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Formeln der höchste Gott zugleich »Vater, Mutter und Sohn ist, so muss es > für die Theologen von Interesse sein, dass alle Vorbedingungen für die christliche Trinitätsformel viele Jahrhunderte vorher geschaffen und hellenischer Spekulation zugetragen worden waren, so dass es eigentlich nur etwas Sekundäres war, wenn der »Sohn<< durch Christus und die »Mutter durch das pnevma [den Geist] interpretiert wurden« (loco citato S. 230).

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Die religiöse Terminologie der damaligen Mysterienkulten ebenfalls für das Judentum ganz fremd ist auch ins Christentum und ins Neue Testament aufgenommen1), und dasselbe gilt für die technischen Ausdrücke des nichtjüdischen hellenistischen Prophetenkultus. Dass diese mit der Sprache des Cäsarkultus ziemlich übereinstimmen, kann nicht wundern, ist doch der prophetische Messias die gleiche mythische Gestalt wie sein politischer Nebenbuhler, der messianische König. Drum finden wir bei der vorderasiatischen Prophetenvergötterung die ge

eines Typenschatzes religiöser Rede, zu dessen Prägung der Orient und Hellas in gleicher Weise beigetragen haben, und den die synkretistischen Religionen der Kaiserzeit, einschlieslich des Christentums, übernahmen, Schlussbetrachtung S. 277.

1) Albr. Dieterich: Eine Mithrasliturgie, 2. Aufl. 1910. II Die liturgischen Bilder des Mithrasmysteriums, S. 92–212. >Jüdisch sind alle jene Bilder nicht, gerade sie sind im israelitisch-jüdischen Kult jener Zeit und der früheren uns bekannten Epochen nicht nachzuweisen. Herrschend ist dagegen diese Bilderreihe im christlichen Kult. Die Folgerungen zu ziehen, die sich hier ergeben werden, ist dieses Mal nicht meine Aufgabe« (S. 210-211). Vgl. R. Reitzenstein: Die hellenistischen Mysterienreligionen, Leipzig u. Berlin 1910, der eine weitere Reihe von solchen technischen Wörtern aufzählt, die dem Hellenismus und Paulus gemeinsam sind. Die Vorstellung, die sich dem Apostel mit jedem von ihnen verbindet, darf doch nicht aus moderner Spekulation, sondern nur aus dem Gebrauche seiner Zeit gewonnen werden, und jedes dieser Wörter hat in ihm seine eigene Geschichte.< (S. 59).

wöhnlichen uralten festgeprägten Titel und Termini der Inkarnationsmythologie.

Merkwürdig ist aber, dass auch die Predigt der nichtjüdischen syrischen Propheten, wo doch individuelle Eigentümlichkeiten am ehesten zu erwarten wären, gewisse stereotype, festgeprägte soteriologische Formeln aufweist, die von Alters her gebräuchlich waren. Diese eigentümliche mythologische, fast liturgienhafte Prophetenterminologie ist dem Judentum fremd, aber das 4. Evangelium, dessen Herkunft man gewöhnlich in Syrien (Antiochia) sucht, ist vom Anfang bis zum Ende in diesem Stil und Redetypus geschrieben. Auch im Paulinischen Schrifttum finden wir diese Formeln, dagegen ist der historische Jesus aus der Reihe dieser Propheten zu eliminieren1). Seine Predigt, wie sie in den logia der drei ersten Evangelien überliefert ist, ist nämlich innerhalb des Judentums entstanden und benützt wie wir sehen werden daher den gewöhnlichen antimythologischen rabbinischen Redetypus.

So bestätigen diese sprachgeschichtlichen Untersuchungen in positiver Weise das Resultat, das von ganz anderer Seite gewonnen ist: Die Götterlehre und die Sakramentsmythologie des Christentums ist ausserhalb Palästinas auf heidnischem Kulturboden entstanden.

Auch von dritter Seite ist man in negativer Weise zu demselben Resultat gekommen. Die sogenannte reli

1) E. Norden: Agnostos Theos, 2. Teil, II 1, Eln soteriologischer Redetypus, S. 177-201. Das logion Ev. Matth. 1125-30, S. 303-308. Gillis P:son Wetter: Der Sohn Gottes. Eine Untersuchung über den Charakter und die Tendenz des Johannes-Evangeliums, Göttingen 1916 (Forschungen zur Rel. und Literatur des Alt. u. Neuen Testam. Neue Folge, 9. Heft). Besonders S. 4-6, S. 53-58, S. 169-172. Derselbe: Eine gnostische Formel im 4. Evangelium, Zeitschr. für die neutestam. Wissenschaft, 18. Jahrg. 1917, S. 49-63.

gionshistorische Schule der modernen Theologie hat in neuerer Zeit von alttestamentlichem jüdischen Standpunkt aus die nichtjüdische Herkunft dieser Ideen behauptet.

Der jüdische Theolog fühlt sich in den drei ersten Evangelien noch zu Hause, aber sein ausgeprägter monotheistischer Sinn reagiert sofort gegen die Mythologie der Johanneischen und Paulinischen Literatur. Unter den modernen christlichen Theologen hat wohl keiner mit einer solchen Bestimmtheit sich für die ausserjüdische Herkunft dieser Literatur ausgesprochen wie der Alttestamentler Hermann Gunkel. Der Alttestamentler, der im Neuen Testament zuerst zu den Synoptikern kommt, gelangt dort in eine Welt, in der er sich bald zu Hause fühlt; hier weht ein Geist, den er wohl versteht, den er ja von den edelsten Propheten her kennt; und mit Freuden begrüsst er hier die herrlichste Verklärung dessen, was Propheten und Psalmisten in ihren besten Stunden gewollt haben ... Ein ganz anderes Bild aber gewährt der grösste Teil des übrigen Neuen Testaments, besonders die Schriften des Paulus und Johannes. Hier trifft der Alttestamentler auf Schritt und Tritt Dinge, für die er schlechthin keine Analogie hat, und die er geschichtlich nicht verstehen kann... Kein grösserer Fehler konnte wohl gemacht werden als der, die Methode aufzustellen, dass man die neutestamentliche Spekulation aus dem Alten Testament erklären solle.« »Die Entstehung der paulinischen und johanneischen Christologie, das ist das Problem aller Probleme der neutestamentlichen Forschunge1).

2) Hermann Gunkel: Zum religionsgeschichtlichen Verständnis des Neuen Testaments, S. 85-86, S. 89. Diese kleine Schrift, welche im Jahre 1903 die lange Serie von wertvollen Arbeiten eröffnete, die seitdem unter dem Titel Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments erschienen sind, hat sicher nicht allein

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Gunkel kommt zu dem Resultat, dass diese Mythologie und Christologie keine Neubildung ist. Alles dies ist auf Jesum übertragen worden, weil es schon vor ihm Christo (dem Messias) gehörte; und das ist, so behaupten wir, das Geheimnis der neutestamentlichen Christologie überhaupt. Das Bild vom himmlischen Christus muss schon vor dem Neuen Testament irgendwo bestanden haben (1. c. 93). Das Christentum ist also eine synkretistische Religion. »Das Urchristentum gleicht einem Strome, der aus zwei grossen Quellflüssen zusammengeflossen ist: der eine ist spezifisch israelitisch, er entspringt im Alten Testament, der andere aber fliesst... von fremden orientalischen Religionen her« (1. c. S. 35-36). »So stark auch später das Hellenistische in ihm geworden ist, so ist doch das Orientalische, das ihm von Anfang an eignete, niemals ganz verschwunden. << >> Das Christentum, das bestimmt war, vielen Völkern gepredigt zu werden, war selber nicht von einem Volke erzeugt worden, sondern war aus einer grossen und vielverschlungenen Geschichte vieler Völker erwachsen.« (l. c. S. 95).

Wie nun Gunkel in verschiedenen Punkten die ausserjüdische Herkunft der kirchlichen, neutestamentlichen Christologie erwiesen hat, so hat andererseits Bousset nachgewiesen, dass der zentrale Terminus für diese ganze Christologie das Kultwort » Herr«, Kyrios, ursprünglich dem Judentum und den drei ersten Evangelien fremd war, und im Anschluss daran hat P:son Wetter gezeigt, dass der mythologische Messiastitel >>Sohn Gottes <« ebenfalls eine nicht-jüdische heidnische Vorstellung war,

für den Schreiber dieser Zeilen, sondern auch für viele andere jüngere Gelehrte als eine Art Programm für die religionshistorische Ausforschung der neutestamentlichen Religion gewirkt.

die mit den jüdischen Messiaserwartungen und dem historischen Jesus nichts zu tun hatte und daher auch nicht ursprünglich in den drei ersten Evangelien gebraucht wurde1).

Im Neuen Testament finden wir also neben dem mythologischen Jesusbilde auch noch eine rein menschliche Jesusgestalt. Neben der nichtjüdischen mythologischen Literatur, die das Bild des historischen Jesus mit den feststehenden Zügen der traditionellen Messias- und Inkarnationsmythologie so stark übermalt hat, dass die historische Jesusgestalt manchmal ganz verschwindet, ist uns im Grundstock der drei ersten Evangelien eine Literatur erhalten, die Jesus völlig als Mensch schildert. Jesus wird zwar auch hier als Messias aufgefasst, aber im jüdischen Sinne als menschlicher Messias, als Mensch oder Menschensohn«.

An und für sich wird Jesus auch in der nichtjüdischen, mythologischen Literatur historisch bezeugt, aber hier sammelt sich das Interesse um den himmlischen, mythischen Jesus, um sein Leben im Himmel vor und nach der Inkarnation. Sein irdisches Leben ist nur eine

1) Wilhelm Bousset: Kyrios Christos. Geschichte des Christusglaubens von den Anfängen des Christentums bis Irenäus, Göttingen 1913 (Forschung. zur Rel. u. Literat. des Alt. u. Neuen Testam. Neue Folge, 4. Heft). Derselbe: Jesus der Herr, Nachträge und Auseinandersetzungen zu Kyrios Christos, Göttingen 1916 (Neue Folge, 8. Heft derselben Reihe). Gillis P:son Wetter: Der Sohn Gottes, Göttingen 1916 (Ibidem, Neue Folge 9. Heft), besonders Kap. 8: Der Sohn Gottes bei den Synoptikern, S. 137-143. Man vgl. auch hierzu die verschiedenen Aufsätze und Schriften von Johannes Weisz, z. B.: Christologie des Urchristentums im Handbuche Die Religion in Geschichte und Gegenwart‹, 1. Bd. 1909, Sp. 1712–1739. Das Problem der Entstehung des Christentums, Archiv für Rel.wissenschaft, 16. Bd. 1913, S. 423-515, und das grosse Werk: Das Urchristentum. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von R. Knopf, Göttingen 1917.

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