák: 1. c. S. 44-50. D. Nielsen: Abstrakte Götternamen, Oriental. Literaturzeitung, 18. Jahrg. 1915, Sp. 289-291.

die stereotype religiöse Formel Waddm Abm oder Abm Waddm »die Liebe ist Vater« oder »Vater ist die Liebe«<. Diese religiöse Formel findet sich häufig auf den Bauinschriften, indem das neugebaute Haus durch diese heiligen Worte Gott geweiht, in seinen Schutz gestellt wurde, greift aber noch tiefer ins tägliche Leben hinein. Glaser hat nämlich mit derselben Aufschrift verschiedene hölzerne, eherne und steinerne Täfelchen gefunden, welche nach dem Loch oben zu schliessen zum Aufhängen bestimmt waren und wahrscheinlich als eine Art Amulett um den Hals getragen wurden (Abb. 8-9). Dadurch sollte derselbe religiöse Grundsatz dem Menschen noch näher kommen, ihn stets begleiten und daran erinnern, dass Gott zugleich Vater und Liebe war. «1)

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>Welche Bestimmung diese Tafeln hatten, und wo sie aufgehängt wor

Abb. 9. Altarabische Amulette aus Kalkstein. Höhe 3-6 cm. Kunsthistorisches Hofmuseum in Wien, Nr. 41, 42, 43.

1) D. Nielsen: Die altarabische Mondreligion, Strassburg 1904, S. 39, vgl. S. 191-192. Fig. 40: Minäischer Halsschmuck. Fig. 41: Minäisches Monogramm, und die Abbildungen: Königliche Museen zu Berlin, Mitteilungen aus den orientalischen Sammlungen, Heft 7, Himjarische Inschriften und Alterthümer, Berlin 1893, Tafel 1 Nr. 8, Nr. 2626 (S. 56) Südarabische Alterthümer im kunsthistorischen Hofmuseum, Wien 1899, S. 51-52. Corpus inscriptionum semiticarum, Pars IV, Tomus II Fasc. II, Paris 1914, Inscriptiones sabææ deis 'Atharo, Waddo et Haubaso dedicatæ. Articulus VI Wadd Pater Nr. 470-486, S. 178186, Tabula XVII Deus Wadd.

den waren, können wir nicht mehr ermitteln,« meint allerdings D. H. Müller1), die Erklärung als Amulett scheint doch sehr naheliegend zu sein, und seitdem der Verfasser obige Worte schrieb, hat man auch in Baby

Abb. 10. Babylonische Amulette.

lonien ähnliche Steintäfelchen gefunden (Abb. 10), die Koldewey ebenfalls als Amulette erklärt). Ähnliche Amulette, die wahrscheinlich um den Hals getragen wurden, hat man auch in Ägypten (Abb. 11), Syrien und bei den Ausgrabungen in Palæstina gefunden. Die heilige Formel wurde auch hier als Bauinschrift auf den Türpfosten geschrieben3).

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1) D. H. Müller: Südarabische Alterthümer im kunsthistorischen Hofmuseum, Wien 1899, S. 52.

2) R. Koldewey: Das wieder erstehende Babylon. Die bisherigen Ergebnisse der deutschen Ausgrabungen, Leipzig 1913, S. 263. >Zeichnungen oder Reliefs apotropäischer Art zeigen Amulette aus Stein, die wohl den Kranken umgehängt wurden (Abb. 192). Es sind Täfelchen, die auf der einen Seite die Darstellung tragen, auf der anderen eine Inschrift und oben einen durchbohrten Ansatz zum Durchziehen eines Fadens. >

3) Cabrol et Leclercq: Dictionaire d'archéologie chretienne et de liturgie, Tome I, 2. Partie, Paris 1907, Artikel Amulettes Sp. 1822, Fig. 488. Vgl. das Gebot, die heilige Formel auf die Pfosten deincs

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