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standen, deren Erscheinen der Weltkrieg und andere widrige Umstände stark verzögert haben.

Der Umfang des Materials machte eine Teilung notwendig. Der erste Band Die drei göttlichen Personen beleuchtet die verschiedenen Entwicklungsphasen der als menschenähnliche Personen gedachten Göttergestalten. Der zweite Band >Die drei Naturgottheiten, der so bald wie möglich folgen soll, erörtert die Naturgrundlage, aus der die Göttergestalten entstanden sind. Jeder Band stellt aber ein abgeschlossenes Buch dar und wird mit besonderen Registern versehen.

Da das Thema möglicherweise auch für weitere Kreise als die Fachgenossen im engeren Sinn Interesse haben wird, hat der Verfasser sich bemüht, die Darstellung so populär wie möglich zu halten. Orientalische Typen sind vermieden, Zitate aus den Inschriften transkribiert und übersetzt. Vom reichen archäologischen Bildermaterial sind 70 Abbildungen reproduziert, un die historische Entwicklung der Göttertypen so anschaulich wie möglich zu machen. Der notwendige gelehrte Apparat ist in den Fussnoten angebracht, und die gewöhnlichen fachlichen Abkürzungen, die für Nicht-eingeweihte Hieroglyphen sind, werden in vollerer Form angeführt. Nur eine Abkürzung ist durchweg gebraucht: ZDMG = Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Gen. (Genesis), Exod. (Exodus), Lev. (Leviticus), Num. (Numeri) und Deut. (Deuteronomium) bezeichnen 1., 2., 3., 4. und 5. Buch Mose.

Ein Dank gebührt dem dänischen Carlsbergfond und dem Unterrichtsministerium, die durch jahrelange Unterstützungen das Erscheinen dieser Arbeit ermöglicht haben. Auch dem dänischen Raben-Levetzau'schen Fond bin ich Dank schuldig. Prof. E. Siecke in Berlin hat die Güte gehabt, eine Korrektur der vier ersten Bogen zu lesen, der deutsche Verfasser R. Wecker hat freundlichst eine Korrektur der folgenden Bogen gelesen und bei der Ausarbeitung der Register und des Inhaltsverzeichnisses geholfen. Falls meine deutsche Sprache einigermassen lesbar geworden ist, muss es den Bemühungen dieser beiden Herren zugeschrieben werden, die in der Korrektur mehrere undeutsche Wendungen verbessert haben. Auch Herrn Arthur Christensen, Professor der iranischen Philologie an der Kopenhagener Universität, bin ich wegen gelegentlicher Mitteilungen auf dem Gebiete der iranischen Religionsgeschichte zu Dank verpflichtet.

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Einen ganz besonderen Dank bin ich aber Herrn Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Friedrich Delitzsch in Berlin schuldig. Als die Hindernisse für die Fertigstellung der Arbeit sich auftürmten, hat er die hilfreiche Hand mir dargeboten, welche die Hauptschwierigkeit aus dem Wege geräumt hat. Dafür an dieser Stelle meinen besten Dank.

Kopenhagen, December 1921.

Ditlef Nielsen.

INHALTSVERZEICHNIS.

Einleitung. Die semitische Religionswissenschaft.

Kapitel 1. Spezialforschung und Babylonismus..........

1-17 Mangel einer gemeinsemitischen Religionsforschung 1-3. Einzelne Religionen als semitische Urreligionen angenommen: Hebraismus 4, Babylonismus 5-8. Babylonischer Einfluss gering 9-11. Babylonische Religion eine hochentwickelte sekundäre Religionsform 12-15. Die alte arabische Religion steht der Urreligion am nächsten 15-17.

Kapitel 2. Gemeinsemitische Religion und historische Me

thode......

18-35

Gemein

Spezialismus ist für die Erforschung der semitischen Urreligion
unzureichend 18-19. Prinzipien der Religionsgeschichte 19-22.
Verwirrung in der semitischen Religionsgeschichte 22-23.
semitische Religion. Begrenzung des Stoffes 23-27. Historische
Methode 27-30. Semitische Kulturperioden 30--32. Nomaden-
kultur und Nomadenreligion 32-35.

I. Semitischer und christlicher Kultus.

Kapitel 3. Das ursemitische Opfer und das christliche

Abendmahl...

36-53

Judentum und Christentum sind aus der altsemitischen Religion entwickelt und können nur aus ihr verstanden werden 36-38. Das Opfer bei den Semiten ist Gottes Speise 38-40. Ursprungliches Fleisch und Blut später ersetzt durch Brot und Wein 40-41. Sakramentale Bedeutung des Opfers als Gemeinschaft und Verwandtschaft mit Gott 41–43. Sühnopfer und Christi Tod 44-49. Das ursemitische Opfer ist Prototyp des christlichen Abendmahls 49-53.

Kapitel 4. Die Taufe, Weihnachten und Ostern

.........

54-67 Von der altsemitischen Wassertaufe zum christlichen Taufsakrament 54-57. Weihnachtsfest ein vorchristliches Geburtsfest des Sonnengottes 58. Ostern und das altarabische nomadische Frühjahrfest 59-60. Spätere Umdeutung der alten religiösen Feste und Formen zum Dogma 61-64. Die Religionswissenschaft erklärt wieder das Kirchendogma aus den ursprünglichen Göttervorstellungen 65-67.

II. Die semitische Götterdreiheit und der dreieinige Gott. Kapitel 5. Vater, Sohn und Mutter

....

68-144 Die Götterdreiheit, Vater, Sohn und Mutter, ist bei den meisten Völkern nachweislich 68-75. Die Familienmythe bei den Semiten besonders in den Personennamen überliefert 75-77. Die mit Ab (Vater), Aḥ (Bruder) und Emm [Umm] (Mutter) zusammengesetzten Namen zu erklären aus der Götterfamilie, von der auch die Menschen abstammen 78--82. Die Naturgötter durch die Familienmythe vermenschlicht 83-84. In der südsemitischen Nomadenkultur ist der Vatergott, dem auf Erden der Stammesälteste entspricht, der Hauptgott 85-91. In der nordsemitischen Staatsorganisation tritt der König an Stelle des Ältesten, der göttliche Sohn wird Hauptgott 92-98. Das Opfer ist bei den Südsemiten gemeinsames Mahl, bei den Nordsemiten Tribut 99-102. — Die 3 Götter auf den nordsemitischen Denkmälern: Babylonier-Assyrer 103-107, Phönizier 107-110, Hebräer 111-113, Aramäer 114116.

Die Götter dieser Dreiheit sind überall dieselben 116-118. Die südsemitischen Quellen ergeben dieselbe Dreiheit 118-121, aber die Götter sind Naturgötter, der Kultus ist bilderlos 122-130. Die nord- und die südsemitischen Göttergestalten sind identisch, auch in den Namen 130-134. Einheit der semitischen Kultur überhaupt und Spaltung in Nord- und Südsemiten 134-136. Die Götterdreiheit der Kern der semitischen Göttervorstellung 136–142. Unterschied zwischen der semitischen Religion und anderen Religionen 142-144.

Kapitel 6. Der Vater ...

145-229

Die Verwandtschaftsmythe die Grundlage der ethischen Entwicklung 145-146, insbesondere die Vatergestalt 146-149. Der Vater als die Liebe 149-152. Der Vater als physischer Urvater, Stammvater und Ältester. Kollektivismus und Partikularismus der primitiven Stammesreligion 153–162. Kein Dogmatismus, sondern Ri

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tualismus 163-166. Politischer und religiöser Kommunismus 167 -170. Das Volk als Individuum und Sohn des Vaters, erscheint unsterblich 171-175. Auflösung der Vatergestalt in partikularistische Nationalgötter 176-180, ein unethisches Prinzip, das den Nationalhass legalisiert 180-186. Weltverkehr und Weltreiche befördern bei den Nordsemiten Universalismus und Individualismus in der Religion 187-198. Bildliche Darstellung und Embleme der Vatergestalt: Mose, Vater Zeus, Joseph, der Papst 198-214. Gott Vater als Schöpfer, schafft den Menschen sich zum Ebenbilde 215-220. Geistige Gotteskindschaft anstelle der physischen, Adoption und Wiedergeburt, symbolisiert in den christlichen Sakramenten 221-229.

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230-316

Der Sohn ist bei den Südsemiten als Naturgott der Venusstern, als Kind vorgestellt und ohne Bedeutung 230-234. Bei den Nordsemiten wird der Sohn als König und Herr der Hauptgott 235244. Jesus wird in Syrien der Herr (Marana, Kyrios) 244-247. Als Hauptgott wird der Sohn Sonnengott 248-252. Die Götterdreiheit Mond, Sonne und Venusstern in verschiedener Auffassung 253-264. Der eingeborene Sohn verdrångt als Herr, König und Schöpfer (Baal, Adon, Malik, Šamaš) die Vatergestalt 265272. Der sterbende und auferstehende Gottessohn 273-279. Das Essen des Leibes Gottes im Sakrament gibt dem Menschen die Zuversicht, an der Auferstehung des Gottessohnes teilzunehmen 279-283. Der Sohn vom Vater geopfert, dafür die menschliche Erstgeburt gefordert; Kinderopfer 283-288. Inkarnation: Der König, als Inkarnation des Gottessohns, ist von Gottvater gezeugt, mit dem Sonnengott identisch 289-302. Der idealisierte Weltherrscher oder Erlöserkönig (Messias) als Sohn Gottes und Gottmensch. Cyrus, Alexander. Messiashoffnung 303-313. Resumé. Die verschiedenen Phasen dieser Mythologie sind in der vorchr. Zeit, vom 4. Jahrtausend bis ca. 300 v. Chr., belegt 314–316. Kapitel 8. Die Mutter.....

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317-372 Die Muttergöttin, unter verschiedenen Namen auftretend 317–322, ist ursprünglich als astrale Gottheit die Sonne 322-328, wird bei den Nordsemiten zum Venusstern 328-331. Auch als Mutter Erde 331-333, Gebärerin und barmherzige Mutter der Menschen vorgestellt 333-337. Jungfräuliche Mutter des Sonnengottes und des Messias 337-346. Die Muttergöttin als Fürbitterin bei den Semiten 347; bei den Indogermanen ist sie Hauptgöttin, die grosse

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